4 Gruselkrimis September 2023 (eBook)
600 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8555-9 (ISBN)
Die Rückkehr des Dämonenjägers
von Alfred Bekker
Grusel-Thriller
Der Umfang dieses Buchs entspricht 103 Taschenbuchseiten.
Sie fühlte sich beobachtet, glaubte regelrecht körperlich spüren zu können, wie der Blick eines Fremden auf ihr ruhte.
Ich bin nicht allein...
Es war eine instinktive Erkenntnis.
Sie sah hinaus in das Lichtermeer des nächtlichen Londons. Nebel zog von der Themse herauf.
Ein gestaltloses Etwas, das immer neue gespenstische Formen auszubilden schien.
Und dann hörte Rabea auf einmal wieder jenes Geräusch, das sie geweckt hatte. Jetzt, da sie es erneut hörte, erinnerte sie sich und erkannte es wieder.
Es war das hektische Schlagen schwarzer Schwingen.
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.
Titelbild: Klaus Dill
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.
© by Author
© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen.
Alle Rechte vorbehalten.
postmaster@alfredbekker.de
Prolog
„Willst du keine Waffe mitnehmen?“, fragte Meister Darenius, seines Zeichens immer noch – oder schon wieder Abt des Ordens vom Weißen und Heiligen Licht.
„Nein“, sagte Corcoran. „In der Polyversums-Parallele, in die ich mich jetzt begeben muss, wirken die nicht.“
„Nichtmal der Dolch?“
„Nichtmal der.“
„Und was ist mit Branagorns Stern?“
„Ich glaube nicht.“
„Unter Umständen würde ich dir das Amulett mit den Elbenrunen auf deine Mission mitgeben, Bruder Corcoran.“
Corcoran knöpfte sich seinen Ledermantel aus. Es war irgendwie warm hier. Von den Bergen blies ein warmer Wind über die Maskatagne, die neue Heimat des Ordens, nachdem Clairmont zu einem Nest von Dämonenjüngern geworden war und die Realität selbst durch deren Aktivitäten so beschädigt wurde, dass man mit Fug und Recht behaupten konnte, dass die Grundfesten des Polyversums erschüttert waren. „Ich muss nach England“, sagte er. „Sonst nimmt die Dämonenherrschaft dort überhand.“
Sie standen auf dem Felsplateau vor der Schädelhöhle von Maskatan, ihrem interdimensionalen Zufluchtsort. Aber im tiefsten Inneren wusste Corcoran, dass die Dämonen der Dämmerung oder ihre Diener eines Tages auch hier erscheinen würden.
Eines Tages...
1
Später stocherte Corcoran mit seinem geweihten Dolch in dem konservierten Herzen eines zur Strecke gebrachten Dämonenjüngers herum. Für rituelle Zwecke war es immer noch gut. Blitze zuckten aus dem gerade aufgetauten Fleischklumpen heraus. Blut quoll hervor und für einen Moment schien es von einer eigenartigen Sorte Leben erfüllt zu sein. Corcoran murmelte eine Formel dazu. Die Blitze wurden stärker, flackerten über den Dolch in seinen Arm und von dort weiter in seinen gesamten Körper und...
...seinen Geist.
Die erste metamagische Energieladung erfasste ihn mit der Wucht eines elektrischen Schlages. Corcoran schrie auf. Der Schmerz war schier unerträglich. Aber er wusste, dass er die Kraft brauchte. Er musste sie in sich aufnehmen, sie spüren, durch den Schmerz hindurchgehen und dadurch Stärke gewinnen.
Später nahm er den BMW, der in der zur Höhle gehörenden Garage stand, nahm die Weststraße, die aus dem Hochtal der Maskatagne herausführte und trat das Gaspedal voll durch.
Er konzentrierte seine Energien. Eine Formel, die in den ABSONDERLICHEN KULTEN des verschwundenen Okkultisten Hermann von Schlichten stammte, half ihm dabei. Der Übergang zwischen den Dimensionen kam trotzdem spät. Aber er kam immerhin. Und zwar in Gestalt einer Nebelwand, die vollkommen undurchdringlich schien und eine Sicht von nicht mehr als fünf Metern erlaubte.
Eher drei!, ging es Corcoran durch den Kopf.
2
Genau Mitternacht.
Geisterstunde.
Es war die Stimme aus dem Jenseits, die sie weckte.
So wie, wie schon in so vielen Nächten zuvor…
Schritte.
Ein Knarren des Fußbodens, das Herunterdrücken einer Türklinke…
Rabea Danbury schreckte auf.
Nein, durchzuckte es sie, da war noch etwas anderes!
Sie saß aufrecht und nassgeschwitzt in ihrem Bett und erinnerte sich an ein wirres Chaos düsterer Alpträume. Bilder, die rasch verblassten und an die sie sich auch nicht unbedingt erinnern wollte.
Sie atmete tief durch, strich das lange blonde Haar zurück und stand auf.
Was habe ich gehört?, ging es ihr durch den Kopf. Vielleicht nur den Wind?
Oder ein Echo aus dem Reich der Träume?
Sie schluckte unwillkürlich.
Jedenfalls war sie jetzt hellwach. Sie ging nach nebenan ins Wohnzimmer. Der Mond schien durch die Fensterfront ihrer Drei-Zimmer-Wohnung im vierzehnten Stock des exklusiven Londoner McGillan Towers. Sein helles Oval wirkte wie das Auge eines übermächtigen Wesens. Unwillkürlich erschauerte sie bei dem Gedanken.
Sie fühlte sich beobachtet, glaubte regelrecht körperlich spüren zu können, wie der Blick eines Fremden auf ihr ruhte.
Ich bin nicht allein...
Es war eine instinktive Erkenntnis.
Sie sah hinaus in das Lichtermeer des nächtlichen Londons. Nebel zog von der Themse herauf.
Ein gestaltloses Etwas, das immer neue gespenstische Formen auszubilden schien.
Und dann hörte Rabea auf einmal wieder jenes Geräusch, das sie geweckt hatte. Jetzt, da sie es erneut hörte, erinnerte sie sich und erkannte es wieder.
Es war das hektische Schlagen schwarzer Schwingen.
Etwas Dunkles erhob sich vor dem Fenster und Rabea zuckte augenblicklich ein Stück zurück.
Es war ein Rabe von außergewöhnlicher Größe, der die ganze Zeit über still und stumm auf dem Geländer des Balkons gesessen hatte, der zu dieser Wohnung gehörte. Im Schatten der Nacht hatte Rabea ihn nicht bemerkt.
Aber jetzt war er unüberhörbar.
Ein markerschütterndes Krächzen war selbst durch die Isolierscheiben hindurch deutlich zu vernehmen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Rabea zwei dunkle Augen, in denen sich das fahle Licht des Mondes spiegelte. Der große Vogel drehte ab und flog hinaus über das Lichtermeer der Stadt. Lichter, von denen eins nach dem anderen durch den Nebel verschluckt wurde.
In der Ferne hallte noch das schauerliche Krächzen nach.
Dies war kein gewöhnlicher Rabe!, ging es Rabea zitternd durch den Kopf.
"Hab keine Angst", sagte dann plötzlich eine Stimme in ihrem Rücken. Sie stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus und wirbelte herum. Ihre Augen waren schreckgeweitet, das Herz schlug ihr bis zum Hals und für einen schrecklichen Moment lang erfüllte sie blanke Panik, als ein Augenpaar sie ruhig musterte.
Vor ihr stand eine transparente Gestalt.
Sie schimmerte geisterhaft und an manchen Stellen war die dahinter liegende Wand durch den Körper hindurch sichtbar.
"Troy!", entfuhr es Rabea.
Ein Lächeln erschien auf dem sympathischen Gesicht der geisterhaften Gestalt.
"Es ist alles in Ordnung, Rabea..."
"Oh, Troy..."
Es war der Geist ihres verstorbenen Verlobten, der wenige Augenblicke, bevor sie ihm in der Kirche ihr Jawort hatte geben können, tot zusammengebrochen war. Seitdem erschien Troy ihr in mehr oder minder regelmäßigen Abständen. Zunächst hatte sie sich dagegen gesträubt und befürchtet, den Verstand zu verlieren.
Inzwischen aber akzeptierte sie Troys Geist als etwas Natürliches.
Es tat ihr gut, mit ihm zu reden.
Der Schmerz war dann nicht so groß. Dieser unermessliche Schmerz, den der Tod eines geliebten Menschen nun mal verursachte.
"Ich bin froh, dich zu sehen", sagte Rabea. "Weißt du, ich habe viel an dich gedacht..."
"Du gehörst dem Leben, Rabea. Vergiss das nicht. Ich aber stehe auf der anderen Seite jener unsichtbaren Grenze, die die eine von der anderen Welt trennt..."
Rabea lächelte.
"Aber ich habe offenbar die Fähigkeit, hinüberzublicken."
"Ja, das mag sein…"
"Und ich bin froh darum. Denn ich liebe dich, Troy..."
"Du weißt, dass ich immer für dich da sein werde", erwiderte Troy. Sein Gesicht bekam einen leicht melancholischen Ausdruck. Er schwebte etwas näher.
"Du trägst noch den Smoking vom Tag unserer Hochzeit!", stellte Rabea fest. Sie seufzte.
"Rabea, du weißt, dass es mich viel Kraft kostet, für dich sichtbar zu werden."
"Ja..."
Noch mehr Energieaufwand verlangte es für Troy, wenn er auch für andere sichtbar sein wollte... Rabea verstand, worauf er hinauswollte. Troy war nicht einfach hier aufgetaucht, um mit...
Erscheint lt. Verlag | 27.9.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror | |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
ISBN-10 | 3-7389-8555-7 / 3738985557 |
ISBN-13 | 978-3-7389-8555-9 / 9783738985559 |
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