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Amerika -  Bernd Schubert

Amerika (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
240 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-5035-7 (ISBN)
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Der Möbelriese Ikea, der eine große Filiale am Stadtrand von Memmingen bauen wollte, hätte aus Memmingen fast schon eine Großstadt gemacht. Leider entschied sich der Ikea aber wegen einer Änderung seines Geschäftsmodells anders und der Möbelgigant ließ nicht am Stadtrand bauen. Er hätte sich einen Bau in der Innenstadt vorgestellt. Soweit zur Stadt aus der ich komme und in der ich wohne.

Bernd Schubert heißt: Relius Coatings in Memmingen. Bernd Schubert arbeitete als fleißiger Angestellter beim Farbenkonzern Relius Coatings GmbH & Co. KG Bernd Schubert machte sich selbst zum Buchautor mit der erfolgreichen Webseite www.chefautor.com

Kapitel 2 Ich als gelernter Bankkaufmann, der sich einem sonderbaren Betreuungssystem unterwerfen musste


Warum gerade ich? Das fragte ich mich bei der grandios überzogenen Aktion.

Warum kommen hierbei nicht Leute in Frage, die mir mein ganzes Leben geschadet haben? Warum werden nicht Leute ins Gericht gebeten, bei denen klar ist, dass sie anderen Leuten schaden? Warum sieht das Gericht nicht der Wahrheit ins Auge und nimmt sich Leute vor, die erst einmal richtig erzogen werden müssen? Wenn man eine gesunde Einstellung hat, braucht man keine Betreuung. Die Leute, die nur aus Profitgier oder aus Eigennutz normale Menschen, die eventuell nur ein bisschen verstimmt sind, zu Patienten machen, gehören selbst in eine Behandlung geschickt und in bestimmten Fällen sogar betreut. Diejenigen, die dann zu Patienten gemacht wurden, von Ärzten, Kollegen und Angehörigen, werden dann falsch behandelt, zu lange behandelt, obwohl es gar nicht mehr nötig ist und kommen dann zu einer chronischen Krankheit, bei der es sehr schwer ist, wieder herauszukommen. Man muss hart gegen diese Verursacher vorgehen, die ich gerne die „Gesetzlosen“ nenne. Die Leute, die es in dieser Geschichte nicht gut mit ihrem Nächsten meinen, kommen in Arztpraxen, Krankenhäusern, in Familien oder am Arbeitsplatz vor.

Statt in einem einfachen Gespräch, dem in einer Klemme sich befindenden Mitmenschen eine kleine Hilfe zu geben, so dass er weitermachen kann, wird dieser reduziert auf einen unfähigen Schwachmaten. Ärzte und Vorgesetzte wissen, worauf es im Leben ankommt, sonst wären sie ja nicht so weit gekommen, geben dies aber nicht an ihre Patienten bzw. ihren untergeordneten Angestellten weiter. Gerade in Bayern ist das Problem der Rücksichtslosigkeit sehr verbreitet. In Kneipen in Köln sind Leute anzutreffen, die sagen: Komm, setz Dich zu uns. Wo kommst Du her? Was machst Du so? In Memmingen, einer kreisfreien Stadt im Unterallgäu, gibt es sowas nicht. Rücksichtslosigkeit, Desinteresse oder Egoismus ist in den Memminger Gerichten vorzufinden, dass man am liebsten umziehen möchte. Hier gehört einmal folgendes unternommen. Von oberster Stelle in Berlin muss ein Machtwort bei den Ministern in Bayern gesprochen werden. Es muss heißen: „Sie machen das jetzt.“ Viel zu lange wurde nichts getan und viel zu viele wurden benachteiligt. Man wird vom Gericht nicht informiert. Rundschreiben oder Infobriefe an Beschwerdeführende gibt es nicht. Warum muss bei jedem „bunten Nachmittag im Gericht“ ein Rechtsanwalt mitverdienen? Jeder, der einen Prozess zu führen hat, möchte doch wissen, welche Möglichkeiten er in seinem entsprechenden Fall hat. Ich meine einen Zivilprozess ohne Rechtsanwalt. Auch können Ärzte im Arztgespräch zu ihrem Patienten sagen, was ihnen zum Thema Gerichtsprozess bei einer zu Unrecht erteilten Betreuung einfällt und eigentlich auch, was schon im Vorfeld getan werden muss. Das muss aber schon früh besprochen werden.

Nun stand ich nach beendeter Selbstständigkeit und nach einer zu Bruch gegangenen Beziehung ganz schön einsam und arbeitslos da. Die damalige Freundin wollte einen Freund mit Arbeit und Arbeit hatte ich am Ende meines Geschäfts nicht mehr.

Der Kontakt zu den Eltern und zur Verwandtschaft war abgebrochen, auch deswegen, weil meine Freundin mit meiner Verwandtschaft nichts zu tun haben wollte. Ich ließ mich hierbei von meiner Freundin mitreißen, ich meldete mich nicht einmal mehr bei meinen Eltern. Meinen Vater ließ ich ausnahmsweise etwa im Oktober 07 zu Besuch in meine Wohnung. Wir wechselten ein paar Worte. Er bemerkte beim Besuch, dass es mir nicht mehr so gut ging wie sonst. Da er ja nicht mehr an mich heran kam, drohte er mir an, dass wenn ich nicht mehr zum Essen zu ihm nach Hause kommen würde, er anders vorgehen würde. Ich verstand das damals nicht und ich verabschiedete mich von ihm. Meine Schwester stand einige Tage später vor meiner Tür aber ich öffnete nicht. Ich hatte auch immer eine Begründung für solche Dinge. Sie war, den Freund meiner Schwester mochte ich nicht. Mit meiner Schwester kam ich vor der Geschichte immer sehr gut aus. Ich glaube sie hat es mir heute verziehen.

Was mein Vater feststellte stimmte, mir ging es nicht mehr so gut. Auch deswegen, weil ich seit August 06 ein Medikament weggelassen habe, das ich aber gegen meine chronische, psychische Erkrankung dringend brauchte. Es hätte damals eigentlich kein Problem gegeben, das Medikament weiter zu nehmen, aber meine Freundin, die ich zu der Zeit hatte, und ihre Mutter (Allgemeinärztin) rieten mir, das Medikament nicht mehr zu nehmen, da ich es nicht bräuchte.

Ich hatte nun viel Zeit für private Angelegenheiten, ich war ja arbeitslos. Ein Fahrzeug besaß ich zu der Zeit noch. Ich beschloss spontan nach Österreich umzuziehen, da mich in meiner Heimatstadt sowieso nichts mehr hielt. Ich lud also in mein Auto all die Sachen ein, die ich noch so brauchen konnte, und fuhr einfach drauf los. Das Ziel war Wien, da ich schon einmal dort war und mir die Stadt ganz gut gefiel. Ich hatte Spaß am Fahren und drehte die Musik voll auf. Als ich etwa nach 7 Stunden in der Hauptstadt ankam, kam plötzlich die Ernüchterung, wo ich eigentlich hin sollte, sprich, wer an mich jetzt zur späten Abendstunde noch eine Wohnung vermieten kann. Ganz schnell musste ich einsehen, dass eine Wohnung rasch und als Arbeitsloser nicht zu bekommen war. Eine Einsicht, die viel zu spät kam. Normalerweise hätte ich nicht 7 Stunden Fahrtzeit auf mich genommen, um erst dann einmal richtig nachzudenken, ob das überhaupt Sinn macht. Was überraschend war, dass ich beim Autofahren über eine große Ausdauer verfügte, so fuhr ich problemlos und ohne Pause nach Hause zurück.

Ohne etwas Produktives zu tun verbrachte ich mindestens zehn Stunden am Tag vor dem Nachrichtensender CNN, der damals noch ohne Decoder-Gerät ausgestrahlt wurde. Ich ging kaum noch raus, höchstens wenn ich mir was zu essen kaufen musste und das war meistens nicht sehr oft. In der Zeit in der ich mich so in meiner Wohnung abgeschottet hatte, habe ich einige Kilo abgenommen. Total vereinsamt und ohne Zukunftsaussichten hockte ich herum. Mir kam das alles aber damals nicht so extrem vor, wie es wirklich war.

Ein von meinem Vater beauftragter Psychiater läutete eines Tages bei mir. Ich sah ihn durchs Fenster und ließ ihn nicht herein. Ich hatte die Vorahnung, dass er mich zu Gesprächsterminen überreden würde und dass ich wieder ein Medikament nehmen sollte. Das wollte ich absolut nicht. Auch ein von der Stadt beauftragter Sozialarbeiter wurde zu mir geschickt, um mich über meinen aktuellen Zustand zu befragen. Diesmal öffnete ich versehentlich die Wohnungstür. Ich schickte ihn aber, ohne ihn zu Wort kommen zu lassen gleich wieder weg. Wieder hatte ich Angst, zum Arzt gehen zu müssen und Medizin nehmen zu müssen. Was ich nicht wusste, es lief bereits ein Betreuungsverfahren gegen mich, von meinem Vater aus Sorge um mich in Auftrag gegeben. Was folgte waren jetzt auch gleich drei Termine etwa im November 07 im Klinikum Memmingen bei einer Psychiaterin und Gutachterin zur Erstellung eines Gutachtens fürs Amtsgericht, das dem Richter bei der Betreuungserteilung behilflich sein sollte. Diese Termine und zu wissen, dass ich vielleicht einen Betreuer zur Erledigung meiner Angelegenheiten bekommen würde, wirkten sich sehr belastend auf mich aus. Ich fühlte mich, mehr als andere in meiner Situation wahrscheinlich, zu Unrecht bestraft. Außerdem wollte ich ja meine Ruhe um wieder Kraft für etwas Neues zu haben und dann so etwas. In dem Zustand, in dem ich zu der Zeit war, hätte ich aber niemals eine Arbeit finden können und zur Arbeit gehen können. Auch Freunde hätte ich so nicht finden können. Ich lud zwar einen Freund, den ich früher hatte, aus freien Stücken einmal zu mir ein. Der behauptete aber dann gleich, du kannst keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er nahm es mir aber nicht übel, was vielleicht zu erwarten gewesen wäre. Nur blieb es halt bei diesem einen Treffen.

Da ich das Verfahren gegen mich nicht wahrhaben wollte, rief ich persönlich beim Amtsgericht Memmingen an und vereinbarte einen Gesprächstermin beim zuständigen Richter. Diesen bekam ich und ich sprach bei dem Richter vor. Nach einigen Worten kam der Richter schon zu der Erkenntnis, dass ich ja einen freien Willen bilden könnte, also eigentlich kein Betreuer nötig wäre. Was ich aber hier noch erwähnen möchte ist, dass ich damals gute und schlechte Tage hatte und eine Behandlung schon wichtig für mich gewesen war. An diesem Tag hatte ich einen guten Tag. Der Richter gab mir die Privattelefonnummer der Gutachterin und Ärztin, was glaube ich, nicht üblich war. Ich könnte dann noch mal mit ihr darüber reden, warum aus ihrer Sicht eine Betreuung so wichtig war. Am gleichen Abend rief ich bei der Gutachterin an und ihr Mann ging ans Telefon, der Chefarzt vom Klinikum Memmingen. Ich sagte zu ihm: Was macht ihre Frau denn für einen Mist. Sie wäre lieber mal bei mir Taxi gefahren. Zur Antwort bekam ich: Wir lassen uns da jetzt nicht behelligen. Von mir war das natürlich total überzogen und es kam kein vernünftiges Gespräch zustande.

Gegen das Betreuungsverfahren wehrte ich mich weiterhin, indem ich im Dezember...

Erscheint lt. Verlag 6.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
ISBN-10 3-7578-5035-1 / 3757850351
ISBN-13 978-3-7578-5035-7 / 9783757850357
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