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Die Eingeborenen von Maria Blut

Roman

(Autor)

Buch | Softcover
336 Seiten
2024 | 3. durchgesehene, aktualisierte und erweiterte Auflage
DVB Verlag
978-3-903244-39-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Eingeborenen von Maria Blut - Maria Lazar
CHF 26,90 inkl. MwSt
Österreich zu Beginn der 30er Jahre. Im beschaulichen Kurort Maria Blut beginnt es zu brodeln. Auf den Straßen, am Marktplatz und in der Kirche wird getuschelt: Hat dieser oder jener nicht eine Halbjüdin zur Mutter? In nur wenigen Monaten spitzt sich die Lage zu: Radikalisierte Männergruppen paradieren durch die Straßen und skandieren: »Heil! Heil!«. Wunderheiler und falsche Propheten tauchen auf und verkünden den bevorstehenden Weltuntergang, deklassierte Adelige schimpfen auf die »Saurepublik«, und schließlich steht auch noch die ortliche Konservenfabrik in Flammen. Klammheimlich, wie ein schleichendes Gift, breitet sich die NS-Ideologie in einem osterreichischen Provinznest aus - und am Ende ist nichts mehr, wie es war. Maria Lazars hellsichtiger Roman über das Heranreifen des Nationalsozialismus in Österreich wurde unter großem medialen Echo am Wiener BURGTHEATER inszeniert und wird nun erstmals zusammen mit Lazars bislang noch nie veröffentlichtem politischem Essay "Made in Austria" in erweiterter Edition herausgegeben."In ihrem vielleicht besten Roman [...] 1935 geschrieben und posthum 1957 erschienen, beschreibt Lazar am Beispiel eines wirtschaftlich maroden Dorfes kassandrahaft das Heranreifen des Nationalsozialismus." - Margarete Affenzeller, DER STANDARD"[...] ein kleines literarisches Wunderwerk"- Thomas Mießgang, DIE ZEIT"[...] ein[ ] trefflich böse[r] satirische[r], nun neu edierte[r] Roman über das Heraufdämmern des Nationalsozialismus in einer kleinen österreichischen Provinzstadt."- Franz Haas, NZZ"[...] eine bitterböse und sehr wahre Melange"- Harald Eggebrecht, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Maria Lazar (1895–1948) entstammte einer jüdisch-großbürgerlichen Wiener Familie. Sie absolvierte das berühmte Mädchengymnasium der Eugenia Schwarzwald, in deren Salon Oskar Kokoschka sie 1916 porträtierte und in dem sie mit zahlreichen prominenten Figuren der damaligen Wiener Kulturszene zusammentraf, darunter Adolf Loos, Hermann Broch und Egon Friedell. Seit den frühen 20er Jahren war sie als Übersetzerin tätig und schrieb für renommierte österreichische, skandinavische und Schweizer Zeitungen. Erst als sie 1930 zum nordischen Pseudonym Esther Grenen greift, stellt sich quasi über Nacht ihr verdienter literarischer Ruhm ein; ein Erfolg, der allerdings durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten ein jähes Ende findet. Aufgrund des repressiven Klimas verlässt sie schon 1933 mit ihrer Tochter Österreich und geht zuerst, gemeinsam mit Bertolt Brecht und Helene Weigel, ins Exil nach Dänemark. 1939 flüchtet sie nach Schweden und scheidet 1948 nach einer langwierigen, unheilbaren Krankheit freiwillig aus dem Leben. Ihr breitgefächertes und wagemutiges literarisches Oeuvre geriet schon vor 1945 völlig in Vergessenheit.

Johann Sonnleitner, Jg. 1958, ist ao. Prof. für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Wien. Als anerkannter Experte für die Literatur der österreichischen Zwischenkriegszeit hat er zahlreiche Aufsätze publiziert und Editionen herausgegeben, darunter sämtliche bislang wiederentdeckten Werke der zu Unrecht vergessenen Schriftstellerinnen Maria Lazar und Marta Karlweis im Verlag Das vergessene Buch.

Erscheinungsdatum
Nachwort Johann Sonnleitner
Verlagsort Wien
Sprache deutsch
Maße 120 x 190 mm
Gewicht 300 g
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Schlagworte Antifaschismus • Burgtheater • Nationalsozialismus • Österreich vor 1933 • Widerstandsroman • Zeitroman
ISBN-10 3-903244-39-2 / 3903244392
ISBN-13 978-3-903244-39-9 / 9783903244399
Zustand Neuware
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