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All the Rage - Gefährliches Schweigen (eBook)

Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
511 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-3125-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

All the Rage - Gefährliches Schweigen - Cara Hunter
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Ihr Schweigen könnte tödlich sein.

Nachdem Faith überfallen und entführt wurde, gelingt ihr die Flucht. Die Polizei in Oxford braucht dringend ihre Hilfe, um den Entführer zu fassen, zumal es scheint, als würde das Mädchen ihn kennen. Doch das Mädchen ist nicht bereit zu helfen und spielt das Ereignis herunter. DI Adam Fawleys Ermittlungen stecken in einer Sackgasse. Als ein weiteres Mädchen unter den gleichen Umständen verschwindet, erkennt er ein beunruhigendes Muster - und eine Verbindung zu etwas, das lange in seiner Vergangenheit vergraben war ...

Der vierte Fall für Adam Fawley von Sunday Times Bestsellerautorin Cara Hunter - für alle Fans von Clarie Douglas, Shari Lapena und Jill Childs.



Cara Hunter hat Englische Literaturwissenschaft studiert und lebt in Oxford.
Im Aufbau Taschenbuch sind außerdem ihre anderen Kriminalromane mit DI Adam Fawley, 'Sie finden dich nie' und 'In the Dark - Keiner weiß, wer sie sind', lieferbar.

Adam Fawley, 1. April 2018, 12.35 Uhr


Ich bin noch auf der Ringstraße, als Everett anruft.

»Sir? Somer und ich sind auf dem Weg zu den Lakes. Vor zehn Minuten ging ein Anruf ein – auf der Marston Ferry Road ist eine extrem verstörte junge Frau aufgegriffen worden. Sie ist möglicherweise überfallen worden.«

Ich setze den Blinker, fahre in eine Haltebucht und greife nach dem Handy. »Vergewaltigt?«

»Das wissen wir noch nicht. Um ehrlich zu sein, wissen wir im Moment überhaupt nicht viel.«

Etwas stimmt da nicht, das höre ich an ihrer Stimme. Und wenn ich eins über Ev weiß, dann, dass sie sehr gute Instinkte besitzt. Leider vertraut sie ihnen – oder ihrem eigenen Urteil – nicht ausreichend. Worum sich Gislingham kümmern kann, wenn er von seinem Lehrgang zurückkehrt.

»Aber etwas beunruhigt Sie daran, richtig?«

»Ihre Kleider waren zerrissen und verdreckt, und es gab Spuren, dass sie gefesselt gewesen war …«

»Himmel.«

»Ja. Sie muss in einem schlimmen Zustand gewesen sein, aber sie hat sich kategorisch geweigert, zur Polizei oder auch nur zu einem Arzt zu gehen. Sie hat den Taxifahrer, der angehalten hat, gebeten, sie direkt nach Hause zu bringen, und ihn angewiesen, den Vorfall keinesfalls zu melden. Worüber er sich zum Glück hinweggesetzt hat.«

Ich taste im Handschuhfach nach etwas zu schreiben und bitte sie, die Adresse in den Lakes zu wiederholen. Und falls sich jetzt jemand wundert, wie ihm beim Sightseeing all diese stehenden Gewässer haben entgehen können – es gibt hier weit und breit nichts, was größer als ein Teich oder Tümpel ist. Die Seen – The Lakes – in Marston ist ein Siedlungsprojekt aus den 1930ern, das so getauft wurde, weil die Straßen nach Seen im Lake District benannt wurden: Derwent, Coniston, Grasmere, Rydal. Ich stelle mir immer gerne vor, dass der damalige Stadtplaner Heimweh nach den Fells gehabt hat, aber Alex meint, ich sei ein hoffnungsloser Romantiker.

»Kennen wir den Namen der Frau?«

»Wir glauben, dass sie Faith heißen könnte. Der Taxifahrer sagte, sie habe eine Kette mit dem Namen getragen. Obwohl es sich auch nur um etwas im Stil von ›Glaube, Liebe, Hoffnung‹ handeln könnte – Sie kennen das.«

Ja, kenne ich. Nicht von Ev allerdings, das steht fest. Was den Taxifahrer angeht, so scheint er nicht nur ein verantwortungsvoller Bürger zu sein, sondern auch ein ziemlich aufmerksamer. Wunder gibt es immer wieder.

»Laut Wählerverzeichnis wohnt an der Adresse eine Diane Appleford«, fährt sie fort. »Sie ist vor etwa einem Jahr dort eingezogen, nicht vorbestraft und auch sonst nicht aktenkundig. Aber es gibt keinen Mr. Appleford – oder zumindest keinen, der mit ihr dort wohnt.«

»Okay, ich bin in zehn Minuten da.«

»Wir biegen gerade in den Rydal Way ein, aber wir warten draußen, bis Sie eintreffen.«

Diane Appleford wohnt in einer gepflegten Doppelhaushälfte mit Erker, einem gepflasterten Vorgarten und einer niedrigen Mauer aus diesen weißen quadratischen Ziegeln, die nach Schablone aussehen. Als ich noch klein war, hatten unsere Nachbarn auch so eine. Mit diesem Mäuerchen und den gerüschten Gardinen wirkt das Haus wie im Jahr 1976 erstarrt.

Somer und Everett steigen aus dem Wagen und kommen die Straße entlang auf mich zu. Everett trägt die übliche Kombination aus weißem Hemd, dunklem Rock und zweckmäßigem Regenmantel, obwohl der rote Schal definitiv ihre kleine Rebellion darstellt. Somer dagegen trägt schwarze Jeans, Lederjacke und Stiefel mit hohen Absätzen und Fransen hinten am Schaft. Zur Arbeit kommt sie normalerweise nicht so gekleidet, daher nehme ich an, dass sie am Wochenende bei ihrem Freund war und noch nicht zu Hause vorbeifahren konnte. Sie errötet leicht, als sie mich sieht, was mich in meiner Annahme bestätigt. Sie hat ihn kennengelernt, als wir an dem Michael-Esmond-Fall gearbeitet haben. Ihren Freund, meine ich. Giles Saumarez. Er ist auch bei der Truppe. Ich bin mir nie sicher, ob das gut ist oder nicht.

»Tag, Sir«, sagt Everett und schiebt den Riemen ihrer Tasche etwas weiter die Schulter hinauf.

Ich taste in meiner Jacke nach einem Pfefferminz. Mittlerweile schleppe ich die Dinger ständig mit mir herum. Sich das Rauchen abzugewöhnen, ist nichts für Weicheier, aber es ist nicht verhandelbar. Und damit meine ich mit mir – ich habe nicht erst gewartet, bis Alex mich darum bittet.

»Ist das denn klug?«, fragt Somer und blickt auf das Bonbon. »Wegen der Zähne, meine ich.«

Ich runzele die Stirn, dann fällt mir wieder ein, dass ich gesagt habe, ich müsse heute Morgen zum Zahnarzt. Meine Universalnotlüge. Nicht, dass das Baby ein Geheimnis bleiben muss – die Leute sollen es bald genug erfahren. Aber, na ja … nur eben noch nicht.

»Es war alles in Ordnung«, sage ich. »Es musste nichts gemacht werden.«

Ich wende mich an Ev. »Also. Noch irgendwas, ehe wir da einfallen?«

Sie schüttelt den Kopf. »Sie sind auf demselben Stand wie wir.«

Die Frau, die die Tür öffnet, hat strohiges blondes Haar und trägt eine weiße Sweathose und ein weißes Sweatshirt mit dem Aufdruck Slummy Mummy. Sie muss Mitte vierzig sein. Sie wirkt müde. Müde und schlagartig defensiv.

»Mrs. Appleford?«

Sie betrachtet erst mich, dann die Frauen. »Ja. Wer sind Sie?«

»Ich bin Detective Inspector Adam Fawley. Das sind DC Everett und DC Somer.«

Sie packt die Tür ein wenig fester. »Faith hat doch klar zu verstehen gegeben, dass sie nicht mit der Polizei reden will. Sie haben kein Recht, hier –«

»Faith ist Ihre Tochter?«

Sie zögert einen Moment, als wäre es bereits ein Verrat, diese Tatsache preiszugeben. »Ja. Faith ist meine Tochter.«

»Der Taxifahrer, der Ihre Tochter nach Hause gebracht hat, macht sich große Sorgen um ihr Wohlergehen. Genau wie wir.«

Somer berührt meine Schulter und deutet hinter sich. Ich brauche mich gar nicht umzudrehen, ich kann praktisch hören, wie sich die Vorhänge bewegen.

»Könnten wir vielleicht reinkommen, Mrs. Appleford? Nur für einen Moment? Drinnen können wir uns besser unterhalten.«

Die Frau blickt die Straße entlang; auch sie hat die neugierigen Blicke der Nachbarn bemerkt.

»Na gut. Aber nur für ein paar Minuten, okay?«

Das Wohnzimmer ist zartlila gestrichen, und obwohl Sofa und Sessel eindeutig dazu passen sollen, liegt die Farbe so weit neben dem Ton, dass man unwillkürlich irritiert ist. Außerdem ist beides zu groß für den Raum. Es wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben, warum die Leute ihre Zimmer nicht ausmessen, ehe sie Möbel kaufen. Es riecht stark nach Lufterfrischer. Lavendel. Was sonst?

Sie bittet uns nicht, Platz zu nehmen, also stehen wir etwas unbeholfen auf dem schmalen Streifen Teppich zwischen den Sitzmöbeln und dem gläsernen Couchtisch.

»War Ihre Tochter gestern Nacht hier, Mrs. Appleford?«

Sie nickt.

»Die ganze Nacht?«

»Ja. Sie war nicht unterwegs.«

»Sie haben sie also zum Frühstück gesehen?«

Sie nickt wieder.

»Um wie viel Uhr war das?«, fragt Somer und zieht diskret ihren Notizblock aus der Tasche.

Die Frau schlingt die Arme um ihren Oberkörper. Ich versuche, keine Schlüsse aus ihrer Körpersprache zu ziehen, aber sie macht es mir nicht leicht. »Viertel vor acht, glaube ich. Ich bin mit Nadine um acht gegangen, aber Faith musste heute erst später los. Sie dürfte so gegen neun das Haus verlassen haben, um den Bus zu kriegen.«

Also hat sie eigentlich keine Ahnung, was ihre Tochter heute Morgen getan hat. Dass etwas normalerweise geschieht, bedeutet schließlich nicht, dass es zwingend geschieht.

»Ist Nadine auch Ihre Tochter?«, fragt Somer.

Die Frau nickt. »Ich setze sie auf dem Weg zur Arbeit bei ihrer Schule ab. Ich arbeite in einer Arztpraxis in Summertown in der Aufnahme.«

»Und Faith?«

»Sie geht aufs FE College in Headington. Deswegen nimmt sie den Bus. Es liegt in der anderen Richtung.«

»Hatten Sie heute tagsüber Kontakt mit Faith?«

»Ich habe ihr gegen zehn eine Nachricht geschickt, aber sie hat...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie Detective Inspector Fawley ermittelt
Detective Inspector Fawley ermittelt
Übersetzer Kerstin Winter
Sprache deutsch
Original-Titel All The Rage
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adam Fawley • Domestic Crime • England • Englischer Krimi • Entführung • Familiendrama • Großbritannien • Kinderschicksal • Oxford • Sabine Thiesler • Sie finden dich nie • Spannung • Vermisstenfall
ISBN-10 3-8412-3125-X / 384123125X
ISBN-13 978-3-8412-3125-3 / 9783841231253
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