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Das entsiegelte Büchlein -  Jenny Pelinka

Das entsiegelte Büchlein (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
300 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-9502-4 (ISBN)
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Daniel ist ein treuer Levit, der eines Tages von den herrschenden Orden in die Hauptstadt von Postgeronialis verschleppt wird. Sein Glaube an Gott ist stärker als die Angst vor den Orden, weshalb er sich ihren Anordnungen widersetzt. Der Ordensoberste jedoch duldet keinen Widerstand und versucht, Daniel durch Folter zu brechen, was aber nach hinten losgeht. Trotz seiner Verachtung gegenüber Daniel ist er gezwungen seine Fähigkeiten in Anspruch zu nehmen. Daniel legt ihm Träume aus, die ihn plagen und eine dunkle Zukunft offenbaren. Dies erzürnt ihn jedoch und er versucht den Propheten mit all seinen Mitteln zu bekämpfen. Gott erweist sich Daniel gegenüber aber als treu und offenbart ihm ein dunkles Geheimnis der Orden, das er verkündigen und zusammen mit allen seinen Visionen niederschreiben soll. Dieses versiegelte Büchlein, soll dann an Ende der Tage entsiegelt und die Wahrheit darin, welche verborgen und verfälscht wurde, offenbart werden.

Die junge Autorin wurde am 02. März 1994 in Passau in Niederbayern geboren. Sie lebt und arbeitet selbstständig in Bayern. Neben ihrer großen Leidenschaft, dem Schreiben von Büchern und Kurzgeschichten, vertont sie außerdem Hörbücher und macht Fortbildungen im Bereich Filmdreh und Produktion. Ihre Projekte sind unter jennypelinkaauthor.com zu finden.

Die Entführung


Rasend schnell tippten seine rauen Finger über den Monitor. Ein Diagramm wurde daraufhin angezeigt. Ein roter, ein blauer und ein grüner Punkt befanden sich auf der Linie. Darunter war eine Tabelle zu lesen, in der drei Begriffe geschrieben standen:

Beschaffenheit, Feuchtigkeit, Sättigung. Das erste Wort war in Rot, das zweite in Blau und das Dritte davon in Grün angezeigt. Jedes Einzelne, gehörte zu einem passenden Punkt auf dem Diagramm. Der junge Mann kniete sich auf den feuchten Boden und nahm etwas Erde mit seiner Hand auf, die er zwischen seinen Fingern zerrieb. Sie hinterließ einen leicht lehmigen Film auf der Haut.

„Genau richtig.“, murmelte er mit einem Lächeln und richtete sich auf.

Ein letzter Blick wanderte auf das Kästchen, das die Werte auf dem Bildschirm anzeigte, dann gab er etwas in eine Tastatur ein, die nach Bestätigung darauf erschien. In einigen Metern Entfernung war ein lautes Brummen zu vernehmen. Eine Maschine mit riesengroßen Reifen und einem flügelartigen Gestell setzte sich am Rande des Feldes in Bewegung. Sie fuhr eine Bahn nach vorne, während der junge Mann erneut etwas in den Bildschirm eingab. Ein Piepen erklang und die Maschine wechselte in die nächste Bahn. Dies wiederholte sich, bis das Gefährt die Hälfte des Feldes bearbeitet hatte.

„Daniel? Hast du das ganze Getreide eingefüllt?“, fragte ein zweiter junger Mann, der auf ihn zukam.

Er trug eine blaue Latzhose und ein rotes Karo hemd, das unsauber in den Bund gestopft war. Unter einem viel zu großen Strohhut standen einige blonde Haare hervor, die er sich immer wieder aus der Stirn wischte. Seine grauen Augen wirkten müde aber dennoch neugierig.

Daniel strich mit seiner Hand, seine schwarzen Locken zurück. Auch er trug eine Latzhose, die jedoch deutlich ausgewaschener war und einige Löcher aufwies. Sein Hemd war ursprünglich weiß gewesen, doch zeigte nun erdige Flecken auf der Brust. Kein Wunder. Er war den ganzen Morgen auf dem Boden herumgekrochen und hatte Proben vom Erdreich entnommen. Natürlich wäre das auch mit einer seiner Maschinen möglich gewesen. Allerdings liebte er es, die Materialien auf seiner Haut zu spüren. Von seinem Vater hatte er gelernt, man solle sich immer unabhängig von der Technik absichern. Das hatte er für den Betrieb ihrer Landwirtschaft übernommen, auch wenn er damit in seiner Altersgruppe so ziemlich alleine dastand. Sein Blick wanderte zu den jungen Mann hinüber und er hob die Hand.

„Hallo Binal. Nein es ist noch genug in der Scheune. Warum? Brauchst Du etwas?“

Er nickte.

„Ich möchte einen Versuch durchführen. Ich habe eine neue Sorte angepflanzt und möchte sehen, wie sie sich mit normalen Sorten verträgt. Ich habe dafür extra ein kleineres Feld angelegt. Die Maschinen sind bereits angeschlossen. Es wird alles dokumentiert, sobald es vorbereitet ist.“

„Gut.“, sagte Daniel.

„Du kannst einen Teil haben. Ich habe ohnehin nur noch ein weiteres Feld.“

Binal nickte.

„Danke, das ist nett von Dir. Ich mache mich gleich auf den Weg. Ich werde Dir dann sagen, wie es vorangeht.“

„Alles klar.“, antwortete Daniel nur und hob seine Hand zum Abschied.

Sein Freund ging den Flurweg entlang, der zurück zu der Straße führte. Er blickte ihm lächelnd hinterher. Binal war einer jener Männer, die sich ausschließlich auf die Technik verließen. Es würde ihn nie in den Sinn kommen, die Ergebnisse, die sie auswarf, anzuzweifeln.

Daniel gab erneut etwas in den Bildschirm ein und die Maschine zog die nächste Bahn in das Feld. Es war eine Sämaschine. Eine durchaus praktische Sache, vor allem, wenn man so große Ländereien besaß wie ihre Familie. Über das Kästchen in seiner Hand wurde die Maschine gesteuert. In Ihrem großen Tank befand sich das Getreide, das über die metallenen Flügelarme auf den Grund ausgebracht wurde. Der Boden wurde durch ein spezielles Worfelsystem aufgelockert und so konnte die Saat optimale Bedingungen vorfinden. Der Abstand zwischen den Getreidepflanzen war dabei immer ganz genau richtig und die Wurzeln konnten sich perfekt entfalten. In dem Feld war auch ein spezielles Bewässerungssystem angelegt, das ebenfalls über das kleine Kästchen gesteuert wurde. Jede einzelne Maschine hing an einem komplexen in sich geschlossenen System, dass perfekt abgestimmt war. Daniel bestätigte noch einige Angaben auf dem Bildschirm und machte sich dann zurück auf dem Weg zu seinem Gefährt, das am Rand der Straße abgestellt war. Ein silbernes Teil, ähnlich einem Roller, nur das es keine Räder besaß, sondern durch ein Druckluftsystem über den Boden schwebte. Er verstaute seine Gerätschaft mit dem Bildschirm in dem Fach, das sich unter dem weißen Ledersitz befand, dann nahm er Platz. Mit seinen Fingern umgriff er die beiden schwarzen Lenkstangen. Ein Bimmeln erklang und das Armband um sein Handgelenk vibrierte einmal. Das war das Zeichen, das die Sensorerkennung erfolgreich war. Mit einem leisen Surren setzte das Gerät sich in Bewegung. Weit kam Daniel allerdings nicht. Am Ende der Straße, die in einer Kreuzung mündete, erkannte er fünf Gestalten, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließen.

„Oh nein ...“, hauchte er und versuchte, sein Gefährt herum zu lenken, um zu flüchten, doch eine der Männer hob die Hand und das Board verstummte. Daniel sprang ab und rannte, so schnell ihn seine Beine trugen, doch ein Zweiter schnippte mit den Fingern und er konnte sich nicht mehr bewegen. Mit einem boshaften Lachen kam die größte der Gestalten auf ihn zu. Sie trug wie die anderen vier eine schwarze Robe mit Kapuze, die tief ins Gesicht gezogen war.

„Na was haben wir denn da?“, sagte der Mann hämisch.

„Du bist einer aus den Stämmen nicht wahr?“

Daniel erwiderte ihm nichts, doch aus seinem Hemdkragen löste sich eine Kette, die ein großes geschwungenes L zeigte.

Die Gestalt lachte.

„Na, was habe ich gesagt?“

Er verfestigte seinen Griff.

„Ein Levit ... Ihr sollt ziemlich widerspenstig sein. Aber das werde ich Dir schon austreiben!

Er schubste Daniel zu einer anderen Gestalt, die ihn sogleich mit Ketten fesselte und diese mit einem Schwur verschloss.

„Bring ihn zu den anderen! Ich werde noch weitere Trauben einsammeln ....“

Sein Blick wanderte über die Felder und dann zurück zu Daniel.

„Ein wunderschönes Land. Ich bin sicher, dass unser Boss Verwendung dafür finden wird.“

„Gar nichts werdet ihr! Das ist unser Besitz!, rief Daniel plötzlich, der den Fluch überwunden hatte und wieder reden konnte.

„Lasst mich gefälligst los ihr Ketzer oder ihr werdet es bitterböse bereuen!

Das Lächeln des Anführers erlosch kurz, dann ging er zu ihm und löste seine Kapuze. Darunter hervor, kam ein blasses Antlitz, mit einem kantigen Kinn, aus dem eisblaue Augen hervorblitzten. Sie spiegelten Kälte und absolute Unbarmherzig keit wieder. Seine Haare waren weißblond und wirkten, als wären sie nicht echt. Daniel erkannte ein Tattoo auf seinem Gesicht. Es war eine Pyramide, die sich über das linke Auge legte. Auf ihrer Spitze brannte ein Feuer und ein Banner war darunter gespannt, auf dem eine Rune gezeichnet war. Ein schiefgezogenes F.

„Du weißt es vielleicht noch nicht, Bursche, aber Euch gehört hier gar nichts mehr. Unser Orden hat gerade Eueren Stammesältesten getötet ... Wir sind hier, um unseren Besitz an uns zu nehmen.“

Die Worte erschütterten Daniel bis ins Mark. Merkam, der Stammesälteste, war sein Onkel gewesen. Er ballte die Fäuste und knurrte.

„Ihr verdammte Teufelsbrut! Ich werde Euch bis nach dem Tod verwünschen!

Der Mann wedelte mit dem Zeigefinger.

„Tztztz! Also wirklich ... So böse Worte, von einem Priester Gottes? Solltest Du Dich nicht besser im Griff haben? Schwafelt ihr nicht immer von Liebe und Frieden und solchen Kram?“

Daniel knirschte mit den Zähnen. In solchen Momenten war es eine regelrechte Herausforderung, nicht zu sündigen. Sein Blick viel auf die Hand des Mannes, die von einigen Tattoos über säht war, die unterschiedliche Runen und Symbole zeigten. Diese konnte man allerdings nicht richtig erkennen, da der Ärmel einen Teil davon verdeckte. Was Daniel aber klar ausmachen konnte, waren zwei Ringe an seinem Zeige- und Ringfinger.

Auf einem davon erkannte er eine Schlange, auf dem Zweiten eine weitere Rune, die wie ein X aussah.

„Du gehörst zur Vereinigung der beißenden Schlange.“, stellte Daniel fest.

„Warum arbeitest Du dann für Nicolas? Ich weiß, dass er Anspruch auf dieses Gebiet erhoben hat ... Er und der 13. Orden haben gegen uns gekämpft. Aber die Vereinigung der beißenden Schlange gehört...

Erscheint lt. Verlag 28.12.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7583-9502-X / 375839502X
ISBN-13 978-3-7583-9502-4 / 9783758395024
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