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Vondur - Sturm der fünften Sonne (eBook)

Science Fantasy Roman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
396 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-07683-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vondur - Sturm der fünften Sonne -  Marcel Willie
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In der Galaxis herrscht Chaos. Machtkämpfe in den Reihen des Vondur-Ordens zollen ihren Tribut. Die Schützende Hand, so geschwächt wie noch nie, sieht sich einer neuen Bedrohung gegenüber, denn aus dem Schatten erhebt sich eine neue Macht, um die Schwäche der Vondur auszunutzen. Auch wenn Ravelin erst am Anfang ihrer Ausbildung zur Vondur steht und lernen muss, ihre besonderen Kräfte zu beherrschen, liegt es an ihr und ihrem Meister, die Situation einzudämmen. Das Schicksal der Galaxis liegt in ihren Händen.

KAPITEL 1

DIE KÄLTE DES ALLS

Ich spürte die Kälte des Weltalls. Auch wenn ich geschützt vor dem Vakuum in meiner gemütlich eingerichteten Kabine saß, konnte ich fühlen, wie die tödliche Kälte durch die isolierte Außenhülle drang. Wir waren schon lange unterwegs. Zusammen mit meinem Meister Marccel Mavvus befand ich mich seit mehreren Tagen im Hyperraum. Normalerweise machten mir die langen Flüge quer durch die Galaxis nichts aus. Seit Jahren war ich nicht mehr wirklich unterwegs gewesen und die Ruhe war eine entspannte Abwechslung zu den letzten Wochen. Doch diesmal war ich ungeduldig.

Mit geschlossenen Augen saß ich auf dem dünnen Teppich, der jedoch lang nicht so bequem war, wie ich zunächst vermutet hatte. Der leichte Windzug, den die künstliche Belüftung erzeugte, wehte sachte durch meine langen dunklen Haare, die ich nach hinten über den Rücken fallen ließ. Die Belüftung sorgte ebenfalls für ein leichtes Frösteln. Langsam öffnete ich meine Augen und atmete sanft aus. Ich genoss diese Stille nach all dem, was vorgefallen war. Alles hatte sich verändert.

Eine Vondur, eine Wächterin sollte ich nun werden. Mavvus hatte mich zufällig auf Karana IV getroffen und meine besonderen Kräfte erkannt. Er hatte gemeint, dass ein enormes Potenzial in mir stecke und ich versuchen solle, es kontrolliert einzusetzen. Dabei wollte er mir helfen und hatte mich als seine Schülerin angenommen. Hätte mir jemand das alles vor einem Monat prophezeit, hätte ich ihn für verrückt geheißen.

Rückblickend war das alles aber noch nichts dagegen, was sich in der restlichen Galaxis abgespielt hatte. Vier gigantische Anschläge waren auf wichtige Systeme der Schützenden Hand verübt worden. Mavvus und ich waren hautnah dabei gewesen und konnten einen verhindern. Milliarden von Leben aus dem Karana-System standen in unserer Schuld, dabei wussten sie gar nichts von ihrem Glück beziehungsweise von der tödlichen Gefahr, der sie ausgesetzt gewesen waren. Dass unsere Heldentat von der Bevölkerung unbemerkt blieb, machte mir nichts aus. Manche hätten sich vielleicht dafür feiern lassen, doch mir war ganz und gar nicht danach. Das lag vor allem daran, dass die drei anderen Anschläge trotz aller Bemühungen nicht verhindert werden konnten und zu einem enormen Chaos geführt hatten.

Seit den hinterhältigen Anschlägen in der Galaxis gab es keine freie Minute mehr für meinen Meister.

Marccel Mavvus hatte mich aufgenommen und mir seitdem eine Zuflucht geboten. Zeitgleich musste er den Anweisungen der Schützenden Hand folgen und mehrere Systeme besuchen. Je mehr ich darüber nachdachte, umso surrealer wirkte meine Situation. Wie war es dazu gekommen, dass ich hier in einem neuen Quartier auf dem kalten Fußboden saß und durch die Panoramascheibe die abstrakten Formen des türkisblauen Hyperraums betrachtete?

Ich stand aus dem Schneidersitz auf und ließ meinen Blick schweifen. Neben dem schmalen Bett und einem kleinen Tisch, auf dem ich meine Sachen abgelegt hatte, befand sich nur noch ein Kleiderschrank in dem Raum. Die Red Sky war kein Luxushotel, aber auf dem Schiff war es sauber und das reichte mir. Der rötliche Stoff der Bettdecke und des Teppichs, der kurz vor dem Fenster endete, sorgte für ein wohliges Gefühl. Das Einzige, woran ich mich gewöhnen musste, war meine Kleidung. Mavvus hatte mir kurz nach dem Aufbruch meine neue Ausrüstung überreicht. „Eine Vondur muss auch als solche erkennbar sein“, hatte er zu mir gesagt. Mir war es schleierhaft, wie er so schnell an die Kleidung gekommen war. Ich trug eine eng anliegende schwarze Hose und eine ebenso eng anliegendes dunkelblaues Oberteil, das jedoch keine Ärmel besaß.

Stattdessen besaß ich zwei Schulterplatten sowie zwei Armschienen aus Krystahl. So hatte Mavvus die vier Rüstungsteile beschrieben. Ein Teil meiner beiden Oberarme sowie die Ellenbogen lagen immer frei. Vermutlich war dies der Hauptgrund für mein Frösteln. Umso mehr hieß ich es gut, einen Umhang bekommen zu haben, der an meinen Schulterplatten befestigt war und in den ich mich kuscheln konnte. Ich empfand diese Ausrüstung als seltsam, doch ich wollte meinem Lehrer nicht schon von Anfang an Widerrede leisten. Einen Schabernack hatte ich mir jedoch erlaubt. Ich hatte das untere Stück meines Oberteils abgeschnitten und mir daraus einen kleinen Rock gebunden. Auch wenn Mavvus es nicht offen gezeigt hatte, war er über meine modische Anpassung meines Gewands leicht verärgert gewesen.

Mein Blick fiel auf ein Buch, das vor mir aufgeschlagen auf dem rötlichen Teppich lag. Ja, ein Buch. Ich war auch erstaunt gewesen, als mir mein Meister dieses altertümliche Relikt in die Hand gedrückt hatte. Auf der Akademie der Schützenden Hand hatte ich selbstverständlich schon so einige Aufzeichnungen und Schriftwerke durcharbeiten müssen, doch eigentlich wurde alles digital aufbewahrt. Aber dieses Buch war anders. Es war auch nicht in der zentralen oder einer sonst genutzten Sprache verfasst, sondern in der alten Sprache der Vondur. Das hatte mir Marccel Mavvus zumindest verraten. Den Rest sollte ich selbst herausfinden. Seit unserem Start auf Cyyron grübelte ich über die kryptischen Zeichen. Keines davon kam mir bekannt vor. Langsam gab ich es auf, die altertümlichen Runen den Buchstaben der zentralen Sprache zuzuordnen. Genervt schob ich das Buch zur Seite.

In diesem Moment glitt die Tür meines Quartiers zischend zur Seite. Erschrocken wirbelte ich herum. Ich fühlte mich ertappt, was vermutlich damit zu tun hatte, dass ich vorzeitig mit dem Übersetzen der Vondur-Texte aufgehört hatte. Zu meiner Erleichterung blickte ich nicht in die mahnende Miene meines Meisters, sondern in das freundlich wirkende Gesicht eines Roboters. Gesicht ist zwar eine etwas übertriebene Bezeichnung für den blau leuchtenden, augenähnlichen Energiekern des kleinen schwebenden Roboters mit dem prismaähnlichen Gehäuse. Auch wenn der Droide nur aus diesem Energiekern bestand, fand ich die Bezeichnung zutreffend. Also bestand Xeri nun offiziell nur aus einem freundlichen Gesicht. So hieß der Roboter, der meinen Meister überallhin begleitete. „Hallo, Ravelin, ich möchte dich aus deiner Langeweile befreien“, sagte der Roboter mit einer leicht mechanisch klingenden Stimme. Der schwebende Droide war mir bereits nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen. Denn er war erstaunlich oft zu Scherzen aufgelegt, vor allem wenn man berücksichtigte, dass er ein Roboter war.

„Ich weiß nicht, ob du die öden Stunden mit diesem Buch wieder wettmachen kannst“, murmelte ich und machte eine einladende Handbewegung. Der Roboter verstand die Geste und schwebte lautlos herein. Die Zimmertür verschloss sich automatisch, als der Droide die Schwelle passiert hatte. „Vermutlich hast du recht, die Vondur-Lehren langweilen zu Tode“, meinte der Roboter, schwebte zu der Fensterscheibe und spähte hinaus in das wilde Treiben des Hyperraums. Ich ertappte mich dabei, wie der Roboter tatsächlich ein Lächeln in mein Gesicht gezaubert hatte. Es war schon merkwürdig, diese abwertenden Worte über die Vondur-Lehren ausgerechnet vom ständigen Begleiter eines Wächters zu hören.

„Darum werde ich dich aus deiner einsamen Langeweile befreien“, fuhr der Roboter fort, schwebte zur Mitte der Fensterscheibe und drehte sich zu mir um. „Und zwar genau jetzt.“ Schlagartig verschwanden die Formen des Hyperraums und das grell leuchtende Blau wich dem pechschwarzem Hintergrund des Weltalls. Verwundert blickte ich an dem zwei Fäuste großen Droiden vorbei, hinaus durch die Scheibe. Es dauerte etwas, bis meine Augen die leuchtenden Punkte in der Ferne erkannten. Die Sterne erzeugten eine bezaubernde Atmosphäre. Ebenfalls in der Ferne zeichnete sich ein kleiner Planet ab. Die gelbliche Farbe sah vor dem dunklen Hintergrund befremdlich aus.

Soweit ich wusste, war dieser Planet unbewohnt. Das konnte man von der Raumstation davor nicht behaupten. Das Habitat-System machte seinem Namen alle Ehre. Ich hatte schon einiges über dieses Sonnensystem gehört. Die zwei Planeten waren nicht der Rede nicht, zu klein und unbewohnt. Hingegen waren die ringförmigen Raumstationen mehr als atemberaubend. Diese Meisterwerke der Weltraumarchitektur befanden sich auf einer engen Umlaufbahn und umspannten die Sonne komplett, ähnlich wie ein kleiner Asteroidengürtel einen Planeten umspannen konnte. Doch statt eines einzigen Ringes besaß die Sonne des Habitats ganze sechs davon. Nirgendwo sonst in der Galaxis lebten so viele Menschen auf einem Fleck. Hauptsächlich Menschen und Roboter, denn Nichtmenschen waren dort vermutlich keine zu finden, ein Resultat der Herrschaft der Vondur.

Ich spürte, wie das rhythmische Surren des Schiffsantriebs langsam abflaute und einem kaum hörbaren Vibrieren wich. „Wir sind da, Ravelin. Komm bitte ins Cockpit“, ertönte es über die Lautsprecher. Die Stimme gehörte eindeutig Marccel.

Ich warf einen letzten Blick auf die majestätische...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2023
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte besondere Gabe • besondere Kräfte • Intriegen • Planeten • Universum • Weltraum • Weltraumkämpfe
ISBN-10 3-384-07683-4 / 3384076834
ISBN-13 978-3-384-07683-0 / 9783384076830
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