Savages and Saints - Damon (eBook)
226 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2173-1 (ISBN)
Nicht die Liebe schmerzt, sondern die Erwartungen, die man in sie setzt.
Damon Savage ist der Sheriff des kleinen Städtchens Port Clover. Der wahre Grund, warum er zur Polizei ging: Er konnte sich nie verzeihen, dass er vor Jahren Lorelei, die Liebe seines Lebens mit einer unbedachten Bemerkung vertrieb, obwohl sie ihn so dringend gebraucht hätte. Nun bekämpft er die Verbrecher, die ihr das Leben einst zur Hölle machten. Als das Schicksal sie wieder zusammenführt setzt er alles daran, endlich die Schatten der Vergangenheit zu bannen, die sie noch immer bedrohen.
»Eine leidenschaftliche und emotional mitreißende Geschichte, ich habe dieses Buch in einem Rutsch verschlungen.« VERNA LOVES BOOKS, GOODREADS
Teil 3 der SAVAGES-AND-SAINTS-Reihe
<p><strong>C. M. Seabrook</strong> ist Kanadierin und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Ontario. Wenn sie nicht gerade heiße Liebesgeschichten schreibt, verbringt sie Zeit mit ihrer Familie und ihrem Hund Jaxx, singt oder kocht. Ihre Laster sind Rotwein, Pasta und Serien-Binge-Watching. Sie liebt es, über sexy Bad Boys zu schreiben.</p>
1
DAMON
Elf Jahre später …
»Du siehst beschissen aus.« Jasper lässt sich in meiner Sitznische auf die Bank gegenüber gleiten. Bekleidet mit einem maßgeschneiderten Anzug, das Haar zurückgegelt, sieht er aus, als wäre er eher der Besitzer der Boeing BBJ, mit der er irgendeinen Ölmagnaten um die Welt fliegt, statt nur der Pilot.
Das komplette Gegenteil zu meiner eigenen Erscheinung.
Ich streiche mir mit einer Hand über meinen dichten, ungestutzten Bart und beobachte, wie der Blick meines Bruders zu den Tätowierungen auf meinem rechten Arm wandert.
»So lassen die dich arbeiten?«
»Ich bin jetzt Sheriff. Ich kann tun, was zur Hölle ich will.«
Er zieht kritisch seine Brauen hoch und schüttelt leicht den Kopf.
Schon in unserer Kindheit hat mein ältester Bruder davon geträumt, mehr zu sein als einer von Port Clovers berüchtigten Savages. Das hat ihn nicht daran gehindert, genau wie wir anderen allen möglichen Scheiß anzustellen, er war nur erheblich besser darin, sich nicht erwischen zu lassen. Aber in letzter Zeit ist er so jenseits von allem, dass ich mich manchmal frage, ob er wirklich derselbe Bursche ist, der die berüchtigte Sommerparty auf Gull’s Island ins Leben gerufen hat.
Ich schätze, mit der Zeit verändern sich Menschen. Mich hat die Zeit definitiv verändert. Ich mag aussehen wie einer dieser Männer, deren Gesichter auf den Fahndungslisten an der Wand neben meinem Schreibtisch hängen, aber ich verbringe mein Leben damit, diesen Dreckskerlen den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Und ich bin ziemlich gut darin bisher.
Ich habe nicht nur die Hälfte von Farkas’ Männern wegen diverser Vergehen, die sie für mehr als ein Jahrzehnt in ein staatliches Gefängnis bringen werden, der Justiz übergeben, es ist mir auch gelungen, den restlichen Abschaum aus meiner Stadt zu vertreiben.
Ich bereue nur, dass Farkas immer noch irgendwo da draußen ist. Nach meinen letzten Informationen hat er sich in Harristown niedergelassen, was für meinen Geschmack viel, viel zu nah bei Port Clover ist.
Da ist etwas in mir, das niemals zur Ruhe kommen wird, das niemals Frieden finden wird, bis ich diesen Mann dort hingebracht habe, wo er hingehört: hinter Gitter oder zwei Meter tief unter die Erde.
Er ist der wahre Grund, warum ich nach dem Sheriff-Abzeichen gegriffen habe. Vielleicht ist das meine Art zu versuchen, mein eigenes Versagen auszulöschen, mein Gewissen zu beruhigen. Obwohl ich weiß, dass nichts mir Lorelei jemals zurückbringen wird.
»Was willst du, Jasper?« Ich strecke die Beine unter dem Tisch aus, lehne mich an die Rückenlehne des roten Plastiksitzes, mustere den Mann mir gegenüber und weiß, dass es nicht um ein brüderliches Miteinander geht. »Du hättest die zusätzlichen dreißig Minuten, um in die Stadt reinzufahren, nicht einrichten können?«
»Übellaunig wie eh und je, wie ich sehe.« Jasper hebt seinen Kaffeebecher in Richtung der Kellnerin, die mit einer dampfenden Kaffeekanne an den Tisch kommt.
Der Blick der jungen Frau wandert zwischen uns hin und her, und ich kann mir nur ausmalen, was sie denkt, als sie unser Erscheinungsbild betrachtet. Ich in meinen abgenutzten Jeans und einem engen T-Shirt, das die dunklen Tattoos auf meinen beiden muskelbepackten Armen entblößt, mit einem dichten Bart, der den größten Teil meines Gesichtes bedeckt. Eine alte Baseballkappe sitzt tief über meiner Stirn und verbirgt den Rest des Gesichts.
Ich betrachte die Familien und die alten Leute in ihrem schönsten Sonntagsstaat, die das kleine Restaurant füllen. Weder Jasper in seinem Zehntausend-Dollar-Anzug noch ich, der ich aussehe, als hätte ich gerade ein Wochenende in der Wildnis campiert, passen zu der Kirchgängerkundschaft.
»Wollen Sie etwas bestellen?«, fragt die Kellnerin, und der Hauch von Argwohn, der in ihre Augen getreten ist, als sie mir meinen Platz zugewiesen hat, verwandelt sich in Anerkennung, als ihr Blick eine Spur zu lange auf meinem Bruder verweilt.
»Für mich nur Kaffee, meine Schöne«, sagt Jasper glattzüngig, bevor er ihr zuzwinkert und ihr dann die laminierte Speisekarte zurückgibt. »Ich bleibe nicht, aber bringen Sie ihm Ihr Sonntagsangebot.«
Das Mädchen wendet sich mit einem übertriebenen Seufzer ab, in den sich ein Kichern mischt, bevor ich eine Chance habe, Jasper zu korrigieren, obwohl es genau das ist, was ich bestellen wollte.
Ich bin mir jeder einzelnen Person bewusst, die seit meinem Eintreffen gekommen und gegangen ist, und mein Blick wandert wie von selbst zur Tür, als die Glocke erklingt und eine Frau hereinkommt.
Sie hat sich eine Baseballkappe tief über die Stirn gezogen und trägt eine Fliegersonnenbrille, die zu groß für sie ist und ihre Gesichtszüge verbirgt.
Aber es sind nicht ihr Gesicht oder die sanften Kurven, die sie zweifellos unter ihrem ausgebeulten Kapuzenpulli versteckt, die meine Aufmerksamkeit fesseln. Es ist die Art, wie ihre rechte Hand zu ihrer Hüfte wandert, und das Glitzern von Metall, das ich sehe, bevor sie ihr Sweatshirt wieder überzieht.
Warnglocken schrillen in mir, und ich spüre eine Verlagerung der Energie im Raum, die niemand sonst zu bemerken scheint, vielleicht mit Ausnahme der Frau, die für einen Moment stutzt und über ihre Schulter in meine Richtung schaut. Noch immer kann ich ihr Gesicht nicht sehen, aber ich sehe den kleinen Schauder, der über sie hinwegrast, bevor sie der Kellnerin zu einer Sitznische auf der anderen Seite des Restaurants folgt.
»Du gehst schon?«, frage ich Jasper und behalte die Frau am Rande meines Gesichtsfeldes. Sie wendet mir jetzt den Rücken zu, aber ich sehe das Zittern ihrer Hände, als sie nach einer Speisekarte greift und sie dann wieder weglegt.
Das Letzte, was ich an meinem freien Tag brauche, sind Scherereien, und dieses Mädchen hat das Wort Scherereien förmlich auf der Stirn stehen.
»Ich muss vor Mittag wieder in New York sein«, antwortet Jasper. »Dann breche ich nach Europa auf. Dort werde ich bis Oktober sein.«
»Was ist mit Dads Party?« Quinn, unsere Schwester, plant seit drei Monaten die Überraschungsparty zu seinem sechzigsten Geburtstag, und ihre einzige Bitte war die, dass wir alle dort auftauchen.
Ich hätte wissen sollen, dass er irgendeinen Vorwand finden würde, um sich da rauszulavieren.
»Ich muss arbeiten. Ich kann nicht wegen einer dummen Party blaumachen.« Jasper holt einen Umschlag aus der Innentasche seines Anzugs und schiebt ihn über den Tisch. »Gib Dad das hier.«
Ich zögere, bevor ich danach greife; bereit zu streiten, aber ich weiß, dass es keinen Sinn hat. Er mag nicht länger aussehen wie ein Savage mit seinen lächerlichen Anzügen und seinem überteuerten Haarschnitt, aber er ist trotzdem genauso starrköpfig und unflexibel wie der Rest von uns.
»Quinn wird sauer sein.«
Er zuckt mit den Achseln und schlüpft von der Bank, aber nicht, bevor er einen Zwanziger auf den Tisch geklatscht hat. »Ich werde an Thanksgiving wieder da sein.«
»Du bist ein echter Mistkerl, weißt du das?«
Ein Feixen umspielt seine Lippen. »Schätze, das liegt in der Familie.«
»Was immer du für Probleme mit Dad hast, Mom will dich sehen. Es bricht ihr –«
»Ich habe zu tun. Das ist alles.« Er stützt sich mit den Händen auf den Tisch und beugt sich vor. »Nur weil ich nicht in dem größten Drecksloch Amerikas leben will wie der Rest von euch, heißt das nicht, dass ich nichts mehr mitkriege, wie du es immer wieder Abbott gegenüber behauptest.«
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es die Lebensmission unseres jüngsten Bruders ist, uns gegeneinander aufzuhetzen, daher überrascht es mich nicht, dass er Jasper erzählt hat, was ich gesagt habe. Es schockiert mich, dass sie überhaupt miteinander gesprochen haben.
»Du hast mit Abbott geredet?«
Jaspers Lippen werden schmal. »Ich habe ihm etwas Geld geliehen.«
»Du meinst, du hast es ihm geschenkt.« Ich reibe mir das Gesicht, dann rücke ich meine Kappe zurecht. »Du weißt, dass du niemals einen Penny davon wiedersehen wirst. Du wirfst mit deinem Geld herum, als könnte das irgendetwas in Ordnung bringen.«
»Besser, als mit diesem verdammten Abzeichen rumzulaufen.« Er richtet sich auf, und sein Kinn zuckt. »Er hat mir erzählt, dass du ihn eingesperrt hast.«
»Ich habe keine Anzeige gegen ihn erstattet, obwohl ich das hätte tun sollen. Der Junge hat was Ungutes an sich. Du unterstützt ihn nur, wenn du ihm Geld gibst. Was er braucht –«
»Ist ein endgültiger Abschied von dieser gottverdammten Stadt.«
»Warum, damit er sich in ein selbstherrliches Arschloch wie du verwandeln kann?«
Die Spannung zwischen uns, die sich seit Jahren schon aufbaut, siedet zu dicht unter der Oberfläche, und etliche Köpfe drehen sich in unsere Richtung.
Ich senke die Stimme. »Du kannst hinfliegen, wo immer du hin willst, aber das ändert nichts daran, wo du herkommst.« Bevor ich eine Gelegenheit habe, mir auf die Zunge zu beißen, füge ich hinzu: »Oder daran, dass du das Beste in deinem Leben verloren hast, indem du fortgegangen bist.«
Seine Nasenflügel beben, und ich kann erkennen, dass ich ins Schwarze getroffen habe, was vielleicht der wahre Grund ist, warum er sich von hier fernhält.
Ich will mich gerade entschuldigen und versuchen, meine Worte zurückzunehmen, als er ein leises Knurren ausstößt. »Und du kannst jeden Mistkerl in Port Clover verhaften, aber das wird nichts an der Tatsache...
Erscheint lt. Verlag | 1.12.2023 |
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Reihe/Serie | Savages and Saints | Savages and Saints |
Übersetzer | Michaela Link |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Savages and Saints – Salvage |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | A song for you • Damon Savage • dramatisch • econd chance romance • Emotional • Große Gefühle • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Lorelei • Nähe • Port Clover • Romance • Romantik • romantisch • Second Chance • Sheriff • The Story of a Lovesong • wild irish |
ISBN-10 | 3-7363-2173-2 / 3736321732 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2173-1 / 9783736321731 |
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