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Skull-Ranch 127 (eBook)

Killer-City

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6298-4 (ISBN)

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Skull-Ranch 127 - Dan Roberts
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Seit einiger Zeit weht ein rauer Wind in Gushole, der Digger-Stadt in der Nähe der Skull-Ranch. Kerle, die ihr Schießeisen ebenso lose halten wie ihr Maul, geben den Ton an. Schießereien sind in dem Goldgräbernest, das sonst allenfalls durch Saloonschlägereien und Klatsch eine Abwechslung erlebt, an der Tagesordnung.
Den Cowboys von der Skull, die Gushole regelmäßig mit einer Ladung Fleisch beliefern, ist die Veränderung nicht entgangen. Als sie aber zwei Gehenkte finden, ist klar, dass sie in Killer-City eingreifen müssen...


Killer-City

von Dan Roberts

Seit einiger Zeit weht ein rauer Wind in Gushole, der Digger-Stadt in der Nähe der Skull-Ranch. Kerle, die ihr Schießeisen ebenso lose halten wie ihr Maul, geben den Ton an. Schießereien sind in dem Goldgräbernest, das sonst allenfalls durch Saloonschlägereien und Klatsch eine Abwechslung erlebt, an der Tagesordnung.

Den Cowboys von der Skull, die Gushole regelmäßig mit einer Ladung Fleisch beliefern, ist die Veränderung nicht entgangen. Als sie aber zwei Gehenkte finden, ist klar, dass sie in Killer-City eingreifen müssen...

Shorty, der kurzgeratene Skull-Reiter, schiebt sich den großen Hut in den Nacken und blinzelt zur Sonne hinauf, die schon hoch am Himmel steht. Es ist heiß, und kein Windhauch fächelt über das blau schimmernde Gras, das sich in allen Richtungen bis zum Fuß der Berge erstreckt, die das weite Tal einfassen.

Bäche durchschneiden das Land, und überall wachsen Hemlocktannen, Coloradozedern und Gelbkiefern. Ab und zu breitet eine mächtige Burr-Eiche oder eine Kanadapappel mit ihren weit ausladenden Ästen einen großen Schattenkreis auf dem Blaugras aus.

Es ist ein herrliches Land, fast schon ein Paradies, dieses Bluegrass Valley. Aber wie jedes Paradies hat auch dieses seine Schlangen.

Zahllose Trails münden oder beginnen in dem Valley. Und in weitem Umkreis durchwühlen Goldsucher den Boden in der Hoffnung auf den ganz großen Fund, auf die Bonanza, die einen zerlumpten Maulwurf mit einem Schlag zu einem reichen Mann macht.

Gesindel, Männer von langen Trails der Gesetzlosen, Banditen, Kartenhaie und Halunken aller Art werden von diesem Gold angezogen wie das Ungeziefer vom Licht.

Schon manches Mal hatte die Skull-Ranch harte Kämpfe zu bestehen, aber bisher blieben die Männer der Ranch immer Sieger. Denn sie verstehen sich nicht nur als einfache Cowboys, sondern als Menschen, die diesem Land ihren Stempel aufdrücken, die es prägen wie ein Stück Metall, das zu einer Münze werden soll.

Und die Fairness und Gerechtigkeit der Südstaatler hilft den Männern bei diesem Vorhaben. Denn sie alle waren nach dem mörderischen Bruderkrieg heimat- und wurzellos gewesen.

Hier, inmitten der Felsenwildnis der Rocky Mountains, haben sie sich eine neue Heimat aufgebaut und achten darauf, dass Recht und Gerechtigkeit Fuß fassen.

Shorty blickt über das Blaugras. Der Kleine fühlt sich eigentlich richtig zufrieden. Wenn Brazos, der mit ihm nach verlorengegangenen Rindern suchen soll, besserer Laune wäre, gäbe es keinen trüben Schimmer in Shortys Stimmung.

Er zieht den Tabaksbeutel mit dem krümeligen Bull-Duham-Tabak und rollt sich eine Zigarette. Sekunden später reißt der Kleine ein Schwefelholz am Sattelhorn an und pafft große Rauchwolken.

Brazos zupft am Zügel. Das schwere Pferd ändert die Richtung etwas und marschiert auf eine Baumgruppe zu, die wie eine Insel aus dem Blaugras aufragt.

Shorty verhält seine Rosinante, als das dürre Pferd mithalten will. Der Kleine schaut zu, wie sich Brazos aus dem Sattel fallen lässt und den Proviantsack öffnet.

Shorty grinst bei dem Gedanken, was Brazos für eine Überraschung erwartet. Doc Smoky, der alte Ranchkoch, ist immer für eine Überraschung gut.

Als der kleine Cowboy ebenfalls die Baumgruppe erreicht, sieht Brazos Gesicht schon freundlicher aus.

»Doc Smoky ist ein verrückter alter Knacker«, sagt Brazos laut und schaut zu Shorty hoch.

»Ich glaube eher, dass du gestern etwas verrückt warst«, antwortet der Kleine. »Sich so aufzuregen, nur weil Doc Smoky wegen des neugeborenen Fohlens das Fleisch hat anbrennen lassen.«

Brazos murmelt unverständliche Worte und sagt dann lauter: »Mann, ich war so wütend, dass ich bald explodiert wäre. Die ganze Zeit habe ich mich auf ein ordentliches Stück Fleisch gefreut. Und da kommt der Suppenbrater mit seinen Rühreiern an.«

»Zwischen den Eiern hast du mindestens ein Pfund Speck gefunden«, entgegnet Shorty.

»Auf jeden Fall hat der gute alte Smoky mir ordentliches Futter in den Proviantsack gepackt«, sagt Brazos zufrieden. »Hätte ja auch sein können, dass er mir den Rest meines Stiefels gebraten und schön in fetten Speck gewickelt mitgegeben hätte. Aber so ist er gar nicht, der wütende Alte. Sicher hat er schon vergessen, dass ich ihm böse auf die Hühneraugen gestiegen bin.«

Shorty zerdrückt seine Zigarette am Sattelhorn und sitzt ab. Langsam geht der Kleine auf seinen massigen Freund zu und sagt: »Da bist du der einzige, der sicher ist. Ich weiß genau, dass Smoky vor Wut bald überkocht. Seinen Herd im Kochhaus feuert er mit der Höllenglut, die in ihm schwelt. Du solltest dich wenigstens entschuldigen, Dicker.«

Brazos hört zu kauen auf und blickt seinen kleinen Freund nachdenklich an.

»Meinst du wirklich, dass Smoky so beleidigt war?«, fragte der massige Cowboy erstaunt. »Er weiß doch, was ich mitgemacht habe, dass ich so viele Meilen zu Fuß laufen musste und Blut in den Stiefeln hatte. Er weiß doch, wie sich ein Mann in einem solchen Moment fühlt.«

Shorty denkt eine Weile nach, bevor er antwortet: »Sicher, das weiß er alles. Aber vergiss nicht, dass er der Ranch eine prachtvolle Zuchtstute erhalten hat. Und so ein Gaul ist verdammt wichtiger als ein hungriger Cowpuncher. Das weißt du wiederum, Dicker.«

Brazos schlingt die Hälfte der Vorräte, die zwei Tage reichen sollen, in sich hinein, bevor er sich einer Antwort bequemt.

»Gut, du Zwerg, ich entschuldige mich also bei Smoky«, sagt Brazos, der jetzt satt und zufrieden und mild gelaunt ist.

»Du solltest ihm vielleicht einen Gefallen tun«, sagt Shorty nachdenklich. »Dann fühlt er sich verpflichtet und kann dir keins auswischen.«

Brazos Miene hellt sich etwas auf. Ja, die Idee des Kleinen ist gut. Sobald sie wieder auf der Skull sind, lauert Brazos nur auf eine Gelegenheit, dem Koch etwas Gutes zu tun. Und danach ist die Sache ausgestanden. Denn einen Koch zu verärgern, zieht so manche Dinge nach sich.

»Komm schon, wir haben noch was anderes zu tun, als zu futtern«, sagt Shorty und geht zu Rosinante.

»Richtig, mein Kleiner«, antwortet Brazos, »aber zuerst werde ich eine Stunde oder so schlafen.«

Kopfschüttelnd lockert der Kleine die Bauchgurte der Pferde und lässt die Weidetiere grasen. Sie wissen, dass sie sich nicht weit entfernen dürfen. Shorty selbst kaut einen Streifen Trockenfleisch und isst genüsslich eine Scheibe von Doc Smokys selbstgebackenem Brot, bevor er sich ebenfalls zum Schlafen lang ausstreckt.

Weder Brazos noch Shorty ahnen, dass ihre Faulheit zwei Männern das Leben kostet. Aber selbst, wenn die beiden im richtigen Moment im richtigen Tal nördlich des Bluegrass Valleys gewesen wären, hätten sie sicherlich keine Chance gegen die Bande ausgekochter Halunken gehabt, die dort gerade zwei ehrliche Digger aufhängten.

Dave sieht zu seinem Bruder hinüber. Auch Sams Hände sind ans Sattelhorn gefesselt, genau wie Daves auch. Und zwischen den beiden Brüdern reiten zwei scharfgesichtige Halunken aus Jeff Harpers wildem Rudel.

Dave hat keine Chance, auch nur ein Wort mit seinem Bruder sprechen zu können. Sicher, er kann laut reden, aber dann kann er nicht sagen, was er sagen will, was nicht für die Ohren der Halunken bestimmt ist.

Sam hebt den Kopf und schaut Dave an. Der Blick des zwei Jahre älteren Sam wirkt leer und verloren. Dave erschrickt und unterdrückt die Furcht, die in ihm aufsteigt. Nur einmal hat Sam bisher so ausgesehen: Vor gut drei Jahren, als ihr Vater von einem verrückten Longhornbullen über den Haufen gerannt worden war, da sah Dave den gleichen Ausdruck der Hoffnungslosigkeit in Sams Gesicht.

Und Dave hatte genau verstanden, dass für ihren Vater keine Chance mehr bestand.

Jetzt hat sich Sam selbst aufgegeben. Er scheint zu wissen, dass sie diesem wilden Halunkenrudel nicht entkommen können.

Aber warum wollen die verdammten Coltschwinger bloß die Brüder Barry umbringen?

Sicher, Sam und Dave besitzen je einen guten Claim in der Nähe von Gushole. Ihr Land bringt so viel Gold hervor, dass beide keine Not leiden. Den richtig großen Fund haben sie bisher noch nicht gemacht. Aber die Claims ernähren sie. Sie können sich genug zu essen kaufen, tragen ordentliche Kleidung und besitzen gute Werkzeuge. Sie haben nicht einen Cent Schulden bei Frank Multing, dem Storekeeper, der auch das Gold der Digger ankauft.

Die Claims, die Kerle wollen unsere Claims, denkt Dave. Aber wie wollen sie an das Land kommen, wenn sie Sam und mich umgebracht haben?

Aufmerksam mustert Dave die Gesichter der Revolverhelden. Die zehn hartbeinigen Pilger wirken gleichgültig. Sie beobachten nachlässig die Umgebung, halten aber die Hände immer in der Nähe der Coltgriffe.

Vielleicht hat es mit Galloway zu tun, überlegt sich Dave. Dieser aalglatte Kerl tauchte vor ungefähr sechs Wochen in Gushole auf. Er besitzt eine Menge Geld, und nach wenigen Tagen hatte er das stabilste Haus gekauft und eine Bank eröffnet.

Seit der Zeit liefen die meisten Digger zu Terence Galloway, wenn sie ihr gelbes Metall...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2024
Reihe/Serie Skull Ranch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7517-6298-1 / 3751762981
ISBN-13 978-3-7517-6298-4 / 9783751762984
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