Cataleya (eBook)
268 Seiten
Hybrid Verlag
978-3-96741-224-6 (ISBN)
Jacqueline V. Droullier wurde 1994 in Wuppertal geboren. Mit dem Schreiben begann sie bereits in jungen Jahren, doch ihre wahre Leidenschaft für das geschriebene Wort entdeckte sie erst 2016. Unter ihrem Klarnamen schreibt sie in den Genres Fantasy, Romance und Kindergeschichten. Hinter ihrem Pseudonym Valérie D'Arcy finden sich erotische Geschichten und als Holly Adams veröffentlicht sie gemeinsam mit ihrer österreichischen Autorenkollegin historische Liebesromane zur Zeit der Regency.
Jacqueline V. Droullier wurde 1994 in Wuppertal geboren. Mit dem Schreiben begann sie bereits in jungen Jahren, doch ihre wahre Leidenschaft für das geschriebene Wort entdeckte sie erst 2016. Unter ihrem Klarnamen schreibt sie in den Genres Fantasy, Romance und Kindergeschichten. Hinter ihrem Pseudonym Valérie D’Arcy finden sich erotische Geschichten und als Holly Adams veröffentlicht sie gemeinsam mit ihrer österreichischen Autorenkollegin historische Liebesromane zur Zeit der Regency.
2. Kapitel
Ich war mir unsicher, was genau mich dazu verleitet hatte, Marlo zu einem gemeinsamen Bad einzuladen. Das Wasser war vermutlich bereits kalt. Dennoch überkam mich neben einer ungewohnten Aufregung und Nervosität auch eine unbändige Freude. Schon mehrmals hatte ich Marlos nackten und – Himmel, steh mir bei! – muskulösen Oberkörper bestaunen dürfen. Doch ich hatte ihn bisher noch nie mit diesem Wirrwarr an Gefühlen angesehen. Verheißungsvoll. Verzehrend. Und irgendwie … hungrig. Die Erinnerungen an unser gemeinsames Training stiegen vor meinem inneren Auge auf und kurbelten mein Kopfkino an. Und zwar gewaltig.
Mein Mund wurde trocken. Unsere Blicke begegneten einander. Die Stimmung veränderte sich, wurde drückender, elektrisierender. Sprang da ein Funken über?
Marlo ergriff meine Hand und beschleunigte seine Schritte. Ich versuchte, mit ihm mitzuhalten, und spürte, wie sich mein Mund zu einem Grinsen verzog. Wir bahnten uns unseren Weg zwischen den Bediensteten des Schlosses hindurch, wichen Soldaten aus und verlangsamten unsere Schritte erst, als mein Zimmer in Sichtweite kam.
Wir schlossen die Tür hinter uns, ehe wir keuchend zum Stehen kamen. Wir waren uns so nah, dass ich Marlos Atem auf meiner Wange spürte. Ich schluckte. Vorsichtig trat ich einen Schritt zurück, tauchte meine Hand in das Wasser in der frei stehenden Badewanne. Wie erwartet war es bereits kalt. Ein ungutes Gefühl durchflutete mich. Nur kurz, bevor die Aufregung wieder die Oberhand gewann.
Marlo trat an mich heran. Seine Hände legten sich sanft auf meine Schultern, fuhren langsam meine Arme hinunter. Ein wohliger Schauder erfasste mich, jagte bis in meine Fußspitzen und hinterließ mir eine Gänsehaut. Intuitiv neigte ich den Kopf und schloss die Augen. Marlo nahm die Einladung an. Er strich meine Haare zur Seite. Seine Lippen drückten heiße Küsse auf die empfindliche Stelle hinter meinem Ohr und mir entwich ein Seufzen, dicht gefolgt von einem überraschten Quietschen, als er mich an der Hüfte packte und zu sich herumwirbelte.
Lächelnd schlang ich die Arme um seinen Hals. »Das Wasser ist kalt«, murmelte ich an seinen Mund.
»Das ist schade.« Seine Stimme war ungewöhnlich rau, doch mir gefiel dieser verlockende Tonfall bei ihm. Erneut spürte ich ein Kribbeln in meinem Bauch, das ich dieses Mal nicht ganz deuten konnte. Machte ich einen Fehler? Sollte ich es langsamer angehen? Doch dann versiegelte Marlo meine Lippen mit einem gierigen Kuss und mir wurde schwindelig.
Für einen Moment vergaß ich alles um mich herum. Die Welt wurde zu einem wunderbaren Ort, an dem nur noch wir beide existierten. Wie ferngesteuert fanden meine Hände ihren Weg unter sein Hemd, zeichneten die Konturen seiner Muskeln nach und wärmten sich an der Hitze, die er ausstrahlte. Unsere Küsse gewannen an Leidenschaft. Kurz trennten sich unsere Lippen, als er sich hastig das Hemd über den Kopf zog und es achtlos zu Boden fallen ließ. Unsere Körper pressten sich verlangend aneinander und mich beherrschte nur noch der Gedanke, dass ich mehr von ihm wollte. Mehr Liebe. Mehr Marlo.
Ein plötzliches Knarren erklang, als sich die Tür öffnete.
»Bei Waldos Bart, diesen Anblick kriege ich nie wieder aus meinem Gedächtnis!«
Ertappt stoben Marlo und ich auseinander und mein Kopf begann zu glühen, als hätte ich zu lange in der Sonne gesessen.
»Fips! Du … ich … wir …« Ich gab den Versuch auf, einen vernünftigen Satz rauszubringen, und verbarg stattdessen stöhnend mein Gesicht in den Händen. Marlo lachte.
»Entspann dich, Leya«, bemerkte Fips.
Vorsichtig lugte ich zwischen meinen Fingern hindurch. Das Kaninchen hoppelte ins Zimmer, sprang auf mein Bett und wirkte auch eher belustig statt entsetzt. Erleichterung durchflutete mich. Wenn man es genau nahm, war auch noch nichts passiert, was mir peinlich sein müsste.
»Ich habe schon weitaus Schlimmeres gesehen«, fügte Fips auf einmal hinzu und ich schnappte nach Luft. Oh Gott! Also hatte er in seiner Stofftier-Zeit in meinem Jugendzimmer doch mehr mitbekommen, als ich angenommen hatte. Boden, tu dich auf!
Ein tiefes Seufzen erklang, Marlo hob sein Hemd auf und streifte es sich über. »Ich wusste gleich, dass sich ein Bad mit dir zu verlockend anhörte, um wahr zu sein.« Sein Kuss war nicht mehr als ein sanfter Hauch auf meiner Stirn und dennoch entfachte er das Verlangen in mir nur noch mehr.
Schnell wandte ich mich von ihm ab, atmete tief durch und ließ mich neben Fips auf das Bett fallen. Die Matratze gab unter mir nach und ich sank einige Zentimeter ein, wodurch das Kaninchen zu mir rutschte.
»Was willst du hier, Fips?«
Seine dunklen Knopfaugen wirkten im Verhältnis zu seinem Kopf ungewöhnlich groß und unschuldig. »Eigentlich wollte ich nur schauen, ob bei dir alles in Ordnung ist und du es dir doch nicht anders überlegt hast.«
»Als würde ich dich hier zurücklassen. Du bist doch mein Lieblingskuscheltier.« Ich zwinkerte ihm zu und streichelte ihm durch das braune Fell.
In diesem Moment sprang die Tür ein weiteres Mal auf und Nora stürzte in den Raum. »Prinzessin!«
Fips kicherte. »Anscheinend ist heute Tag der offenen Tür«, witzelte er.
Nora ignorierte ihn, fing meinen Blick ein und keuchte.
»Prinzessin, Ihr solltet …«
Doch alles, was ich hörte, war das Brüllen meines Drachen.
Ohne eine Reaktion der anderen abzuwarten, stürzte ich aus dem Zimmer. Innerlich verfluchte ich mich, nicht direkt auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Es war immer noch sonderbar, die Emotionen eines weiteren Wesens spüren zu können, und es fiel mir schwer, diese von meinen eigenen zu unterscheiden. Alastar und ich sollten uns dringend mehr mit unserer Verbindung zueinander beschäftigen, denn gerade war ich ziemlich wütend, ohne dass ich wusste, wieso.
»Was ist los?«, hörte ich Marlo fragen, der hinter mir hereilte. Er war nicht der Einzige. Im Gang hallten die Schritte und Stimmen mehrerer aufgebrachter Männer wider.
»Im besten Fall jagt Alastar ein paar Kindern etwas Angst ein«, antwortete ich, ohne mein Tempo zu verlangsamen oder mich zu vergewissern, wer mich begleitete. Ein weiteres Brüllen erklang und ich schluckte. »Im schlimmsten Fall hat der Soldat recht und der Drache legt alles in Schutt und Asche. Ich bin mir nicht sicher.«
»Scheiße!«
Wir hechteten weiter und gelangten an die Tür, die in den Innenhof führte. Ein Wächter öffnete sie anstandslos, als er uns näher kommen sah. Mir fehlte die Zeit für ein Danke, zu schnell waren wir an ihm vorbei. Erneut schlug mir der Geruch nach verbranntem Fleisch entgegen. Marlo ergriff meine Hand, zog mich weiter, bis wir das Tor passierten und das Dorf ansteuerten. Ich konnte Alastar schon von Weitem sehen. Er hatte die Flügel ausgebreitet und das Maul drohend aufgerissen.
»Leya!« Eilig lief Luri uns entgegen.
»Was ist passiert?«
»Da ist ein Trupp Drachenjäger aufgetaucht, die es auf Alastar abgesehen haben.«
»Was?«, entfuhr es mir entsetzt. »Die haben sich einen echt beschissenen Zeitpunkt dafür ausgesucht.«
»Das versucht Alastar ihnen auch begreiflich zu machen, aber sie sind nicht die Hellsten, wenn du verstehst, was ich meine.« Das tat ich. Und es beunruhigte mich gleichermaßen. Mit engstirnigen Menschen war es schwierig, zu diskutieren. Egal wie falsch ihre Ansicht auch war, sie fühlten sich immer im Recht.
Als wir um die letzte Häuserecke bogen, hatte sich eine Ansammlung von Schaulustigen auf dem Marktplatz zusammengefunden.
»Macht Platz für die Prinzessin!«, rief Marlo über das Gemurmel hinweg, doch kaum jemand reagierte. Mein Freund fluchte. »Macht Platz für den König!«, brüllte er erneut, und dieses Mal bildete sich in Sekundenschnelle eine Gasse. Ich verdrängte das ungute Gefühl und ignorierte, dass die Bewohner Lichtsteins anscheinend ein Problem mit mir hatten. Jetzt musste ich mich erst einmal um ein viel größeres kümmern.
Alastar hockte auf dem Trümmerhaufen eines ehemaligen Hauses. Hoffentlich war es aufgrund eines Geschosses der letzten Nacht zerstört worden und nicht unter seinem Gewicht eingestürzt. Darüber sollte ich mit ihm reden.
Ihm gegenüber stand in einiger Entfernung ein Trupp von fünf Männern. Alle dick verpackt in schwarzen Rüstungen und von oben bis unten mit Waffen behangen. Sie hatten bereits ihre Schwerter und Lanzen gezückt und richteten sie auf den Drachen.
»Was geht hier vor sich? Wer seid Ihr und was wollt Ihr in Lichtstein?«, verlangte ich zu wissen und bezog gemeinsam mit Marlo zwischen den Kontrahenten Stellung, während sich unsere restlichen Begleiter unter die Dorfbewohner mischten. Ich entdeckte meinen Onkel, der das Geschehen mit Argusaugen beobachtete. Luri stand neben seinem Vater, die Hand lag bereits auf seinem Schwertknauf. Auch Fips tauchte zwischen ihren Füßen auf. Sein Näschen zuckte wild vor Aufregung und das gesunde Ohr bewegte sich hektisch in alle Richtungen.
Der Mann in der Mitte der Gruppe nahm seinen Helm ab und klemmte ihn sich unter den Arm, als er sich mir zuwandte. Durch die warmen Temperaturen klebte sein mittellanges, braunes Haar an seiner Stirn fest. Die eingefallenen Wangen waren zerfurcht von Narben und sein Bart fransig und ungepflegt. »Mein Name ist Gregor Drachenjäger und wir sind hier, um die Stadt von dieser Bestie zu befreien.«
»Das ist eine großzügige Geste«, entgegnete ich so freundlich,...
Erscheint lt. Verlag | 6.9.2023 |
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Reihe/Serie | Cataleya |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | Dämon • Dark • Drache • düster • Fantasy • Fee • Feuer • Friede • Humor • Kampf • König • Romance |
ISBN-10 | 3-96741-224-5 / 3967412245 |
ISBN-13 | 978-3-96741-224-6 / 9783967412246 |
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