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Bad Summer People (eBook)

Spiegel-Bestseller
Ihr Leben ist perfekt, ihre Lügen sind es auch. - Roman
eBook Download: EPUB
2024
384 Seiten
C. Bertelsmann (Verlag)
978-3-641-30556-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bad Summer People -  Emma Rosenblum
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Der perfekte Sommer. Die perfekte Ehe. Das perfekte Geheimnis?
Jeden Sommer lassen Jen Weinstein und ihre Freundin Lauren Parker ihr privilegiertes Leben in New York hinter sich, um die schönsten Wochen des Jahres auf Fire Island zu verbringen, einer idyllischen Düneninsel, gleich neben Long Island. Hier residiert 'altes Geld', man kennt sich seit Jahren und vertreibt sich die Zeit mit Tennis, kühlen Cocktails im Clubhaus und Beach-Picknicks. Die Ehemänner checken die Börsenkurse, bei Jen und ihren Freundinnen hat längst das Rennen auf den neuen attraktiven Tennislehrer begonnen - es scheint, ein ganz normaler Sommer zu werden. Bis nach einem Sturm eine Leiche in einer Böschung gefunden wird ...

Und während die Tage länger und heißer werden, zeigen sich immer mehr Risse im scheinbar perfekten Leben von Jen und ihren Freunden: Wer schläft mit wem? Wem ist das Geld ausgegangen? Und: Wer hat mit wem noch eine Rechnung offen ...?

Die perfekte Sommerlektüre, frisch, sexy, spannend und ganz einfach beste Unterhaltung für die heißesten Tage des Jahres!

Emma Rosenblum begann ihre Karriere beim New York Magazine. Nach Stationen bei Bloomberg Businessweek und Glamour wurde sie schließlich Chefredakteurin bei ELLE. Für eine große New Yorker Digitalmedien-Gruppe entwickelt sie heute Content-Strategien. Mit ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Söhnen lebt Emma Rosenblum in New York City. »Bad Summer People« ist ihr erster Roman.

»Sagen Sie alle Verabredungen ab - ich habe dieses Buch innerhalb eines Wochenendes inhaliert und konnte einfach nicht die Finger davon lassen!« — Lucy Foley

1


Lauren Parker

Lauren Parker hatte einen tollen Sommer bitter nötig. Der Winter war furchtbar gewesen. Erstens war es seit Dezember eiskalt, und Lauren hasste Kälte. Wenn sie nach Miami ziehen könnte, würde sie es ohne zu zögern tun – genau wie offenbar alle anderen, die sie kannte. Aber Jasons Firma war in New York, und er musste sich immer mal wieder im Büro blicken lassen. Schließlich war er der Chef. (»Aber warum kannst du als Chef nicht einfach die Ansage machen: ›Ich ziehe nach Florida‹?«, fragte Lauren immer mal wieder. »Im Sommer gehst du doch sowieso nie hin!« Die Antwort darauf bekam sie nie.)

Noch dazu war die Schule ihrer Kinder an der Upper East Side, die Braeburn Academy, in einen Skandal verwickelt, und seit Monaten gab es im Umkreis von zwanzig Blocks kein anderes Gesprächsthema.

Es hatte im Februar damit angefangen, dass der Vorstand der Schule eine anonyme E-Mail über Mr. Whitney bekommen hatte, seit zwanzig Jahren hochgeschätzter Schulleiter. Mr. Whitney war eine Institution an der Braeburn – ein Engländer, Ende sechzig, mit einem Hang zu Fliegen und Füllfederhaltern, der die Schule im Rating von den hinteren Rängen ganz weit nach vorne gebracht hatte. Braeburn war nun erste Wahl für die anspruchsvollsten Eltern in New York City, einschließlich der Parkers, die vor all ihren Freunden damit prahlten, dass Mr. Whitney dem sich allseits vollziehenden sozialen Wandel trotzte.

Deshalb schlug die E-Mail mit den Anschuldigungen auch wie eine Bombe an der Ninety-third Street Ecke Madison ein: Mr. Whitney war nicht der, für den er sich ausgab. Laut des vielfach weitergeleiteten Schreibens war er ein Hochstapler, ein Schulabbrecher sogar, der seine Vita vor zwanzig Jahren gefälscht und die Verwaltung der Braeburn mithilfe dieser Trickserei dazu gebracht hatte, ihn einzustellen. Sie waren also alle einem Betrüger aufgesessen, einem Kerl aus New Jersey, der sich als Engländer ausgab und eine Figur geschaffen hatte, die speziell und auf clevere Weise die Statusversessenheit der übertölpelten Eltern an der Upper East Side ausgenutzt hatte.

Die Geschichte sickerte sogar bis zum New York Magazine durch, das daraufhin mit der Story »Wie Francis Whitney New Yorks Oberschicht täuschte« titelte. Lauren und ihre befreundeten Mütter wären am liebsten im Erdboden versunken. Sie alle hatten große Anstrengungen unternommen, um ihren Kindern einen Platz an der Braeburn zu sichern, und pro Kind fünfzigtausend Dollar für dieses Privileg berappt. Dass sich all das nun als Betrug entpuppt hatte, wie der Rest der Privatschulwelt schadenfroh schmunzelte, war ein echter Tiefschlag.

»Ich fass es noch immer nicht, dass uns das passiert ist«, hatte Laurens Freundin Mimi kürzlich geseufzt. Sie hatten sich bei Felice an der Eighty-third Street auf ein Glas Wein getroffen. Mimi war gerade von einer Botox-Auffrischung gekommen, die Stirn übersät von roten Nadeleinstichen. »Ich für meinen Teil möchte keine Sekunde länger darüber reden. Gut, dass wir schon nächste Woche in die Hamptons verschwinden. Wann brecht ihr nach Fire Island auf?«

»Kommenden Samstag«, sagte Lauren. »Jason hatte mit der Firma so viel um die Ohren, dass wir es dieses Jahr nicht früher geschafft haben.«

»Wie läuft es denn bei euch beiden?«, erkundigte sich Mimi und schaute Lauren dabei mit einem Blick an, der, wie sie annahm, wohl »besorgt« wirken sollte, was das Botox jedoch vereitelte. Lauren hatte leichtsinnigerweise einmal bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung nach drei Gläsern Wein auf nüchternen Magen erwähnt, dass Jason sie überhaupt nicht mehr beachtete. Seitdem nervte Mimi sie damit.

Lauren hielt den Blick auf ihr Glas Chardonnay gesenkt. Sie war stets bemüht, das perfekte Bild von stilvoller Ungezwungenheit abzugeben; sich Probleme oder Verletzlichkeiten anmerken zu lassen, war für sie eine Schwäche, die es tunlichst zu meiden galt. Aber dieses Jahr hatte ihr übel mitgespielt, und zum ersten Mal in ihrem Leben fiel es ihr schwer, die Fassade aufrechtzuerhalten. »Gut, gut. Alles super«, erwiderte sie deshalb und wechselte dann schnell das Thema – mit Mimi konnte man zwar viel Spaß haben, aber sie traute ihr keine Handbreit über den Weg. »Ich will dieses Jahr am liebsten einfach abhaken«, fuhr sie fort. »Jetzt will ich nur noch am Strand sitzen, ein Buch lesen und das Wort ›Betrüger‹ nie wieder hören.«

Sie und Jason hatten überlegt, ihre beiden Kinder, Arlo, sieben, und Amelie, fünf, von der Braeburn zu nehmen, aber letztendlich konnte der Vorstand den Ruf der Schule retten, indem man den Schulleiter der Collegiate School, Mr. Wolf, abwarb, einen Veteranen des Bildungswesens, der sowohl Einfluss als auch Integrität mitbrachte. Niemand der Eltern beschwerte sich, dass das Schulgeld erhöht wurde, um Mr. Wolfs exorbitant hohen Gehaltsforderungen nachzukommen. Sie hätten jede Summe aufgebracht, nur damit dieser Albtraum ein Ende hatte. Mittlerweile hatten die Parkers die Anzahlung für das nächste Schuljahr von Arlo und Amelie bereits geleistet, und an der Upper East Side ging alles wieder seinen geregelten Gang.

In der Stadt wurde es langsam wärmer, und die Tulpen an der Park Avenue waren bereits wieder verblüht. Lauren konnte es kaum erwarten, endlich in ihr Strandhaus nach Salcombe auf Fire Island zu kommen, das seit dem Labor Day am 4. September letzten Jahres leer stand. (Salcombe, das nach einer Küstenstadt in England benannt war, wurde »Saul-com« mit stillem »b« und »e« ausgesprochen. Die Einwohner legten Wert auf den kultivierten Klang und machten sich darüber lustig, wenn Fremde es »Sal-com-BE« nannten.) Normalerweise verbrachten die Parkers ab April ihre Wochenenden dort, aber aufgrund einer Flut von Geburtstagsfeiern und Jasons vollem Terminkalender in der Firma waren sie dieses Jahr noch nicht dazu gekommen. In der Woche vor ihrer Ankunft hatte Lauren einen Putztrupp ins Haus geschickt, um alles herzurichten – den Staub eines ganzen Winters loszuwerden, die Fahrradreifen aufzupumpen und die diversen Lieferungen von FreshDirect und Amazon auszupacken sowie ihre Bestellungen – Käse, Oliven und Fleisch – von Agata & Valentina.

Sie würden den ganzen Sommer dort verbringen. Früher hatte sich Jason nur an den Wochenenden zu ihnen gesellt, aber in der neuen Weltordnung konnte jeder remote arbeiten, also würden auch alle Väter vor Ort bleiben (während die Ehefrauen vorgaben, von dieser Entwicklung begeistert zu sein). Die Kinder gingen ins Feriencamp, und Lauren brachte ihre Tage mit ihren Freundinnen auf dem Tennisplatz und am Strand herum – mehr gab es dort eigentlich nicht zu tun. Außerdem nahmen sie für den Sommer ihre Nanny Silvia mit, eine Philippinerin, die drei eigene Kinder großgezogen hatte. Das restliche Jahr arbeitete Silvia immer von acht bis neunzehn Uhr bei ihnen und pendelte dafür von Queens nach Manhattan. Hin und wieder fragte sich Lauren, ob Silvia, die genau die richtige Mischung aus selbstgenügsam und unaufdringlich war, es in Salcombe hasste. Aber sie dort dabeizuhaben, bedeutete für Lauren und Jason, dass sie mit Freunden ausgehen und ihre eigenen Pläne verfolgen konnten und sich nicht mit der lästigen Aufgabe herumschlagen mussten, Frühstück, Mittag- und Abendessen für die Kinder zuzubereiten, nicht mal an den Wochenenden.

In Wahrheit war es nicht Laurens Entscheidung gewesen, ein Haus auf Fire Island zu kaufen. Diese Insel und das Örtchen Salcombe waren Jasons Ding. Sein bester Freund aus Kindertagen, Sam Weinstein, hatte die Sommer von klein auf immer in Salcombe verbracht, und Jason hatte ihn oft monatelang dorthin begleitet. Er gehörte dann zur Familie als Spielkamerad für Sam, das Einzelkind, dessen Eltern sich am laufenden Band trennten und wieder versöhnten. Die Jungs hatten in Salcombe auch eine Gruppe von Freunden, mit denen sie sich herumtrieben, und Sam und Jason nutzten das Haus auch noch, lange nachdem Sams Eltern sich hatten scheiden lassen und getrennte Ferienhäuser in den Hamptons (Sams Vater) und Nantucket (seine Mutter) besaßen. Sam und Jason verbrachten noch als Jugendliche viele Sommer in dem Haus in Salcombe, wo sie als Feriencamp-Betreuer arbeiteten, sich nachts am Strand betranken, segelten und zum Spaß das Familiensegelboot namens Sunfish zum Kentern brachten. Lauren kannte die Geschichten alle.

Zwanzig Jahre später besaß Sam das Haus noch immer, ein Wahnsinnsding mit blauen Schindeln, Aussicht auf die Great South Bay und bestem Sonnenuntergangsblick weit und breit. Er, seine Frau Jen und die drei Kinder Lilly, Ross und Dara zogen im Juni ein und im September wieder aus, genau wie Lauren und Jason. Sam und Jason waren immer noch beste Freunde, obwohl Sam mittlerweile in Westchester County lebte (und zwar in Scarsdale, einem Ort für Karrieristen, aber mit den besten Schulen der Gegend) und Jason und Lauren in New York City. Aber Salcombe blieb ihr besonderer Ort.

Als die Kinder noch ganz klein waren und sich abzeichnete, dass Jason mit seiner Firma richtig Geld verdienen würde, begann er davon zu sprechen, etwas in Salcombe zu kaufen. Lauren hatte ihre Zwanziger praktisch auf Partys in den Hamptons verbracht, und all ihre Freunde hatten nach und nach Strandgrundstücke in East Hampton, Amagansett und Sag Harbor erworben. Sie sträubte sich gegen Jasons Idee, hatte keine Lust, die Sommer über auf Fire Island festzusitzen, wo sie niemanden kannte. Eines Abends, als die Kinder im Bett waren, war es zum offenen Streit darüber gekommen.

»Ich hab das Gefühl, du zwingst mir das auf, und ich will das nicht machen«, hatte Lauren zu...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2024
Übersetzer Carolin Müller
Sprache deutsch
Original-Titel Bad Summer People
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2024 • Affären • beachread • big little lies • carrie soto is back • Crazy Rich • Der Papierpalast • eBooks • emily henry • Evelyn Hugo • Fire Island • Flip Flops • Geschenkbuch für Frauen • Glamour • Gossip • Happy Place • High Society • J. Courtney Sullivan • Liane Moriarty • Long Island • Lügen • Luxusurlaub • Miranda Cowley Heller • Neuerscheinung • reich & schön • Sommercocktails • Sommerhaus • Sommer in Maine • Sommerlektüre • Sommerurlaub • Strandbuch • Strandlektüre • Strandvilla • Taylor Jenkins Reid • Tennis • USA Ostküste
ISBN-10 3-641-30556-X / 364130556X
ISBN-13 978-3-641-30556-7 / 9783641305567
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