Dr. Stefan Frank Großband 24 (eBook)
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4672-4 (ISBN)
10 spannende Arztromane lesen, nur 7 bezahlen!
Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!
Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2430 bis 2439 und umfasst ca. 640 Seiten.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!
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„Kommen Sie bitte mit, Frau Stein“, forderte Martha Giesecke, die langgediente Sprechstundenhilfe von Dr. Stefan Frank, die Patientin auf.
„Wie? Ich bin schon dran? Das ging aber schnell“, wunderte sich die elegant gekleidete ältere Dame, die gerade erst prustend im Wartezimmer Platz genommen hatte.
„Sie haben Glück.“ Martha Giesecke lächelte freundlich und nickte der Patientin auffordernd zu. Sie wollte Frau Stein nicht sagen, dass sie sie vorgezogen hatte, weil sie sich ernsthaft Sorgen machte. Schon seit längerer Zeit litt Frau Stein an erhöhtem Blutdruck, aber heute schien es ärger als sonst zu sein. Sie war sehr kurzatmig und hatte einen puterroten Kopf.
Dr. Stefan Frank war von seiner Sprechstundenhilfe bereits informiert worden. Er erwartete die Patientin im Behandlungsraum und hielt das Blutdruckmessgerät griffbereit.
„Grüß Gott, Frau Stein“, sagte der Arzt und reichte ihr die Hand.
„Grüß Gott, Dr. Frank. Ach, ich bin ja so aufgeregt. Ich habe gute Neuigkeiten“, stieß Frau Stein atemlos hervor und strahlte über das ganze Gesicht.
„Es ist schön, dass Sie wegen guter Nachrichten zu mir kommen“, sagte der Grünwalder Arzt lächelnd. „Aber Ihrem Blutdruck tut auch positive Aufregung offensichtlich nicht gut. Nehmen Sie bitte Platz, und machen Sie einen Arm frei, damit ich messen kann.“
„Das kann warten“, erwiderte Frau Stein mit einer wegwischenden Handbewegung. „Zuerst will ich Sie einladen, Dr. Frank. Sie und Ihre Alexandra. Es ist nämlich endlich so weit: Unsere Anna wird ihren Karsten heiraten! Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber in Zusammenarbeit mit Karstens Eltern ist es uns gelungen, die Kinder zu überzeugen.“
„Wie schön für Sie, dann werden Sie vielleicht auch bald Großmutter. Die jungen Leute sind ja schon lange ein Paar, nicht wahr?“, fragte Stefan Frank.
„Seit dem Kindergarten sind sie unzertrennlich. Unsere Anna war damals zwei und Karsten fünf, als sie sich zum ersten Mal begegnet sind. Wenn sie also gleich geheiratet hätten, dann hätten wir vor zwei Jahren Silberhochzeit gefeiert“, erklärte Frau Stein lachend.
„Siebenundzwanzig Jahre verlobt.“ Auch Dr. Frank musste lachen. „Dann weiß man aber auch ganz genau, was man bekommt.“
„Ja, da haben Sie recht. Es gab allerdings mal einige Jahre, wo Anna und Karsten sich mit anderen Partnern ausprobiert haben, aber letztendlich sind sie doch wieder zusammengekommen. Und nun wird geheiratet! Am zweiten Samstag im April haben wir das Fest geplant. Bitte halten Sie sich den Tag unbedingt frei.“
„Ich werde sehen, was sich machen lässt“, versprach der Arzt.
Er konnte nicht alle Einladungen von Patienten annehmen, denn sonst wäre er wohl fast jedes Wochenende auf einem Geburtstag, einem Jubiläum, einer Taufe, einer Verlobung oder einer Hochzeit gewesen.
Aber bei Frau Stein und ihrer Familie war es etwas anderes. Herr und Frau Stein waren seine übernächsten Nachbarn, und sie teilten mit dem Arzt die Leidenschaft für Rosen. Gegenseitig besorgten sie sich seltene Rosenstöcke und gaben einander Tipps zur Pflege und Ungezieferbekämpfung. Über das gemeinsame Hobby war eine Art lockere Freundschaft entstanden.
Außerdem war Anna Stein – die in einer Einliegerwohnung in ihrem Elternhaus lebte – einige Zeit die Schwangerschaftsvertretung für eine Arzthelferin in der Augenarztpraxis von Dr. Franks Lebensgefährtin Alexandra Schubert gewesen. Darüber hatten sich Alexandra und Anna angefreundet, und seitdem unternahmen sie hin und wieder etwas zusammen.
„Jetzt möchte ich aber Ihren Blutdruck messen. Ich fürchte, er ist viel zu hoch.“
Gehorsam krempelte Frau Stein den Ärmel ihrer Bluse hoch und reichte dem Arzt ihren Arm.
Zweimal musste Dr. Frank nachpumpen, ehe er den Wert ablesen konnte.
„Wie ich schon dachte. Viel zu hoch: zweihundert zu hundertzehn. Nehmen Sie Ihre Medikamente regelmäßig?“
„Aber ja doch, da bin ich sehr gewissenhaft. Aber sobald ich mich aufrege oder ärgere, steigt mein Blutdruck. Das habe ich von meiner Mutter geerbt. Bei der war das genauso.“
„Das macht es nicht besser. Ich kann ja verstehen, dass die bevorstehende Hochzeit sie nervös macht. Aber bedenken Sie, es sind noch Monate bis dahin. Wie soll denn das werden, wenn das Fest unmittelbar vor der Tür steht?“
„Es ist nicht nur die Hochzeit“, sagte Frau Stein etwas verhalten. „Ich habe mich heute Morgen mit Anna gestritten.“
„Gestritten? Ich denke, Sie freuen sich, dass sie heiratet.“
„Das tue ich ja auch. Ich bin wirklich froh, dass unsere Anna endlich bereit ist. Aber ich wollte für das Brautpaar ein riesiges Fest organisieren. Alle Verwandten, Freunde und Bekannten wollte ich einladen. Aber meine Anna hat ihren eigenen Kopf. Sie will mit höchstens dreißig Leuten feiern. Das ist doch keine richtige Hochzeit, oder?“
„Die Entscheidung darüber müssen Sie schon Ihrer Tochter und dem Bräutigam überlassen. Schließlich ist es in erster Linie ihr Fest.“
„Aber wir als Brauteltern bezahlen das Ganze. Da muss ich doch ein Mitspracherecht haben!“, empörte sich Frau Stein, und eine tiefe Röte stiegt ihr in die Wangen.
„Ich sehe das anders, Frau Stein. Sie können doch das Brautpaar nicht zwingen, groß zu feiern. Es soll einer der schönsten Tage im Leben Ihrer Tochter werden. Und deshalb sollte alles nach ihren Vorstellungen ablaufen.“
„Aber Anna ist doch unser einziges Kind. Da will man doch das schönste …“, murmelte Frau Stein schon nicht mehr ganz so überzeugt.
„Manchmal gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, was das Schönste ist. Freunden Sie sich damit an, dass Anna und ihr Bräutigam ein kleineres Fest möchten. Das ist für Ihre Gesundheit förderlicher.“
„Das sagt mein Mann auch. Aber ich hatte mir das eben anders vorgestellt“, beharrte Frau Stein. Sie fasste sich schwer atmend an die Brust.
„Haben Sie ein Stechen oder Engegefühl im Brustbereich?“, fragte Dr. Frank besorgt.
„Es drückt ein bisschen“, wiegelte die Patientin ab.
„Wir müssen dringend sehen, dass wir Ihren Blutdruck in den Griff bekommen. Aber als Erstes machen wir ein EKG. Legen Sie sich bitte dort drüben auf die Liege, und ziehen Sie Ihre Bluse aus.“
Dr. Stefan Frank setzte Frau Stein die Elektroden auf den Oberkörper und stellte das Gerät an. Aufmerksam beobachtete er den Papierstreifen, der ausgeworfen wurde.
„Ihr Herz schlägt kräftig und regelmäßig. Vielleicht ein wenig zu schnell, aber ich sehe auf den ersten Blick nichts Besorgniserregendes. Dann versuchen wir jetzt, Ihren Blutdruck zu senken. Ziehen Sie sich bitte wieder an. Ich gebe Ihnen eine Tablette.“
Dr. Frank legte Frau Stein ein schnell wirkendes blutdrucksenkendes Medikament unter die Zunge.
„Wir legen Sie für eine halbe Stunde in unser Labor. Dann sehen wir weiter.“
„Was passiert denn, wenn mein Blutdruck nicht sinkt?“
„Dann ist es angeraten, in einer Klinik abklären zu lassen, was die Ursache dafür ist.“
„Krankenhaus? Das passt jetzt gar nicht.“
„Frau Stein! Sie wissen doch selbst, wie gefährlich dauerhaft erhöhter Blutdruck ist. Wollen Sie einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall riskieren?“
„Natürlich nicht“, erwiderte Frau Stein kleinlaut.
„Dann folgen Sie mir, bitte, und versuchen Sie, sich ein bisschen zu entspannen.“
Eine halbe Stunde später betrat Dr. Frank das Labor, um nach seiner Patientin zu sehen. Frau Stein lag auf der Liege und war eingeschlafen. Sie atmete ruhig und gleichmäßig, die Röte aus ihrem Gesicht war verschwunden. Auf dem Fußboden lagen ein Zettel und ein Stift, die ihr aus der Hand gefallen sein mussten, als sie eingenickt war.
Dr. Frank hob den Zettel auf und warf einen Blick darauf. Frau Stein hatte angefangen, die Einladungsliste zu schreiben. Als Überschrift hatte sie die Namen der Brautleute notiert und in ein Herzchen eingerahmt. Dann folgten die Zahlen eins bis dreißig.
Die ersten Stellen waren bereits mit Namen gefüllt: die Brauteltern, die Eltern des Bräutigams, die Trauzeugen. Dann folgte schon sein Name und der Alexandras.
Dr. Frank lächelte. Wie es schien, hatte sich seine Patientin damit abgefunden, dass es nur ein kleineres Fest geben würde.
Er fasste Frau Stein vorsichtig an die Schulter. Sie schlug die Augen auf und sah den Arzt einige Sekunden irritiert an, bis ihr bewusst wurde, wo sie sich befand.
„Hallo, Frau Nachbarin. Da sind Sie ja wieder. Wie fühlen Sie sich?“
„Erfrischt.“
Dr. Frank legte ihr die Blutdruckmanschette an, um erneut zu messen.
„Hundertvierzig zu neunzig“, sagte er und nickte zufrieden. „Zwar noch leicht erhöht, aber schon viel, viel besser.“
„Also muss ich nicht ins Krankenhaus?“
„Nein, aber ich würde gern eine Vierundzwanzig-Stunden-Messung durchführen. Es kann sein, dass wir Sie neu einstellen müssen.“
„Machen Sie alles, was Sie wollen....
Erscheint lt. Verlag | 26.12.2023 |
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Reihe/Serie | Dr. Stefan Frank Großband |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
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ISBN-10 | 3-7517-4672-2 / 3751746722 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4672-4 / 9783751746724 |
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