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Silence I -  Alfred Broi

Silence I (eBook)

The color of...

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
576 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-9606-9 (ISBN)
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Stille birgt viele Geheimnisse... Die Warnung auf dem Zettel im Seitenfenster des führerlosen Fahrzeugs ist eindeutig: Nicht öffnen! Zu ihrem eigenen Schutz! Bitte kontaktieren sie das FBI, Special Agent Damian Riccardo! Sofort!!! Als Officer Selina Walker vom Pembrook Police Department gerufen wird, ahnt sie nicht, dass dieses Fahrzeug ein schlimmes Geheimnis birgt und die Warnung auf dem Zettel bitterer Ernst ist, dem auch das FBI machtlos gegenübersteht. Innerhalb weniger Stunden wird sie in den furchterregenden Strudel aus Gewalt, Blut und Tod eines perfiden Serienkillers hineingezogen, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Viel zu spät jedoch wird ihr bewusst, dass hier nichts zufällig geschieht und der Tod ein uraltes Geheimnis mit sich führt, welches die Bewohner ihrer Heimatstadt für immer begraben wähnten... Silence I - The color of...ist der Beginn einer atemlosen Trilogie in die finstere Hölle eines grausamen Verstands...schonungslos, blutig und ganz sicher nichts für schwache Nerven

Alfred Broi wurde 1965 in Clausthal-Zellerfeld geboren, wo er auch heute noch lebt. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Seine Geschichten kommen einfach aus dem Bauch und sind pure Fantasie. Bisher sind insgesamt zwölf Romane veröffentlicht. Sott für weitere Romane ist vorhanden, sie werden kontinuierlich folgen.

1


Heute


Als sie aus der Dusche trat, fühlte Julie Dickson wieder eine gewisse Traurigkeit in sich, weil ihr unter dem entspannenden, heißen Wasserstrahl zum wiederholten Male bewusstgeworden war, welch großen Schritt - den größten in ihrem bisherigen, noch jungen Leben - sie am morgigen Tag ausführen würde.

Nachdem sie sich abgetrocknet und das Fenster geöffnet hatte, ging sie zurück in ihr Zimmer. Dabei fiel ihr Blick auf die Uhr. Erschrocken musste sie feststellen, dass es bereits nach fünf Uhr abends war und schon brach Hektik bei ihr aus, die für eine gewisse Zeit alle anderen Gedanken und Gefühle verdrängte.

Julie zog ihre Unterwäsche an und föhnte sich dann ihre glatten, schulterlangen, schwarzen Haare trocken. Hiernach schminkte sie sich leicht und dezent und richtete ihre Haare, indem sie die Seitenteile mit Spangen etwas nach hinten schob, damit ihr Gesicht freiblieb.

Zufrieden kleidete sich vollständig an. Dazu hatte sie sich am Vormittag bereits etwas zurechtgelegt: Einen dünnen, schwarzen, knielangen, geraden Lederrock und dazu eine rote, kurzärmlige Baumwollbluse. Leichte Sommerschuhe in schwarz mit wenig Absatz rundeten das Bild ab.

Als sie sich im Spiegel ansah, war sie zufrieden. Genau das richtige Outfit für einen netten, unbeschwerten Abend unter Freunden. Kaum aber hatte sie diesen Gedanken gefasst, überkam sie wieder Traurigkeit, denn ihr wurde erneut bewusst, dass es – zumindest für unbestimmte Zeit - der letzte Abend mit ihnen sein würde.

Wenig später stand sie in der elterlichen Küche und kontrollierte den Inhalt ihrer Handtasche.

„Wolltest du nicht schon weg sein?“ fragte ihre Mutter.

Als Julie sich zu ihr umdrehte, folgte sie ihrem Blick zur Wanduhr. Es war kurz nach halb sieben. Julie nickte. „Bin gleich soweit!“

Ihre Mutter nickte wortlos zurück und wandte sich dann wieder der Zubereitung des Abendessens zu. Sie war mit ihren siebenundvierzig Jahren eine noch immer ausgesprochen attraktive Person, mit 178 cm Körperlänge vielleicht etwas zu groß geraten, aber mit schlanker, fester Figur und einem hübschen Gesicht, umrahmt von schwarzen, schulterlangen Haaren.

Julie hatte ihre Figur und auch ihre Größe geerbt. Außerdem war sie ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Alles in Allem also konnte sie zufrieden sein – und war es auch. Sie wusste, sie war eine gutaussehende, attraktive, junge Frau von dreiundzwanzig Jahren. Leider hatte sie noch nicht den richtigen Partner für sich gefunden und war daher im Moment Single.

In ihrem neuen Lebensabschnitt, der ihr ab morgen bevorstand, würde sich das aber hoffentlich bald wieder ändern.

Julie warf einen letzten Blick auf ihr Smartphone und entdeckte eine neue Nachricht von ihrer besten Freundin Helen. Bin gerade los! Komm nicht zu spät!

Kisses Helen, stand auf dem Display zu lesen. Julie lächelte erfreut und gab zurück. Bin schon unterwegs. Bis gleich, Süße!

Dann verstaute sie ihr Smartphone in ihrer Tasche, atmete einmal tief durch, ging zu ihrer Mutter und küsste sie auf die Wange. „Bye!“

„Viel Spaß, mein Schatz!“ Ihre Mutter schaute ihr direkt in die Augen und als sie ein wenig Wehmut im Blick ihrer Tochter erkennen konnte, lächelte sie mitfühlend.

„Grüß Helen!“

„Mach ich!“ Julie lächelte zurück, dann drehte sie sich um und flitzte aus dem Haus.

Als sie wenig später am Steuer ihres VW Beetle saß und gerade rückwärts aus der Einfahrt rollen wollte, kam ihr Vater von der Arbeit nach Hause und stellte sich mit seinem Ford Explorer neben sie.

Julie drehte sich zu ihm herum, lächelte und winkte ihm zu.

Ihr Vater erwiderte ihre Gesten und formte die Worte Viel Spaß. Hab dich lieb!

Julie lächelte und winkte nochmals, dann fuhr sie auf die Straße und davon.

*

Ihr Weg aus dem kleinen, verträumten Städtchen Pembrook am Ufer des Lake Tahoe am westlichen Rand von Nevada führte sie östlich über die Interstate 50 durch das Bergland des sogenannten Carson Range nach Carson City.

Das war eine Strecke von rund neunzehn Kilometern mit einigen Kurven und Gefällstrecken. Doch Julie kannte diesen Weg sehr genau, denn sie war ihn in den vergangenen fast fünf Jahren beinahe täglich gefahren, um zu ihrer Arbeitsstelle bei Riverside Inc. am Mills Park zu gelangen.

Dort hatte sie im Alter von achtzehn Jahren eine Ausbildung zur kaufmännischen Angestellten begonnen, die sie zwei Jahre später ziemlich erfolgreich beenden konnte. Das Angebot ihres Chefs, dort weiterhin zu arbeiten, nahm sie gern an, wenngleich sie heute wusste, dass es aus den falschen Gründen gewesen war.

Dennoch hatte sich die Zeit dort nicht als schlecht erwiesen, da sie überwiegend nette Kollegen hatte und einen Abteilungsleiter, der ihr noch sehr viel hatte beibringen können. Mittlerweile war sie seine Stellvertreterin und eigentlich hatte sie sich darauf eingestellt, in dieser Firma alt zu werden.

Der Zufall aber wollte es vor etwa einem halben Jahr, dass sie einen ehemaligen Studienkollegen ihres Vaters kennenlernen durfte, der inzwischen Mitinhaber einer größeren Textilfabrik in San Francisco war. Er war offensichtlich beeindruckt von Julie und bot ihr kurze Zeit später einen Job als Leiterin der Kreditoren-Buchhaltung in seinem Unternehmen an.

Julie lehnte zunächst ab, doch schon sehr schnell machte sich der Gedanke in ihr breit, dass es Zeit für eine grundlegende Veränderung in ihrem Leben war, um die Geister der Vergangenheit, die sie beständig zu verfolgen schienen, endlich loszuwerden.

Also sagte sie doch noch zu. Ihr Vertrag begann am nächsten Ersten. Morgen würde der Tag ihres Umzugs nach San Francisco sein.

Und jetzt war sie auf dem Weg nach Carson City, um ihre Kollegen und ihre Freunde zu treffen und einen letzten, fröhlichen Abend mit ihnen zu verbringen, bevor für sie ein neues Leben an der Westküste beginnen sollte.

Als Julie mit angemessener Geschwindigkeit die kurvenreiche Strecke entlangfuhr, bemerkte sie, dass sich der Himmel immer weiter zuzog. Es sah zwar nicht nach Regen aus, doch der Anblick der geschlossenen trist-grauen Wolkendecke war nicht schön.

Ihre Gedanken schweiften wieder ab: Natürlich hatte sie schon länger mit der Idee gespielt, ihr Elternhaus zu verlassen und sich eine eigene Wohnung in Carson City zu nehmen. Im Mittelteil der kurvenreichen Strecke gab es ein gut sieben Kilometer langes Überholverbot, was manchmal zu einer echten Geduldsprobe werden konnte, da die Interstate gern von Urlaubern auf dem Weg zum Lake Tahoe genutzt wurde.

Eigentlich wäre es kurz nach dem Ende ihrer Ausbildung auch schon so weit gewesen, doch dann kam diese leidige Sache dazwischen und sie war für eine Zeitlang wirklich froh, ihre Mutter um sich zu haben und täglich in die Geborgenheit eines Elternhauses zurückkehren zu können.

Doch all das war jetzt Vergangenheit und es absolut Zeit für eine neue, vollkommen andere Zukunft.

*

Julie erreichte das Lokal in der Innenstadt von Carson City gegen zehn Minuten nach Sieben und fand schnell einen Parkplatz.

Als sie eintrat, konnte sie ihre Freunde und Kollegen bereits an einem großen Tisch im hinteren Bereich ausmachen, allen voran natürlich ihre beste Freundin Helen, die aufsprang, sobald sie Julie erblicke und sofort zu ihr kam.

Helen arbeitete bei einer nahegelegenen Kanzlei als Rechtsanwaltsgehilfin. Julie hatte sie vor vier Jahren in einer Disco kennengelernt. Da sie beide ausgesprochen gern tanzten und denselben Musik- und Modegeschmack hatten, war es eigentlich kein Wunder, dass sie sich sofort sympathisch waren und sich öfters trafen. Und weil sie Helen stets als ehrliche und treue Person erlebte, wurde aus ihr Julies beste Freundin, der sie – beinahe – alles anvertrauen konnte.

„Hey Süße!“ rief Helen mit einem breiten Lächeln, gab ihr einen Kuss auf die Wange und umarmte Julie danach innig. Dann löste sie die Umarmung, doch nur soweit, dass ihre beiden Hände weiterhin dicht neben Julies Brüsten lagen. Dabei schaute sie ihr tief in die Augen. „Ich dachte schon, du würdest nicht kommen!“

Julie lächelte. Sie wusste um Helens lesbische Gesinnung und auch, dass ihre Freundin gern etwas mit ihr angefangen hätte. Und obwohl Julie nichts außer echter Freundschaft für sie empfand, musste sie zugeben, dass Helen sehr attraktiv war. Sollte Julie eines Tages doch das weibliche Geschlecht testen wollen, wäre Helen für sie auf jeden Fall die erste Wahl. Julie war sich bewusst, dass Helen immer wieder einmal versuchte, Julie zu einem Versuch zu animieren und sie deshalb öfter und länger berührte, als notwendig, doch Julie ließ sie gewähren und empfand den Körperkontakt absolut nicht störend, auch nicht, wenn sie, wie jetzt, Helens Hände an ihren Brüsten wusste.

„Keine Chance!“ sagte Julie mit einem Lächeln. „Wie könnte ich...

Erscheint lt. Verlag 23.1.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7583-9606-9 / 3758396069
ISBN-13 978-3-7583-9606-9 / 9783758396069
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