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Was wir im Stillen fühlten (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
415 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2169-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Was wir im Stillen fühlten -  Brittainy Cherry
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WIR SOLLTEN IMMER MIT DEM UNVORHERSEHBAREN RECHNEN.

DU MUSST NUR DARAN GLAUBEN, DASS NACH DUNKLEN TAGEN AUCH WIEDER EIN LICHT AUF DICH WARTET

Yara Kingsley hat nach einer schlimmen Trennung genug um die Ohren. Dass sie ständig mit Sternekoch Alex aneinandergerät, der gerade sein neues Restaurant gegenüber von ihrem Geschäft eröffnet hat, ist das Letzte, was sie jetzt braucht. Doch beide können auch nicht leugnen, dass zwischen ihnen nicht nur die Fetzen fliegen, sondern bei jeder Begegnung auch ein heißes Knistern in der Luft liegt. Und als Alex Yaras Hilfe benötigt, ist das ihre Chance auf eine Gegenleistung: Sie gehen gemeinsam auf die Hochzeit von Alex' bestem Freund, um Yaras Ex ein klares Signal zu senden. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie alles an Alex plötzlich viel zu sehr daran erinnert, wie die Liebe sein kann ...

»Brittainy Cherry ist die Königin der Liebe, Emotionen und Dramatik!« 1001_MAGICAL_BOOKS

Band 1 der PROBLEMS-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Brittainy C. Cherry



<p><strong>Brittainy C. Cherry</strong> hat einen Abschluss der <strong>CARROLL UNIVERSITÄT</strong> in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Die <strong>SPIEGEL</strong>-Bestseller-Autorin lebt mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin.</p>

1


YARA


Ein leuchtend buntes Blatt segelte vom Ahornbaum, als ich mit meiner älteren Schwester Avery in deren Einfahrt stand. Das erste Anzeichen, dass die Zeiten sich ändern würden. Der Sommer packte seine Bikinis und Eishörnchen ein, und der Herbst bereitete sich darauf vor, seinen Kürbisduft über die Welt zu breiten. Ich konnte es bereits riechen – Veränderung lag in der kühlen Luft.

Da passte es gut, dass auch ich gerade dabei war, neuen Zeiten entgegenzusegeln.

»Du musst wirklich nicht ausziehen«, sagte Avery, während ich eine Kiste auf der Ladefläche des blauen Pick-up-Trucks ihres Freundes Wesley zurechtschob. »Es war schön, dich als Mitbewohnerin zu haben!«

Ich lächelte. Ohne meine beiden Schwestern hätte ich das letzte Jahr nicht überstanden. Avery hatte mich in den vergangenen zwölf Monaten buchstäblich mit Ego-Aufbau-Slogans gefüttert, um zu verhindern, dass ich in meinem eigenen Gedankenchaos ertrank, und mich jeden Abend mit einem Becher Kräutertee ins Bett gebracht, für den meine jüngere Schwester Willow gesorgt hatte, damit ich besser schlafen konnte.

»Ich muss langsam wieder auf eigenen Beinen stehen«, antwortete ich. Mittlerweile war es über ein Jahr her, dass ich mich von meinem (mittlerweile Ex-)Ehemann Cole getrennt hatte und bei Avery und Wesley untergekommen war.

Und obwohl die beiden offenbar wirklich kein Problem damit hatten, ihr Haus mit mir zu teilen, war es an der Zeit, ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen. In der kleinen Stadt Honey Creek gab es nur einen einzigen Apartmentkomplex, und obwohl ich von dort aus einen grandiosen Blick über den Lake Michigan haben würde, fühlte es sich seltsam an, in ein Ein-Zimmer-Apartment zu ziehen, nachdem ich zehn Jahre lang in einem Haus gewohnt hatte. Trotzdem freute ich mich darauf. Der Gedanke, meine eigene kleine Wohnung zu haben, gab mir neue Energie.

»Du kannst auch jederzeit bei mir im Big Bird wohnen«, bot Willow an, die gerade mit dem letzten Karton aus dem Haus trat. Big Bird war ein ehemaliger Schulbus, den Willow zu einem Wohnmobil ausgebaut hatte. Schon witzig, wie unterschiedlich meine beiden Schwestern waren. Avery war ein echter Dickkopf, während Willow eher weich und geschmeidig war. Während Avery mit beiden Beinen fest auf dem Boden stand, ließ Willow sich wanderlustig treiben, und während sie ihr Herz auf der Zunge trug und ihre Emotionen mit allen teilte, war Avery so verschlossen wie niemand sonst, den ich kannte.

Manchmal fragte ich mich, wem von beiden ich ähnlicher war, hielt mich aber wohl irgendwo in der Mitte. Ich war zu gleichen Teilen emotional und perfektionistisch, und wenn es brenzlig wurde, prallten diese beiden Seiten von mir manchmal aufeinander, und ich ertrank in einer panischen Flut aus Was-zur-Hölle-Momenten.

Doch wenn das passierte, waren zum Glück meine Schwestern da, um mich zu retten.

»Ich werde dein Angebot im Hinterkopf behalten. Danke, Willow«, sagte ich.

»Jederzeit«, antwortete sie ernst.

Ohne meine Schwestern, meinen Dad und unsere Freundin Tatiana hätte ich das letzte Jahr wohl nicht überlebt. Dabei war es mir nicht mal sonderlich schwergefallen, Cole hinter mir zu lassen. Seltsamerweise hatte ich meine Entscheidung keine Sekunde bereut. So war das wohl, wenn du mental bereits ausgecheckt hattest, bevor deine Füße sich endlich in Bewegung setzten. Meine Trauer um unsere Beziehung hatte bereits lange vor der Trennung begonnen. Lange bevor die Worte über meine Lippen gekommen waren, hatte ich mich in Gedanken bereits von Cole verabschiedet, weshalb meine Trauerphase sehr schnell vorüber gewesen war.

Nein, mein größeres Problem war die Reaktion der Stadtbewohner auf meine Entscheidung gewesen. Ein paar hatten mir erklärt, dass ich um meine Ehe kämpfen müsse, statt sie einfach so fortzuwerfen. Manche tuschelten hinter meinem Rücken über mich, wenn sie glaubten, ich würde sie nicht hören, andere sagten mir ihre Meinung gerade ins Gesicht. Die Leute in Honey Creek liebten meinen Ex-Mann.

Sie verstanden einfach nicht, wie ich einen so wundervollen Mann hatte verlassen können, und ich wusste auch, warum sie das dachten. Nach außen hin war Cole der reinste Engel. Er war nahbar und charismatisch – der Typ, der sonntagmorgens an der Taufe deines Babys teilnahm und montagabends in der Sportbar mit dir ein Bier trinken ging. Wenn eine Katze auf dem Baum saß und nicht mehr herunterkam, war er derjenige, der hinaufkletterte und sie rettete.

Er war der inoffizielle Anführer von Honey Creek, der perfekte Gentleman, und seit Neuestem auch noch der beliebte Polizeichef der Stadt. Die Leute liebten ihn. Cole Parker war ein Charmeur, und ich die grausame Hexe, die ihn verlassen hatte.

Das hatte ich nun davon, meine Probleme für mich zu behalten. Niemand verstand, dass ich hinter verschlossenen Türen förmlich ertrunken war, denn niemand hatte uns privat erlebt und mitbekommen, wie Cole mich behandelt hatte.

Denn dann hätten sie das Gleiche getan wie ich.

Niemand wusste, wie schlimm es tatsächlich manchmal gewesen war, nicht mal meine Familie. Ich hatte mich zu sehr geschämt, es ihnen zu erzählen, denn dann hätten sie mir die Hölle heißgemacht, weil ich nicht schon viel früher ausgezogen war. Mein Ex-Mann war nicht nur verbal ausfallend geworden, er hatte auch noch einen extrem abenteuerlustigen kleinen Cole gehabt. Das Ding war immer wieder an Orten gelandet, wo es nicht hingehörte. Ich applaudierte allen Frauen, die Gelegenheit gehabt hatten, seinen Kleinen kennenzulernen. Vermutlich waren es die mittelmäßigsten drei Minuten ihres Lebens gewesen – vier, wenn er Koffein intus gehabt hatte.

Und sollte mich jemand fragen, was abgesehen vom Urteil der Leute in Honey Creek das Schwierigste an meiner Scheidung gewesen war, so würde mir die Antwort leichtfallen: Cole. War. Überall.

Buchstäblich überall. Eine Weile glaubte ich sogar, er würde mich stalken oder hätte sich womöglich mehrfach klonen lassen – bis ich herausfand, dass er mich von seinen Kollegen beschatten ließ. Mich mit einem Mann zu verabreden war schon ein schwieriges Unterfangen, aber mit Cole im Hintergrund war es beinahe unmöglich, denn alle kannten ihn, und niemand wollte ihm sein »Eigentum« streitig machen. Sein Eigentum? Was für ein schlechter Witz. Ich war ebenso wenig sein Eigentum wie die Vögel am Himmel dem Meer gehörten. Vor hundert Jahren mochte Mann vielleicht so gedacht haben, aber die Menschen in dieser Stadt schienen diesen lächerlichen Regeln ihres Polizeichefs tatsächlich immer noch zu folgen.

Als wäre er der Gorillakönig der Stadt.

Ich: Mann. Sie: Ex-Frau. Du: Nicht anfassen.

Kurzer Sound-Einschub: Brusttrommeln.

Selbst die Männer, die ernsthaft Interesse an mir hatten, erklärten, aus Respekt vor Cole nicht mit mir ausgehen zu können.

Die Vorstellung, mit einem Mann auszugehen, rückte deshalb in weite Ferne. Was hätte ich darum gegeben, noch einmal ein erstes Date zu erleben. Ich konnte mich ja nicht mal mehr an meine letzte Verabredung erinnern.

Nachdem Cole und ich ein paar Jahre verheiratet gewesen waren, hörte er nämlich auf, mich auszuführen, es sei denn, es ging nach Chicago, um ein Spiel zu sehen oder mit seinen Kumpels und deren Frauen in einer Sportbar was trinken zu gehen. Alles, was ich romantisch fand, fand er kitschig, also taten wir es nicht. Und wenn, dann motzte er schon, bevor wir überhaupt losgefahren waren, tat dann in der Öffentlichkeit so, als hätte er die beste Zeit seines Lebens, nur um mich nach unserer Rückkehr zu Hause zusammenzustauchen. Was dazu führte, dass ich von solchen Aktivitäten Abstand nahm.

Aber ich hatte das gesamte letzte Jahr seit meiner Trennung genutzt, um all die Dinge zu tun, die Cole mir verweigert hatte. Ich machte einen Kurs im Kerzenziehen, ging auf Weintouren und zu Mal-und-Wein-Abenden. Ja, ich wagte mich mit meinen zwei linken Füßen sogar in einen Tango-Kurs. Das vergangene Jahr hatte mir viele tolle Erlebnisse beschert, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass ich mich noch immer nach einem Gefährten sehnte.

Ich musste mich nicht unbedingt verlieben, aber ich hätte nichts dagegen gehabt, mich zu vermögen. Eine kleine Liebelei wäre schon schön gewesen. Ja, ich wollte mich ein wenig verknallen. Zwar wusste ich gar nicht mehr, wie sich das anfühlte, aber die Vorstellung einer Hand voll Schmetterlinge im Bauch gefiel mir.

In dieser Hinsicht hatte ich so viel verpasst.

Händchenhalten zum Beispiel, und zwar die Art, bei der der andere ein Stückchen vor dir läuft und einfach die Hand nach dir ausstreckt, ohne sich umzudrehen, weil er genau weiß, dass du deine Finger perfekt mit seinen verbinden wirst.

Und Küssen!

Du meine Güte, wie sehr vermisste ich das Küssen. Nicht nur die intensiven, leidenschaftlichen Küsse, obwohl die natürlich toll waren; auch die kleinen Küsse auf die Stirn. Oder auf die Nasenspitze. Die zärtlichen Küsschen auf die Wange. Oder auf den Hals, die ein freudiges Kribbeln deine Wirbelsäule hinabrieseln ließen.

All das fehlte mir. Im ersten Jahr hatte ich mich ganz auf mich konzentriert und dabei festgestellt, dass ich mich mochte, jetzt brauchte ich nur noch jemanden, der mich ebenfalls mochte. Das folgende Jahr stand also unter dem Motto: Yara auf der Jagd. Wenn Cole endlich aufhörte, alle Männer in Honey Creek von mir fernzuhalten. Dating-Apps und die Ausweitung meiner Suche auf Chicago waren die letzten Optionen auf meiner Liste, denn nach den Horrorgeschichten, die Willow über ihre...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2024
Reihe/Serie Coldest Winter
Coldest Winter
Problems-Reihe
Problems-Reihe
Übersetzer Katia Liebig
Sprache deutsch
Original-Titel The Problem with Dating
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Alex • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • Compass Reihe • dramatisch • Elements Serie • Emma Scott • Emotional • enemies to lovers • Enemies-to-Lovers-Romance • Exfreund • fake dating • From Enemies to Lovers • Große Gefühle • Hochzeit • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • New Adult • Queen of sad books • Romance • Romantik • romantisch • Slow Burn • Sternekoch • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Über die dunkelste See • Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt • Wie die Ruhe vor dem Sturm • Yara Kingsley
ISBN-10 3-7363-2169-4 / 3736321694
ISBN-13 978-3-7363-2169-4 / 9783736321694
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