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G. F. Unger Western-Bestseller 2655 (eBook)

Die Sage-Valley-Fehde

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6218-2 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2655 - G. F. Unger
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Langsam durchquert Dan Hancok den Sage Creek, und als er seinen braunen Wallach auf der anderen Seite den Uferhang hinaufgetrieben hat, hält er an.
Unbeweglich sitzt er eine volle Minute im Sattel und starrt auf den neuen Zaun. Schließlich seufzt er bitter. Seine rauchgrauen Augen spähen scharf in die Runde, und seine Rechte berührt kurz den glatten Kolben des Gewehrs, das er im Scabbard bei sich führt.
Dann beugt er sich zur Seite, holt eine Drahtzange aus der Satteltasche und drängt sein Pferd dicht genug an den Zaun heran. Er beugt sich noch tiefer aus dem Sattel und schneidet alle vier Stacheldrähte durch.
Langsam reitet er dann zum nächsten Pfosten. Auch hier verschwinden die vier durchgeschnittenen Drähte im kniehohen Ufergras.
Dan Hancok steckt die Zange weg und reitet weiter. Nach einer halben Meile kommt er an einen ziemlich großen See. Hier stehen viele Rinder in kleinen Rudeln auf der Weide oder bis zu den Knien im See. Am Weg steht eine Blockhütte.
Beim Klang der Hufschläge treten zwei Cowboys heraus. Ihre scharfen Gesichter bleiben beim Anblick des Reiters unbeweglich - und ihre Blicke verraten nichts von dem, was in ihnen vorgeht. Es sind zwei hartgesottene Burschen, und sie starren Dan Hancok nur durchdringend an.
Was sie sehen, ist ein großer, sehniger und hart wirkender Mann, der stolz im Sattel sitzt ...


Die Sage-Valley-Fehde

Langsam durchquert Dan Hancok den Sage Creek, und als er seinen braunen Wallach auf der anderen Seite den Uferhang hinaufgetrieben hat, hält er an.

Unbeweglich sitzt er eine volle Minute im Sattel und starrt auf den neuen Zaun. Schließlich seufzt er bitter. Seine rauchgrauen Augen spähen scharf in die Runde, und seine Rechte berührt kurz den glatten Kolben des Gewehrs, das er im Scabbard bei sich führt.

Dann beugt er sich zur Seite, holt eine Drahtzange aus der Satteltasche und drängt sein Pferd dicht genug an den Zaun heran. Er beugt sich noch tiefer aus dem Sattel und schneidet alle vier Stacheldrähte durch.

Langsam reitet er dann zum nächsten Pfosten. Auch hier verschwinden die vier durchgeschnittenen Drähte im kniehohen Ufergras.

Dan Hancok steckt die Zange weg und reitet weiter. Nach einer halben Meile kommt er an einen ziemlich großen See. Hier stehen viele Rinder in kleinen Rudeln auf der Weide oder bis zu den Knien im See. Am Weg steht eine Blockhütte.

Beim Klang der Hufschläge treten zwei Cowboys heraus. Ihre scharfen Gesichter bleiben beim Anblick des Reiters unbeweglich – und ihre Blicke verraten nichts von dem, was in ihnen vorgeht. Es sind zwei hartgesottene Burschen, und sie starren Dan Hancok nur durchdringend an.

Was sie sehen, ist ein großer, sehniger und hart wirkender Mann, der stolz im Sattel sitzt ...

Dan Hancok lächelt plötzlich blitzend. Es ist ein scharfes Grinsen. Seine kräftigen Zähne sind blendend weiß – und sein etwas unregelmäßiges, aber sehr männlich geschnittenes Gesicht ist so dunkel wie Bronze. Einige Narben – Zeichen von Kämpfen – sind in diesem Gesicht, und vor langer Zeit brachte eine harte Faust seine Nase etwas aus der Form. Er ist kein hübscher Mann – aber er wirkt sehr männlich, selbstbewusst und kühn.

Seine Stimme klingt sanft und dennoch kühl, als er zu den beiden Weidereitern sagt: »Also, ich habe den Zaun durchgeschnitten und reite jetzt in die Stadt. Burt Braddock kann mich dort noch antreffen, wenn einer von euch Boys sich nur einigermaßen beeilt, um ihm die Beschädigung des Zaunes zu melden.«

»Ich werde mich mächtig beeilen«, murmelt einer der beiden Männer und läuft auch schon zum nahen Corral hinüber, in dem sich einige Pferde bewegen.

Der andere Mann lehnt sich mit dem Rücken gegen die Wand der neuen Grenzhütte, verschränkt die Arme über der Brust und starrt fast neugierig zu Dan Hancok hinauf.

»Mister«, sagt er lässig, »ich würde einen ganzen Monatslohn dafür hergeben, wenn ich diese Weidehütte für einige Stunden verlassen könnte, um in der Stadt zusehen zu können, wie Burt Braddock Sie auf die richtige Große zurechtstutzt. Sie sehen ziemlich hart aus, Mister – und ich habe schon genug über Sie gehört. Es wird also ein großer Kampf werden. Aber Braddock wird Sie in Stücke reißen. Warum haben Sie nicht lieber einen Umweg gemacht?«

Dan Hancok grinst wieder blitzend. Scharfe Falten entstehen dann in seinem dunklen Gesicht, und an seinem kräftigen Hals zeichnen sich Muskelstränge ab, die in seinem offenen Hemdkragen verschwinden.

»Das Land, auf dem dieser Zaun steht, gehört der Spornrad-Ranch noch nicht ...«, sagt er. »Und der großmächtige Burt Braddock wird nun wahr machen müssen, was er schon seit Wochen überall verkündet hat.«

Nach diesen Worten nickt Dan Hancok dem Cowboy zu und reitet weiter. Er hält sich auf dem schmalen Reitweg, den er und seine Reiter im Laufe der Jahre zwischen der Bullskull Ranch und der Stadt durch das Land gezogen haben. Nach etwa fünf Meilen sieht er die Häuser der Stadt Sage City zwischen den sanften Hügeln auftauchen, die den Ort schützend umgeben.

Sage City ist eine kleine Stadt mit Holzbauten, Plankengehsteigen und drei Quergassen. Es gibt zwei Saloons, ein Hotel, einen Mietstall, einige kleine Stores und einen großen General Store.

Dan Hancok hält vor dem Bankgebäude an und rutscht aus dem Sattel. Als er die Zügelenden um den Haltebalken schlingt, nähert sich Jesse Cross auf dem Gehsteig. Er bleibt stehen und wartet, bis Hancok sich unter dem Balken durchgebückt und auf dem Gehsteig aufgerichtet hat.

Jesse Cross' kantiges Gesicht wirkt heute grimmiger und freudloser als sonst. Ein grauer Stoppelbart bedeckt Wangen und Kinn. Er ist einen halben Kopf kleiner als Hancok, aber breit, schwer und wuchtig. Früher war er einmal Preisboxer – und jetzt ist er für achtzig Dollar im Monat der Marshal von Sage City.

»Hallo, Dan«, murmelt der Marshal freudlos. »Sind Sie durch den Creek geritten – oder haben Sie den Umweg zur Poststraße gemacht?«

»Ich mache keine Umwege, wenn das Land vor mir frei ist«, erwidert Dan Hancok sanft und sieht fest in die hellen Augen des Marshals hinein.

Jesse Cross seufzt bitter und schüttelt den Kopf.

»Dann haben Sie also den Zaun zerschnitten, nicht wahr? Und jetzt geht der Kummer los! Ah, wenn Burt Braddock einige von seinen Tigern mitbringt, kann ich Sie in dieser Stadt nicht beschützen. Das wissen Sie doch, Dan?«

»Er wird allein kommen. Und ich habe Sie nicht um Schutz und Hilfe gebeten, Jesse. Ich bin nur in die Stadt gekommen, um einige Erledigungen zu machen.«

»Zum Teufel, warum sind Sie so stolz, Dan?«, murmelt der Marshal und geht mürrisch weiter.

Dan Hancok seufzt leise und geht in die Bank. Der Kassierer lässt ihn sofort durch die Schranke treten und deutet auf die Tür zu John Warfields Arbeitsraum.

»Mister Warfield erwartet Sie schon«, sagt er.

Dan Hancok klopft kurz und tritt ein.

Der Bankier ist alt, grau, hager und vertrocknet. Er trägt einen schäbigen Anzug und eine Nickelbrille, die er nun in die faltige Stirn schiebt.

»Setz dich, Dan, mein Junge«, sagt er mit seiner farblosen Stimme und zeigt auf einen Stuhl. Dann knetet er seine knochigen Hände und besieht sich den Sohn seines Freundes sorgfältig. Schließlich nickt er, als wäre er mit dem Ergebnis seiner Betrachtung zufrieden, und sagt sanft: »Du gleichst deinem Vater aufs Haar, mein Junge. Jack und ich, wir waren damals in deinem Alter, als wir in dieses Land kamen und unsere Hütten bauten. Rings um uns gab es nichts anderes als Büffel und Indianer. Nun, Daniel, dein Vater ist nicht mehr. Er hat aber das Glück gehabt, einen Sohn zu hinterlassen. Wenn ich einmal auf einem schwarzen Gaul ins Jenseits reite, so lasse ich nichts zurück, was weiterlebt. Well, Junge, so ist es nun mal, wenn ein Mann nicht die richtige Frau findet. Aber ich habe in meinem Leben einigen Spaß gehabt. Und mein letzter Spaß soll sein, dass ich dir beistehe, Junge!«

Er erhebt sich, holt guten Whisky aus Schottland und zwei Gläser aus einem Wandschrank.

Nachdem er und Dan getrunken haben fährt er fort: »Es ist ganz einfach: Burt Braddock lässt den Zaun nicht nur wegen der Viehdiebe bauen – sondern vor allen Dingen deshalb, um dem ganzen Land klarzumachen, dass er und Hack Stone das Land bis zum Sage Creek beanspruchen. Sie haben den Zaun gezogen, damit jeder im Land – und auch du, Daniel – sich darüber klar sein muss, dass es Kampf gibt, wenn man ihnen diesen Anspruch streitig macht.«

Als er verstummt, schüttelt Dan Hancok langsam den Kopf.

»Well, dann wird es eben Kampf geben! Ich kann nicht dulden, dass Burt Braddock hier Zäune errichtet und mich von der Stadt abschneidet. Ich kann nicht dulden, dass er sich im Sage Valley richtig festsetzt – denn er gehört zu jener Sorte, die schlimmer wird, je weiter sie kommt. Ich brauche die Weide jenseits des Creeks nicht – aber ich darf nicht dulden, dass Braddock sich bis an meine Grenze heranschiebt. Dann kommt er nämlich eines Tages auch über den Creek. Wir haben es doch die letzten Jahre mit ihm erlebt! Draußen in der Wüste hat er angefangen. Dann ist er über den Pass gekommen und hat einen Nester und Kleinrancher nach dem anderen erledigt und zum Teufel gejagt. Er hat immer mehr im Valley Fuß gefasst – und weil ich ihn gut genug kenne, weiß ich, dass er nicht aufhören wird, bis ihm das ganze Tal gehört. John, ich muss dich also fragen, ob du mir mit einer Menge Geld aushelfen kannst, wenn meine Mittel nicht ausreichen. Ich muss Burt Braddock bei der Versteigerung überbieten. Ich muss das Land erwerben!«

»Und dann?«, fragt der alte Bankier leise. »Was willst du mit dem Land? Ich denke, du willst dich nicht vergrößern?«

»Das will ich auch nicht! Wenn ich das Land käuflich erwerben kann, will ich Siedler herbeirufen. Ich werde ihnen Parzellen zuteilen und ihnen lange Zeit lassen, mir das Geld zurückzuzahlen. Es ist gutes Farmland, wenn es vom Creek und vom See ausreichend bewässert wird. Siedler können das. Wenn ich mir zwanzig Siedlerfamilien zu Freunden mache, habe ich meinen Rücken gedeckt und kann mich mit dem ständigen Verdruss im Westen und im Norden beschäftigen.«

»Aber du wirst Burt Braddock – und vielleicht auch Hack Stone niederkämpfen müssen«, murmelt der...

Erscheint lt. Verlag 13.1.2024
Reihe/Serie Western-Bestseller
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6218-3 / 3751762183
ISBN-13 978-3-7517-6218-2 / 9783751762182
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