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Sieben Tage einer Ehe (eBook)

Roman | Die bewegende Geschichte einer Ehe und ein berührender Roman über zweite Chancen und die wahre Bedeutung von Familie. 'Ein großer Lesespaß!' Brigitte
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Eisele eBooks (Verlag)
978-3-96161-191-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sieben Tage einer Ehe -  Mary Beth Keane
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Von der Autorin des Indie-Bestsellers Wenn du mich heute wieder fragen würdest Der charmante Barkeeper Malcolm und die ambitionierte Anwältin Jess sind schon seit dem College ein Paar. Sie leben in ihrer Heimatstadt Gillam und sind bereit, eine Familie zu gründen. Doch als sie auch nach vielen Jahren noch immer kein Kind erwarten, beginnt Malcolm, sich anderen Dingen zu widmen: Mit seiner eigenen Bar verwirklicht er einen Traum, während Jess sich zu fragen beginnt, ob sie wirklich das Leben lebt, das sie sich wünscht. Als ein schwerer Schneesturm Gillam erschüttert, wird die darauf folgende Isolation zum Brennglas für die verdrängten Probleme der fragilen Ehe: Was passiert, wenn ein Paar unterschiedliche Träume hat? Wer gibt wem Halt, wenn diese Träume platzen? Und was heißt es wirklich, sich füreinander entschieden zu haben? 'Von der ersten bis zur letzten Seite ein beeindruckend stimmiges Buch, das mich tief berührt hat.' Süddeutsche Zeitung

MARY BETH KEANE ist irischer Abstammung und machte ihren Master of Fine Arts an der University of Virginia. Ihr Roman Wenn du mich heute wieder fragen wu?rdest war ein New York Times Bestseller und auch in Deutschland ein großer Erfolg. Derzeit arbeiten die Produzenten von American Beauty an einer Umsetzung des Stoffs als TV-Serie. Nach Mary Beth Keanes Debütroman Mit dir bis ans andere Ende der Welt ist Sieben Tage einer Ehe ihr dritter Roman auf Deutsch. Mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt Mary Beth Keane in der Nähe von New York.

MARY BETH KEANE ist irischer Abstammung und machte ihren Master of Fine Arts an der University of Virginia. Ihr Roman Wenn du mich heute wieder fragen würdest war ein New York Times Bestseller und auch in Deutschland ein großer Erfolg. Derzeit arbeiten die Produzenten von American Beauty an einer Umsetzung des Stoffs als TV-Serie. Nach Mary Beth Keanes Debütroman Mit dir bis ans andere Ende der Welt ist Sieben Tage einer Ehe ihr dritter Roman auf Deutsch. Mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt Mary Beth Keane in der Nähe von New York.

2


Im Mai 2004 war Jess fünfundzwanzig und Malcolm dreißig, sie waren also mehr als erwachsen genug. Das Serienfinale von Friends stand kurz bevor, und die Gesichter der Hauptdarsteller prangten auf nahezu sämtlichen Bussen von New York City. Jess würde das Baby mit sechsundzwanzig zur Welt bringen, mit einem soliden Abschluss in der Tasche. Cobie hatte ein paar Freundinnen eingeladen und war damit beschäftigt, aufzuräumen und Snacks bereitzustellen, während Jess am Fenster nach Malcolms Wagen Ausschau hielt. »Ich bin mal kurz weg!«, rief sie Cobie zu, als sie seinen schwarzen Nissan entdeckte, dann rannte sie die Treppe hinunter bis um die Ecke, wo er immer auf sie wartete. Als sie einen Parkplatz gefunden hatten, gingen sie zum nächsten Drugstore und waren so schockiert von den gepfefferten Preisen, dass sie den billigsten Test nahmen. Aber als sie in der Schlange warteten und Malcolm das Kleingedruckte auf der Packung las, wusste Jess, dass sie dem Test nicht trauen würde, weil er nur halb so viel kostete wie die anderen. Also lief sie schnell zum Regal zurück und nahm stattdessen den teuersten. Als sie wieder bei Malcolm in der Schlange stand, drückte er sie an sich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. »Mach dir keine Sorgen«, sagte er.

»Du dir auch nicht«, sagte sie und legte die Arme um ihn.

Vor ihnen warteten zehn andere Leute darauf, Alltagsdinge aufs Kassenband zu legen: Mascara, Kondome, Beruhigungsdragees, Grußkarten, Zahnpasta. Es war ein schöner Frühlingsabend.

Sie wollte den Test nicht bei sich zu Hause machen, weil Cobie es dann mitbekommen hätte. Malcolm war überrascht, dass sie sonst niemandem von ihrem Verdacht erzählt hatte, nicht einmal Cobie, und war gerührt, ein Geheimnis, von dem nur sie beide wussten. So liefen sie eine Stunde lang durch Manhattan, die Schachtel in Jess’ Tasche, und als sie am Times Square am Pizza Hut vorbeikamen, hielt sie es nicht länger aus und rannte dort aufs Klo. »Ich komme mit«, erklärte Malcolm. »Du glaubst doch nicht etwa, dass ich so lange draußen warte, oder?«

Am Telefon hatte sie ihm gesagt, dass sie sich zu achtzig Prozent sicher war, aber als sie sich auf die Klobrille setzte, um auf das Testding zu pinkeln, kamen ihr achtzig Prozent übertrieben vor. »Und jetzt?«, fragte er. »Bist du dir jetzt nur noch zu fünfzig Prozent sicher?«

»Eher zu dreißig Prozent«, erwiderte sie. Sie wollte, dass er wegsah und sich die Ohren zuhielt, weil es ihr peinlich war, vor ihm zu pinkeln.

»Ich habe dich schon in peinlicheren Situationen gesehen«, lachte er.

»Das ist mir egal!«, sagte sie.

Sie war zwei Wochen überfällig. Und müder als sonst. Auch geruchsempfindlich, aber sie waren schließlich in Manhattan, und es war schon seit Tagen brütend heiß.

»Und jetzt?«, fragte er, als sie zusammen auf den Teststab starrten.

»In der Anleitung steht, es kann bis zu zwei Minuten dauern.« Draußen, im überfüllten Restaurant, lief einer seiner Lieblingssongs. Er zog Jess zu sich heran. Im Half Moon war er einmal hinter dem Tresen hervorgekommen, um zu diesem Song zu tanzen. Eine Frau hatte gemeint, es gebe nichts Besseres als einen großen Kerl, der geschmeidig tanzen könne, woraufhin er rief: Wollt ihr mal sehen, wie das aussieht? Er strich sich über die Krawatte, blieb einen Moment lang regungslos stehen, dann ließ er seine breiten Schultern kreisen und legte los. Die Menge klatschte im Takt mit und bildete einen Kreis um ihn. Er tanzte immer schneller, immer besser. Ich liebe diesen Kerl, dachte Jess an jenem Abend. Nach dem ersten Refrain verschwand er wieder hinterm Tresen, als wäre nichts passiert. Als Jess sich daran erinnerte, dachte sie: Wir werden es wissen, bevor dieser Song zu Ende ist. Jemand hämmerte gegen die Tür, und Malcolm rief, dass es noch eine Minute dauern würde.

Sie sah das Ergebnis zuerst, zeigte es ihm, doch sie ließen sich nichts anmerken, bis sie wieder draußen waren, abseits des Touristengetümmels. Inzwischen war es dunkel geworden.

»Eigentlich müsste ich jetzt schockiert sein, oder?«, sagte sie. »Du auch. Eigentlich müssten wir uns jetzt gegenseitig fragen, wie das passieren konnte. Und ich müsste sagen, dass du dich nicht verpflichtet zu fühlen brauchst. Bist du schockiert?«

Sie musterte ihn unter den grellen Lichtern des Times Square, die die Nacht zum Tag machten. Er wirkte nicht schockiert. Nichts konnte ihn so leicht aus der Fassung bringen. Weder in der Bar noch jetzt, in diesem Moment.

»Nö«, sagte er. »Und du?«

»Nein.«

Er war so gebaut, dass ihn nichts umhauen konnte; er geriet vielleicht kurz ins Wanken, aber er fiel niemals um. Wir schaffen das, dachte sie und wusste, dass er dasselbe dachte. Sie wusste zwar nicht, wie, es würde sicher schwierig werden, aber tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie es schaffen würden. Überall wimmelte es von Menschen. Auf einer Riesenleinwand über ihnen verkündete Usher, wie sehr er New York liebte, während im Hintergrund »Yeah!« lief. Die Sache war klar, sie wussten beide, wie es passiert war. Sie hatte vergessen, sich ein neues Rezept für die Pille zu besorgen. Sie wollte übers Wochenende nach Gillam fahren, und um ein neues Rezept zu bekommen, hätte sie über eine Stunde in der Praxis warten müssen, weil sie keinen Termin hatte. Aber wenn sie gewartet hätte, hätte sie den nächsten Zug verpasst, und sie wollte so schnell wie möglich nach Gillam fahren, zu ihm. Als sie ihm einige Stunden später davon erzählte, sagte er, es sei in Ordnung, er könne Kondome besorgen, oder sie verzichteten dieses Mal darauf, was auch immer sie wolle. Aber sie wollte nicht darauf verzichten. Was sollte denn schon passieren? Nur ein einziges Mal. Aber dabei blieb es nicht, denn sie waren das ganze Wochenende zusammen, und er kam nicht dazu, Kondome zu kaufen, und sie schaffte es erst am Montag in die Praxis.

»Ich will dich heiraten, Jessie«, sagte er. »Nicht deswegen. Ich wollte es schon die ganze Zeit und wusste nur nicht, wie ich dir den Antrag machen soll.« Er hielt kurz inne. »Du bist …«

»Was?«

Sie wusste, warum sie ihn liebte, war jedoch nicht sicher, warum er sie liebte. Er rang nach den richtigen Worten, und allein zu sehen, wie er sich bemühte, ließ ihr das Herz aufgehen, und sie wusste, sein Name war ihr in die Seele geschrieben, was auch immer als Nächstes kam. »Du bist liebenswert und humorvoll, aber das trifft auch auf Millionen von anderen Frauen zu. Du bist klug, aber auch das ist es nicht. Du bist anders. Du siehst die Dinge anders. Es fühlt sich an, als würde ich dich schon ewig kennen. Nur wenn ich mit dir zusammen bin, bin ich wirklich ich selbst. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll.«

»Malcolm«, sagte sie. »Ich würde dich sofort heiraten.«

»Na dann los«, sagte er und nahm sie ungestüm in die Arme.

»Vorsichtig! Das Baby!« Sie lachte, und er starrte ungläubig auf ihren Bauch.

»Heilige Scheiße.«

»Ich will keine Hochzeitsfeier. Jedenfalls keinen Saal mit dekorierten Tischen und so weiter. Das passt nicht zu mir. Auch keine Hochzeit in Weiß.«

»Schon klar.«

»Standesamt reicht mir. Schnell und unkompliziert. Danach zu Fuß ins Restaurant.«

»Oder vielleicht eine Party in der Bar? Ganz schlicht?«

»Ja, natürlich«, lachte sie. Dann veränderte sich ihre Miene. »Oh Gott. Ich will dich dabeihaben, wenn ich es meinen Eltern sage.«

»Glaubst du, sie bestehen auf einer kirchlichen Trauung? Meine Mutter wird es mit Sicherheit vorschlagen, aber eigentlich ist es ihr egal.«

»Ja, schon, aber …« Jess legte sich die Hand auf den Bauch. »Das kommt für mich nicht in Frage.«

»Was ist mit deinem Studium? Wir müssen uns eine Wohnung suchen.«

»Nach den Abschlussprüfungen bin ich fertig. Mir wurde schon eine Stelle bei Laborers’ International angeboten, ich werde sie annehmen. Im Juli mache ich mein Examen. Wir haben neun Monate Zeit, um uns vorzubereiten. Oder besser gesagt, acht. Meine Mutter wird bestimmt helfen, solange wir in der Nähe sind. Wir schaffen das.«

»Und Hugh hat mir gesagt, dass er sich zur Ruhe setzen will. Er hat mich gefragt, ob ich den Laden übernehmen möchte.«

»Und das möchtest du, oder? Du liebst diese Bar.«

»Ja«, sagte er. »Das wird richtig gut!«

Als Hugh zwölf Jahre später endlich verkündete, nach South Carolina zu ziehen, weil er die Winter in New York wegen seiner Hüftschmerzen und seiner Neuralgie nicht länger ertrug, ging Malcolm davon aus, dass Hugh seine früheren Andeutungen vergessen hatte und die Bar einem seiner dämlichen Söhne überlassen wollte. Malcolm würde sich also nach vierundzwanzig Jahren einen neuen Job suchen müssen. Aber eines Vormittags, die Bar war noch geschlossen, und Malcolm ging gerade Quittungen durch, kam Hugh hereinspaziert, setzte sich jedoch nicht auf seinen üblichen Platz, sondern pflanzte sich wie ein Stammgast auf einen der Barhocker.

»Malcolm«, sagte er und klatschte seine massige Hand auf den Tresen. Sein Ehering schnitt ihm so tief ins Fleisch, dass es ein Wunder war, dass der Finger nicht abstarb. »Ich stelle mir Folgendes vor.« Sein Gesicht war rot und aufgedunsen, wie bei einem Säufer, aber Malcolm hatte ihn kein einziges Mal betrunken erlebt.

Hugh zog einen Stift aus der Tasche und schrieb zwei Zahlen auf eine Serviette. Die erste war der Preis nur für die Bar, die zweite der Preis für die Bar mitsamt Gebäude. Das Haus sah nicht besonders aus und war stark renovierungsbedürftig, aber es lag nur einen Steinwurf...

Erscheint lt. Verlag 29.2.2024
Übersetzer Heike Reissig
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Affäre • Belletristik • Betrug • Buch • Ehekrise • Eheroman • Familienroman • familienroman deutsch • Familienroman für Frauen • Frauenroman kindle • frauenroman neu • frauenroman neuerscheinung 2024 • Geschenk • Kinderwunsch • Lebensträume • Neuerscheinung • Romane • romane neuerscheinung 2024 • schneesturm buch • Urlaub • Urlaubslektüre • Zweite Chancen
ISBN-10 3-96161-191-2 / 3961611912
ISBN-13 978-3-96161-191-1 / 9783961611911
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