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Die Chroniken von Sandarion -  Sabrina Mai

Die Chroniken von Sandarion (eBook)

Feuer & Herz

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
532 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-8561-2 (ISBN)
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Kayla, eine junge Drachenkriegerin verliert in einem Kampf gegen Dämonen alles was ihr lieb und teuer ist. Ihr Seelenverwandter Kieran stirbt und lässt sie alleine zurück. Gebrochen verlässt sie ihre Welt und flieht in die heutige. Doch als sie Jahre später herausfindet, dass sein Tod eine Lüge war, kehrt sie zusammen mit ihrer Tochter nach Hause zurück. Kann sie in den Wirren eines Krieges herausfinden, was geschehen ist? Kayla muss alles riskieren. Für ihre Tochter, ihr Leben und vor allem ihr Herz. Denn Sandarion ist nicht mehr wie es einst war.

Sabrina Mai, geboren 1988 lebt zusammen mit ihrem Mann in München. Bereits früh lernte Sabrina Geschichten zu lieben. Stundenlang kann sie sich in einem Buch vertiefen und begann bereits in jungen Jahren damit eigene kleine Geschichten zu schreiben. Als gelernte Erzieherin kann Sie ihre Freude am Erzählen von Geschichten auch im Alltag freien Lauf lassen. »Die Chroniken von Sandarion - Herz & Feuer« ist ihr erster Roman.

1


Das Jahr 613 des sandarianischen Zeitalters

Anvernin - überall in Sandarion kannte man diesen Namen. Es war ein friedlicher Ort. Ein Ort, an dem alle Menschen in Harmonie lebten. Im Laufe der letzten Jahre war aus fünf Höfen eine ganze Ansiedelung von Häusern geworden. Es war ein Ort, an dem man seine Kinder gerne großzog.

Wilde Wiesen und Weiden, Äcker, die im Sommer voller Getreide waren, und dahinter am Horizont kleine Wälder voll von Tieren umgaben das Dorf. Sie standen in ihrer natürlichen Schönheit und jeder liebte es, im Schatten der Bäume zu verweilen.

Am Rande des Waldes wuchsen einige Heidelbeerbüsche, von denen die Kinder gerne naschten, um anschließend mit blau verschmierten Mündern nach Hause zu kommen.

Kurz und knapp, es war einer der schönsten Orte in Sandarion, dem Land der Drachen und ihrer Krieger. Dem Land, in dem seit Jahrzehnten Frieden herrschte.

Bis zu diesem warmen Sommerabend, an dem sich alles urplötzlich änderte. Das friedliche Anvernin wurde zur Hölle auf Erden.

Rauch verdunkelte den Himmel. Häuser standen in Flammen.

Auf den Wiesen und Feldern schwelten Feuer. Die Felder waren rabenschwarz, zurück blieb nur verkohlte Erde. Der beißende Geruch von Asche und Tod lag in der Luft.

Von dem einst friedlichen Ort war nichts mehr zu erkennen.

Es ist unbeschreiblich, was die Dämonen hier angerichtet haben, dachte Kayla, als sie einem mit Tentakeln versehenen Ungetüm den Kopf abschlug. Schweiß und Ruß bedeckten ihr Gesicht. Sie wischte sich einmal über die blutverschmierten Augen und sah sich um.

Die Dämonen hatten ganze Arbeit geleistet. Hier würde in den nächsten Jahren keiner mehr leben. Sie ließ den Blick wandern, auf der Suche nach ihren Gefährten, als ein Schatten sie ablenkte. Ein Dämon, sein Körper durchscheinend, wie ein Geist, sein Gesicht eine Mischung aus Stier und Vogel. Sein gesamter Körper war mit Federn bedeckt. Er schoss auf sie zu. Seine riesigen Krallen hatte er ausgefahren und auf ihr Gesicht gerichtet.

Dank ihrer Ausbildung, die sie seit ihrem sechzehnten Lebensjahr genoss, parierte sie den Angriff, indem sie einen Schritt nach hinten trat und ihr Schwert hob. Der Dämon wand sich an dem tödlichen Hindernis vorbei. Kayla reagierte blitzschnell. Nach sechs Jahren Kampftraining, nutze sie den Schwung seiner Bewegung und schlug ihn in zwei Hälften.

Überall zwischen den brennenden Häusern lagen Körper, kleine und große, fast bis zur Unkenntlichkeit verkohlt oder verstümmelt.

Ihr wurde schlecht bei dem Anblick. Es waren so viele Kreaturen und die Flut brach nicht ab. Im Gegenteil, sie hatte das Gefühl, es wurden immer mehr. Ein fürchterliches Kreischen erfüllte die Luft.

Nicht weit von ihr entfernt, kämpfte ein weiterer Drachenkrieger gegen einen Dämon. Mit einem fürchterlich hohen Kreischen, dass wie ein Lachen klang, wich er der Klinge des Kriegers aus.

Ihr Blick schnellte über das Schlachtfeld. Sie waren zu zehnt gekommen. Doch von den zehn Drachenkriegern waren fünf gefallen. Um die verbliebenden stand es nicht gut. Sie erkannte eine tiefe Wunde an Pauls Wange und Leara hielt ihr Schwert mit der linken Hand. Die andere hing in einem schiefen Winkel nutzlos an ihrer Seite herab.

Kayla wusste nicht, wie lange sie sich schon durch die Dämonen kämpfte. Sie wusste nur, dass das Geschrei der Dorfbewohner immer mehr nachgelassen hatte. Es war nicht zu erkennen, ob sie entkommen konnten oder ob sie in den Feuern der Häuser oder durch die Dämonen umgekommen waren.

»Hinter dir!«, riss sie eine Stimme aus ihren Überlegungen.

Sie parierte einen weiteren Angriff und schleuderte ihren Gegner einige Meter weit zurück. Sie sah über ihre Schulter.

Kieran, gekleidet in dieselbe lederne Rüstung, kam auf sie zugerannt. Er war ebenfalls von oben bis unten mit Ruß und Schweiß bedeckt. Seine braunen Haare standen wirr vom Kopf.

Ihr Gegner nutze den Moment der Ablenkung und schnellte auf sie zu. Den ersten Dämon blockte sie ab, war aber nicht schnell genug, um sich ihrem zweiten Angreifer zu stellen. Durch die Wucht des auf sie stürzenden Dämons wurde sie zu Boden gerissen. Etwas Spitzes krallte sich in ihre Wirbelsäule. Sie unterdrückte einen Schmerzensschrei, drückte den Rücken durch, um dem Schmerz zu entkommen. Der Dämon drückte eine seiner Krallen in ihre Schulter und hielt sie zu Boden gedrückt.

Sie wand sich hin und her. Drückte mit der unverwundeten Schulter gegen den Körper des Dämons, um sich zu befreien, als das Gewicht von einer Sekunde auf die andere verschwand. Der Dämon wurde von ihr heruntergerissen. Sie spürte Blut aus der Wunde an ihrer Schulter fließen, sprang aber blitzschnell wieder auf die Beine. Eine weitere Wunde zog sich über ihren Oberarm, die sie ignorierte. Mit einem Streich ihres Schwertes entledigte sie sich des Dämons vor sich. Es zischte. Feine Risse durchfuhren den grotesken Körper ihres Angreifers und er löste sich in Rauch auf.

Ein deutliches Zeichen dafür, dass es ein Geistdämon gewesen war. Das Metall ihrer Waffe hatte ihn verbrannt und zu Staub werden lassen.

Sie wandte sich um. Mit erhobener Klinge stand Kieran vor ihr.

Einige Strähnen seiner braunen Haare fielen ihm ins Gesicht. Sein Blick war besorgt. Sie kannte diesen Blick. Er würde sich wohl immer Sorgen um sie machen.

»Alles in Ordnung?«

Sie nickte. »Wo ist Andres?«

Ein Schatten huschte über seine blauen Augen und er schüttelte den Kopf.

Rücken an Rücken traten sie ihren Gegnern entgegen. So wie sie es seit jeher taten. Als Partner. Immer wieder schlugen sie auf die Dämonen ein. Der Strom ließ nicht nach. Woher kamen diese Monster nur? Sie konnte nichts in der Nähe wahrnehmen. Kein Portal oder Lager.

In diesem Moment der Unachtsamkeit wurde Kayla von der Seite gerammt. Während sie versuchte, ihr Gleichgewicht zu halten, fuhr eine große Pranke auf ihr Handgelenk. Krallen streiften sie. Schmerz durchfuhr sie und das Schwert fiel ihr aus der Hand. Das Wesen vor ihr gab einen erfreuten Ton von sich.

Sie biss die Zähne aufeinander und stieß ein kurzes Knurren aus.

Statt sich zu bemühen, das Schwert wiederzubekommen, hob sie ihre Hand, in der sich sekundenschnell eine Flamme bildete. Als sie etwa faustgroß war, feuerte sie die Flamme auf den Dämon. Die zuvor kleine Feuerflamme vergrößerte sich, umhüllte diesen und der Dämon explodierte mit einem schmerzerfüllten Schrei.

Auf die Detonation, die folgte, war sie nicht vorbereitet. Sie wurde von den Füßen gerissen und schmetterte gegen eine verfallene Hauswand, die sofort einstürzte. Hinter ihr wurde ein etwa fünf Meter großes und drei Meter tiefes Loch sichtbar. Sie fiel.

»Kayla!«, schrie Kieran, spaltete seinen Gegner in der Mitte und rannte auf die eingestürzte Wand zu. Er sprang über riesige Steine, Holztrümmer und Unrat, bevor er vor der großen Mulde stehen blieb.

Kayla lag auf Trümmern, die mit ihr gemeinsam abgestürzt waren. Ein scharfer Schmerz zog sich von ihrem Rücken bis zu ihrer Schulter. Schwer atmete sie dagegen an, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Sie verzog das Gesicht, als sie versuchte, den Arm zu bewegen. Ein kribbelndes Gefühl durchlief ihren Arm, gefolgt von einem stechenden Schmerz in der Schulter. Sie stöhnte auf und ließ den Arm zurücksinken.

»Kannst du aufstehen?«, rief Kieran.

»Nein. Ich habe mir die Schulter ausgerenkt«, entgegnete sie.

Ein merkwürdiges Gefühl rauschte durch sie hindurch. Ein Gefühl, das nichts mit dem Schmerz in ihrem Arm gemein hatte.

Es war ein kaltes, klammes Gefühl. Sie hob den Blick zu Kieran hinauf.

Er stand am Kraterrand und sah zu ihr hinunter. Sein Gesichtsausdruck war gequält, ein Schatten huschte über sein Gesicht. Einen Wimpernschlag schien die Zeit stillzustehen und Kayla konnte durch ihre Verbindung Kierans Herz schlagen fühlen. Es raste. Wie die Flügel eines Schmetterlings. Etwas hatte ihn aufgewühlt. Etwa ihre Verletzung?

»Kieran?«, fragte sie, ihren Blick fest auf ihn gerichtet. Er schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, war sein Gesicht verschlossen. Der Glanz darin, den sie so liebte, war verschwunden. Das Gefühl der Kälte ließ nach, nur um einem Gefühl der Leere Platz zu machen. Einem Gefühl, das sie das letzte Mal vor vielen Jahren gespürt hatte.

Unsicherheit kroch in ihr hoch. Irgendetwas war eben mit ihm geschehen. Sie konnte nur nicht sagen, was es war, denn seine Gedanken waren fest verschlossen. Für sie nicht mehr zu lesen. Er hatte sie ausgesperrt.

»Bleib liegen. Ich versuche, dich da rauszuholen«, hörte sie ihn rufen.

Bevor dies jedoch geschah, bebte die Erde und die Welt um sie herum explodierte.

»Kieran!«, schrie Kayla verzweifelt, als er ebenfalls in das Loch hineinkatapultiert wurde. Sein Gesicht war das letzte, was sie sah, bevor ein heranfliegender Stein sie am Kopf...

Erscheint lt. Verlag 11.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7583-8561-X / 375838561X
ISBN-13 978-3-7583-8561-2 / 9783758385612
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