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Perry Rhodan 3277: Saedelaeres Entscheidung (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6277-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3277: Saedelaeres Entscheidung -  Michael Marcus Thurner
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Vielleicht kann Perry Rhodan, der als erster Mensch auf Außerirdische gestoßen ist, endlich sein großes Ziel erreichen: Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Milchstraße - das Geisteswesen ist in Fragmente zersplittert worden, die sich an verschiedenen Stellen im Kosmos befinden. Eines dieser Refugien wurde bereits von dem Raumschiff TEZEMDIA und seiner Besatzung entführt. Während Perry Rhodan sich an die Verfolgung macht, begibt sich der legendäre Mann mit der Maske auf den Weg in die Ferne. Zuvor aber erfolgt SAEDELAERES ENTSCHEIDUNG ...

Aenoc. Aenoc. Aenoc.

Der Verachtende, Leid bringende Gott war alles, was zählte.

 

 

1.

O'Shannon

Ein Flackern

 

Der Sternengarten war in den vergangenen Tagen nicht sonderlich gut gefüllt gewesen. Nun hatten sich einige neue Pflänzlein dazugesellt: Sternenkonvolute und -ballungen, die nähergerückt waren und die Gry O'Shannon erstmals mithilfe ihrer Sinne ertastete.

Sie streckten und dehnten sich aus. Ihre Wurzeln waren tief in den Ursubstanzen des Universums verankert. Sie bezogen daraus ihre Kräfte, ohne dass O'Shannon zu sagen vermocht hätte, wie diese Nährstoffe tatsächlich wirkten und wie sie gestaltet waren.

Sie erhob sich und machte vorsichtig einige Schritte auf der Außenhülle der ZYLINDER-X. Sie fühlte das Klicken magnetischer Halterungen unter den Füßen ihres Schutzanzugs, während sie sich bewegte.

Das Zylinderschiff war etwa 140 Meter lang.

O'Shannon befand sich am rückwärtigen Teil, der für die Aufnahme von Menschen präpariert worden war, und machte sich an den Aufstieg. Vorsichtig tat sie einen ersten Schritt die Krümmung hoch. Die Eindrücke waren verwirrend, wie immer, wenn einzig der Schutzanzug für ein Gefühl der Schwerkraft sorgte. Erst nach einigen Sekunden hatte sich ihr Orientierungssinn angepasst.

Als sie den höchsten Punkt des Schiffsteils erreicht hatte, blieb sie stehen, drehte sich einmal im Kreis und holte tief Luft. Sie schob diese nahen Sinneswahrnehmungen beiseite und konzentrierte sich auf alles, was ihr wichtig war.

Sie hatte keine Ahnung, ob sie wirklich Eindrücke vermittelt bekam oder ob sie sie sich bloß einbildete. Aber die Abyssale Dispersion, die sie mehrmals durchlaufen hatte, hatte ihre Sensibilität für kosmische Phänomene verstärkt. O'Shannon meinte, die Energien des Weltraums und der darin umhertreibenden, umherschwirrenden Objekte zu fühlen.

Links von ihr loderte ein Pulsar, vermutlich keine 10.000 Lichtjahre entfernt. Es fühlte sich an wie ein Nadelstich in der Hüfte, wenn sie sich darauf konzentrierte. Eine uralte Sternballung rechts von O'Shannon und fast unterhalb ihres Blickhorizont war von unzähligen Braunen Zwergen durchsetzt. Sie erzeugten ein Gefühl der Unsicherheit in ihr. Kein Wunder, galten sie doch als Sonderform im galaktischen Garten. Sie waren kosmologisch betrachtet weder Stern noch Planet. Waren irgendwo dazwischen angesiedelt. Nur in den seltensten Fällen entwickelte sich unter dem Licht und der Wärme eines Braunen Zwerges herkömmliches Leben.

Da waren zudem die Energien eines Blazars. Hochenergetisch und zufällig auf jenen Vektor ausstrahlend, entlang dessen sich die ZYLINDER-X bewegte. Die Wirkung würde vermutlich in einigen Minuten wieder nachlassen. Noch aber genoss O'Shannon den Strahlenimpuls.

Falsch.

Eigentlich sah sie nicht, eigentlich spürte sie nicht. Sie verfügte über die Möglichkeit, kosmische Ereignisse mithilfe eine Paragabe wahrzunehmen. Doch sie hatte gelernt, diese Wahrnehmungen in Eindrücke umzuwandeln, die sie mit all ihren Sinnen erfasste und die sie verstehen konnte.

Nicht alle Eindrücke waren angenehm. Aber sie waren stets spannend. Als würde man durch ein Feld mit blühenden Wildblumen wandern und wüsste nicht, was einen bei den nächsten Schritten erwartete. Es mochte der wunderbarste Geruch einer sich öffnenden Blüte sein – oder der Gestank nach Aas. Ein unheimliches Rascheln und ein angsterregendes Zischen – oder zwei prächtig gezeichnete Bienen, die Blumen umkreisten und deren Beine schwer vom Blütenstaub waren.

Gry O'Shannon lächelte. Sie lächelte oft und gerne. Sie hatte eine Gabe, die ihr einen Vorsprung vor fast allen anderen Intelligenzwesen verschaffte. Vielleicht gab es Superintelligenzen, die so wie sie empfanden und ähnliche Sinneserfahrungen erleben durften.

Sie ließ sich vorsichtig auf einem Kasten nieder, in dessen Innerem sich unbekannte Messinstrumente befanden, und berauschte sich an einer Sternenentwicklungswolke. Sie strotzte vor Kraft, auch wenn die Wirkung angesichts großer Distanzen nur schwach ausgeprägt war. Aber O'Shannon hatte längst begriffen, dass Entfernung nicht immer eine Bedeutung hatte. Ihr »Blick« und ihre Sensitivität hatten kaum Grenzen. Vielleicht würde sie einmal versuchen, an die Grenzen des Universums zu schauen. Besser gesagt: an dessen Anfang. In Richtung einer Galaxis, deren Entwicklung nur wenige Millionen Jahre nach dem Urknall begonnen hatte.

Vielleicht konnte sie sogar in das Davor schauen?

O'Shannon scheute davor zurück. Sie wollte sich nicht verlieren. Was, wenn sie den Weg zurück ins Hier und Jetzt vergaß?

Und dann war da noch diese ganz besondere Drohung oder Prophezeiung: Der Chaotarchenraumer FENERIK sah sie als Quintarchin in seinem Inneren. Als eine Lenkerin dieses schrecklichen Schiffs.

Nie, nie, nie hätte sie eine derartige Arbeit gewollt. Aber was war, wenn sie ihren besonderen Blick in eine falsche Richtung wandte und dadurch etwas sah, das sie verdarb?

Weg mit all diesen Gedanken!

O'Shannon fuchtelte mit den Armen, als könnte sie ihre trüben Gedanken so vertreiben, wie man es mit rudynschen Zeckfliegen machte.

Sie sah sich nochmals um. Reckte den Kopf weit in den Nacken, um auch Sternregionen oberhalb von ihr wahrzunehmen. Die ZYLINDER-X rotierte während des Fluges geringfügig und verschaffte ihr immer wieder neue Blicke in den sie umgebenden Kosmos.

Sie erfasste dunkle Materie, die ihr auf sonderbare Weise Körperwärme entzog, ohne dabei unangenehm zu werden. Und dann ein grelles, aber starkes Einzellicht. Nicht allzu weit entfernt, aber unbestimmbar. Eine Psi-Komponente war daran gebunden.

Nun, das war eine von vielen Tausend Erscheinungen und Phänomenen, die die Besuche in ihrem Sternengarten immer wieder interessant machten.

Sie hielt in ihren Betrachtungen inne. Denn ein neuer Aspekt machte sich bemerkbar. Das Licht, das sie fühlte, flackerte. Wie eine Kerze, die von einem Windstoß getroffen und deren Licht ausgeblasen wurde.

Dieses Phänomen war neu.

 

*

 

Als Gry O'Shannon müde wurde, zog sie sich ins Innere der ZYLINDER-X zurück. Der Hauptgang zur Zentrale war leer und wirkte unbeseelt. Doch je näher sie dem Raum kam, desto heimeliger fühlte sich alles an. Desto stärker wurde das Gefühl, zurück »nach Hause« zu kommen.

Sie hörte eine Stimme, ruhig und sonor. Dann eine gezwitscherte Antwort. Ihr Herz schlug schneller, obwohl sie sich nicht erklären konnte, warum.

Du dumme Gans! Natürlich kannst du es dir erklären. Du willst bloß nicht über diese Dinge nachdenken.

Und das war auch gut so. Ihre emotionale Bindung an Alaska Saedelaere durfte und sollte nicht sein. Es war besser, wenn manche Dinge unausgesprochen blieben.

Oder?

Gamo Stormlicht ignorierte sie geflissentlich, als O'Shannon die Zentrale betrat. Der Zwergandroide blickte in eine Art Kaleidoskop. Er drehte es an mehreren Positionen um einige Zentimeter nach links oder nach rechts. Er hatte sich während der vergangenen Tage immer wieder mit der etwa 50 Zentimeter langen Röhre beschäftigt. Angeblich, um Unabwägbarkeiten durchzukalkulieren. Was Stormlicht damit meinte, blieb unklar. Selbst Alaska schaffte es nur selten, dem Commo'Dyr Informationen zur Schiffsführung zu entlocken.

»Wie war es im Sternengarten?«, fragte Alaska.

»Schön wie immer«, antwortete sie und verbesserte sich gleich darauf: »Nein. Es war berauschend.«

Alaska hatte etwas an sich, das sie zwang, präzise in ihren emotionalen Beschreibungen zu sein. Sie wollte, dass er ihre Ehrlichkeit fühlte.

Der Aktivatorträger hingegen tat sich schwer, die richtigen Worte zu finden. Manchmal kamen sie holprig und verschliffen aus dem Mundspalt seiner Maske. Aber diese sprachliche Unbeholfenheit hatte nicht nur etwas mit dem Cappin-Fragment in seinem Gesicht zu tun. Nein, dahinter steckte mehr.

So etwas wie Schüchternheit.

Weg mit diesen Gedanken, weg!

»Gamo?«

»Ja?« Stormlicht beschäftigte sich weiterhin mit seiner Arbeit.

»Ich habe etwas gesehen.«

»Das liegt in der Natur der Sache, wenn man Augen besitzt.«

»Würdest du mir bitte zuhören und auf dumme Bemerkungen verzichten?«

»Wenn es sein muss ...« Stormlicht ließ nun doch von seiner Arbeit ab.

Er blickte scheu zu Alaska. Der Zwergandroide akzeptierte den ehemaligen Kommandanten der LEUCHTKRAFT als seinen Befehlshaber, war aber weit davon entfernt, O'Shannon Respekt zu erweisen.

O'Shannon hasste diese Spannungen, zumal sie aufeinander angewiesen waren. Darüber hinaus war es ihr ein Gräuel, Schutz von Alaska zu benötigen. Derzeit fühlte sie sich in ihrem Sternengarten auf der Hülle der ZYLINDER-X deutlich wohler als im Inneren des Raumers. Freier. Viel mehr als sie selbst.

»Was hast du gesehen?«, fragte Stormlicht ungeduldig.

O'Shannon versuchte, die Emotionen abzurufen, die das Psi-Flackern in ihr ausgelöst hatte. Es war schwer zu beschreiben, zumal Stormlicht mit ihren Schilderungen nur wenig anzufangen wusste.

»... es fühlte sich an, als würde mich das Flackern anziehen. Als wollte mir jemand in der Dunkelheit eine Kerze vor die Nase halten, um mir den Weg zu weisen.«

»Wir sind also bei deinen Gefühlen.«

»Bei meinen besonderen Gefühlen, Gamo. Du weißt, dass ich so etwas wie einen kosmischen Sinn besitze.«

»Ja. Aber ich bin der Commo'Dyr der ZYLINDER-X. Ich arbeite mit Fakten und Wissen. Also: Was willst du mir...

Erscheint lt. Verlag 6.6.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6277-4 / 3845362774
ISBN-13 978-3-8453-6277-9 / 9783845362779
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