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i fell in love with hope (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman | Der emotionalste BookTok-Erfolg des Jahres endlich auf Deutsch

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
432 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-799-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

i fell in love with hope -  Lancali
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LIMITIERT: Erste Auflage mit wunderschönem Farbschnitt  Ein Krankenhaus, vier todkranke Jugendliche und die Hoffnung, die immer bei ihnen ist. Poetisch, sanft, schmerzhaft direkt und voller roher Gefühle: Die TikTok-Sensation auf Deutsch! Nach einem unfassbaren Verlust hat Sam sich fest vorgenommen, nie wieder zu lieben. Im Krankenhaus lernt Sam Neo kennen, einen todkranken, schlecht gelaunten Jungen, der eigentlich nur schreiben möchte, Sony, ein Mädchen mit nur einem Lungenflügel, Coeur, einen sanften Riesen mit einem versagenden Herzen. Gemeinsam versuchen sie, sich zurückzuholen, was die Krankheiten ihnen genommen haben, zu erleben, was sie nicht wie andere Jugendliche erleben dürfen. Die Freundschaft hält sie zusammen, und doch haben sie die Endlichkeit stets vor Augen. Als Hikari neu auf die Station kommt, verändert sich alles: Sam erkennt in Hikari die Seele einer alten Liebe wieder und der Frieden gerät ins Wanken ...  

Lancali ist das Pseudonym von Lou-Andrea Callewaert. Lou wurde in Frankreich geboren und wuchs in den Vereinigten Staaten auf. Seit sie lesen kann, wollte Lancali Schriftstellerin werden. Sie studiert an der University of Florida Literatur und klassische Philologie und verfolgt auch dort ihre Leidenschaft für Literatur und Sprachen. Ihr Debutroman »i fell in love with hope« wurde auf Anhieb zu einem internationalen Bestseller.

Lancali ist das Pseudonym von Lou-Andrea Callewaert. Lou wurde in Frankreich geboren und wuchs in den Vereinigten Staaten auf. Seit sie lesen kann, wollte Lancali Schriftstellerin werden. Sie studiert an der University of Florida Literatur und klassische Philologie und verfolgt auch dort ihre Leidenschaft für Literatur und Sprachen. I Fell in Love with Hope ist ihr erster Roman.

1


gelb strahlende Augen


Jahre später …

Als er starb, wurde ich jemand anderes.

Früher träumte ich von uns, dachte, dass in dem gelben Strahlen seiner Augen eine Zukunft läge, auf die ich zählen konnte. Die Zukunft ist nie gewiss. Nichts lehrt dich das besser, als dabei zuzusehen, wie jemand, den du liebst, verschwindet.

Nichts lehrt es dich besser, als in einem Krankenhaus aufzuwachsen.

Das ständige weiße Rauschen hält dich bei Verstand. Krankenbetten rollen vorbei, und Mitarbeiter gehen auf den ihnen zugewiesenen Spuren, als wären sie auf einer Art medizinischer Autobahn. Außerdem gibt es fades, geschmackloses Essen und fade, geschmacklose Möbelstücke, um deine Haftstrafe zu untermalen. Das ist eigentlich alles, was ein Krankenhaus ist. Kein Ort, um gesund zu werden, oder ein Ort, um behandelt zu werden, sondern ein Ort, um zu warten.

Stellt euch eine an euer Handgelenk gekettete Bombe vor. Sie macht Geräusche. Wie ein Herzmonitor. Tag und Nacht. Ein Countdown. Ein Countdown, den man nicht sehen kann. Seht euch eure Bombe an, haltet sie hoch wie eine Armbanduhr. Alles, was euch entgegenstarrt, ist ein blinkendes rotes Licht mit diesem bellenden Piepsen. Mahnungen, dass diese Bombe hochgehen wird. Du weißt nur nicht, wann.

So ist es, auf den Tod zu warten.

Durch deine Adern treibt eine Bombe namens Krankheit.

Du kannst sie nicht entschärfen. Du kannst sie nicht zerstören. Du kannst nicht vor ihr davonlaufen.

Zeit, Krankheit und Tod funktionieren auf diese klägliche Art. Sie genießen es, Schlingen aus Angst zu knüpfen, und sie lieben es, Spielchen zu spielen. Schatten sind ihre Werkzeuge; sie krümmen sich wie unheimliche Finger um deine Schultern, locken dich in die Dunkelheit und nehmen deinen Körper, deinen Geist und alles, was ihnen gefällt, mit.

Zeit, Krankheit und Tod sind die größten Diebe der Welt.

Zumindest waren sie das.

Bis wir kamen. Vier Freunde, die nicht an Bomben glauben.

Als Sony in mein Leben platzte, lag sie nicht in einem Krankenhausbett, sondern trat gegen einen Snackautomaten, der sie um ihre Schokolade betrogen hatte. In der Sekunde, in der sie mich sah, schmolz ihr Frust dahin, und wir teilten uns miese Schokolade und sprachen über weithergeholte Träume, während wir auf dem kalten Fußboden des Krankenhausflurs saßen. Obwohl ich es damals nicht wusste, hatte sie einen viel größeren Verlust als den eines ihrer Lungenflügel überlebt. Mit Haaren in der Farbe von Feuer und einer Aura von Freiheit ist sie eine Gladiatorin, die mutigste Diebin, die ich kenne.

Coeur ist ein viel ruhigeres Wesen. Er ist unser Muskel, unser stets schuldiger Muskel. Seine Mutter ist Französin, sein Vater Haitianer, beide prätentiöse Namensgeber. Coeur bedeutet Herz, obwohl das Herz in Cs Körper gebrochen ist. Buchstäblich. Aber das Herz in seiner Seele ist das größte unter uns. Er ist der Liebende unserer Runde, und der schlechteste Dieb von uns.

Neo ist ein Literat, ein verbitterter Poet. Anders als Sony ist er still, und anders als C ist er reulos. Sein Rückgrat ist zerbrechlich, aber seine Worte kompensieren das. Er ist knochig und klein, so klein, dass wir ihn Baby nennen, obwohl er für ein Baby ziemlich aufbrausend ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er noch nie in seinem Leben gelächelt hat. Ihn kenne ich am längsten, und obwohl er mürrisch und gemein ist, ist das alles eine Maske, sein Schutz. Er ist außerdem der klügste Mensch, den ich kenne – aufmerksam, kreativ, zäh –, derjenige, der unsere großen Raubzüge plant und protokolliert. Er behauptet, Sony und ich wären Extrovertierte, die ihn gekidnappt und dazu genötigt haben, unser Freund zu sein, aber ich weiß, insgeheim genießt er unsere Gesellschaft. Krankenhäuser sind einsam, bis du deine Leute findest.

Neo, Sony und C sind schon seit Jahren immer wieder im Krankenhaus.

Wenn sie jetzt nach Hause gehen, gehen sie nicht lange nach Hause. Krankheiten sind gierig. Sie nehmen Teile von dir weg, bis du dich selbst nicht mehr wiedererkennst, und Neo, C und Sony erkennen sich außerhalb dieses Ortes nicht mehr wieder.

Ob du krank bist oder nicht, die Nacht macht aus Fenstern Spiegel. In der Vergangenheit zeigte sie meinen Freunden dort im Glas Bilder von Leichnamen: Skelette mit fleischlosen Knochen, Organe, die durch den Brustkorb herausfallen, aus dem Mund sickerndes Blut. Sie erschauderten bei dieser Prophezeiung, während ihre Fingerspitzen über die Oberfläche streiften, die sie in ihren Bann schlug. Diagnosen, Tabletten, Nadeln und so viele neue Spiegel, die sie nie finden wollten, drängten sich in ihr Leben. Ihre Spiegelbilder wurden ihre Realität.

Anstatt also diesen neuen Versionen von sich zu begegnen, verletzlich gemacht durch die Betten, in denen sie schliefen, und die Nachthemden, die sie trugen, schalteten meine Freunde das Licht aus. Sie stiegen eine Treppe hoch und trafen sich auf einem Dach. Sie ließen ihre Fingerspitzen über den Himmel streifen, ohne eine Barriere, die sie davon abhalten könnte, die Sterne zu berühren.

Trotzend.

Wir sollten einfach alles stehlen, sagte Sony. Sogar mit schwach brennender Flamme war sie mutig. Lasst uns alles stehlen, was wir können, bevor wir gehen.

Alles?, fragte C.

Alles.

Alles ist eine lange Liste, sagte Neo.

Euer Leben wurde euch gestohlen, sagte ich. Warum stehlt ihr nicht etwas davon zurück?

Das war der Tag, an dem unsere Liste geboren wurde. Aber bisher gehört uns noch nicht alles.

Stehlen ist eine Kunstform, und wir müssen erst noch zu Künstlern werden. Aber das hält uns nicht davon ab, es zu versuchen.

An einem wolkenlosen Nachmittag schleichen wir uns aus dem Krankenhaus. Sony übernimmt die Führung, während C Neo in einem Rollstuhl über den Boulevard schiebt. Wir machen uns auf den Weg den Gehsteig entlang und in einen Minimarkt. Sony schlendert zu einem Aufsteller voller Sonnenbrillen und setzt eine Pilotenbrille auf, späht den Laden aus und nickt.

»Jetzt«, sagt sie. Das Preisschild baumelt von ihrer Schläfe.

C geht zur Kühlabteilung.

»Jetzt?« Neo schaut hoch, dabei streichelt er das Buch, das ihm nie von der Seite weicht. Seine Ausgabe von Große Erwartungen. Es ist eine Konstante, wie ein Schönheitsfleck oder die Form seiner Nase. Und es hat einen schiefen Rücken, genau wie er.

»Jetzt«, befiehlt Sony mit geschwellter Brust.

»Wird man uns nicht erwischen?«, flüstere ich, während ich mich in dem Tankstellenkiosk umsehe. Drei Leute wandern zwischen den Regalen umher, der Kassierer blättert in einer Zeitschrift.

»Wir werden definitiv erwischt«, sagt Neo.

Schmunzelnd sieht Sony am Rand ihrer bald schon gestohlenen Sonnenbrille vorbei auf ihn hinunter.

»Warum sollten wir erwischt werden?«, neckt sie.

Neo schnaubt. »Wir werden immer erwischt.«

»Heute ist es anders. Der heutige Tag ist auf unserer Seite«, verkündet Sony und nimmt einen tiefen und dramatischen Atemzug. »Kannst du es nicht riechen, Neo? Wie süß die Luft ist?«

»Wir stehen neben einem Süßwarenregal, du Idiotin!« Neos Rollstuhl knarzt, als er den Kopf zurücklegt, um mich anzusehen. »Sam. Sag ihr, dass sie eine Idiotin ist.«

Das würde ich ja, aber ich schätze mein Leben.

»Sony, du bist eine Idiotin«, sagt Neo, während er einen Stift und ein Notizbuch nimmt, die in seinem Rollstuhl liegen, und hineinkritzelt. 16:05 Uhr: Sony ist eine Idiotin.

Neo ist unser Schreiber – derjenige, der unsere großen Taten aufzeichnet.

Zugegeben, er hat nicht wirklich in den Job eingewilligt. Er hat nicht mal eingewilligt, bei dieser Mission mitzukommen. Aber wenn dein Rückgrat die Form eines Hakens hat, kannst du den Fesseln der Freundschaft nicht entkommen. Der Rollstuhl ächzt, als ich ihn knapp außerhalb Sonys Reichweite ziehe.

»Es ist ein Wunder, dass du überhaupt eine Rücken-OP brauchst, Baby.« Sony hat keinen Job an und für sich. Sie ist die Verteilerin von Jobs und fungiert als der Teufel auf meiner Schulter, mit einem breiten, schamlosen Grinsen. »Der Stock in deinem Arsch könnte doch sicher als Rückgrat herhalten, oder nicht?«

»Du laberst ziemlich viel Scheiße für jemanden, der nicht mal eine Treppe hochkommt«, knurrt Neo. Ich ziehe seinen Rollstuhl noch ein bisschen weiter zurück.

»Das ist mein Talent.« Sony seufzt mit ihrem einen Lungenflügel voller Ehrgeiz. »Und jetzt schau mir bei der Arbeit zu und stör nicht meine Konzentration.«

Neo und ich beobachten, wie Sony zum Tresen marschiert. Ihre schmutzigen weißen Sneaker quietschen auf den Fliesen. Die Teufelin vergisst dabei nicht, unterwegs einen Lolli in ihre hintere Hosentasche zu schmuggeln.

»Kleptomanin«, brummt Neo.

»Entschuldigung …« Sony winkt mit den Armen über ihrem Kopf, um die Aufmerksamkeit des Kassierers auf sich zu ziehen. Sein flüchtiger Seitenblick wird zu einem zweiten Hinsehen. Sony ist hübsch. Die Art von hübsch, die brutal, strahlend und unbarmherzig ist....

Erscheint lt. Verlag 29.2.2024
Übersetzer Anita Nirschl
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Book • Booktok • Deutsch • erste große Liebe • Health • Krankenhaus • Liebe • Liebesgeschichte • Love • Mental • poetisch • Sicklit • Suizid • TiK • TikTok • TOK • Young
ISBN-10 3-95818-799-4 / 3958187994
ISBN-13 978-3-95818-799-3 / 9783958187993
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