Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Perry Rhodan 3289: Zeit der Diplomaten (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6289-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3289: Zeit der Diplomaten -  Robert Corvus
Systemvoraussetzungen
2,49 inkl. MwSt
(CHF 2,40)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Vielleicht kann Perry Rhodan, der als erster Mensch auf Außerirdische gestoßen ist, endlich sein großes Ziel erreichen: Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Milchstraße - das Geisteswesen ist in Fragmente zersplittert worden, die sich an verschiedenen Stellen im Kosmos befinden. Eines dieser Refugien wurde bereits von dem Raumschiff TEZEMDIA und seiner Besatzung entführt. Während Perry Rhodan sich an die Verfolgung macht, hat Gucky in der Galaxis Wolf-Lundmark-Melotte ein anderes Fragment gefunden - und Shinae, Reginald Bulls Tochter, die das gesuchte Fragment in ihrem Bewusstsein aufnimmt. In der Milchstraße trifft derweil die Blaugoldflotte mit dem ersten gefundenen ES-Fragment ein. Aber auch die Kosmokarawane von NADALEE erscheint, und damit kommt zunächst eine ZEIT DER DIPLOMATEN ...

1.

Im Roten Palast

 

Oberst Hroch-Tar Krokos Vorfahren hätten wohl mit einer Mischung aus Verwunderung und Stolz darauf reagiert, dass er als einziger Topsider im Stoßtrupp Tod dem Thort ins Herz der früheren Feinde, den Roten Palast der Ferronen, eindrang.

Er war sich der historischen Bedeutung bewusst, die diesen Ort nicht nur für die blauhäutigen Humanoiden, denen das System des weißen Riesensterns Heimat war, tränkte. In den Katakomben unter seinen bekrallten Füßen hatte das kosmische Rätsel seinen Anfang genommen, die Jagd nach der Unsterblichkeit, die die Superintelligenz ES initiiert hatte. Zu jener Zeit hatten sich die Ferronen und Hroch-Tars Volk, die Topsider, feindlich gegenübergestanden.

Der große Sieg war jedoch keiner dieser Parteien zugefallen, sondern den Terranern, die damals als Schlüpflinge auf die galaktische Bühne gekrochen waren, sozusagen mit feuchtweichen Schuppen und nur mühsam geöffneten Augen. Dass sie unter Perry Rhodans Führung die Welt des ewigen Lebens gefunden und viele aus ihren Reihen die relative Unsterblichkeit erhalten hatten, war ein wesentlicher Grund für ihren Aufstieg zur galaktischen Großmacht.

Der Rote Palast von Ferrol stand ebenfalls für Unsterblichkeit, wenn auch anderer Art. Nicht einem Individuum verhieß er Ewigkeit, sondern der Zivilisation der Ferronen, jener im Vergleich zu Terranern kleinen Humanoiden, die das Bauwerk nach jeder Zerstörung wieder von Neuem errichteten. Vor etwa vierzig Jahren hatten die Maccani die oberirdischen Anlagen zertrümmert und Flächen aus glasierter Schlacke hinterlassen. Doch nach einem Dutzend Bauphasen war der Tag der Neueröffnung gekommen.

Hroch-Tar Kroko und seine vier Begleiter nutzten die Gelegenheit, sich interessiert umzusehen. Das diente ihrer Tarnung unter den Zehntausenden Besuchern, die den 100 Quadratkilometer bedeckenden Komplex – besser vergleichbar mit einer Stadt als mit einem Gebäude – besichtigten. Als Baumaterial dominierte roter, geäderter Stein, dessen Erscheinung sich auch Elemente aus Plast oder Metall anglichen. Sogar zahlreiche Scheiben waren rot getönt.

Das architektonische Konzept stellte eine Synthese aus der verspielten, hoffnungsfrohen Gestaltung vor dem Angriff der Maccani und der traditionellen, wuchtigen Ausführung dar, die davor dominiert hatte.

Eine 100 Meter hohe, nach außen abgeschrägte Festungsmauer umlief die 40 Kilometer lange Begrenzungslinie des Areals. Wie Türme ragten darauf Planet-Orbit-Geschütze auf. Kroko kannte die Leistungskennzahlen aus den Missionsdaten: Kraftwerke unter der Oberfläche speisten eine Feuerkapazität, die jener eines Ultraschlachtschiffs gleichkam.

Noch größerer Wert lag auf den Paratron-Projektoren. Sie standen für ein ausgeklügeltes System aus Schutzschirmen, in dem sich nicht nur der Gesamtkomplex, sondern auch selektierte Areale, Gebäude und Zufluchten schützen ließen, wobei sich die Ableitungsvektoren geschickt ergänzten. Auftreffende Energie wurde sogar zu einem beachtlichen Teil in unterirdische Speichereinheiten abgeleitet, sodass sie für die weitere Verteidigung zur Verfügung stünde. Theoretisch zumindest; diese Innovation wurde im gesamten Galaktikum beobachtet.

Der Grundriss offenbarte die kluge Positionierung von Mannschaftsunterkünften, sodass Infanterieeinheiten über Laufwege und Antigravstrecken binnen Sekunden an jeder Mauersektion in Stellung gehen konnten. Waffenkammern, Sanitätsbereiche und Kommandoposten waren ebenso kompetent untergebracht wie Robotmagazine und Reparaturbuchten.

Doch dieses waffenstarrende Zeugnis entschlossener Wehrhaftigkeit hatte der Stoßtrupp schon lange hinter sich. Seit geraumer Zeit wanderten die fünf Soldaten von Tod dem Thort durch den Innenbereich, den Bauten filigraner Schönheit prägten. In Wasserspielen brach sich das grelle Tageslicht. Erker und Türmchen bildeten Formen, die an Schwingen und feines Gewebe erinnerten. Wandelbrücken in leuchtenden Farben – von Rosa bis Violett – verbanden die oberen Stockwerke der Cafés, Bibliotheken, Museen, Büroräume, Konzertsäle, Wohnhäuser, Theater und Sportstätten. Im Innern des Roten Palastes sollte blühen, was sein Äußeres schützte.

Zweifellos gab es innerhalb der Umfassungsmauer Sicherungssysteme, aber das Eröffnungsfest machte den Einsatz von Bewegungskontrollen und Autorisationsprüfern weitgehend unmöglich. Zwischen den Ferronen tummelten sich weißhaarige Arkoniden, Menschen von Terra und Tefroder, die von diesen kaum zu unterscheiden waren, positronisch-biologische Roboter aller Bautypen von spinnenartigen Konstruktionen bis zu fliegenden oder mit Raupenketten versehenen Modellen, rotbärtige Mehandor und auch gar nicht so wenige Topsider.

In dieser Vielfalt war der Stoßtrupp, dem außer Hroch-Tar drei Terranerinnen und ein Oxtorner angehörten, unauffällig. Zumal sie wallende Zivilkleidung, im Falle des Topsiders ein floral bedrucktes Hemd, über den Kampfanzügen trugen. Wegen des grellen Tageslichts waren getönte Brillen üblich. Beim Einsatzteam waren militärische Sensoren integriert, ebenso wie die Gravopaks zu mehr imstande waren, als die planetare Schwerkraft von 1,4 Gravos herunterzuregeln. Nur der Oxtorner, Sergeant Janou LeCount, verzichtete darauf. Sein Körper war auf mehr als das Dreifache von Ferrols Anziehungskraft angepasst.

LeCount prüfte den Plan der Anlage, wie es auch viele Besucher ständig taten, die die Sehenswürdigkeiten in Augenschein nehmen wollten. Der Sergeant führte sie jedoch zu einem Gebäude, dessen Front auf den ersten Blick wie ein Schaumbad gestaltet war. Bei genauerem Hinsehen wurde klar, dass die roten Sphären die 42 Planeten des Wegasystems und sämtliche ihrer Monde darstellten. Die Umrisse von Kontinenten waren eingeritzte Linien. Diese Kugeln drehten sich gemächlich, sodass die Nachbildungen der Himmelskörper immer andere Teile ihrer Oberfläche präsentierten.

Dafür hatte der Stoßtrupp nur einen flüchtigen Blick. Während der Oxtorner, Hroch-Tar und zwei der Terranerinnen so taten, als diskutierten sie miteinander über das nächste Ziel, und somit einen Sichtschutz bildeten, setzte die Positronikerin einen Codebrecher auf das Eingabefeld neben einer Tür. Zehn Sekunden später waren sie drin.

»Emissionen minimieren!«, befahl LeCount.

Wie die anderen desaktivierte auch Hroch-Tar den Gravopak. Unmittelbar erhöhte sich das Gewicht von Körper und Ausrüstung um 40 Prozent, aber niemand beklagte sich. Stattdessen bildete das Team eine Erkundungsformation, bei der sie sich gegenseitig Feuerschutz geben konnten, auch wenn die Strahler vorerst unter der Kleidung verborgen blieben.

Sie befanden sich in einem technischen Gebäude, wozu die karge Einrichtung passte. Der Stein der Außenwand war im Inneren glatt und unverziert, und der Plast von Boden, Decke und anderen Wänden war schmucklos grau. Hroch-Tar empfand das als Erholung vom ständigen Rot.

Sie folgten einem Gang, passierten vier Türen, nahmen die fünfte, durchquerten eine Halle mit summenden Aggregaten, erreichten einen Antigravschacht und ließen sich in die Generatorebene hinab. Dort gewannen die Ferronen Energie aus der Hitze des Planetenkerns.

Selbst für diesen Bereich waren die Grundrisse aus den Missionsunterlagen exakt. Dennoch verlor das Team im Durcheinander aus aufragenden und verschlungenen Aggregatblöcken die Orientierung, musste umkehren und neu ansetzen.

Der zweite Versuch brachte sie zum gesuchten Wartungsschacht für Energieleitungen, die ins Zentrum des Roten Palastes führten. Obwohl er beim Hauseingang gute Dienste geleistet hatte, versagte der Codebrecher bei der Einstiegsluke.

»Vorschläge?«, fragte LeCount.

Hroch-Tar hielt sich zurück.

»Desintegrator«, flüsterte eine Soldatin. »Energiespitze, aber keine Hitzeabstrahlung und keine materiellen Spuren.«

»Bis auf das geschossene Loch«, wandte eine andere ein. Die beiden standen in ständiger Konkurrenz, als Gefreite waren sie gleichrangig und scharf auf die Beförderung.

LeCount betastete das Schott. Vermutlich überlegte er, ob seine oxtornische Körperkraft eine mechanische Lösung ermöglichte, fand jedoch keinen festen Griff für seine Finger.

Er trat zurück. »Desintegrator.«

Ein grüner Fächerstrahl löste das Gitter in weißen Nebel auf.

Die erste Soldatin stieg ein.

»Annäherung«, zischte die Positronikerin.

Hroch-Tar wechselte auf die Umfeldortung. Ein einzelner Bewegungsimpuls wurde auf seine im Gebäudeinnern enttönte Brille projiziert, gemeinsam mit einer Kartenskizze.

Ein Ferrone bog um ein Aggregat und blieb offensichtlich verdutzt stehen. Er hatte orangerotes Haar, war 1,60 Meter groß und wirkte etwas untersetzt – ein typischer Vertreter seines Volkes. Seine Kleidung war wohl eher ein Arbeitsanzug als eine Uniform, mit vielen Taschen und Schlaufen, und die daran befestigten Instrumente sahen nach Werkzeug, nicht nach Waffen aus.

»Habt ihr euch verlaufen?«, fragte er. »Dieser Bereich ist nicht für Gäste vorgesehen.«

»Und du musst arbeiten?« Eine der Soldatinnen näherte sich ihm. »Während alle anderen feiern?«

»Damit die anderen feiern können, muss jemand nach dem Rechten sehen. Die Anlagen sind noch neu und ich habe gerade eine Energiespitze ...«

Die Soldatin setzte die spezielle Nahkampfeinweisung, die sie alle für den Einsatz erhalten hatten, perfekt um. In den Raumlandetruppen lernte jeder, Handkanten, Fingerspitzen, Fäuste, Knie, Ellbogen, Füße und – in Hroch-Tars Fall – Gebiss und Stützschwanz als Waffen einzusetzen. Eine Hypnoschulung hatte sie mit den empfindlichen Punkten am Körper...

Erscheint lt. Verlag 29.8.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6289-8 / 3845362898
ISBN-13 978-3-8453-6289-2 / 9783845362892
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 3,0 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75