G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 63 (eBook)
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6435-3 (ISBN)
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G.F. Unger ist der erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Und das zu Recht!
Niemand vermag es wie er, die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens und die Stärke der unerschrockenen Männer, die sie erschlossen, zu beschreiben. Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2536 bis 2538:
2536: Der Stern im Norden
2537: Nebraska-Fehde
2538: Hope City
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 192 Taschenbuchseiten.
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Es ist eine Herausforderung.
Auch die anderen Männer, die sich auf der Veranda der Indianer-Agentur befinden, spüren die Gefahr. Sie weichen zur Seite. Einer der Männer sagt drängend: »Jim, lass dich jetzt nicht in eine andere Sache ein. Schieb es auf, Jim!«
Auch Matt Wagoner hört die Worte.
Aber er nimmt seinen Blick nicht von Jim Tucker.
Und nach einigen Sekunden erkennt er an Tucker den Ausdruck einer tiefen Nachdenklichkeit. Jim Tucker ist also auch nicht mehr jener wilde und höllische Bursche, der sich nur von Instinkten und Wünschen leiten lässt. Tucker ist nun ebenfalls ein Mann, der es gelernt hat, stets über eine Sache nachzudenken.
Und deshalb verschränkt Tucker jetzt seine Arme über der Brust und drückt damit aus, dass er nicht kämpfen will.
Er fragt: »Matt, was führt dich in dieses Land?«
»Ich wollte schon immer mal nach Wyoming«, erwidert Matt sanft.
Jim Tucker betrachtet ihn mit wachsender Nachdenklichkeit. Dann schüttelte er leicht den Kopf und murmelt: »Well, lassen wir alles ruhen. Es war wohl nur ein Zufall, dass du gerade jetzt in diesen Ort geritten kamst. Oder nicht?«
»Das Schicksal denkt sich immer einen Spaß aus.« Matt Wagoner lächelt. Er wendet sich plötzlich um, dreht Jim Tucker den Rücken und geht über die Poststraße zum Saloon hinüber.
Er hört hinter sich einen der Männer fragen: »Jim, wer ist dieser stolze Heldensohn?«
Und er hört Jim Tuckers bissige Antwort: »Das geht dich einen Dreck an, Lefty!«
Dann ist Matt Wagoner außer Hörweite. Er stößt die Schwingtür des Saloons auf. Bis auf den Mann hinter der Bar ist der Raum leer. Matt Wagoner späht noch einmal über die Schulter, bevor er die Türflügel hinter sich zuschwingen lässt.
Jim Tucker steht immer noch unbeweglich auf der Veranda der Agentur. Rechts und links von ihm stehen je zwei schwergewichtige Burschen.
Matt tritt vollends ein.
Der Barmann betrachtet ihn vorsichtig und abschätzend. Dann erwidert er Matts Gruß mit einem Nicken und stellt eine Flasche und ein Glas auf den Schanktisch.
»Das ist guter Whisky«, sagt er. »Kein Handelswhisky.«
»Dann stellen Sie auch für sich selbst ein Glas auf den Tisch.«
Matt grinst, und sein sonst so kantiges und hart wirkendes Gesicht verändert sich durch dieses Grinsen seltsam. Es wirkt irgendwie jungenhaft und verrät eine Menge trockenen Humor.
Er blickt auf die Uhr hinter dem Schanktisch.
Es ist zehn Minuten vor siebzehn Uhr. In zehn Minuten also findet drüben in der Agentur die Versteigerung des Clear Water Valley statt.
Die beiden Männer trinken. Und dann nickt Matt zufrieden.
»Es ist wirklich guter Whisky«, sagt er. Er deutet mit dem Daumen über seine Schulter hinweg zur Tür.
»Dort drüben sah ich Jim Tucker. Für wen arbeitet er? Und warum ist er hier?«
Der Barmann betrachtet Matt abermals vorsichtig. Er zögert unmerklich, aber dann sagt er: »Jim Tucker ist Wego McKeenzies großer Tiger. Er ist vor einer Stunde mit viel Schwierigkeiten hier angekommen. Wahrscheinlich wird er für McKeenzie das Regierungstal kaufen wollen.«
Matt Wagoner nickt. Er schenkt beide Gläser wieder voll. Und er fragt wieder: »Und sonst ist niemand hier im Land an diesem Tal interessiert?«
Der Barmann trinkt erst sein Glas leer. Dann zögert er wieder und murmelt widerstrebend: »Es gibt genügend Interessenten. Aber die meisten besitzen nicht die notwendigen Geldmittel. Überdies ist es hier im Land so, dass sich niemand um Dinge bemüht, die Wego McKeenzie haben möchte. Nur einer würde es vielleicht versuchen, aber ...«
Er bricht ab. Von draußen hört man das Räderrollen eines leichten und schnellen Wagens. Das Gespann muss sehr schnell und feurig sein.
»Da kommt Oven Harris«, schnauft der Barmann. »Zum Teufel, das Mädel hat ihn wirklich nicht von der Idee abbringen können. Ah, dieser furchtlose Junge wird jetzt ...«
Der Barmann läuft eilig hinter dem Schanktisch hervor und zur Tür. Matt Wagoner folgt ihm. Sie treten hinaus.
Ein leichter Zweispänner hält soeben vor der Agentur – aber der Fahrer fährt plötzlich wieder an, wendet das Gefährt auf der Straße und hält vor dem Saloon an.
»Du wirst hier warten, Caroline«, sagt er zu dem Mädchen neben sich.
»Yeah, Oven«, sagt das Mädchen ernst.
Matt Wagoner und der Barmann können alles gut hören. Es sind ja nur drei lange Schritte bis zum Wagen. Matt betrachtet das Paar aufmerksam. Der Mann ist so groß wie er, aber blond, blauäugig und muskulöser. Er hat ein kühn geschnittenes Profil. Er ist einige Jahre jünger als Matt, und obwohl er äußerlich ruhig, beherrscht und selbstsicher wirkt, entgeht Matt nicht, dass seine Backenmuskeln verkrampft sind und er auch sehr oft schlucken muss, als säße ihm ein Kloß im Hals.
Er klettert aus dem Wagen, wendet sich nach den beiden Männern um und starrt Matt scharf an. Dann sagt er zu dem Barmann: »Pat, ich möchte einen Whisky.«
»Die Flasche steht auf dem Tisch, Oven«, murmelt der Barmann. »Aber ich würde an deiner Stelle keinen Whisky trinken. Ich würde mich höllisch schnell verdrücken. Du siehst doch Jim Tucker und seine vier Bullen genauso gut wie ich, nicht wahr? Was für eine Chance hast du dir eigentlich ausgerechnet?«
»Sie werden es nicht wagen«, flüstert der junge Mann heftig und verschwindet im Saloon.
Der Barmann und Matt Wagoner betrachten nun das Mädchen, das gerade und aufrecht im Wagen sitzt. Sie blickt eine Weile zur Agentur hinüber. Jim Tucker lehnt oben am Geländer. Seine vier schwergewichtigen Reiter haben sich nebeneinander auf die oberste Treppenstufe gesetzt. Sie füllen die Treppenbreite voll aus.
Matt Wagoner sieht, wie das Mädchen innerlich erschauert.
Das muss Angst sein.
Dann wendet sie den Kopf und sieht ihn und den Barmann an.
»Helfen Sie mir, Gentlemen«, sagt sie schnell. »Verhindern Sie bitte, dass Oven Harris den Saloon verlässt.«
»Oven würde mich in Stücke reißen, wenn ich das versuchte«, murmelt der Barmann.
Das Mädchen sieht nun fest in Matt Wagoners Augen.
Matt hält unwillkürlich den Atem an.
Denn das Mädchen gefällt ihm. Sie ist nicht schön, aber auf eine besondere Art hübsch. Ihr Gesicht ist vielleicht sogar etwas unregelmäßig – aber sie ist dennoch hübsch, frisch und prächtig gewachsen. Die Art, wie sie den Kopf trägt und sich bewegt, verrät Stolz und Rasse.
Und Matt Wagoner, der fest in ihre Augen blickt, kommt zu der Erkenntnis, dass ihm noch nie ein Mädchen auf den ersten Blick so gut gefallen hat.
Matt Wagoner greift an die Hutkrempe und verbeugt sich leicht.
»Gehören Sie zu Jim Tucker, Fremder?«, hört er sie fragen.
»Nein, Madam.«
»Würden Sie dafür sorgen, dass Oven Harris im Saloon bleibt, bis alles vorbei ist?«
»Nein, Madam.«
»Und wenn ich Sie von ganzem Herzen darum bitte?«
»Es tut mir leid, Madam.«
»Haben Sie Furcht?«
»Vielleicht, Lady.«
Sie starrt ihn nun sehr aufmerksam an und prüft ihn nochmals. Dann seufzt sie und schüttelt den Kopf. Aber sie sagt nichts mehr. Sie bittet nicht mehr, sondern wendet wieder den Kopf und blickt zu Jim Tucker und seinen Männern hinüber.
Die Schwingtür des Saloons wird aufgestoßen. Oven Harris kommt heraus. Er nickt dem Mädchen zu und sagt etwas heiser: »Es wird nicht lange dauern, Caroline. Mach dir nur keine Sorgen. Ich lasse mich nicht bluffen – und wenn Tucker das erst erkennt, wird er aufhören. Schließlich kann der Agent ja auch nicht tatenlos zusehen, wie dieser Revolverheld alle anderen Interessenten mit Gewalt von der Versteigerung fernhält, nicht wahr?«
Oven Harris rückt seinen Colt zurecht und betritt hinter dem Wagen die Straße. Er geht mit langen Schritten zur Agentur hinüber.
Der Barmann steht unbeweglich neben Matt Wagoner. Und er seufzt heiser und flüstert bitter: »Dieser Junge hat Mut – aber sie werden ihn jetzt zerbrechen. Schade um ihn.«
Matt Wagoner bewegt sich plötzlich. Er tritt neben den Wagen und blickt zur Agentur hinüber.
Oven Harris hat jetzt den Fuß der Treppe erreicht, auf deren oberster Stufe die vier schwergewichtigen Cowboys sitzen. Alle vier sind gewiss schlimme Schläger.
Es ist still im kleinen Ort.
Der Agent ist irgendwo in seinem Büro verborgen und lässt sich nicht blicken. Und doch müssen er und Landkommissar die Worte der Männer genauso hören wie Matt Wagoner hier auf der anderen Straßenseite.
Denn Oven Harris sagt laut und scharf zu den vier Burschen: »Gebt die Treppe frei! Ich will zur Versteigerung!«
Aber die vier Muskelmänner grinsen ihn nur an und sagen kein Wort. Sie haben sicherlich von Jim Tucker, der auf der Veranda etwas seitlich von ihnen steht und sich an einen Stützbalken des Daches lehnt, genaue Anweisungen erhalten.
Oven Harris' Hand klatscht plötzlich hörbar gegen den Coltgriff. Seine scharfe Stimme klingt nun etwas schrill.
»Den Weg zur Tür frei, vorwärts!«
Aber die vier Burschen bewegen sich nicht....
Erscheint lt. Verlag | 20.1.2024 |
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Reihe/Serie | Western-Bestseller Sammelband |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • sonder-edition • Staffel • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp |
ISBN-10 | 3-7517-6435-6 / 3751764356 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6435-3 / 9783751764353 |
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