Heartless (eBook)
405 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2200-4 (ISBN)
SIE KANN IHRE GEFÜHLE NICHT LEUGNEN, DOCH ER IST IHR BOSS
Willa ist sich sicher, dass sie für den grumpigsten Single Dad aller Zeiten arbeitet. Denn seit sie den Job als Kindermädchen für Cade Eaton angenommen hat, lässt dieser sie deutlich spüren, dass er von dem Arrangement eigentlich überhaupt nicht begeistert ist. Seit seine Ex ihn und seinen kleinen Sohn im Stich gelassen hat, geht der wortkarge Rancher den Frauen aus dem Weg und hat ganz sicher nicht vor, sich noch einmal das Herz brechen zu lassen. Doch die sonnige Willa schafft es immer wieder, hinter seine raue Fassade zu blicken, und schon bald beginnen seine Schutzmauern zu bröckeln ...
»Eine perfekte Liebesgeschichte, die mir von der ersten Seite an den Atem geraubt hat!« MAUREEN'S BOOKS
Band 2 der CHESTNUT SPRINGS-Reihe von TIKTOK-Sensation Elsie Silver
<p><strong>Elsie Silver</strong> ist eine kanadische Autorin, die mit ihrer Familie bei Vancouver lebt. Sie liebt Kochen, Reisen und Zeit mit ihren Jungs. Elsie schreibt moderne und sexy Small-Town-Liebesgeschichten und liebt einen guten Book-Boyfriend sowie starke Heldinnen, die sie in die Knie zwingen.</p>
1
Cade
Lucy Reids Blick zuckt in meine Richtung, für meinen Geschmack ist er ein klein wenig zu angetan.
»Also, ich liebe es zu basteln. In meiner Freizeit mache ich viel Scrapbooking. Und ich stricke. Ich wette, Luke würde gern stricken lernen. Meinst du nicht auch, Cade?«
Ich muss fast darüber lachen, wie sie meinen Namen schnurrt. Außerdem würde ich gern sehen, wie jemand Luke dazu bringt, so lange still zu sitzen und mit zwei Stöckchen herumzuhantieren, bis er was auch immer fabriziert hat.
Sie lächelt Summer an, die Verlobte meines jüngeren Bruders, und fügt hinzu: »Wir brauchen doch alle irgendein Frauen-Hobby, nicht wahr?«
Ich höre meinen Vater Harvey leise lachen. Die Einstellung eines Kindermädchens für meinen Sohn hat sich zu einer Beschäftigung für die ganze Familie entwickelt.
Und zu einem wahren Albtraum.
Summers Lippen verziehen sich zu einem dünnen Lächeln. »Ja, natürlich.« Fast hätte ich ein Schnauben ausgestoßen. Summer versteht unter einem Frauen-Hobby, im Fitnessstudio schwere Gewichte aufzulegen, erwachsene Männer zu quälen und das Ganze Personal Training zu nennen.
Vielleicht hat Lucy das recht neue Studio noch nicht auf dem Schirm.
Vielleicht hat Lucy aber auch gerade eine bissige Spitze gegen meine zukünftige Schwägerin geschossen.
»In Ordnung.« Ich stehe auf. »Gut, danke. Wir melden uns dann bei dir.«
Lucy scheint ein wenig erstaunt über das abrupte Ende des Gesprächs, aber ich habe alles gehört und gesehen, was ich hören und sehen musste. Und Behutsamkeit zählt nicht zu meinen Stärken. Ich bin eher der Typ, der das Pflaster möglichst schnell abreißt.
Ich drehe mich auf dem Absatz um, senke das Kinn und gehe raus, bevor allzu offensichtlich wird, dass ich ihre ausgestreckte Hand gesehen habe, sie aber nicht schütteln will. Ich stapfe in die Küche, stütze mich mit beiden Händen auf die Arbeitsplatte und lasse den Blick durchs Fenster über die weite Landschaft schweifen. Über die Gipfel der Rockies, die hoch in den Himmel ragen.
Diese wilde und zerklüftete Gegend strotzt im Frühsommer nur so vor Farben – das Gras ist fast zu grün, der Himmel eine Spur zu blau und die Sonne so hell, dass alles ein wenig unscharf wird und man unwillkürlich die Augen zusammenkneift.
Ich werfe eine Handvoll Kaffeebohnen ins Mahlwerk, drücke auf den Deckel, sodass der vertraute Lärm durchs Haus schallt, und versuche, die Frage zu verdrängen, wie ich mich in den nächsten zwei Monaten um mein Kind kümmern soll. Sonst verfalle ich nur in Selbstvorwürfe. Ich habe ständig das Gefühl, dass ich mehr für ihn tun sollte. Mehr für ihn da sein müsste.
Diese Vorwürfe helfen niemandem.
Der Lärm hat den zusätzlichen Vorteil, dass er die höflichen Floskeln übertönt, die mein Vater und Summer an der Haustür mit Lucy austauschen.
Nicht mein Haus, nicht meine Verantwortung. Wir führen Vorstellungsgespräche mit potenziellen Kindermädchen im Haupthaus der Ranch, das mein Vater bewohnt, denn ich lasse ungern irgendwelche Leute in mein eigenes Haus. Vor allem nicht solche, die mich ansehen wie ihre Eintrittskarte, um sich ihren albernen Traum von einer glücklichen kleinen Familie zu erfüllen.
Harvey hingegen würde hier wohl am liebsten eine Frühstückspension betreiben und hätte einen Heidenspaß daran, sich um seine Gäste zu kümmern. Seit er verletzt wurde und die Ranch an mich übergeben hat, scheint er rund um die Uhr Kontakte zu knüpfen.
Ich sehe zu, wie der gemahlene Kaffee in den weißen Papierfilter der Kaffeemaschine rieselt, und fülle die Kanne am Spülbecken mit Wasser.
»Schon ein bisschen spät für eine Kanne Kaffee, meinst du nicht?« Harvey schlendert herein, gefolgt von Summer.
Er hat ja keine Ahnung. Ich bin bereits randvoll mit Kaffee und schon richtig zappelig. »Ich bereite ihn nur schon mal für dich vor, für morgen.«
Summer schnaubt, und mein Vater rollt mit den Augen. Sie wissen beide, dass ich Blödsinn rede.
»Du warst nicht sehr nett zu ihr, Cade«, stellt mein Vater fest, und jetzt bin ich an der Reihe, mit den Augen zu rollen. »Deinetwegen war dieses Gespräch ganz schön anstrengend.«
Ich verschränke die Arme vor der Brust und lehne mich gegen die Arbeitsplatte. »Ich bin nun mal nicht sehr nett. Und ich bin gern anstrengend, wenn es um das Wohl meines Kindes geht.«
Ich könnte schwören, dass die Lippen meines Vaters zucken, als er sich an den Tisch setzt und den im Stiefel steckenden Fuß aufs Knie legt. Summer steht einfach da, lehnt mit der Hüfte am Türrahmen und mustert mich. Das tut sie manchmal, und es macht mich nervös.
Sie ist klug. Ihr entgeht nichts. Ich kann förmlich hören, wie sich die Zahnräder in ihrem Kopf drehen, aber sie neigt nicht dazu, viel zu reden, und so weiß man oft nicht, was sie gerade denkt.
Ich mag sie und bin froh, dass mein jüngerer Bruder so schlau war, ihr einen Heiratsantrag zu machen.
»Du bist schon nett«, sagt sie nachdenklich, »auf deine eigene Art.«
Ich beiße die Zähne zusammen, um mir meine Belustigung nicht anmerken zu lassen.
Sie seufzt. »Hör zu, wir haben jetzt alle Bewerberinnen durch. Und dabei habe ich mir wirklich Mühe gegeben, vorher schon mal die auszusortieren, die weniger daran interessiert schienen, Zeit mit Luke zu verbringen, sondern eher mit … dir.«
»Und Junge, Junge, das waren einige.« Dad trommelt mit den Fingern auf den Tisch. »Wer hätte gedacht, dass sich Frauen freiwillig melden, um deine finsteren Blicke und deine schlechte Laune zu ertragen? So gut ist die Bezahlung nun auch wieder nicht.«
Ich werfe ihm einen dieser Blicke zu, bevor ich mich wieder Summer zuwende. »Du hast nicht gründlich genug aussortiert. Ich will jemanden, der null Interesse an mir hat. Ich hab absolut keine Lust auf irgendwelchen komplizierten Scheiß. Wie wäre es mit einer Frau, die glücklich verheiratet ist?«
»Glücklich verheiratete Frauen wollen nicht den Sommer in deinem Haus verbringen.«
Ich grunze. »Wie wäre es mit jemandem aus einer anderen Stadt? Jemandem, der unsere Familie nicht kennt? Gern jemand, der nicht mit einem meiner Brüder im Bett war.« Ich rümpfe die Nase. »Oder mit meinem Vater.«
Harvey gibt ein kurzes, ersticktes Lachen von sich. »Ich bin schon seit Jahrzehnten Single, mein Sohn. Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten.«
Summer wendet sich errötend ab und blickt aus dem Fenster, aber ich sehe trotzdem, wie sie lächelt.
»Ich kann mich doch um Luke kümmern«, bietet Harvey an – nicht zum ersten Mal.
»Nein.«
»Warum nicht? Er ist mein Enkelsohn.«
»Exakt. Und ich will, dass eure Beziehung genau so bleibt, wie sie ist. Du hast wirklich schon genug geholfen. Dein Rücken, deine Knie – du musst dich schonen. Du kannst was mit ihm unternehmen, wann immer du willst, aber ich will nicht, dass du früh aufstehen und manchmal lange wach bleiben musst und dich abrackerst. Auf keinen Fall, ich werde dich nicht ausnutzen. Das ist mein letztes Wort.« Dann schaue ich wieder meine Schwägerin in spe an. »Summer, könntest du nicht doch die zwei Monate einspringen? Du wärst perfekt. Luke liebt dich. Du kannst mich nicht leiden. Und du wohnst sowieso schon auf der Ranch.«
Ich sehe, wie ihr Kiefer zuckt. Sie hat es langsam satt, dass ich sie darum bitte, aber ich will meinen Jungen eben nicht irgendwem anvertrauen.
Er ist sehr anstrengend. Man hat mit ihm wirklich alle Hände voll zu tun. Ich schaffe die Arbeit auf der Ranch nicht, wenn sich nicht den Sommer über jemand um ihn kümmert. Jemand, dem ich vertraue.
»Auf gar keinen Fall. Ich habe gerade ein Unternehmen gegründet, und in den Sommermonaten habe ich am meisten zu tun. Hör auf, mich das zu fragen, ich fühle mich immer ganz schlecht, wenn ich Nein sage. Weil ich dich und Luke liebe. Aber weißt du … wir haben langsam keine Lust mehr, ständig Bewerberinnen einzuladen, wenn wir keinen Schritt weiterkommen.«
»Okay, na schön«, murmele ich. »Ich gebe mich notfalls auch mit jemandem zufrieden, der genau so ist wie du.«
Nachdenklich legt sie den Kopf schief. »Ich hätte da vielleicht eine Idee.« Sie tippt sich mit einem Finger an die Lippen, und Harvey sieht sie fragend an.
Er sieht so verdammt hoffnungsvoll aus. Wenn ich es schon leid bin, ein Kindermädchen für den Sommer zu suchen, dann muss Harvey davon inzwischen völlig erschöpft sein.
Mit gerunzelter Stirn mustere ich sie. »Wer?«
»Du kennst sie nicht.«
»Hat sie Erfahrung?«
Summer blickt mich mit großen dunklen Augen an, die nichts verraten. »Sie hat jede Menge Erfahrung im Umgang mit rüpelhaften Jungs, ja.«
»Wird sie sich in mich verlieben?«
Summer schnaubt auf höchst undamenhafte Weise. »Nein.«
Ihre Gewissheit sollte mich eigentlich beleidigen, aber ich ignoriere es. »Perfekt, dann mach du mal«, sage ich und steuere auf die Hintertür zu. Ich habe genug von dem Chaos, das die Suche nach einem fähigen Kindermädchen für einen fünfjährigen Jungen mit sich bringt. Ich brauche doch nur jemanden, der für den Sommer einspringt und dann wieder weggeht, professionell und ohne Komplikationen.
Es sind nur zwei Monate. Das sollte nicht so schwer sein.
Ich überlege, wann ich zum letzten Mal Sex hatte.
Ist es zwei Jahre her? Drei? War es in jenem Januar, als ich eine Nacht in der Stadt verbracht habe? Wie lange...
Erscheint lt. Verlag | 26.7.2024 |
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Reihe/Serie | Chestnut Springs | Chestnut Springs |
Übersetzer | Maike Hallmann |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Heartless |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | age gap • Alleinerziehender Vater • Ana Huang • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • Cade Eaton • Chestnut Springs: • dramatisch • Emotional • forced proximity • Große Gefühle • Grumpy-meets-Sunshine • Grumpy x Sunshine • Hanna Grace • Lauren Asher • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Lucy Score • Nähe • Nanny • Office romance • Romance • Romantik • romantisch • single Dad • single parent • Small Town Romance • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • willa • Workplace-Romance |
ISBN-10 | 3-7363-2200-3 / 3736322003 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2200-4 / 9783736322004 |
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