1600 Seiten Schwert und Magie pur: Fantasy Paket (eBook)
1500 Seiten
Alfredbooks (Verlag)
978-3-7452-3530-2 (ISBN)
ZWEI GÖTTER
von Alfred Bekker
MERGUN
Band 2
Fantasy-Roman von ALFRED BEKKER
© 1980 by Alfred Bekker
Der Text erschien auch in veränderter Form und Zusammenstellung.
Er ist unter anderem Teil der Titel „Elfen und Götter“ und „Die magische Klinge“
© by Alfred Bekker
www.Postmaster@AlfredBekker.de
All rights reserved
Ein CassiopeiaPress Ebook
Ausgabejahr dieser Edition: 2012
"Zwei Götter - so grausam wie die finstersten Kreaturen der Hölle: Das waren Rhyr und Taykor. Doch sie sollten ihren Meister in einem Sterblichen finden, der sie an Grausamkeit übertraf! Die Rede ist von Mergun, dem Herrn des Magischen Feuers..."
DIE CHRONIK DER VERDAMMTEN
***
"Wisset, ihr Nachgeborenen, es war eine dunkle Zeit. Eine Zeit, in der die Magie und das Schwert regierten, eine Zeit mächtiger Götter und ruhmreicher Helden; eine Zeit, erfüllt vom Lärm unzähliger Schlachten. Mächtige Reiche zerfielen zu Staub und am Ende jenes Zeitalters wurden selbst die Götter von ihrem Thron auf dem nebelverhangenen Gipfeln des heiligen Berges Uytrirran verjagt...
In dieser Zeit aber lebte Mergun von der Wolfsinsel, ein Barbar undAbenteurer, ein Ausgestoßener und Verdammter...
O Höret nun seine Geschichte. Die Geschichte jenes Mannes, der später die Götter selbst stürzen und ein Äon beenden sollte..."
DAS BUCH MERGUN
*
"Mergun suchte das Land der Seelen, auch unter dem Namen Dhumbekannt. Ein Land errfüllten Träume und wahr gewordeneen Sehnsüchte. Nur von wenigen wurde sein Boden betreten. Und für diese wenigen wurde es häufig zu einem Ort ungeahnhter Schrecken.
Mergun aber unterschied sich von andereren, die dieses Land suchten. Zumindest zeitweise gab er sein Ziel auf. Darin lag ein Teil seiner Tragik."
DAS BUCH DER GÖTTER
*
*
Rhyr hatte Mergun ein Pferd gegeben, auf das selbst hohe Adelige hätten stolz sein können.
Aber Mergun war kein Adeliger.
Mergun war ein Barbar, der das geheime Zauberwort des magischen Feuers kannte, welches im Tal von Grijang wohnte.
Er würde es sein, der Rhyr und Taykor in ihr Verderben stürzte.
Mergun ritt an der Spitze eines langen, grauenerregenden Zuges. Direkt hinter ihm befand sich Rhyr selbst in seinem von zweiköpfigen Löwen gezogenen Wagen. In seinen dämonisch leuchtenden, von dem Wahnsinn des Krieges kündenden drei Augen bemerkte Mergun Ungeduld. Rhyr schien es kaum noch abwarten zu können, seinen ärgsten Feind Taykor endlich vor die Klinge zu bekommen.
Hinter dem Gott liefen die Seelenlosen. Rhyr selbst hatte sie Mergun gegenüber als solche bezeichnet.
Mergun vermied es, sie anzusehen. In ihren Augen war nichts. Sie waren leer und völlig ausdruckslos.
Nicht selten erfaßte Mergun Mitleid mit diesen armen Wesen.
Sie würden sterben, das wußte er. Wenn nicht in der großen Schlacht gegen Taykor, dann später...
Es dämmerte. Ein grauer Schleier legte sich sanft und fast unmerklich über das Land.
"Ist es noch weit?" maulte Rhyr.
Mergun verneinte.
"Es wird dunkel", erklärte der Gott und deutete zum Himmel.
"Es ist besser, wenn der Angriff im Dunkeln stattfindet. Taykors Streitmacht ist uns zahlenmäßig weit überlegen. Ich habe sie gesehen. Aber wenn wir ihn überraschen."
Rhyr wurde mißtrauisch.
"Das sagst du mir jetzt zum erstenmal!" Rhyr sah in seiner jetzigen Verfassung äußerst gefährlich aus. Er war eine einzige Drohung.
"Ihr habt mich nie danach gefragt!"
Wut kam in dem Gott auf, aber Mergun fürchtete sich nicht.
"Du willst meine Armee und mich in eine Falle locken, hab' ich recht? So ist es doch, nicht wahr? Du bist ein gemeiner Verräter!" Rhyrs Hand glitt zu seiner fürchterlichen Streitaxt. Wieviele Schädel sie wohl schon gespalten haben mochte?
"Ihr täuscht Euch in mir!"
"Um das wievielfache ist Taykor uns überlegen?"
Mergun zuckte mit den Schultern.
"Das ist schwer zu sagen. Aber wir werden dennoch siegen, glaubt mir!"
"Siegen? Wie denn? Das sind doch nur alles schöne Worte!"
Mit einem gewaltigen Ruck stoppte Rhyr seinen Wagen.
"Wir kehren um!" entschied er. "Ich gehe nicht in eine Schlacht, wo ich die schlechteren Chancen besitze!"
In Merguns Augen funkelte es gefährlich. Sein Plan drohte ins Wanken zu geraten. Er brauchte Rhyr noch.
"Warum wollt Ihr Euch um den Sieg bringen?"
"Um den Sieg?"
"Wir werden siegen,Rhyr! Die Überraschung ist auf unserer Seite!"
"Das ist aber auch der einziger Trumpf, den wir in der Hand haben."
"Es ist ein hoher Trumpf. Und beileibe nicht der einzige! Meint Ihr vielleicht, ich würde in eine Schlacht ziehen, von der ich von vorn herein wüßte, daß sie zu meinen Ungunsten ausgehen wird?"
"Was meint Ihr damit: Beileibe nicht der einzige Trumpf?"
Mergun zog sein Schwert. Es leuchtete grün und gefährlich.
"Hier!" rief er aus.
Rhyr stöhnte.
Aufmerksam studierte Mergun die Augen seines Gegenübers und er glaubte jetzt, eine Spur von Furcht zu sehen.
"Dieses Schwert ist im magischen Feuer gehärtet!" erklärte Mergun und steckte die Waffe wieder weg. "Selbst Taykor fürchtet dieses!"
Rhyr beobachtete Mergun mißtrauisch. Sein Gesichtsausdruck schien erstarrt zu sein. Keine Gefühlsregung zeigte sich und das verunsicherte Mergun für einen Moment.
"Schon als wir uns zum erstenmal sahen, fragte ich mich, was es mit dieser Waffe wohl auf sich haben mochte," gestand der Gott. "Allerdings weiß ich nicht, was das magische Feuer ist und warum Taykor vor dieser Klinge Angst haben sollte."
Mergun zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht ahnt Taykor die Gefahr nicht, die dieses Schwert für ihn bedeuten kann - für jeden Gott."
"Auch für mich?" fragte Rhyr.
"Auch für Euch", erklärte Mergun ruhig und musterte seinen Bundesgenossen.
Rhyr lachte schallend.
"Das ist nicht Euer Ernst."
"Doch, das ist es!"
"Ihr müßt ein Spaßvogel sein, Sterblicher!" Sein dröhnendes Lachen hatte etwas von einem Tierruf. "Wir kehren also um!" wiederholte Rhyr seinen Entschluß - allerdings schon wesentlich unsicherer als beim erstenmal.
Mergun hob die Augenbrauen.
"Denkt an unsere Abmachung, Rhyr!"
"Pah! Was kümmert mich diese Abmachung? Ich will nicht in einen Kampf ziehen, den ich nicht gewinnen kann!"
"Ihr seid ein Feigling! Die Furcht regiert Euch und macht Euch blind. Ich sage Euch: Ihr werdet siegen!"
Mergun strich beinahe zärtlich über den Griff seines Schwertes.
"Mit dieser Waffe kann ich gegen Götter ankämpfen, Rhyr! Das magische Feuer ist dazu da, die Götter zu verbrennen. Es wird auch Taykor verbrennen, glaubt mir! Für immer wird unser gemeinsamer Gegner vom Boden dieser Erde verschwinden!"
Rhyr nickte, überlegte dann einige Augenblicke lang. "Also gut! Ziehen wir weiter."
Mergun seufzte und atmete auf. Sein Plan war bedroht gewesen. Und Rhyr stellte nuneinmal den wichtigsten Faktor in diesem Plan dar. Ihn mußte er beeinflussen und lenken. Bis jetzt war ihm dies auch ganz gut gelungen und der Gott schien davon noch nichts gemerkt zu haben.
Inzwischen war die Sonne zur Gänze hinter dem Horizont verschwunden.
Dies war bereits der dritte oder vierte Tag, den sie unterwegs waren.
In dieser Nacht würden sie ihr Ziel erreichen und im Schutze der Dunkelheit würden sie dann Taykors Heerscharen dahinschlachten und sein Lager in Flammen aufgehen laseen, ehe der Gott mit dem sechsbeinigen Pferd so richtig begriffen haben würde, was eigentlich vor sich ging.
"Alle Qualen dieser Welt soll Taykor erleiden!" donnerte Rhyr, wobei er seine zweiköpfigen Löwen zu größerer Eile antrieb.
Mergun erkannte die Gegend wieder.
Hier war er bereits gewesen!
Es dauerte noch eine gute Weile, ehe sie sich in der Nähe des Feindlagers befanden.
Plötzlich hob Mergun die Hand und bedeutete den anderen anzuhalten.
"Was ist?" fragte Rhyr etwas aufgebracht. Der grausame Gott hatte bereits seine furchtbare Streitaxt gezogen und in den Augen seiner zweiköpfigen Löwen blitzte nackte Mordlust.
"Wir befinden uns jetzt in der direkten Umgebung des Heerlagers. Ich will vorausreiten und sehen, ob alles in Ordnung ist. In etwa einer guten Stunde bin ich zurück!"
Rhyr nickte.
"Gut!" Er bedeutete dem Wanderer mit einer Handbewegung, daß er gehen könne.
Mergun ritt durch die Schwärze der Nacht auf Taykors Lager zu. Es war eine ungewöhnlich finstere Nacht. Nun waren der Mond und die Sterne durch Wolken verdeckt, während sie ihnen vorher noch den Weg erleuchtet hatten.
Diese Nacht war so düster wie die blutigen Ereignisse, die noch bevorstanden.
Aber Mergun war diese Finsternis durchaus recht. Sie paßte gut in seinen Plan!
Immer weiter ritt er, bis er schließlich das Lagerfeuer erblickte.
Sie loderten hoch auf und erhellten das gesamte Lager. Es...
Erscheint lt. Verlag | 23.11.2023 |
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Verlagsort | Lengerich |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
ISBN-10 | 3-7452-3530-4 / 3745235304 |
ISBN-13 | 978-3-7452-3530-2 / 9783745235302 |
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