Julia Best of Band 275 (eBook)
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2601-2 (ISBN)
AM WEITEN STRAND VON SAINT-MALO
Haley will nur eins von William: Er soll die Firma ihres Vaters retten! Doch bei einer Geschäftsreise in die Bretagne knistert es immer heißer zwischen ihnen. Verliebt genießt Haley seine stürmischen Küsse am Strand von Saint-Malo. Ohne zu ahnen, dass William sie hintergeht ...
VOR DER BLAUEN BUCHT VON SAINT-TROPEZ
Ihr Vater hat ihr Anteile eines Weingutes vermacht? Fassungslos fliegt Zoe nach Saint-Tropez, um den Besitz zu inspizieren. Und verliebt sich Hals über Kopf in Henri Marchand, den zweiten Besitzer! Sind seine Küsse ehrlich, oder geht es ihm nur um die Weinberge am Meer?
IN DER CAMARGUE WILL ICH DICH LIEBEN
Bislang ist Nathan der Familie seiner verstorbenen Frau Marie ausgewichen. Doch nun braucht er die Hilfe ihrer Cousine Amy - und fühlt sich plötzlich magisch angezogen von der jungen Ärztin. Doch solange das Geheimnis um Maries Schicksal zwischen ihnen steht, darf er sie nicht lieben ...
Holly Baker dachte sich bereits Geschichten aus, noch ehe sie richtig schreiben konnte. Mit zwölf Jahren stand ihr Traum fest: Sie wollte eines Tages als Schriftstellerin arbeiten! Sie lebte ein halbes Jahr lang in Spanien, reiste durch das Land und sammelte Eindrücke für ihren ersten Roman 'Mein spanischer Sommer der Sehnsucht'. Weitere Reisen führten sie nach London, Paris, Venedig oder an den Gardasee. Heute schreibt Holly hauptberuflich Liebesromane für Frauen und Jugendliche. Sie liebt es, zusammen mit ihren Figuren Barcelona zu erkunden, am Strand von Saint-Malo entlang zu spazieren oder einen Ausritt durch die Camargue zu machen. Auch in ihrer Freizeit schwelgt sie gerne in Geschichten, sei es in Romanen, Serien oder Filmen. Holly wurde im Ruhrgebiet geboren und lebt nach über zehn Jahren nun auch wieder mit ihrem Mann und zwei Meerschweinchen dort.
1. KAPITEL
Haley schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr und lächelte zufrieden. „Hab ich dir nicht gesagt, dass du es mir eines Tages büßen wirst?“, murmelte sie.
„Was sagst du?“, fragte Steve und beugte sich zu ihr hinunter. Er war mehr als einen Kopf größer als sie, und da sie heute keine High Heels trug, fiel es noch mehr auf als sonst.
„Alles bestens“, antwortete sie gut gelaunt und sah sich um. In dem Gebäude vor ihnen war alles ruhig. Dort ahnte noch niemand, was der Versammlung gleich blühen würde. Haley und die anderen hatten sich unbemerkt heranschleichen können. Nun scannte sie kurz die Menschenmenge vor dem Gebäude. Alle schienen an ihren Plätzen zu sein, sie konnten beginnen. „Wollen wir?“, fragte sie.
Steve nickte ebenso zufrieden wie sie, dann führte er eine Trillerpfeife an seinen Mund und blies hinein. Das war das Startsignal. Das leise Gemurmel um sie herum schwoll sofort an und plötzlich war die Luft erfüllt von Pfeifen und Rufen. Viele schwenkten selbst gebastelte Plakate, so auch Haley. „Kein Offshore-Windpark vor unserer Küste“, riefen schon bald alle Anwesenden im Takt. Vereinzelt ertönte immer wieder eine Trillerpfeife.
Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten Fenster des Gebäudes, das hauptsächlich aus Glas und Chrom bestand, öffneten und schick gekleidete Männer und Frauen einen neugierigen Blick auf die Straße warfen. Haley sah sich ebenso neugierig um, und da entdeckte sie ihn. Er stand an einem geöffneten Fenster im dritten Stock, neben ihm eine Frau mittleren Alters in Businessdress, die wild mit den Händen gestikulierte. Bevor er sie, Haley, in der Menge entdecken konnte, war er auch schon wieder verschwunden. Haley konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Sie wusste, dass er nach unten kommen würde, und tatsächlich trat er nur wenige Minuten später aus dem gläsernen Haupteingang hinaus in die Sonne.
„Das ist der Firmenchef“, sagte Haley zu Steve. „Der sucht mit Sicherheit dich.“
Steve nickte. „Soll er nur kommen.“
Entschlossen schritt der Mann auf die Menge zu und fragte den erstbesten Demonstranten etwas, das Haley aufgrund des Lärms nicht verstehen konnte. Dann bahnte er sich einen Weg zu ihnen: William Fitzgerald. Haley hatte ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Ihre Familien waren zwar nach wie vor befreundet, doch meistens zog Haley sich zurück, wenn die Fitzgeralds ihren Besuch ankündigten. Außerdem hatte sie bis vor Kurzem noch in Cambridge gelebt und studiert. Trotzdem freute sie sich auf die Begegnung mit Will, auch wenn sie nicht genau sagen konnte warum.
Als er sie erkannte und auf einmal in seiner Bewegung verharrte, setzte ihr Herzschlag aus unerklärlichem Grund für einen Moment aus. Sie kannte aktuelle Fotos von ihm aus der Zeitung, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er in natura so gut aussehen würde. Die hellbraunen Haare standen ihm wie schon damals etwas unordentlich vom Kopf ab, seine blauen Augen erschienen ihr warm und vertraut. Schon zu Schulzeiten hatte er gut ausgesehen, doch lange nicht so umwerfend wie heute. Er war etwa 1,85 Meter groß, und obwohl er einen edlen schwarzen Anzug trug, konnte Haley erkennen, dass er vermutlich ziemlich viel Zeit im Fitnessstudio verbrachte.
Nun grinste er sie an, und Haley schluckte. „Little Miss Toad“, begrüßte er sie und kam näher auf sie zu.
Haley verspannte sich sofort. Kleine Krötenlady. Sie hasste es, wenn er sie so nannte. Unwillkürlich musste sie an den Tag denken, als er ihr diesen Namen verpasst hatte. Zwölf Jahre war sie damals gewesen. Mithilfe von William hatte sie eines Abends Kröten gerettet, indem sie sie über die Straße getragen hatte. Alles war in bester Ordnung gewesen, doch dann hatte Will sie am nächsten Tag auf dem Schulhof vor versammelter Mannschaft Little Miss Toad genannt. Und seitdem haftete ihr der Spitzname an, auch wenn niemand außer Will ihn jemals in ihrer Gegenwart erwähnte.
„Du sollst mich nicht so nennen“, zischte sie.
„Ich habe schon gehört, dass du zurück bist“, fuhr er fort, ohne auf ihren Kommentar einzugehen.
„Ihr kennt euch?“, fragte Steve überrascht.
Haley nickte, ohne die Augen von Will zu wenden. „Aus einem früheren Leben, ja.“
Williams blaue Augen fixierten sie noch einen Moment, bevor er Steve ansah. „Sie haben hier das Sagen, nehme ich an?“
„Ganz genau.“
„Also dann.“ William musterte ihn, während er lässig die Hände in die Taschen seiner Anzughose schob. „Was werfen die OceanProtectors mir vor?“
„Haben Sie doch gehört: Wir wollen keinen Offshore-Windpark vor Cornwalls Küste.“
Will lachte. „Ah ja. Und warum bitte nicht? Die Windräder werden grüne Energie erzeugen. Ist es nicht das, was Sie auch wollen?“
„Sicher“, sagte Steve, „aber nicht auf Kosten des Ökosystems. Der Bauplatz vor der Küste ist nicht gut.“
„Und warum nicht, bitte schön?“
„Kannst du dir das nicht selbst denken?“, fragte Haley. „Löcher in den Meeresgrund bohren, Leitungen legen und so weiter – das kann doch nicht gut für das Ökosystem des Meeres sein. Und das Meer ist nun mal unser Anliegen.“
„Unser, so so.“ Wieder fixierte Will sie. „Ich habe mir bereits sagen lassen, dass du jetzt unter die Umweltaktivisten gegangen bist.“
„Wirst du den Bauplatz aufgeben?“, fragte Haley scharf.
„Ich verstehe euch nicht. Kohle- und Atomkraftwerke wollt ihr nicht, was ich ja auch einsehe. Aber Windräder erzeugen grüne Energie, und irgendwo muss die nun mal herkommen.“ Er zeigte auf Haley. „Und du kehrst mal lieber vor deiner eigenen Tür. Soweit ich weiß, sind die Gezeitenkraftwerke deines Vaters das größere Übel für die hiesige Ökologie.“
Haley zählte innerlich bis drei, bevor sie so ruhig wie möglich antwortete: „Darum kümmere ich mich, da kannst du Gift drauf nehmen. Aber hier geht es jetzt nicht um meinen Vater.“
Will zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst. Ich schlage vor, du kümmerst dich um deinen Kram und lässt mich meinen machen.“ Damit drehte er sich um und verschwand in der Menge.
„Was hast du dir nur dabei gedacht?“, fragte Peter Winterbottom und knallte die Zeitung auf den Frühstückstisch. „Du kannst doch nicht vor Williams Firma demonstrieren. Das fällt auf unsere Familie zurück.“
Haley warf einen flüchtigen Blick auf die Zeitung. Auf der Titelseite erkannte sie sich und Will, umringt von Demonstranten. Sie hatte am Tag zuvor überhaupt nicht mitbekommen, dass die Presse vor Ort gewesen war. Aber selbst wenn, sagte sie sich und straffte die Schultern, hätte es nichts geändert. Sie sah ihrem Vater direkt in die Augen. „Ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln.“
Seufzend nahm Peter seine Brille ab und rieb sich über die Augen. „Darum geht es doch gar nicht, Haley.“
Sarah Winterbottom legte ihrem Mann beruhigend eine Hand auf den Arm und wandte sich an Haley. „Dein Vater führt eine Firma, die mithilfe der Gezeiten grüne Energie erzeugt. Was sollen denn die Leute davon halten, wenn seine eigene Tochter Mitglied bei den OceanProtectors ist? Sie werden doch automatisch davon ausgehen, dass die Gezeitenkraftwerke umweltschädlich sind, und unseren Strom nicht mehr kaufen. Willst du das, Haley? Als ob die Firma nicht weiß Gott schon genug Probleme hätte.“
„Nein, natürlich will ich das nicht“, sagte Haley geknickt und nahm einen Schluck Orangensaft. „Aber die ganze Installation ist nicht gut für das Ökosystem. Darüber wollte ich ohnehin noch einmal mit dir sprechen, Dad.“
Peter setzte seine Brille wieder auf. „Steig in die Firma ein, Kind, dann reden wir über alles, was du willst.“ Er griff nach seiner Kaffeetasse.
Nun war es an Haley zu seufzen. „Lass gut sein, Dad. Du weißt, dass ich nicht bei Green Energy einsteigen will, und daran hat sich nichts geändert.“
Peter stellte seine Tasse wieder ab, ohne einen Schluck genommen zu haben. „Aber ich verstehe dich nicht. Du hast doch Meeresbiologie studiert. Warum verschwendest du dein Wissen bei einer Gruppe Umweltaktivisten, die noch dazu fragwürdige Methoden anwendet? Mit deinem Studium könntest du in unserer Firma so viel mehr bewirken.“
„Könnte ich eben nicht“, widersprach Haley. „Bei Green Energy kann ich nur dafür sorgen, dass das Meer vor Cornwall sauberer wird. Aber was ist zum Beispiel mit dem Walfang in Japan? Soll ich einfach zusehen, wie die Wale ausgerottet werden?“
„Ach, Haley. Cornwall wäre zumindest ein Anfang. Nach Japan würdest du ohnehin nicht reisen.“
Vielleicht hatte ihre Mutter sogar recht damit, doch Haley wollte nicht in die Firma der Eltern einsteigen. Sie wollte etwas erleben, und sie hatte ihr eingeengtes Dasein satt. Nur einmal in ihrem Leben wollte sie nicht für verrückt erklärt werden, weil sie Kröten rettete, indem sie sie über die Straße trug. Seit William ihr den Spitznamen Little Miss Toad verpasst hatte, hatte sie das Gefühl, von der High Society Englands unter besonderer Beobachtung zu stehen. Als sie ein kleines Mädchen gewesen war, hatte man ihren übertriebenen Gerechtigkeitssinn und ihr Engagement für die Umwelt wenigstens noch für putzig gehalten. Doch je älter sie wurde und je stärker sie sich engagierte, desto mehr war sie der feinen Gesellschaft ein Dorn im Auge. Und dass sie nun seit einigen Monaten die OceanProtectors unterstützte, machte alles nur noch schlimmer. Natürlich sagte ihr niemand,...
Erscheint lt. Verlag | 17.2.2024 |
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Reihe/Serie | Julia Best of | Julia Best of |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Best of • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband |
ISBN-10 | 3-7515-2601-3 / 3751526013 |
ISBN-13 | 978-3-7515-2601-2 / 9783751526012 |
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