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Gefährlicher Fremder (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
368 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-5968-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gefährlicher Fremder - Lisa Marie Rice
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Er ist nicht der, für den sie ihn hält ...

Als ihr Bruder nach langer Krankheit stirbt, steht Caroline vor dem Nichts. Die Arztrechnungen haben sie in tiefe Schulden gestürzt. Deshalb vermietet sie ein Zimmer in ihrem Haus an den attraktiven Jack. Der geheimnisvolle Mann scheint aus dem Nichts zu kommen und zieht Caroline gleich in seinen Bann. Was sie nicht weiß: Jack ist schon seit Jahren in sie verliebt. Außerdem sind während des Militärdienstes einige wertvolle Diamanten in seinen Besitz gelangt, deren Eigentümer ihm nun auf den Fersen ist ...

Spannend und gefährlich sexy - die Dangerous-Royals-Reihe von Lisa Marie Rice.

Band 1: Gefährlicher Fremder
Band 2: Gefährliches Spiel
Band 3: Gefährliche Wahrheit

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




<p>Lisa Marie Rice istdas Pseudonym einer Liebesromanautorin, die seit 2004 erotische Thriller für eine wachsende Fangemeinde schreibt.</p> <p>Weitere Informationen unter: <a href="http://www.lisamariericebooks.com/">www.lisamariericebooks.com</a>. </p>

Summerville, Washington

Obdachlosenunterkunft St. Jude

Heiligabend

Er brauchte Caroline, so wie er Licht und Luft brauchte. Mehr noch.

Der hochgewachsene, ausgemergelte und in Lumpen gekleidete Junge erhob sich. Neben ihm lag der leblose Körper seines Vaters auf dem eisigen Betonboden des Heims.

Sein Vater lag schon seit langer Zeit im Sterben – den größten Teil seines Lebens, um genau zu sein. Ein Teil von ihm war schon immer des Lebens überdrüssig gewesen. Der Junge konnte sich nicht erinnern, wann sein Vater zuletzt sauber und nüchtern gewesen war. Eine Mutter hatte er nicht. Sein ganzes Leben lang waren sie immer nur zu zweit gewesen, Vater und Sohn, die sich von einem Heim zum nächsten treiben ließen, wo sie blieben, bis sie rausgeschmissen wurden.

Der Junge stand einen Moment lang da und sah auf seinen einzigen Blutsverwandten auf dieser Welt hinunter, der inmitten einer Lache aus Erbrochenem und Kot lag. Noch hatte niemand die Leiche seines Vaters bemerkt. Niemand nahm je Notiz von ihnen oder sah auch nur in ihre Richtung, wenn es sich vermeiden ließ. Selbst die anderen verlorenen, hoffnungslosen Seelen in den Heimen erkannten jemanden, dem es noch schlechter ging als ihnen, und mieden ihn nach Möglichkeit.

Der Junge blickte sich um, sah die abgewandten Gesichter, die auf den Boden gerichteten Augen. Niemanden interessierte es, dass dieser Säufer nicht wieder aufstehen würde. Niemanden interessierte es, was mit seinem Sohn geschah.

Hier war nichts, was den Jungen noch hielt. Gar nichts.

Er musste Caroline finden.

Und er musste schnell handeln, bevor sie herausfanden, dass sein Vater tot war. Sobald sie die Leiche hier entdeckten, würden Polizei und Sozialarbeiter und das Jugendamt kommen, um ihn abzuholen. Er war achtzehn, konnte es aber nicht beweisen. Und er wusste genug über die Art und Weise, wie es auf dieser Welt zuging, um sicher zu sein, dass er ein Mündel des Staates werden würde. Man würde ihn in irgendein gefängnisartiges Waisenhaus einsperren.

Nein. Auf gar keinen Fall. Lieber würde er sterben.

Der Junge bewegte sich auf die Treppe zu, die ihn aus dem Heim in den eisigen, regnerischen Nachmittag führen würde.

Eine alte Frau sah auf, als er an ihr vorbeikam. In ihren trüben Augen flackerte ein Wiedererkennen auf. Susie. Die alte, zahnlose Susie. Sie hatte sich nicht im Alkohol verloren wie sein Vater. Sie hatte sich in den dunstigen Tiefen ihrer eigenen Gedanken verloren.

»Ben, Schokolade, Schokolade?«, gackerte sie und schmatzte mit ihren runzligen, wulstigen Lippen. Er hatte sich mal einen Schokoriegel mit ihr geteilt, den Caroline ihm geschenkt hatte, und seitdem bettelte Susie ihn ständig um Süßigkeiten an.

Hier kannte man ihn als Ben. Im letzten Heim – Portland, oder war es doch anderswo? – hatte sein Vater ihn Dick genannt. Es verschaffte ihnen immer ein bisschen Zeit, ihn nach dem Leiter des Heims zu nennen. Aber nicht genug. Irgendwann hatten sie die Wutanfälle seines besoffenen Vaters satt und fanden einen Weg, sie an die Luft zu setzen.

Susies Hände, mit ihren langen, schwarzen, rissigen Fingernägeln, griffen nach ihm. Ben blieb stehen und hielt ihre Hand für einen Moment. »Keine Schokolade, Susie«, sagte er sanft.

Ihre Augen füllten sich mit Tränen wie die eines Kindes. Ben beugte sich hinab und küsste sie auf ihre schmutzige, runzlige Wange. Dann rannte er die Treppe hinauf und ins Freie hinaus.

Ohne zu zögern, bog er in die Morrison Street ein. Er wusste genau, wohin er gehen würde. Nach Greenbriars. Zu Caroline.

Zur einzigen Person auf dieser Erde, der etwas an ihm lag. Zur einzigen Person, die ihn wie ein menschliches Wesen behandelte und nicht wie ein halbwildes Tier, das nach dreckiger Kleidung und fauligem Essen roch.

Ben hatte seit zwei Tagen nichts gegessen, und er trug nur eine viel zu kurze Baumwolljacke, die der Kälte nichts entgegenzusetzen hatte. Seine großen, knochigen Handgelenke ragten aus den Jackenärmeln hervor, und er musste die Hände in seine Achselhöhlen schieben, um sie warm zu halten.

Egal. Es war nicht das erste Mal, dass er hungerte und fror.

Die einzige Wärme, nach der er sich in dieser Sekunde sehnte, war Carolines Lächeln.

Wie die Nadel eines Kompasses sich nach Norden ausrichtet, so lehnte er sich in den Wind, um die anderthalb Meilen nach Greenbriars zu marschieren.

Niemand beachtete ihn auf dem Weg dorthin. Er war unsichtbar. Eine einsame, hochgewachsene, in Lumpen gekleidete Gestalt. Es kümmerte ihn nicht. Er war schon immer unsichtbar gewesen. Unsichtbar zu sein hatte ihm geholfen zu überleben.

Das Wetter verschlechterte sich. Der Wind blies ihm eisige Graupelnadeln in die Augen, sodass er sie zu schmalen Schlitzen zusammenkneifen musste.

Ganz egal. Er verfügte über einen ausgezeichneten Orientierungssinn und hätte den Weg nach Greenbriars auch mit verbundenen Augen gefunden.

Mit gesenktem Kopf, die Arme um seinen Körper geschlungen, um das bisschen Wärme zu bewahren, das er im Obdachlosenheim hatte aufnehmen können, ließ Ben langsam die düsteren, unfreundlichen Gebäude hinter sich, die diesen Teil der Stadt charakterisierten. Kurz darauf wurden die Straßen breiter und verwandelten sich in von Bäumen gesäumte Alleen. Die alten Ziegelhäuser machten eleganten modernen Gebäuden aus Glas und Stahl Platz.

Nicht ein einziges Auto fuhr an ihm vorbei, dafür war das Wetter zu schlecht. Niemand war unterwegs. Unter seinen Füßen knackte der zu Eis gefrierende Niederschlag.

Er war fast da. Die Häuser hier, in dieser wohlhabenden Gegend, waren groß. Geräumig, stattlich, mit sanft geneigten Rasenflächen, die zurzeit von Schnee und Eis bedeckt waren.

Für gewöhnlich nahm er den Weg durch die Seitenstraßen, unsichtbar wie immer. Jemand wie er an diesem Ort der Reichen und Mächtigen würde auf der Stelle von der Polizei aufgegabelt werden, deshalb zog er an normalen Tagen die Seitenstraßen vor. Doch heute waren die Straßen menschenleer, und er lief unverhohlen über die breiten Gehwege.

Sonst brauchte er zu Fuß eine halbe Stunde bis Greenbriars, aber heute hielten ihn die eisglatten Wege und der starke Wind auf. Eine Stunde nach Verlassen des Heims war er immer noch unterwegs. Er war stark, doch Hunger und Kälte zehrten an ihm. Seine Füße, in ihren löchrigen Schuhen, waren gefühllos.

Musik erklang, so leise zunächst, dass er sich fragte, ob er vor Kälte und Hunger schon halluzinierte. Töne schwebten durch die Luft, als ob der Schnee sie trüge.

Er bog um die Ecke, und da war es – Greenbriars. Carolines Zuhause. Sein Herz klopfte, als er es durch Schnee und Nebel hindurch erblickte. Es klopfte immer, wenn er herkam, genauso wie es immer klopfte, wenn sie in der Nähe war.

Normalerweise nahm er den Hintereingang, wenn ihre Eltern auf der Arbeit und Caroline und ihr Bruder in der Schule waren. Das Hausmädchen ging mittags nach Hause und von zwölf bis ein Uhr hatte er das Haus ganz für sich, um es nach Herzenslust auszukundschaften. Er konnte ein- und ausgehen wie ein Geist. Das Schloss der Hintertür war ein Witz, und er knackte Schlösser, seit er fünf Jahre alt war.

Dann wanderte er von Zimmer zu Zimmer und sog die üppige und wohlriechende Atmosphäre von Carolines Heim in sich auf.

Im Obdachlosenasyl gab es nur selten heißes Wasser, aber er achtete trotzdem darauf, dass er sich so gut wie nur möglich wusch, wenn er vorhatte, nach Greenbriars zu gehen. Der Gestank des Heims hatte...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2024
Reihe/Serie Dangerous Royals
Dangerous Royals
Übersetzer Bettina Oder
Sprache deutsch
Original-Titel Dangerous Lover
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Botswana • Dorchester County • Frauenromane • Gefühl • King County • Kombo North District • Leidenschaft • Liebesleben • Liebesroman • Liebesspiel • Liebesspiele • Lovestory • Monroe • Nordamerika • North East District • Romane für Frauen • Romanhefte • Romantic Thrill • Romantik • romantisch • Romantische • romantische Spannung • Schicksal • Schmerz • Seattle • Sicherheitsfirma • sinnlich • Spannung • Suffolk County • summerville • undercover • West Coast
ISBN-10 3-7517-5968-9 / 3751759689
ISBN-13 978-3-7517-5968-7 / 9783751759687
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