Burmester und die Verschwundene: Hamburg Krimi: Burmester ermittelt 11
Kriminalroman von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 104 Taschenbuchseiten.
Die Industriellen-Tochter Sina Maywald interessiert sich für Okkultismus und Totenbeschwörung - und dann ist sie plötzlich selbst kaum mehr als ein Gespenst!
Sina ist wie vom Erdboden verschluckt - als wäre sie geradewegs ins Bermuda-Dreieck gesegelt, und die Spur der jungen Frau scheint zunächst im Jenseits zu enden. Dann taucht plötzlich ein Brief von ihr auf. Das Jenseits lässt aus Hannover grüßen und Privatdetektiv Aldo Burmester bleibt nichts anderes übrig, als einer Blutspur finsterer Rituale zu folgen, wo eine Serie seltsamer Morde Aufmerksamkeit erregt hat. Der dortige Polizeichef ist allerdings alles andere als begeistert von der Idee, Aldo zu helfen. Ein Mann, der halb wahnsinnig ist vor Angst, wird von Aldo Burmester aufgestöbert und hat wenig später auch schon eine Kugel im Kopf - und auch Aldo muss sich alle Mühe geben, am Leben zu bleiben. Er weiß, dass er alles auf eine Karte setzen muss und entschließt sich zu einem riskanten Plan.
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author
© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
Hamburg im Jahr 1995…
Aldo Burmester ließ die Zigarette zwischens einen Lippen aufglimmen. Dann nahm er sie zwischen Daumen und Zeigefinger und blies den Rauch hinaus.
Von seinem Büro in der Beenckstraße aus hatte der Hamburger Privatdetektiv einen fantastischen Blick auf die Außenalster. Segelboote bewegten sich dort. Ihre Segel sahen auf dem in der Sonne glitzernden Wasser wie Schmetterlinge aus. Ein Frachter quälte sich nordwärts. Möwen kreisten in der Luft.
“Das wird dich nochmal umbringen, Aldo!”, meldete sich Jana Marschmann zu Wort. Seine Assistentin. Sie war blond und kurvenreich. Und manchmal deutlich vernünftiger, als Aldo Burmester selbst. Zumindest in manchen Punkten.
“Was?”, fragte er.
“Na, die Glimmstengel.”
“Kann schon sein.”
“Du kommst nicht davon los, nicht wahr?”
“Ich könnte jederzeit davon loskommen.”
“Ach!”
“Wenn ich wollte!”
“Und du willst nur nicht.”
“So ist es.”
Er blies ihr den Rauch ins Gesicht.
Sie drehte den Kopf zur Seite.
“Lass das.”
“Riecht das nicht gut?”
“Das verträgt sich nicht mit meinem Haarspray!”
“Fällt die Beton-Walle-Mähne dann in sich zusammen?”
“Das will ich nicht hoffen.”
“Na, dann…”
“Manche Menschen überspielen ihre Nervosität mit einer Zigarette, Aldo…”
“Ich gebe zu: Ich bin nervös.”
“Warum?”
“Weil wir jetzt schon seit einer Woche keinen Auftrag haben. Aber die Kosten laufen weiter.”
“Es gibt immer wieder mal Durststrecken, Aldo.”
“Ich weiß.”
“Willst du mich darauf vorbereiten, dass du mich entlassen musst?”
“Nein, so schlimm ist es noch nicht.”
Jana Marschmann atmete tief durch. Ihre Brüste hoben und senkten sich dabei.
“Dann bin ich ja beruhigt. Fürs Erste zumindest.”
“Ich wollte dich nicht beunruhigen. Aber ich mache mir meine Gedanken.”
In diesem Augenblick klingelte das Telefon.
“Siehst du, Aldo! Jede Durststrecke geht auch mal zu Ende!”, sagte Jana und ging dann an den den Apparat.
*
An einem anderen Ort…
"Wir müssen tanken, sonst bleibt uns der Wagen gleich stehen!"
"Markus! Glaubst du, dass sie uns noch folgen?" Markus wandte sich zu der jungen Frau um, die neben ihm auf dem Beifahrersitz des klapprigen Kastenwagens saß. Dann lachte er kurz und heiser. Verzweiflung klang in seiner Stimme mit.
"Was glaubst du denn!"
"Oh, mein Gott, wo sind wir da nur hineingeraten!" In ihren Augen glitzerten Tränen. Sie schluchzte.
Markus schlug mit dem Handballen wütend gegen das Lenkrad.
"Verliere jetzt nicht die Nerven, Sina!" In Wahrheit war er fast genau so nahe daran wie sie.
"Was sollen wir denn tun, Markus?"
Er schluckte und wirkte ziemlich ratlos.
"Ich weiß es nicht!", gestand er ein. "Ich habe noch die Pistole, die ich einem der Kerle abnehmen konnte. Ganz wehrlos sind wir also nicht."
Sie blickte sich um und sah die Autobahn hinunter, die sie entlang gerast waren, so schnell wie die alte Kutsche es schaffen konnte. Bis zu den Bergen ein paar Kilometer südlich war nichts zu sehen. Die Autobahn war ein gerader Strich in der kaum wechselnden Landschaft. Die Luft flimmerte. Es war heiß.
"Kein auffälliger Wagen zu sehen", meinte sie.
"Ein gutes Zeichen", gab er zurück. Aber natürlich wusste er, dass der Vorsprung, den sie hatten, minimal war und sehr schnell wieder auf Null zusammenschrumpfen konnte. Markus drückte auf das Gas. Dann deutete er mit der Hand nach vorne.
"Dort hinten! Das sieht aus wie eine Tankstelle!", rief er und schöpfte ein wenig Hoffnung.
"Hast du Geld?", fragte Sina.
Er atmete tief durch.
"Keine Mark. Genau wie du, nehme ich an!"
"Sie werden nichts bekommen, wenn wir nicht bezahlen können!"
Markus machte eine wegwerfende Geste.
"Wir können die Polizei anrufen!"
"Oh, Markus! Bis die hier draußen ist, sind wir längst tot!"
Markus bremste den Wagen merklich ab und bog dann zu der Tankstelle ein. Das Restaurant daneben war nicht besonders groß, was auch kaum verwundern konnte. Mit vielen Gästen konnte man an hier nicht rechnen. Ein paar LKW-Fahrer vielleicht, die hier Halt machten, um einen starken Kaffee und ein paar Hamburger zu sich zu nehmen. Im Augenblick war kaum Betrieb.
Umso besser!, dachte Markus und ließ den Blick über das Gelände schweifen. Ein alter Ford stand an den Zapfsäulen. Eine Frau in den mittleren Jahren saß auf dem Beifahrersitz und schien darauf zu warten, dass ihr Mann vom Bezahlen zurückkam.
Fünf Sekunden später tauchte er auf, den Kopf gesenkt und den Blick ins offene Portemonnaie gerichtet, wo er umständlich das Wechselgeld einsortierte.
Markus wartete, bis er eingestiegen und davongefahren war. Dann stellte er sich selbst neben die Zapfsäule.
"Was hast du vor?"
"Wart's ab, Sina! Ich weiß schon, was ich tue!"
Vor dem Restaurant stand ein Kleinlaster mit Verdeck, auf dem das Markenzeichen eines Limonade-Herstellers zu sehen war. Vielleicht jemand, der eine Kleinigkeit essen wollte, möglicherweise auch ein Lieferant.
Ein Geschenk des Himmels!, dachte Markus. Wer immer hier den Laden schmiss, er würde wohl erst einmal beschäftigt sein.
Markus schraubte den Tank auf und ließ das Benzin aus der Zapfpistole laufen.
"Markus, was tust du!", hörte er Sinas Stimme, die inzwischen begriffen hatte, welches Spiel ihr Gefährte zu spielen beabsichtigte.
"Bis das jemand merkt, sind wir längst weg!" Markus zuckte mit den Schultern. "Haben wir eine andere Wahl?"
"Komm, lass uns fahren!", forderte Sina.
"Augenblick noch! Jeder Liter, der im Tank ist, ist drin!" Sina deutete in Richtung Restaurant.
"Markus!"
Aber es war schon so gut wie zu spät. Ein stämmiger Mann in den mittleren Jahren kam schnellen Schrittes heran. Seine Glatze war braungebrannt, seine Augen funkelten giftig.
"Hey, was soll das!"
"Ich dachte, hier wäre Selbstbedienung!" meinte Markus schlagfertig.
"Steht doch extra dran: 'Keine Selbstbedienung'!"
"Habe ich nicht gesehen."
Markus nahm die Zapfpistole aus dem Wagen heraus. Der braungebrannte Glatzkopf riss sie ihm aus der Hand und hängte sie an die Säule.
"Sie sehen, was auf dem...