Fate of the Sun King (eBook)
512 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44927-1 (ISBN)
Der mit Spannung erwartete dritte Band der romantischen New Adult-Fantasy-Reihe um mächtige Fae und eine scharfzüngige Heldin:
Lor taucht immer tiefer in die Welt der Fae ein und setzt dabei ihr Leben und Herz aufs Spiel
Lor ist in das Reich des Sonnenkönigs zurückgekehrt. Und sie hat Großes vor: Mithilfe der Herzkrone will sie ihre Magie entfesseln, um endlich das Erbe ihrer Familie zurückzugewinnen. Doch am Sonnenhof wird schnell deutlich, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Und Aphelions High Fae und Sonnenkönig Atlas ist alles andere als erfreut, sie wiederzusehen.
Mit dem Aurora-Prinzen Nadir und weiteren Verbündeten an der Seite muss Lor die Gefahren meistern, denn sie weiß, dass mehr als ein machthungriger Herrscher hinter ihrem Blut her ist.
Vergangenheit und Gegenwart prallen aufeinander und Lor deckt Stück für Stück die Wahrheit über die Artefakte von Ouranos und ihr Schicksal auf. Ihre Zukunft steht auf dem Spiel und Lor ist ihrem Ziel zum Greifen nahe. Wird sie es schaffen, alles zu bekommen, was sie jemals wollte oder wird sie bei dem Versuch, alles verlieren, was ihr wichtig ist?
Unterhaltung pur! In der Fortsetzung des TikTok-Erfolgs von Trial of the Sun Queen und Rule of the Aurora King erwartet dich eine slowburn enemies-to-lovers Fae Romantasy, morally grey Charaktere, machthungrige Herrscher und eine Königsfamilie auf der Flucht - und natürlich jede Menge Spice!
Die kanadische Autorin Nisha J. Tulis hat mit ihrer unterhaltsamen, romantischen New-Adult-Fantasy direkt einen Hit auf TikTok gelandet: Leser*innen vergleichen die Fantasy Romance mit »Das Reich der sieben Höfe« von Sarah J. Maas oder »The Serpent and the Wings of Night« von Carissa Broadbent. Das perfekte Buch für den Book Hangover nach »Fourth Wing« und »Iron Flame«!
»Die Artefakte von Ouranos« erscheinen in folgender Reihenfolge:
- Trial of the Sun Queen
- Rule of the Aurora King
- Fate of the Sun King
- Tale of the Heart Queen
Nisha J. Tuli ist eine kanadische Fantasy-Romance- und SPIEGEL-Bestsellerautorin, die in ihren Büchern mutige Heldinnen, Enemies-to-Lovers- und Slowburn Romances mit jeder Menge Spice bietet. Der internationale Erfolg und TikTok-Hype »Trial of the Sun Queen« ist der Auftakt ihrer romantischen Fantasyreihe Die Artefakte von Ouranos rund um mächtige Fae und die schlagfertige Underdog-Heldin Lor und wird in 15 Sprachen übersetzt. Nisha liebt es, ihr indisches Erbe zu nutzen, um ihre Geschichten zum Leben zu erwecken. Wenn sie nicht gerade schreibt oder auf Entdeckungsreise geht, findet man sie beim Essen und beim Campen mit ihrem Partner, ihren zwei Kindern und ihrem flauschigen Samojeden. Nisha lebt in Manitoba, Kanada. Mehr zu Nisha J. Tuli unter nishajtuli.com
Paula Telge, aufgewachsen in Mülheim an der Ruhr, absolvierte eine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print und studierte Germanistik in München. Nach einigen Jahren im Lektorat eines Buchverlags begann sie den Masterstudiengang Literarisches Übersetzen und machte sich zeitgleich als Übersetzerin und Redakteurin selbstständig. Trifft man sie in ihrer Wahlheimat München, hat sie meistens einen Kaffee in der Hand und ein Buch in der Tasche.
»Absolut fesselnd!« – Rebecca Yarros, Bestsellerautorin von Fourth Wing und Iron Flame
Kapitel 1
Schmerz pocht hinter meinem linken Auge und erinnert mich daran, wie mal ein wütender Liebhaber meine Eier gepackt und gedreht hat, nachdem er mich zwischen den Beinen seiner Schwester gefunden hatte. Ich habe ihm gesagt, dass Eifersucht ihm nicht steht, und wenig überraschend hat es das Ganze nicht besser gemacht.
Ein weiterer Stich pulsiert in meiner Schläfe, während der Schlüsselbund in meiner Hand rasselt. Ich hasse das Geräusch. Die Schlüssel glänzen zu hell in dem schwachen Licht des Korridors. Sie verspotten, was in der verlassenen Ecke des Palasts verborgen liegt, sorgfältig geschützt durch falsche Vorhänge aus Schatten.
Meine Schritte klingen scharf in der Stille, wie Rasierklingen, die in mein Trommelfell schneiden, jeder bedrohlicher als der vorherige.
Ich verabscheue diese Aufgabe, und gleichzeitig freue ich mich darauf.
Als ich die Tür erreiche, halte ich inne und atme tief ein, um mich zu erden, bevor ich den Schlüssel ins Schloss stecke und ihn drehe. Die Tür öffnet sich langsam mit den sorgfältig geölten Scharnieren, so leise, wie Staub durch einen Sonnenstrahl fällt. Obwohl wir weit entfernt sind von dem neugierigen scharfen Gehör der High Fae, ist jede Schicht dieses begrabenen Geheimnisses mit Sorgfalt bedacht.
Mit der Kraft seiner Illusionen stellt Atlas sicher, dass diese Ecke von den Vorübergehenden kaum beachtet wird, ihre Blicke schweifen einfach über den Torbogen der schwach beleuchteten Halle hinweg. Sie könnten schwören, dass sie etwas gesehen haben, aber einen Moment später ist es bereits verschwunden, und sowieso haben sie Besseres zu tun.
Ein Kunststück, das er seit fast einhundert Jahren vollführt.
Auf der anderen Seite der Tür führt eine Wendeltreppe hinauf in die Dunkelheit. Meine Schritte hallen von den Wänden wider und schlagen wie Nägel gegen Stahl, winden sich um die schmale Ecke und schnüren mir die Luft ab, während ich emporsteige. Auf dem obersten Treppenabsatz erscheint eine weitere Tür – schwerer und robuster, mit Eisenstäben, Riegeln und einem Schutzzauber versehen, um auf Nummer sicher zu gehen. Selbst ein ausgewachsener Imperial Fae auf dem Höhepunkt seiner Kraft hätte Mühe, sie aufzubrechen.
Ich wähle einen anderen Schlüssel von meinem Bund und drehe ihn im Schloss, bevor ich eine weitere geölte Tür öffne, die schweigend aufschwingt. Das Turmzimmer hat eine komfortable Größe für den einzigen ausrangierten Bewohner. Anders als der Rest des Sonnenpalastes weist es keine der üblichen vergoldeten Verzierungen auf. Kein prächtiges Dekor oder auf Hochglanz polierte Oberflächen. Die Wände und der Boden sind aus Stein, grau und verblasst, wie eine Erinnerung, die man zu vergessen versucht.
Die rundum eingelassenen Fenster bieten von allen Seiten einen atemberaubenden Blick auf Aphelion. Das verlockende Blau des Ozeans. Die glitzernden Kuppeln der Stadt. Der Schatten der südlich liegenden Umbra.
Ich bin mir nicht sicher, ob der König dieses Panorama als Gefälligkeit oder als weitere Buße für eine Sünde gewählt hat, die nur in seinem eigenen Kopf begangen wurde. Vermutlich eher Letzteres. An diesen Ort gefesselt zu sein, mit der Außenwelt vor Augen – so nah und doch unerreichbar –, ist eine ganz eigene Art von Gefängnis.
Atlas’ ohnehin schon angeschlagener moralischer Kompass hat ihn schon vor so vielen Jahren gänzlich im Stich gelassen, dass ich längst vergessen habe, dass er je einen hatte.
Ich brauche einen Moment, um mich zu sammeln, bevor mein Blick zu der Gestalt auf dem Bett wandert. Tyr liegt auf der Seite, die Knie angezogen, die dünnen Hände in die Decke gekrallt, die Augen ausdruckslos und leer. Einst waren sie so strahlend blau wie das Meer, doch die Jahrzehnte in Gefangenschaft haben sie zu gespenstischen Vertiefungen mit gedämpften grauen Schatten verdunkelt. Sein ehemals leuchtend blondes Haar ist zerzaust von der Zeit, der Qual und den langen Jahren, in denen er nicht ein einziges Mal die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht spüren konnte.
Ich schreite zu ihm und gehe in die Hocke, sodass ich auf Augenhöhe mit dem Imperial Fae bin, der einst ein König war. Der eigentlich immer noch ein König ist, doch gibt es nur noch elf Fae auf der Welt, die das wissen – und zehn davon sind auf magische Weise zum Stillschweigen verdammt.
»Wie geht es dir heute?«, frage ich, obwohl ich keine Antwort erwarte.
Tyrs Augen flackern auf und registrieren mich, bevor sie wieder abschweifen. Er hört zu, wenn ich spreche, doch er antwortet selten. Manchmal tut er es, das sind die guten Tage, wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen kann. Aber sie werden immer seltener, und es ist tatsächlich schon Wochen her, dass er das letzte Mal gesprochen hat.
»Die Vorbereitungen für die Bindungszeremonie laufen auf Hochtouren«, sage ich, während ich mich aufrichte und durch den Raum gehe. Ich nehme die Tasche von meiner Schulter und leere sie auf der Kommode aus, die an der gegenüberliegenden Wand steht.
Atlas traut den Palastbediensteten nicht, also wurde die Aufgabe, Tyr zu versorgen, auf mich und die anderen neun Wächter übertragen. Doch Tyr bereitet meinen Brüdern Unbehagen, also bleibt es meistens an mir hängen. Eins der wenigen Dinge, die ich ohne Groll erledige, weil ich niemandem sonst zutraue, die Arbeit richtig zu machen.
Meine Ausbeute umfasst die übliche Ladung an Trockenwaren. Ein paar Laibe Brot. Mehrere Stücke Käse. Obst und Gemüse. Wein, Bier und Wasser. Auch wenn er wartet, bis ich gegangen bin, wird er alles aufessen. Das ist ein gewisser Trost. Wenigstens verhungert er nicht, und mittlerweile werte ich jede positive Sache als Gewinn, wie klein sie auch sein mag.
»Die Gästeliste der Königin würde wahrscheinlich die ganze Stadt umfassen«, fahre ich fort, um den Gesprächsfluss aufrechtzuerhalten. »Sogar zweimal.« Niemand hat jemals behauptet, ich sei besonders redselig, aber ich hasse die Stille, die sich in den Ecken dieses Raumes einnistet, wenn Tyr nicht in der Stimmung für ein Gespräch ist. Was zur Folge hat, dass ich wie ein Narr allein vor mich hin plappere.
»Sie macht einen riesigen Aufstand, weil es sich weiter verzögert.«
Während ich so vor mich hin rede, denke ich über all die Ereignisse nach, die sich in den letzten Monaten zugetragen haben. Die vielen Dinge, die ich an Atlas’ Plan, sich zu binden, nicht verstehe. Er ist weder der Primus noch ein aufgestiegener König, deshalb bin ich mir nicht sicher, was er sich davon erhofft. Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch nicht, worauf er wartet. Er hat die Prüfungen abgehalten, um eine Gefährtin zu finden, und der Spiegel hat wohl Apricia auserkoren. Also sollte das hier alles schon längst vorbei sein.
Doch Atlas weigert sich weiterhin, und ihr schrilles Gekreische ist wahrscheinlich bis nach Aurora zu hören. Die ganze Sache raubt mir noch den letzten Nerv. Ich weiß, dass es etwas mit Lor zu tun hat, aber auch nach monatelangem Nachforschen und Ausfragen weiß ich nicht, warum.
Offensichtlich habe ich etwas Wichtiges an der Frau übersehen, die mir während der Prüfungen das Leben zur Hölle gemacht hat, obwohl ich, wenn auch widerwillig, zugeben muss, dass sie mir am Ende ans Herz gewachsen ist. Wie ein lästiges kleines Haustier, bei dem man sich nicht dazu überwinden kann, es am Straßenrand auszusetzen, obwohl es ständig die eigenen Schuhe anknabbert.
Ich spüre, dass Tyr zuhört, während ich vom Königreich und von den jüngsten Ereignissen erzähle. Berichten aus Umbra zufolge gibt es in den Straßen vermehrt Unruhen. Die Low Fae fordern das Recht, innerhalb der vierundzwanzig Distrikte Eigentum erwerben zu können, doch ihre Anträge auf Unterkünfte in den oberen Vierteln werden vom Stadtrat auf Atlas’ Geheiß immer wieder abgelehnt. Obwohl das System gegen sie arbeitet, haben viele genug Reichtum angehäuft, um sich ein Haus in den Distrikten leisten zu können, aber ihre Wünsche stoßen bei Atlas auf taube Ohren.
Ich habe nie verstanden, warum sie hierbleiben und nicht in die Waldlanden oder nach Alluvion gehen, wo sie frei und gleichberechtigt leben könnten. Dabei weiß ich nur zu gut, dass es nicht so einfach ist, den Ort, den man sein Zuhause nennt, zu verlassen. Außerdem ist es kaum fair, dass sie diejenigen sind, die gehen sollen.
Dazu kommen noch die umherziehenden Wildererbanden des Aurorakönigs, die allein schon Bedrohung genug sind, um die Low Fae innerhalb der Mauern zu halten. Sie haben zwar nur wenige Rechte in Aphelion, aber es ist wahrscheinlich immer noch besser, als in Rions Minen verpflichtet zu werden.
»Hunger?«, frage ich, während ich ihm einen Teller mit Essen herrichte. Ich schneide ihm ein bisschen was von dem Käse ab, von dem ich weiß, dass er ihn mag, füge ein paar Cracker hinzu und einen Windbeutel – seine liebste Süßspeise. Ich schenke ihm auch noch ein großzügiges Glas von dem guten Whisky ein, den ich mitgebracht habe. Der hat fast so viel gekostet wie ein ganzes Haus in einem der schlechteren Distrikte, aber warum sollte es ihm nicht erlaubt sein, sich, wann immer möglich, etwas zu gönnen?
Ich stelle das Essen auf seinen Nachttisch, schaue wieder zu Tyr rüber und frage mich, ob wir einen guten oder einen schlechten Tag haben. Er hat kaum auf meine Anwesenheit reagiert, und das verrät mir wahrscheinlich die Antwort.
Mein Blick gleitet über die arkturischen Fesseln, die seinen Hals und seine Handgelenke umschließen. Der blau leuchtende Stein, der in den Beltza-Mooren weit im Norden abgebaut wird, hat ihn seit dem Tag, an dem Atlas ihn in diesen Raum gesperrt hat,...
Erscheint lt. Verlag | 2.9.2024 |
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Reihe/Serie | Die Artefakte von Ouranos | Die Artefakte von Ouranos |
Übersetzer | Paula Telge |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
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ISBN-10 | 3-426-44927-7 / 3426449277 |
ISBN-13 | 978-3-426-44927-1 / 9783426449271 |
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