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Raumkreuzer wird überfallen: Zwei Science Fiction Romane -  Alfred Bekker,  Luc Bahl

Raumkreuzer wird überfallen: Zwei Science Fiction Romane (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8323-4 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende SF-Romane: Überfalll der Naarash (Alfred Bekker) Die Stadt in der Tiefe (Luc Bahl) Gators Gesicht war durch locker sitzende Tücher aus einem speziellen, atmungsaktiven Material bedeckt. Es gab eine hervorspringende Wölbung in der Mitte des breiten Kopfes, der ungefähr ein Drittel der Körperlänge ausmachte. Der Naarash sog mit einem tiefen Atemzug die Methanatmosphäre ein, die an Bord der LASGARAN herrschte. Ein paar Kurzzeitintervalle lang hatte er sich der inneren Versenkung sowie der Zwiesprache mit dem Verborgenen Gott gewidmet. Er brauchte Zuversicht und innere Kraft für die kommende Schlacht... »Kommandierender Handelsherr, wir haben das Zielgebiet erreicht«, sagte der Ruderoffizier der IASGARAN. Auf dem großen Panoramaschirm erschien das Licht einer gelben Sonne. Die Grenzen dreier Sternenreiche bilden hier einen Schnittpunkt, ging es Gator durch den Kopf. Die insektenartigen Ontiden, Menschen und die reptilienhaften Fulirr - vereint in einem lockeren Bündnis. Wir werden es über kurz oder lang mit allen dreien zu tun bekommen... »Uns erreicht eine Grußbotschaft der Raumstation Lerols Auge«, meldete der Kommunikationsoffizier. »Ignorieren!«, befahl Gator. »Wir greifen an!«

Mission Space Army Corps 30: Die Stadt in der Tiefe: Chronik der Sternenkrieger


Luc Bahl


Wie üblich war der Käpt’n betrunken. Aber er hatte es geschafft. Im Gegensatz zu den sechzehn Mann seiner Crew lag er noch nicht unter dem Tisch. Muriel, sein Erster Offizier, würde die Hälfte ihres nächsten Lohns zu ihm rüberschieben müssen. Bar auf die Kralle, ohne Wenn und Aber. Schließlich hatte er die Wette gewonnen. Er war und blieb die Nummer eins auf seinem Schiff, nachdem er alle anderen Großmäuler und Schluckspechte erfolgreich zu Boden gesoffen hatte.
Träge glitt sein abwesender Blick über den eingeschalteten Nahorterschirm. Unmöglich, seine kraftlosen Pupillen noch irgendwo verharren zu lassen. Verdammt! Nur nicht einschlafen … Wo war die vermaledeite Kamera, er brauchte doch einen Beweis für seinen Triumph. Natürlich! Im Ablagekorb für die Frachtaufträge, dort, wo sie ganz bestimmt hingehörte. Er fluchte, lehnte sich ächzend über den Tisch, griff zwei-, dreimal wie blind tastend daneben, dann hatte er den Apparat endlich in der Hand und schaltete ihn ein.

In diesem Moment sah er erneut auf den Nahorterschirm, den das fremde Schiff mittlerweile völlig ausfüllte. Der Schrei, den er ausstoßen wollte, blieb ihm in der Kehle stecken. Heraus kam nur ein fassungsloses Krächzen …

***

»Seit wann sind wir ein Unternehmen für die Aufspürung von Weltraumschrott?«, schimpfte Robert Ukasi lauthals. »Es geht mich zwar nichts an, Captain«, fuhr er nach einer besänftigenden Geste von Rena Sunfrost fort, »aber haben wir keine dringlicheren Probleme zu erledigen?«
»Diese Einschätzung dürfen Sie zwar äußern, Lieutenant Commander«, erwiderte Rena Sunfrost, »aber nur hier intern an Bord und so lange sie unter uns bleibt. Denn Befehl ist nun mal Befehl. Klar?«
»Aye, Captain.«
Der Taktikoffizier der STERNENKRIEGER war nach der leisen, aber bestimmt vorgebrachten Entgegnung einige Zentimeter in sich zusammengesunken.
Insgeheim stimmte Sunfrost ihm zu. Das Damokles-Schwert, das seit einigen Monaten über den Köpfen der Humanen Welten schwebte, war heruntergefallen. Das Parasitenvolk der Etnord war in diesen Sektor der Galaxis eingefallen.
Dabei hatte die Menschheit noch Glück gehabt, denn das war nicht bei Wurmloch Alpha geschehen, das sich im Gebiet der Humanen Welten befand. Die Aggressoren kamen durch Wurmloch Beta im Territorium der Fulirr.
Rena glaubte nicht, dass die Sauroiden diesen übermächtigen Feind aufhalten konnten, und mit dieser Meinung war sie nicht allein. Vielleicht könnte ein Bündnis aller bekannten Rassen den Etnord widerstehen. Doch es schien unwahrscheinlich, dass es tatsächlich dazu kam.
Also musste sich das Space Army Corps nach anderen Möglichkeiten umsehen, um diese Bedrohung aufzuhalten. Man griff nach jedem Strohhalm. Und damit war Rena wieder bei ihrem aktuellen Auftrag.
»Nachdem wir das geklärt haben, darf ich also wieder um Ihre Aufmerksamkeit bitten …« Rena erhob sich von ihrem Sessel in dem zweckmäßig eingerichteten Konferenzraum, der sich unmittelbar zwischen der Brücke und ihrem winzigen Büro befand. »Ich zeige Ihnen jetzt die einzige Aufzeichnung, die nach der Havarie der GÖTTERFUNKE mit dem unbekannten Schiff in dem Wrack des Lastraumers gefunden wurde …« Der große Monitor an der Stirnwand des Konferenzsaals flackerte auf. Ein grobpixeliges Bild erschien, auf dem Einzelheiten kaum zu erkennen waren.
»Äh, Ma’am …«
»Ja, Lieutenant Riggs?«
»Womit wurden diese Bilder gemacht?«
Die Frage war berechtigt. Normalerweise verfügte jedes Schiff über ein mehrstufiges Ortersystem und für den Nahbereich leistungsfähige optische Kameras, deren Daten automatisch in den Schiffsrechnern gespeichert wurden. Das gehörte gewissermaßen zur Grundausstattung, ohne die selbst der abgetakeltste Frachter keine Normalraumlizenz erhielt, von einer Genehmigung für den Sandström-Raum ganz zu schweigen.
»Mit einer kleinen billigen Handkamera, die man für ein paar Galax in den Duty-free-Shops aller Raumhäfen nachgeschmissen bekommt«, antwortete Sunfrost. »Und um Ihrer zweiten Frage zuvorzukommen … Nein, andere Aufzeichnungen gibt es nicht.«
»Aber man kann doch hier im Hintergrund sehen, dass die Nahorteranlage des Schiffes in Betrieb war?«
»Richtig, Riggs. Trotzdem gibt’s keine anderen Aufzeichnungen. Der Grund dafür … Na ja … Die Führung der GÖTTERFUNKE ist wohl – gelinde gesagt – etwas unkonventionell gewesen …«
»Lässt sich das präzisieren, Ma’am?«, erkundigte sich Van Doren, ihr Erster Offizier.
Mistkerl!, dachte sie. Du weißt das doch schon.
Ihrem Gesicht war allerdings nichts anzusehen. Mit einem maliziösen Lächeln beantwortete sie die Frage: »Nicht nur die Führung der GÖTTERFUNKE war unkonventionell, sondern auch ihre Fracht. Offiziell hatte sie Mitromelchit, einen Katalysatorstoff für die chemische Industrie, geladen. Sie transportierte aber auch noch eine inoffizielle Fracht …«
»Schmuggelware?«, fragte Ortungsoffizier Riggs eifrig.
»Gewissermaßen, Lieutenant. Jeder verfügbare Speicherplatz des Schiffes, jeder Chip war bis zum letzten Bit voll gestopft mit den Daten weganischer Pornos. Wie jeder von Ihnen weiß, sind sie in vielen Provinzen auf der Erde illegal. Deshalb hat wohl ein findiger Schiffsingenieur unter anderem auch die automatische Aufzeichnung geblockt, die fraß in seinen Augen wohl nur unnötigen Speicherplatz …«
Rena ließ ihren Blick über die versammelten Offiziere ihres Schiffs gleiten. Niemand wagte es, noch eine weitere Frage zu stellen.
»Der einzige Hinweis auf das Unglück ist also nur die Kamera, die irgendjemand im Augenblick der Havarie eingeschaltet hat. Es wurden nur ein paar Sekunden aufgezeichnet. Das ist alles, was wir haben …«
»Lässt sich anhand des Wracks der GÖTTERFUNKE denn irgendetwas zum Hergang oder Ablauf des Unfalls sagen?«, fragte Susan Jamalkerim, die Kommunikationsoffizierin.
»Es gab eine direkte Kollision«, sagte Rena. »Hüllenbruch auf der gesamten Breitseite des Frachtraumers. Offensichtlich war die Elektronik des Schiffes so weit lahm gelegt, dass sich noch nicht einmal notfallmäßig irgendwelche Schotts schließen konnten. Die Atmosphäre entwich schlagartig. Die gesamte Besatzung erstickte …«
»Aber – Ma’am. Ich begreife das nicht«, mischte sich wieder Riggs in die Debatte ein. »Haben die denn alle gepennt? Solch ein Riese, mit dem die GÖTTERFUNKE da aneinander gerumpelt ist, nähert sich doch nicht einfach so – völlig unbemerkt. Die müssen das Ding doch gesehen haben?«
»Sie haben Recht, Lieutenant. Die Besatzung hat geschlafen. Und zwar tief und fest bis auf die Person, der es zuletzt noch gelungen ist, die kleine Handkamera einzuschalten.«
»Aber wie ist das möglich?«
Rena lachte innerlich. Das Chaos und die Disziplinlosigkeit, die auf manchen zivilen Raumschiffen herrschte, war tatsächlich für die meisten Besatzungsmitglieder der STERNENKRIEGER unvorstellbar. Sie nahm das als gutes Zeichen. Es war ein gutes Zeichen.
»Man hat natürlich die Leichen untersucht. Sie waren durch die Bank stark alkoholisiert.«
»Komasaufen …«, knurrte Ukasi.
Rena zuckte mit den Schultern. »Zumindest eines hat der Autopilot der GÖTTERFUNKE noch hinbekommen. Im Moment der Kollision wurde ein automatisches Notsignal abgesetzt. Sonst hätte die Reederei, für die das Schiff fuhr, kaum eine Chance gehabt, das Wrack zu orten.«
Rena drückte auf einen Knopf und fror die nur wenige Sekunden in einem sich ständig wiederholenden Loop dauernde Aufzeichnung zu einem Standbild ein.
»Wir – sprich das Space Army Corps – kommen nur deshalb mit ins Spiel.« Sie zeigte auf eine bestimmte Stelle im Bild. Die kurze, wackelige Aufzeichnung der Handkamera hatte den großen Monitor eines Nahortungssystems im Visier. Auf vielen Schiffen ersetzten diese Bildschirme gewissermaßen die Fenster nach draußen. Auf diesem Monitor war ein Ausschnitt des gigantischen, unbeleuchteten, nur von den Scheinwerfern des Frachtraumers angestrahlten Kolosses zu sehen, des fremden Schiffes, das Sekundenbruchteile später die GÖTTERFUNKE aufgeschlitzt hatte.
»Ich gebe zu, viel ist nicht zu erkennen«, sagte Rena. »Aber genug, um eindeutig sagen zu können, dass es sich um einen völlig unbekannten Bautyp handelt. Weder Qriid, noch Fulirr, noch Ontiden, J’eebem oder wen wir sonst noch als raumfahrendes Volk diesseits und jenseits von Wurmloch Alpha kennen, baut solche Schiffe …«
»Scheint schon etwas älter zu sein …«, murmelte Wiley Riggs.
»Woran stellen Sie das fest?«
»Das da«, der junge Offizier stand auf und ging zum Bildschirm, »könnten Einschläge von Kleinstmeteroiten sein …« Sie deutete auf einige undeutliche Farbkleckse.
»Vielleicht«, erwiderte Rena. Sie konnte nichts erkennen. »Aber das würde bedeuten, dass dieses riesige, unbekannten Schiff schon sehr lange ausschließlich im Normalraum herumfliegen muss … Und es beantwortet nicht die Frage, wer es erbaut hat.«
»Konnte es denn bisher...

Erscheint lt. Verlag 15.8.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-8323-6 / 3738983236
ISBN-13 978-3-7389-8323-4 / 9783738983234
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