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Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Werwolf bezauberte (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2024
288 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-31605-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Werwolf bezauberte - Kimberly Lemming
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Die Romantic-Fantasy-Sensation - #TikTokmedemebuyit!
Käsemacherin Brie ist Cinnamons beste Freundin - und sie hat einfach kein Glück. Weder in der Liebe noch in anderen Dingen. Ständig muss sie sich gegen die plumpen Anmachversuche von Farmer Jack wehren. Da verliert selbst die geduldigste Frau der Welt die Geduld. Dumm nur, dass sie Jack mit dem Getränk, das sie in der Bar nach ihm wirft, meilenweit verfehlt und stattdessen den blonden Fremden hinter ihm trifft. Und noch dümmer, dass es sich bei dem Getränk um einen Liebestrank handelt und dieser Fremde jetzt glaubt, Brie sei seine Gefährtin. Plötzlich hat Brie einen liebestollen Werwolf im Haus, der kocht, putzt und ihr jeden Wunsch von den Lippen abliest. Daran könnte sich Brie echt gewöhnen ...

Kimberly Lemming versucht seit Jahren, vor ihrer Berufung als Hauptfigur zu fliehen. Wenn sie nicht gerade an ihren Fantasyromanen schreibt, entkommt sie dem sexy Werwolf, der neu in ihre Stadt gezogen ist, und vermeidet jeden Augenkontakt mit verführerischen Prinzen aus fernen Ländern. Und wenn sie doch mal eine freie Minute hat, sitzt sie am liebsten mit einer Tafel Schokolade auf ihrer Couch.

2


Brie

Irgendjemand war in meiner Küche und machte fürchterlichen Lärm. Ich drehte mich auf die andere Seite in der Absicht, das Rumpeln und Klappern der Töpfe auszublenden, das von untern zu mir heraufdrang. Die Dunkelheit vor meinem Fenster zeigte mir, dass, wer immer in meinem Haus war – ein Einbrecher, ein Freund, der frischen Käse wollte, oder ein Betrunkener –, viel zu früh gekommen war.

Meine Kopfschmerzen waren unerträglich. Noch immer trug ich die Bluse und den Rock vom Vortag, doch beides war schweißdurchtränkt und von Erde beschmutzt. Ich musste zu viel getrunken haben und auf dem Weg nach Hause hingefallen sein. Als plötzlich Bilder von Monstern, die mich durch den Wald jagten, vor meinem inneren Auge aufblitzten, rieb ich mir frustriert die Schläfen. Ich hasste Albträume.

Ich zuckte unter einem weiteren lauten Klirren zusammen und verkroch mich tiefer in meinen vielen kuscheligen Decken. Dieser Mistkerl war nicht nur zu früh gekommen, sondern schien auch kein Verständnis davon zu haben, was ein Kater war. Falls er nur gekommen war, um den köstlichen Gouda aus meinem Vorratsschrank zu stehlen, hätte er genau das tun und schnell wieder verschwinden sollen. Kurz fragte ich mich, ob es sich womöglich um denselben Jugendlichen handelte, der letzte Woche in den Käseladen meiner Familie eingebrochen war. Wieder eine alberne Wette unter Teenagern, die allen anderen mehr Ärger einbrachte als den Übeltätern selbst.

Der Eindringling stieß ein leises Knurren aus, dann klang es so, als würde er im Raum umherschlurfen. Als es für einen Moment still wurde, schloss ich wieder die Augen.

Noch ein Knall.

»Verdammt«, fluchte eine tiefe Stimme.

Seufzend schlug ich die Decken zurück. Schwaches Morgenlicht erhellte mein Schlafzimmer. Die sanften Blautöne des Raumes trugen nicht gerade dazu bei, meine hämmernden Kopfschmerzen zu vertreiben. Hätte es Gerechtigkeit auf dieser Welt gegeben, wäre es mir möglich gewesen, den ganzen Tag zu schlafen und bis morgen so zu tun, als würde nichts um mich herum existieren. Aber ich würde keine Ruhe finden, ehe nicht das Arschloch in meiner Küche meinen Zorn zu spüren bekommen hatte.

Geistesabwesend schob ich mein Brustband wieder zurecht, das gestern Nacht verrutscht war, und tauschte meine schmutzige Kleidung gegen ein halbwegs vorzeigbares Nachthemd aus, bevor ich eine Haube aufsetzte, um mein wildes Haar zu bedecken. Dann schlüpfte ich in ein paar Hausschuhe und griff nach einer langen Stricknadel auf dem Nachttisch. Das kühle Metall in meiner Hand fühlte sich beruhigend vertraut an. Für gewöhnlich stach ich sie zwar in Wolle und griff keine nervtötenden Eindringlinge damit an, aber ich ging davon aus, dass ich ihm allein schon Angst einjagen könnte, wenn ich sie nur drohend hob. Sobald er sich aus dem Staub gemacht hatte, würde ich schleunigst wieder in mein Bett zurückkehren.

Ich machte mir nicht die Mühe, auf Zehenspitzen nach unten zu schleichen, sondern marschierte stampfend in die Küche. Die Stricknadel gehoben wie einen Dolch, trat ich die Tür auf. »Was muss eine Frau tun, um ein bisschen zu schlaf…« Mir blieben die Worte im Hals stecken, und ich erstarrte. Es dauerte einen Moment, bis ich verarbeitet hatte, was ich dort sah. Ich musste mich am Türrahmen festhalten, um mich auf meinen wackeligen Knien aufrecht zu halten. Vielleicht hat mir gestern Abend jemand was ins Getränk gemischt. Ja, das ergab Sinn. Es würde auch den merkwürdigen Albtraum erklären.

Das Monster, das neben meinem Kamin stand, musste eine Halluzination sein, die nur durch Drogen ausgelöst werden konnte. Doch als ich den Kopf schüttelte, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen, war die Kreatur noch immer da. Sie stand auf zwei Beinen und stieß mit dem Kopf fast an der Decke an. Der riesige Körper war von zotteligem Fell in der Farbe von frischem Getreide bedeckt. Das werwolfartige Monster versteifte sich, als es meine Anwesenheit bemerkte. Mein Herz hämmerte, als ich zusah, wie es sich langsam umdrehte. Aus roten Augen betrachtete es meine zitternde Gestalt so intensiv, dass es mir eiskalt den Rücken hinablief. Was mir nicht entging, war die Tatsache, dass das Ungetüm merkwürdigerweise meine Schürze trug. Der mit Rüschen besetzte Stoff spannte sich um den Oberkörper des Wolfes, sodass sich das lachende Gesicht, das ich daraufgestickt hatte, zu einer besorgten Grimasse verzerrt hatte.

»Was … was zur Hölle?«

Nun drehte sich der Wolf vollständig zu mir um und stellte eine Holzschale auf der Arbeitsplatte ab. »Brie.« Mein Name kam ihm knurrend zwischen den gefährlich aussehenden Zähnen über die Lippen.

Jede Faser meines Körpers schrie danach davonzulaufen, und mein Verstand sagte mir, dass dies genau der richtige Instinkt war. Doch der Rest meines Körpers schien nicht so schnell zu funktionieren wie meine Füße. Mir fiel die Nadel aus der Hand und rollte unter den Küchentisch, während ich zu Boden ging wie ein Sack Kartoffeln. Ohne mich umzudrehen, rappelte ich mich auf und raste zur Haustür hinaus. Hinter mir konnte ich das Kratzen von Krallen auf dem Holzfußboden hören, was mich dazu antrieb, schreiend und noch schneller auf die Scheune zuzulaufen.

»Brie, warte!«

Süßer geschmolzener Fontina, es ist kein Traum! Schafe wichen mir aus, als ich einen Heuballen umstieß in einem Versuch, meinen Verfolger abzuwehren. Als ich das große rote Tor der Scheune fast erreicht hatte, sprang der Wolf über den Heuballen und schloss den Abstand zwischen uns. Schreiend prallte ich gegen das Tor, riss es auf und eilte hinein. Doch ehe ich es hinter mir zuschlagen konnte, legte das Monster eine Pranke an die Tür. Kreischend taumelte ich nach hinten.

Der Wolf legte seine andere Hand an den Türrahmen und blieb hechelnd stehen. Ächzend zog er das Tor weiter auf, stieß die Luft aus und fixierte mich mit seinem Blick. Dolchartige Zähne kamen zum Vorschein, als er mir ein hungriges Grinsen schenkte, das mir merkwürdig bekannt vorkam. »Bitte lauf nicht vor mir davon, Brie.« Er hechelte immer noch. »Das weckt nur noch mehr Vorfreude in mir.«

Eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen. Der Verfolger im Türrahmen ließ alle Alarmglocken in mir schrillen, aber die Art, wie er meinen Namen aussprach, ließ mich aufhorchen.

Ich schluckte schwer und bemühte mich, meine Stimme wiederzufinden. »Felix?«

Das Grinsen des Monsters wurde breiter. »Guten Morgen.«

Ich leckte mir die Lippen und versuchte, mein Herz zu beruhigen, das mir jeden Moment aus der Brust springen würde. »Was tust du hier?«

Seine riesigen Wolfsohren stellten sich auf, und er deutete mit dem Daumen nach hinten in Richtung Haus. »Ich mache dir Frühstück.« Wie es ihm gelang, dabei gleichzeitig knurrend, ungestüm und fröhlich zu klingen, war mir ein Rätsel.

Ich nickte einmal knapp. »Okay … wie bist du in mein Haus gekommen?«

Die Frage brachte sein Lächeln ins Wanken. Der Werwolf kratzte sich am Hinterkopf und wandte den Blick ab. »Äh … weißt du nicht mehr, dass du gestern Abend das Bewusstsein verloren hast? Ich wollte dich nicht draußen lassen, also habe ich dich in dein Bett getragen.«

Ich erinnerte mich mit einem Mal deutlicher an die beiden schrecklichen Gestalten. »Alles klar … also ist es wirklich passiert. Dann hast du rausgefunden, wo ich meinen Ersatzschlüssel aufbewahre? Ich erinnere mich nicht daran, einen mitgenommen zu haben.« Ich verlor das verdammte Ding nämlich immer, wenn ich ausging. Daher bewahrte ich einen Zweitschlüssel im Windspiel auf der Veranda auf.

Felix hielt seinen Blick starr auf einen Nagel auf dem Boden gerichtet. »Äh, nein. Ich konnte nirgends einen Schlüssel finden.«

Ich sah ihn aus schmalen Augen an. »Hatte ich etwa das Küchenfenster offen gelassen?«

Er schaute mich nervös an, ehe er seinen Blick wieder senkte. »Nein, ich bin durch die Haustür eingetreten. Sie brauchte nur … einen kleinen Stoß.«

»Du bist bei mir eingebrochen?«

»Ich kann die Tür reparieren.« Er trat von einem Fuß auf den anderen.

Vermutlich sollte ich glücklich darüber sein, dass er mich nach Hause gebracht und nicht gefressen hatte. Aber warum war er immer noch hier?

»Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich dich gestern Abend erschreckt habe, also habe ich ein paar Dinge in deinem Haus erledigt, wo ich ohnehin schon einmal da war. Nachdem ich den Zaun repariert, die Ziegen gemolken und die Tiere auf die Weide rausgelassen hatte, war ich mir nicht sicher, welchen anderen Aufgaben du morgens für gewöhnlich nachgehst. Ich habe ein paar der Schafe gewaschen, aber das schwarze ist ein streitlustiges Biest, und ich musste mich verwandeln, damit es gehorchte.«

Der Werwolf ging vor der Tür auf und ab, während er weiter aufzählte, was er alles erledigt hatte.

Meine Gedanken rasten, als ich mich in der Scheune umsah und erkannte, dass er tatsächlich die Milchkannen gefüllt und sogar jeden Stall ausgemistet hatte. Als ich eine Hand hob, hörte er auf zu reden. »Felix«, begann ich langsam. »Wo hast du geschlafen?«

Sein langer Wolfsschwanz zuckte hinter ihm. »Ich habe nicht geschlafen.«

Ich rieb mir die Schläfen in einem Versuch, die immer noch anhaltenden Kopfschmerzen zu lindern. »Woher wusstest du überhaupt, wo ich wohne?«

»Ich bin ein Werwolf. Ich bin deinem Geruch gefolgt.«

Resigniert ließ ich den Kopf auf meine Knie sinken. »Und du hast einen Alligator getötet.«

»Bitte sei nicht böse«, flüsterte Felix. »Ich hatte nicht vor zu bleiben, nachdem...

Erscheint lt. Verlag 11.4.2024
Reihe/Serie Der Tag an dem ich mich betrank und ...-Reihe
Der Tag an dem ich mich betrank und ...-Reihe
Übersetzer Bettina Hengesbach
Sprache deutsch
Original-Titel That Time I got drunk and Yeeted a love potion at a Werewolf – Mead Mishaps Book 2
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • BDSM • Booktok • cozy fantasy • eBooks • Erotik • Fantasy • fated mates • forced proximity • found family • Liebesgeschichte • Liebesromane • Neuerscheinung • neuerscheinung 2024 • Romantic Fantasy • SPICE • TikTok • tiktokmademebuyit • Werwolf
ISBN-10 3-641-31605-7 / 3641316057
ISBN-13 978-3-641-31605-1 / 9783641316051
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