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Vengeance (eBook)

Spiegel-Bestseller
Academy of Dream Analysis | Geheime Verschwörungen und verfeindete Familien: Auftakt der Dark-Academia-Romantasy-Dilogie

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
448 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-804-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vengeance -  Ruby Braun
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Dilogie-Auftakt der Bestsellerautorin: Romantasy meets Dark Academia! Geheime Verschwörungen und verfeindete Familien: Willkommen an der Academy of Dream Analysis Nemesis von Winther kommt aus einer Familie voller Traumwandler. Sie soll an der Academy of Dream Analysis im hohen Norden Finnlands zu einer Luziden ausgebildet werden, um durch Träume die Wirklichkeit zu beeinflussen. An der Academy lernt sie Mercy kennen, den Neffen der Direktorin, in dessen Träumen sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Herz verliert. Doch was niemand ahnt: Eigentlich ist sie an der Academy, um den Tod ihres Bruders zu rächen. Sie weiß, die Direktorin ist dafür verantwortlich. Wäre da nicht Mercy, der zu ihrem Gegenspieler wird ... Die Dark-Academia-Romantasy-Serie: - Buch 1: Vengeance - Buch 2: Grace*** Wer als Kind die Silber-Trilogie von Kerstin Gier mochte und damals schon versucht hat, luzide zu träumen, wird sich in Vengeance absolut verlieben! Für Fans von Romantasy mit dem Enemies-to-lovers Trope und Dark Academia Vibes. ***

Ruby Braun, 1995 in Heilbronn geboren, lebt und schreibt in Köln. An der dortigen Universität studierte sie zunächst Deutsche Sprache und Literatur sowie Medienkulturwissenschaften, dann im Master Theorien und Praktiken professionellen Schreibens. Sie gibt auf Instagram und TikTok Einblicke in ihr Autorinnenleben unter @xrubybraun.

Ruby Braun, 1995 in Heilbronn geboren, lebt und schreibt in Köln. An der dortigen Universität studierte sie zunächst Deutsche Sprache und Literatur sowie Medienkulturwissenschaften, dann im Master Theorien und Praktiken professionellen Schreibens. Unter dem Motto »ordinary girl writing extraordinary love stories« gibt sie auf Instagram und TikTok Einblicke in ihr Autorinnenleben.

1


Nemesis

33 Stunden zuvor

»Das Deckenfresko im Theater zeigt Füsslis Der Nachtmahr.«

Obwohl ich Papa mehrmals gesagt habe, dass ich meine Tasche selbst tragen kann, umklammert er sie eisern bis zur Sicherheitskontrolle.

»Es ist beeindruckend, wie plastisch die Abbildung wirkt. Der gesamte Theaterbau ist höchst faszinierend. Die Innenkuppel beispielsweise ruht auf zwanzig korinthischen …«

»Das reicht jetzt, Edouard«, unterbricht meine Mutter. »Ihr Flug geht gleich.«

Papa lächelt mich entschuldigend an, dann öffnet er die Arme. »Die Architektur der Akademie wird dich begeistern.« Er drückt mich fest an sich. »Wahrlich eine Meisterleistung.«

»Nemesis strebt keinen Studienabschluss in Architektur an«, sagt Mama, als ich mich von Papa löse und er endlich von meinem Handgepäck ablässt. »Ihr Fokus liegt auf Neiro, habe ich recht?«

»Natürlich.« Als ich meine Mutter umarme, sticht mir ihr starker Geruch nach Vanille in die Nase.

»Sehr gut.« Sie tritt einen Schritt zurück und mustert meine Erscheinung, streckt die Hand aus und streicht mir das Haar glatt. »Sei stark, meine Kleine. Sei stark.«

»Das werde ich«, versichere ich ihr, kann jedoch den Blickkontakt nicht länger aufrechterhalten und sehe zu meinem Vater, in dessen Augen Tränen glänzen.

»Nicht doch.« Ich fasse nach seiner Hand und drücke sie.

Als Mama Papas Reaktion bemerkt, schnalzt sie missbilligend mit der Zunge. Dabei sollte gerade sie Verständnis haben, ist sie doch diejenige in unserer Familie, die nah am Wasser gebaut ist. »Mach es deiner Tochter doch nicht noch schwerer.«

»Ich …«, setzt Papa an, doch meine Mutter fährt ihm über den Mund.

»Du hattest neunzehn Jahre Zeit, um dich auf diesen Abschied vorzubereiten. Seit sie auf der Welt ist, steht fest, dass sie dieses Studium beginnen wird.«

Ich schultere meine Tasche. Bevor der Streit meiner Eltern eskalieren kann, hebe ich die Hand. »Wenn ich den Flug nicht verpassen will, muss ich jetzt los. Sobald ich angekommen bin, rufe ich an.« Mit Blick auf meinen Vater füge ich hinzu: »Und spätestens zu den Feierlichkeiten zur Wintersonnenwende sehen wir uns wieder.«

»Richtig.« Mama nickt mehrmals. »Es gibt keinen Grund für Tränen, schließlich haben wir uns in weniger als einem Monat wieder.«

Mit dem Handrücken wischt sich Papa über die Augen, doch auch er nickt.

Nachdem ich die Sicherheitskontrolle passiert habe, drehe ich mich noch einmal zu ihnen um. In ihrem schwarzen Mantel und den kniehohen Stiefeln, mit den exakt frisierten Locken, der Brille und dem karminrot gefärbten Mund steht meine Mutter aufrecht da und sieht mir nach. Ihre Lippen formen Worte, die ich so oft gehört habe, dass mein Verstand trotz Distanz ruft: Sei stark. Mein Vater neben ihr trägt einen ebenso teuren Kaschmirmantel, doch sein hellbraunes Haar ist derart zerzaust, dass er nicht zu Mamas akkurater Erscheinung passt. Mehrere Zentimeter liegen zwischen ihnen, sodass sie sich nicht anfassen, sich nicht gegenseitig stützen. Ich erkenne sie als meine Eltern, doch nicht als Liebespaar.

Als ich zum Gate gehe, spüre ich deutlich, dass zwischen den Tränen meines Vaters und der Abgeklärtheit meiner Mutter nicht viel Raum für meine eigenen Gefühle ist. Erst als ich das Boarding hinter mir und auf meinem Fenstersitz Platz genommen habe, schließe ich für einen Moment die Augen und lasse die Nervosität zu, die mein Herz flattern und meine Handflächen feucht werden lässt.

Natürlich hat es mich auch vor der Academy of Dream Analysis gegeben. Obwohl ich tagsüber viel Zeit mit den Vorbereitungen für das Studium verbracht und nachts gelernt habe, luzide zu träumen, hat es Momente einer gewöhnlichen Kindheit und Jugend gegeben. Vornehmlich in den Sommern, in denen mein Bruder Neiro uns in München besucht hat, aber auch außerhalb davon habe ich erst Kindergeburtstage und später Partys besucht, bin shoppen und ins Kino gegangen. Ich habe jemanden geküsst und mit jemandem geschlafen, und mit ein bisschen Anstrengung könnten all diese Jemande ihre Namen zurückbekommen. Doch die Namen, Gesichter und Erinnerungen würden nichts daran ändern, dass ich zeit meines Lebens nur oberflächliche Beziehungen geführt habe. Bekanntschaften statt Freundschaften. Flirts statt tiefer Gefühle. Für manche mag das einsam klingen, für mich war es in Anbetracht meiner Zukunft selbstverständlich.

Ich bin auf ein privates Gymnasium gegangen und habe Abitur gemacht, doch sobald meine Mitschüler von ihren Plänen nach dem Schulabschluss gesprochen haben, bin ich schweigsam geworden. Seit der Gründung sorgen europäische Behörden mit strengsten Vorschriften und höchster Genauigkeit für die Geheimhaltung der ADA. Was hätte ich also sagen sollen? Viel Erfolg beim Business-Studium in London, ich werde meinen Abschluss mit Bestnoten dazu nutzen, um im finnischen Lappland an einer Akademie zu studieren, die mich darin ausbildet, mithilfe meiner Träume die reale Welt zu beeinflussen. Und übrigens: Mein mitternachtsblaues Haar ist nicht gefärbt, ich habe es von meiner Mutter – so ist das wohl, wenn man aus einer Familie Traumgeborener stammt.

Ich ziehe die Unterlippe zwischen die Zähne und beiße drauf. Meine Hände sind schweißnass, sodass ich sie am Stoff meiner Hose abreiben muss.

Jetzt gibt es kein Zurück mehr.

Der Lautsprecher knackt, dann erklingt eine weibliche Stimme: »Sehr geehrte Damen und Herren, wir begrüßen Sie an Bord von Finnair auf unserem Flug von München nach Helsinki. Bitte nehmen Sie Ihren Sitzplatz ein.«

Von Helsinki fliege ich weiter in Richtung Norden, immer dem Polarkreis entgegen. Obwohl ich Ausschau nach Menschen halte, die so wirken, als hätten sie dasselbe Ziel wie ich, bin ich in der nordfinnischen Stadt Rovaniemi die Einzige, die von einem Fahrer abgeholt wird. Er hält zwar kein Schild in der Hand, auf dem Academy of Dream Analysis steht, steuert jedoch so zielgerichtet auf mich zu, als wüsste er genau, dass es sich bei mir um eine Erstsemester-Studentin der sagenumwobenen ADA handelt. So bleibt mir in Rovaniemi keine Zeit, die Hauptstadt Lapplands und den angeblichen Heimatort des Weihnachtsmannes zu erkunden, denn nach einer höflichen, doch distanzierten Begrüßung auf Englisch führt mich der Chauffeur umgehend zu seinem Wagen und setzt die Fahrt fort.

Da meine Anreise in die wenigen Stunden Tageslicht fällt, die Nordfinnland Ende November noch erübrigen kann, sehe ich die weiten Schneeflächen am Fenster vorbeiziehen. So weit und weiß, dass sich mein Blick darin verliert. Leiser Jazz tönt durch den Innenraum des Autos, und ich bin froh, dass der Fahrer kein Interesse an Konversation zeigt. Ein Schild markiert den Punkt, an dem wir den Polarkreis überschreiten, und mein Herz stolpert. Die Nervosität hat sich in den letzten Stunden zu einer Aufregung gesteigert, die mir Übelkeit bereitet. Mit jedem weiteren Kilometer gen Norden komme ich der ADA näher. Und mit jedem Kilometer presse ich die feuchten Handflächen fester gegen meinen Bauch, um diese magenumdrehende Anspannung niederzuringen.

Als wir eine zweispurige Straße befahren, die von beiden Seiten umgeben ist von tiefblauem Wasser, setze ich mich auf und rücke nah ans Fenster.

»Das ist der See der Sehnsucht«, informiert mich der Fahrer, verfällt aber wieder in Schweigen.

Von meinem Vater weiß ich, dass dieser See von Süden kommend die einzige Zufahrt zur Akademie ist. Ich atme tief durch die Nase ein und durch den Mund aus, um mein verrücktspielendes Herz zu beruhigen. Den Kopf gegen die Fensterscheibe gelehnt, spüre ich wohltuende Kälte an meiner Schläfe.

Die Seeoberfläche wirkt wie ein glatt gezogenes graublaues Tischtuch. Keine Wellen, keine Schlieren, keine Regung, und dennoch beschleicht mich das Gefühl, als würde das Wasser meinen Namen singen. Oder sind wir bereits auf dem Gelände der Akademie? Dort, wo meinem Bruder nach all den Jahren endlich Gerechtigkeit widerfahren soll?

Ich schließe die Augen, den Kopf immer noch gegen die kühle Scheibe gelehnt, die Hände nach wie vor auf meinen rumorenden Bauch gepresst.

Ich komme, Neiro. Ich komme.

»Nemesis von Winther …« Der muskulöse Sekretär blättert mit vorgeschobener Unterlippe durch seine Unterlagen, bis seine Finger stoppen. »Ah! Da haben wir Sie.« Er zieht ein Papier hervor und reicht es mir. »Zimmer neun im Erdgeschoss der Studierendenunterkünfte.«

Ich nehme das Blatt entgegen und erkenne einen Lageplan der Akademie, auf dem ein rotes Kreuz mein Zimmer markiert.

»Die von Winther?«, fragt eine Kollegin, die schräg hinter dem Mann am Kopierer steht, und mustert mich über den Rand ihrer runden Brillengläser hinweg. Ihr Tonfall ist neugierig, doch auf der Schwelle zu abschätzig, weshalb ich beschließe, sie zu ignorieren.

»Vielen Dank«, sage ich zu dem trainierten Muskelberg vor mir. »Brauche ich …?«

»Die von...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Reihe/Serie Academy of Dream Analysis
Academy of Dream Analysis
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte academia • Academy • Adult • Akademie • Albtraum • Bestseller • Booktok • College • Dark • dark academia • dark and handsome • Deutsch • düster • enemies to lovers • Fantasy • Finnland • Geheimnisse • Horror • Konkurrenz • Lappland • Liebesgeschichte • lucid • luzide • Mystery • New • New Adult • NewAdult • New Adult Fantasy • Nordlicht • Psychoanalyse • Psychologie • Rache • reihenauftakt • Romance • Romantasy • Romantic • Romantic Fantasy • Romeo und Julia • sarah j maas • Schlaf • Slow Burn • spicy • spicy books • tall • TikTok • Trauma • Traumdeutung • Träume • Träumen • Traumwandeln • Universität • Verfeindete Familien • Vergeltung • Verschwörung
ISBN-10 3-95818-804-4 / 3958188044
ISBN-13 978-3-95818-804-4 / 9783958188044
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