Star Wars™ Die Hohe Republik - Die Verschwörung (eBook)
464 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-30840-7 (ISBN)
Es droht Krieg zwischen den Planeten Eiram und E'ronoh. Die Jedi-Ritterin Gella Nattai soll zusammen mit Axel Greylark, dem Sohn der Kanzlerin der Republik, vermitteln. Doch Gella Nattais Glaube in die Macht, ihre Ruhe und Distanziertheit sind ihrem Partner zutiefst suspekt. Im Gegenzug hält sie den jungen Mann für einen aufgeplusterten Partygänger ohne jede Selbstdisziplin. Wie sollen die beiden einen Krieg verhindern, wenn nicht einmal zwischen ihnen Frieden herrscht?
Jetzt einsteigen! Die zweite Phase der Hohen Republik umfasst nur drei Bände und ist ohne Vorkenntnisse lesbar:
1. Die Verschwörung
2. Die Schlacht von Jedha
3. Die Vernichtung
Zoraida Córdova wurde in Ecuador geboren und lebt heute in New York. Mit 13 Jahren fing sie an zu schreiben und studierte unter anderem Englische Literatur, wobei sie allerdings ihre Kurse zugunsten des Schreibens vernachlässigte. In dieser Zeit entstand ihr Debütroman. Wenn sie nicht selbst schreibt, moderiert sie und gibt Anthologien heraus.
2. Kapitel
Außerhalb des Gravitationsfeldes von E’ronoh
Captain Xiri A’lbaran hatte die Nase voll davon zu warten. Darauf, dass der Eisschlepper aus dem Hyperraum auftauchte. Darauf, dass der Feind ihre wackelige Waffenruhe brach und angriff. Darauf, dass ihre Welt einmal mehr in Flammen stehen würde. Auf die Schuldgefühle, weil es diesmal allein ihre Schuld wäre, ganz gleich, wofür sie bislang gekämpft hatte. Und dennoch wartete Xiri, denn in den Randgebieten der Galaxis, weit entfernt von all den bekannten Planeten und Sektoren, war Warten die einzige Option. Die Hilflosigkeit nagte an ihr, aber sie hielt den Kopf hoch erhoben, die Augen auf die Leere des Weltalls gerichtet, schließlich war sie der Captain von E’ronohs Flotte. Sie musste ein Vorbild für die neuen Rekruten sein, die mit jeder Welle jünger und jünger wurden.
Ihre Thylefeuer-Staffel wachte seit Anbruch des Tages über der Atmosphäre ihres Planeten. Vor dem Krieg hätte der Monarch niemals eine Flottenstaffel für etwas abgestellt, das lediglich eine simple Begleitmission sein sollte. Aber nun hielt eine Dürre ihre Welt im Würgegriff, und auf den Hyperraumrouten wimmelte es nur so von Piraten. Da wurde die Sicherheit dieser Fracht plötzlich eine Frage von Leben und Tod.
Unter anderen Umständen hätte Xiri über den wundersamen Anblick in diesem seltsamen Winkel der Galaxis gestaunt. Ihre Heimatwelt mit ihren roten Bergen und schmalen Schluchten auf der einen Seite, auf der anderen Eiram, dessen türkisfarbene Meere von nie enden wollenden Stürmen aufgepeitscht wurden. Und zwischen den beiden: ein Band aus Trümmern – Spuren des jahrelangen Krieges, die den Korridor wie ein Asteroidengürtel blockierten – und der Zeithütermond. Ihr eigener Großvater hatte stets erzählt, E’ronoh und Eiram wären vor Jahrmillionen zwei kosmische Geschöpfe gewesen, entstanden aus Sternenstaub, und der Mond wäre das Herz, das sie beide teilten, denn er hatte ebenso großen Einfluss auf E’ronohs Winde wie auf Eirams Gezeiten. Früher hatte Xiri diese Geschichte geliebt. Egal ob im Krieg oder im Frieden, die beiden Welten und ihr Mond waren miteinander verbunden, nicht nur durch Gravitationsfelder, sondern durch eine lange Vergangenheit und eine unklare Zukunft. Und Xiri hatte ihr Leben der Aufgabe gewidmet, dafür zu sorgen, dass es die richtige Zukunft war.
Allmählich zeigte sich die Rastlosigkeit der Piloten. Einer von ihnen schwenkte kurz aus der Formation aus und dann wieder zurück.
Captain A’lbaran und Lieutenant Segaru hatten dreißig Piloten ausgewählt, eine beispiellose Zahl für eine derartige Mission: einen ankommenden Eistransporter zum Landeplatz der Hauptstadt zu eskortieren und das Eis für die sofortige Verteilung vorzubereiten. Aber der Transporter verspätete sich. Die vorige Lieferung war während der jüngsten Konfrontation mit Eiram zerstört worden, die davor im Labyrinth der Hyperraumrouten verschollen. Und die Lieferung davor hatten sich Piraten unter den Nagel gerissen; als man das Schiff gefunden hatte, war es bis auf den letzten Draht ausgeschlachtet gewesen, und die halbe Mannschaft war tot im All getrieben. Nein, der einzige Weg, um die sichere Ankunft dieser Ladung zu garantieren, war, den Frachter abzufangen, sobald er aus dem Hyperraum kam, und ihn ans Ziel zu eskortieren.
»Captain, wir können nicht viel länger hierbleiben«, sagte Lieutenant Segaru. Die Statik auf ihrem privaten Kommkanal ließ seine ruhige Tenorstimme knistern.
»Sie werden kommen«, erwiderte Xiri.
»Captain …«
»Sie werden kommen.« Sie fuhr mit der Zunge über ihren trockenen Gaumen. Ihre Feldflasche hatte sie heute Morgen einem bettelnden Kind auf dem Markt gegeben, und sie versuchte, nicht an ihren eigenen Durst zu denken. »Sie müssen ganz einfach.«
Xiri drehte den Kopf nach links, zu der Stelle, wo Segaru in ihrer Maschendrahtformation wartete. Sein bronzener Helm verbarg den Großteil seines bärtigen Gesichts, aber sie stellte sich den durchdringenden Blick seines sturmgrauen Auges vor. Die Narben unter seiner Augenklappe waren sicher gerötet, so wie immer, wenn er frustriert oder wütend war. Außerdem war sie sicher, dass er gerade den Knauf seiner Schicksalsklinge – das zeremonielle Messer, das jeder E’roni-Soldat an der Hüfte trug – zwischen seinen Fingern drehte. Xiri hatte dieselbe Angewohnheit. Ein Teil von ihm würde ihr vermutlich nie verzeihen, dass sie befördert worden war und er nicht. Diese Unzufriedenheit spiegelte sich gerade sicher auch auf seinen Zügen wider, während er den Kopf drehte, so als hätte er ihren Blick auf sich gespürt.
»Captain.« Dann in weicherem Ton: »Xiri.«
»Nicht.« Sie richtete die Augen wieder nach vorn, an dem blauen Rund von Eiram vorbei zu den Stecknadelköpfen der fernen Sterne. »Nachdem Merokia sein Hilfsversprechen aufgekündigt hat, können wir von Glück reden, dass wir diese Lieferung an Land gezogen haben.«
Merokia war der jüngste Eintrag in der Liste ihrer ehemaligen Verbündeten. Aber was hatten Xiri und der Monarch auch erwartet? Mit jedem verstrichenen Jahr, jeder gebrochenen Waffenruhe, jedem gescheiterten Friedensversuch wandten sich mehr Handelspartner von E’ronoh ab. Kaum jemand wollte in den Konflikt hineingezogen werden, also warteten sie einfach darauf, dass sich ein Sieger abzeichnete, ehe sie ihre Entscheidung trafen.
»Ich weiß, wie ernst unsere Lage ist, Captain. Aber …« Er zögerte so lange, dass Xiri schon die Hand ausstreckte, um zu überprüfen, ob ihr Komm einen Aussetzer hatte. »Wir haben uns mit Eiram auf einen freien Versorgungskorridor zwischen den Planeten geeinigt. Wenn wir zu lange hier sind, könnten sie das als Verstoß gegen diese Einigung betrachten. Ich bin jederzeit für einen Kampf zu haben, aber diese Waffenruhe, der freie Versorgungskorridor … das war dein Plan.«
Dein Plan. Jerrod Segaru wusste genau, wie er sie provozieren konnte.
Ihren Vater zu überzeugen, hatte sie Tage und Wochen gekostet. Er glaubte vermutlich immer noch, dass es nur ein raffinierter Trick des Feindes war, um E’ronoh mit heruntergelassener Hose zu erwischen – deswegen hatte er auch dreißig Sternjäger starten lassen. Die Übereinkunft war ganz simpel: Xiri sollte am Morgen die Versorgungslieferung für E’ronoh in Empfang nehmen, und am Nachmittag stünde der Versorgungskorridor dann Eiram zur Verfügung. Doch nun drohten sie, gegen den Zeitplan zu verstoßen. Frühere Waffenruhen waren schon aus trivialeren Gründen in die Brüche gegangen, aber Xiri zählte darauf, dass Eiram Versorgungsgüter ebenso verzweifelt brauchte wie E’ronoh und dass sie Verständnis haben würden.
Sollte doch etwas schiefgehen … nun, sie wusste ganz genau, wem man in so einem Fall die Schuld geben würde.
»Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst. Aber wir können nicht mit leeren Händen zurück, und ich werde nicht zulassen, dass eine weitere Lieferung zerstört oder geplündert wird. Ich kümmere mich schon um Eiram. Halte du einfach deine Position.«
»Hoffentlich ist Eirams General genauso … verständnisvoll, wie du es wärst«, brummte er und wechselte dann auf den anderen Kommkanal.
Xiri folgte seinem Beispiel und lauschte dem Geplapper ihrer Piloten, um die Zeit totzuschlagen. Hier, im offenen Weltall, schienen sie vergessen zu haben, dass ihr Captain sie hören konnte. Nicht, dass es Xiri störte. Das war eine gute Gelegenheit, sie besser kennenzulernen.
»Seht euch nur all diesen Schrott an«, sagte Thylefeuer Zehn.
»Das ist kein Schrott«, entgegnete Thylefeuer Neun mit brüchiger Stimme. Er war der Jüngste von ihnen und hatte am ersten Tag der Ausbildung den Spitznamen Blitz erhalten.
Die neuen Rekruten waren größtenteils eingezogen worden, aber Blitz hatte förmlich darum gebettelt, sich frühzeitig zum Militärdienst melden zu dürfen. Eigentlich war er noch ein paar Wochen zu jung, doch er wollte seine Schwester, Lina, ehren, die im Einsatz gefallen war. Xiri hatte auf ganz ähnliche Weise ihren Bruder verloren; vermutlich hatte sie seiner Bitte deshalb stattgegeben.
Sie hatte schon Hunderte Soldaten sterben sehen, aber Linas Tod war ein Wendepunkt für E’ronoh gewesen. Eine routinemäßige Aufklärungsmission zu den westlichen Inseln von Eiram hatte in einem Desaster geendet, als die Antriebe ihres Sternjägers wenige Sekunden nach dem Start ausgefallen waren. Es war die dritte Fehlfunktion in ebenso vielen Tagen gewesen, aber die erste, die tödlich endete. Es hatte sich angefühlt, als hätte jeder im Turm die Luft angehalten, während das Schiff vom Himmel fiel und in der Widderkopfschlucht zerschellte.
Nach Linas tragischem Tod waren die Bürger auf die Straße gegangen und hatten randaliert. Wie viele junge Leute hatten sie schon verloren – nicht etwa an Eiram, sondern an ihre eigene Flotte veralteter Schiffe? Was würde der Monarch tun, um dafür zu sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholte? Mehr noch, was würde er tun, um diesen Krieg endlich zu gewinnen? Und wo waren das Wasser und die Rationen, die den Bürgern versprochen worden waren? Xiri konnte – und wollte – nicht gleichzeitig gegen Eiram und ihr eigenes Volk kämpfen, aber die Krawalle hatten den Monarchen dazu gebracht, seinen Grundbesitz auf Corellia zu veräußern. Ihm gehörte ein Berghang in der südlichen Hemisphäre des Planeten, und im Tausch gegen drei Dutzend Höllenjäger hatte er ihn den Corellianern überlassen. Das Geschäft stieß Xiri übel auf. Sie wusste, dass es die strategisch sinnvollste Lösung war, trotzdem … Was würde der Monarch als...
Erscheint lt. Verlag | 17.4.2024 |
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Reihe/Serie | Die Hohe Republik – Phase 2 | Die Hohe Republik – Phase 2 |
Übersetzer | Andreas Kasprzak |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Star Wars™ Convergence (The High Republic 5) |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | 2024 • Angriff der Klonkrieger • Blockbuster • das erwachen der macht • Das Imperium schlägt zurück • Der Aufstieg Skywalkers • Die dunkle Bedrohung • Die Hohe Republik • Die letzten Jedi • Die Macht • Die Rache der Sith • Die Rückkehr der Jedi-Ritter • Disney • eBooks • Eine neue Hoffnung • George Lucas • high republic • Jedi • Jedi-Ritter • Knights of the old Republic • Neue Epoche • Neuerscheinung • Science Fiction • Sith • Space Opera • Star Wars für Erwachsene • Star Wars Kanon • star wars neuerscheinung 2024 • star wars roman • The Mandalorian |
ISBN-10 | 3-641-30840-2 / 3641308402 |
ISBN-13 | 978-3-641-30840-7 / 9783641308407 |
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