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Magical Fries – Der Geschmack des Lebens (eBook)

Roman. »Unglaublich spannende Story und tolle Charaktere mit einer großartigen Chemie untereinander!« ANNE LÜCK

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
635 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7517-5621-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Magical Fries – Der Geschmack des Lebens - Marie Graßhoff
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Crew arbeitet für den privaten Sicherheitsdienst von Mr. Jones - dem Milliardär und Besitzer der weltbekannten Restaurant-Kette Magical Fries. Dass Crew nach einer Beförderung nun durch die ganze Welt reisen soll, um Gewürze für Pommes zu sammeln, hinterfragt er bei seinem Gehalt nicht. Aber sein neuer Kollege Lennon, der Sohn von Mr. Jones, macht ihm seinen Job nicht eben leicht.
Als Crew erfährt, dass Jones überzeugt ist, die perfekte Würzmischung würde ihm die göttliche Fähigkeit verleihen, seine verstorbene Frau wiederzubeleben, setzt er die Mission aus Mitgefühl fort. Zumal er und Lennon unerwartet Hilfe von einer mächtigen Göttererbin namens Chae bekommen. Doch keiner der drei ahnt, dass sie bei ihrer Suche auf einen Gegner treffen, der sie nicht nur körperlich an ihre Grenzen bringt, sondern ihr ganzes Weltbild zerrüttet.

Cool, spannend, temporeich: Götter und Göttinnen leben unter uns - und sie bekommen ihre Kräfte durch Essen

Ein vollständig in sich abgeschlossener Band der Urban Fantasy-Reihe FOOD UNIVERSE



<p><strong>Marie Graßhoff</strong>, geboren 1990 in Halberstadt im Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur. Mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig. Ihre Bücher wurden für mehrere Preise nominiert, und mit ihren Covern gewann sie u.a. zweimal den LOVELYBOOKS-LESERPREIS und stand auf der Shortlist zum Deutschen Phantastik Preis.</p>

KAPITEL 2


WIE BLUT SICH INS GRAU MISCHT


Die grob geschnittenen Pommes in der Steinschüssel vor mir sehen aus wie das Gericht eines Michelin-Restaurants. Sie sind mit Trüffel, Parmesan, Kresse und Petersilie bestreut und verströmen einen Geruch nach rustikalen Gewürzen. Der schmelzende Käse glitzert golden. Obwohl ich wegen letzter Nacht nicht wirklich Hunger habe, esse ich, während Anderson den Vertrag aus seiner Tasche kramt.

Die Filiale in Lower Manhattan wurde erst vor ein paar Wochen eröffnet, weswegen es um uns herum brechend voll ist. Die Gäste – vorrangig Geschäftsleute in der Mittagspause und Food-Blogger, die nicht aufhören können, Fotos zu machen – sammeln sich in den weich gepolsterten Sitzecken. Zwischen den hohen Wänden aus dunklem Holz, den Pflanzen, die von der Decke hängen, und der warmen Beleuchtung verlaufen sich all die Stimmen zu einem unbestimmten Murmeln im Hintergrund. Sie dringen kaum bis in unser leicht abgeschottetes Separee.

Regen prasselt gegen die Fensterwand neben mir. Die Wolkendecke ist den ganzen Tag nicht aufgebrochen, was mein Zeitgefühl noch mehr über den Haufen wirft. Tiefrote Blätter fallen langsam von den Platanen, mischen sich wie Blutstropfen in das Schwarz, Weiß und Grau der Stadt.

Wenn Anderson sich nicht beeilt, muss ich meine Schicht verschieben. Die Kleidung trage ich schon. Schwarze Hose, weißes Hemd, Krawatte und einen unauffälligen Blazer. Meine tätowierten Arme sind unter den Ärmeln des Hemdes verborgen, aber am Hals sieht man sie noch ein wenig. Jones hat sich nie an ihnen oder an den goldenen Ohrringen gestört, die ich für gewöhnlich trage.

»Ah ja!« Er ist also endlich fündig geworden. Anderson ist um die vierzig. Groß, hager, braune Haare, saubere Frisur, wirre Augen. Seine fahrige Art macht mich immer etwas nervös. Alvarez ist zwar missmutig, mir aber lieber. »Du hast es vielleicht am Rande mitbekommen.« Er ordnet die Blätter, reicht mir den Vertrag aber nicht. Er ist noch gar nicht so alt, also verstehe ich nicht, warum er ihn nicht einfach auf sein iPad gezogen hat. Stattdessen stützt er seine Unterarme auf das Papier und mustert mich forschend. »Die Sache mit den Gewürzzutaten, meine ich.«

»Nichts Konkretes.« Ich weiß, dass irgendetwas hinter den Kulissen vor sich geht. Aber das steht so weit unter Verschluss, dass ich nicht mal als Security bei den betreffenden Meetings anwesend sein darf.

Ein überlegener Ausdruck macht sich auf seinem Gesicht breit. Es scheint ihm ganz gut zu gefallen, dass er mehr weiß als ich. An mir prallt das ab. Ich war zwar schon immer neugierig, aber bei der Navy habe ich mir das schnell abgewöhnt. »Die kurze Version ist: Wir suchen seit vier Jahren und elf Monaten Kräuter auf der ganzen Welt. Für ein ganz besonderes Pommesgewürz.«

Ich bemühe mich, eine interessierte Miene aufzusetzen, weil Andersons bedeutungsschwerer Tonfall das irgendwie von mir verlangt. Dabei ist es eigentlich nichts Neues, dass Jones keinen Aufwand scheut, um neue Zutaten für seine Pommes-Gerichte zu suchen. »Warum brauchen wir für so was ein IRON-Sondereinsatzteam?« Das klingt eher nach einer Aufgabe für eine andere Art von Personal.

IRON Security ist Magical Fries’ privater Sicherheitsdienst. Wir sichern die Restaurants und Labore des Unternehmens auf der ganzen Welt. IRON ist so groß, dass wir sogar von anderen Unternehmen oder Privatpersonen gebucht werden können. Aber alles, was mit der Zubereitung und den Gewürzen zu tun hat, fällt eigentlich nicht in unser Tätigkeitsfeld. Zumal in einigen Wochen die Neueröffnung einer weiteren Filiale in Manhattan ansteht und wir genug zu tun haben.

»Es gibt einige besondere Bedingungen bei der Art von Zutaten, die gesammelt werden sollen.«

Kann er aufhören, in Rätseln zu sprechen, oder verstehe ich nur etwas nicht? »Müssen sie in Krisengebieten gesichert werden?« Er weiß genau, dass ich dem nie zustimmen würde.

Sofort hebt er seine Hände. »Nein, nein, ganz und gar nicht.« Er schürzt die Lippen nachdenklich. »Zumindest für gewöhnlich nicht. Aber keine Sorge, das würde dich nicht betreffen.«

»Okay?« Ich fahre mir mit der Zunge über die Lippen und lege den Kopf ein Stück zur Seite. »Ich soll also einfach … besondere Kräuter sammeln?« Ich kann nicht verhindern, mir vorzustellen, wie ich auf einem Feld stehe und zwischen irgendwelchen Gräsern eine bestimmte Pflanze heraussuche. Klingt eigentlich ganz nett, aber warum sollte man jemanden wie mich dafür bezahlen? »Ich hab aber nicht wirklich Ahnung von Botanik.«

»Oh, keine Sorge«, wiederholt er. »Das ist nicht nötig, die sind ganz leicht zu erkennen.« Er legt die Fingerkuppen aneinander. »Wie gesagt, das ist alles etwas … Besonderes.«

Ich verenge die Augen ein wenig. Er hat Spaß daran, sich jede Information aus der Nase ziehen zu lassen, oder? »Inwiefern?«

Er schaut drein, als hätte er tatsächlich darauf gewartet, dass ich diese Frage stelle. »Die Sache sieht wie folgt aus: Wir lassen die Sondereinsatzteams zu den Orten bringen, an denen die Kräuter sich möglicherweise befinden. Wichtig ist die Zeit. Du kommst in einer von uns gestellten Unterkunft unter und brichst auf, sobald du das Startsignal bekommst. Dann musst du innerhalb eines Zeitraums von etwa vier Stunden eine Koordinate in der Umgebung erreichen.«

Ich blinzle einige Male. Hat der Schlafmangel mich schwer von Begriff gemacht? »Was?«

»Wegen des Personalmangels wärst du allein und hättest die Immobilien, in denen du unterkommst, für dich allein. Dir werden Waffen, Fahrzeuge und Ausrüstung zur Verfügung gestellt, je nachdem, wie das Terrain aussieht.«

Waffen? Wozu das denn?

Ich starre ihn nach wie vor irritiert an, weil ich den ersten Teil seiner Rede noch nicht mal verarbeitet habe. »Warte.« Ich hebe die Hände. »Ich muss innerhalb von vier Stunden eine Koordinate erreichen und … da befindet sich dann das Kraut?«

Anderson nickt, als sei es das Natürlichste der Welt. »Ja, es ist im Grunde Geocaching mit Zeitlimit.«

Ich rücke meine Vorstellung zurecht, bin aber endgültig verwirrt. Ich schüttle den Kopf leicht. »Was ist, wenn die vier Stunden abgelaufen sind?«

»Dann wirst du es nicht mehr ernten können.«

»Warum?«

»Weil es dann verschwinden wird.«

Ich verkneife es mir unter Anstrengung, noch einmal einen verwirrten Laut über meine Lippen zu bringen. Er macht einen so ernsten Eindruck, aber ich kann das Gefühl nicht abschütteln, dass er mich verarschen will. »Ist das ’ne Art Spiel oder so?«

Erneut lacht er. »Für Mr Jones und den Rest des Teams ist es bitterer Ernst. Aber für irgendwen ist das vielleicht ein Spiel, wer weiß.«

Für irgendwen? Warum sollten die Pflanzen nur für vier Stunden zu ernten sein? Sind es welche von diesen besonderen Gewächsen, die nur in einem kleinen Zeitfenster blühen? Aber … »Warum setzt ihr nicht direkt an der Koordinate jemanden ab, der die Zutaten erntet?«

»Weil wir den exakten Ort erst kennen, sobald die Pflanze dort auftaucht.«

Auftaucht? Wählt er seine Worte absichtlich so schwammig?

»Es gibt außerdem immer mehrere mögliche Orte auf der ganzen Welt, an der diese Kräuter oder Blumen oder Wurzeln erscheinen können. Es kann also sein, dass du gar nicht losgeschickt wirst und ein anderes Team dran ist. Aber wir müssen so viel Fläche wie möglich abdecken.«

Das klingt zu abgefahren. Das … das hat nichts mit dieser Göttersache zu tun, oder? Vor ein paar Jahren hatten wir mal mit so einem Fall zu tun. Ein Mensch, der übernatürliche Fähigkeiten besaß. Nachdem ich die entsprechende Sicherheitsfreigabe bekommen habe, wurde mir mitgeteilt, dass es Zehntausende solcher Personen und Vorkommnisse gibt.

Ich kann Anderson nicht direkt darauf ansprechen, weil ich keine Ahnung habe, ob er eingeweiht ist. Stattdessen frage ich also etwas ungenauer: »Und was genau ist so besonders an diesen Kräutern?«

Doch er macht nur eine wegwerfende Handbewegung. »Das musst du nicht wissen, oder?«

»Nein.« Aber verdammt, es würde mich schon interessieren. Der Kerl hat es tatsächlich geschafft, meine Neugier zu wecken.

»Was sagst du? Es ist eigentlich ein perfekter Job. Du würdest erst mal allein arbeiten, aber je nachdem, wie viele Leute wir noch rankriegen, könntest du auch Einsatzleiter sein. Mr Jones wäre begeistert, dich in diesem Sondereinsatzteam zu haben. Wie gesagt hat er dich persönlich vorgeschlagen. Er ist ja ein großer Fan von dir.« Ist er das? Der alte Kerl ist eigentlich zu allen freundlich. »Bei deiner Ausbildung bist du doch sicher eh gelangweilt, nur bei Meetings im Hintergrund herumzustehen.« Ich stehe eigentlich ganz gern herum. »Und mit vierundzwanzig Jahren schon die ganze Welt bereisen …« Sein schwelgender Blick heißt wohl, dass er es am liebsten selbst machen würde.

»Ich bin fünfundzwanzig«, korrigiere ich ihn, während ich nachdenke.

»Ach, klar. Sorry. Haben wir deinen Geburtstag verpasst?« Er unterbricht sich selbst und schüttelt den Kopf. »Ach, egal. Machst du es?«

Eigentlich wollte ich mich von solchen Sachen fernhalten. Aber die Neugier kribbelt zu sehr in meinen Gliedern. Und es klingt nicht so, als sei es für jemanden außer mich selbst gefährlich. Also nicke ich schließlich – und endlich schiebt Anderson den Vertrag zu mir rüber.

»Das Wichtigste ist, dass du uns zusicherst, dass die Beschaffung des Krauts über allem steht. Diese ganze...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2024
Reihe/Serie Food Universe
Food Universe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte action • Agenten • Bisexuell • Fantasy Bücher • FBI • Fritten • Geheimnis • Gewürze • Göttererben • Homosexuell • Intrige • Kampf • LQBTQ+ • Nachfahren der Götter • New York • Pommes • Pommes frites • prickelnd • Queer • Romance • tycho • Urban Fantasy
ISBN-10 3-7517-5621-3 / 3751756213
ISBN-13 978-3-7517-5621-1 / 9783751756211
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