Soul Searching (eBook)
420 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2209-7 (ISBN)
Werden sie die Vergangenheit hinter sich lassen können, um für eine gemeinsame Zukunft zu kämpfen?
Teagan Firestone braucht eine Veränderung in ihrem Leben. Und so zieht sie in die kleine Stadt Pearl Lake, in der auch schon ihr Bruder Van ein Zuhause gefunden hat. Dort trifft sie auf den attraktiven Aaron Saunders, der zwar einen Ruf als Playboy hat, allerdings sonst nicht viel von sich preis gibt. Doch die Anziehung zwischen den beiden ist so stark, dass sie gar nicht anders können, als Zeit miteinander zu verbringen. Und je öfter sie sich sehen, desto mehr blicken sie hinter die Masken, die beide schon seit Jahren tragen. Haben Teagan und Aaron endlich den einen Menschen gefunden, bei dem sie ganz sie selbst sein können? Oder wiegen die Geheimnisse ihrer Vergangenheit zu schwer, um ihre Herzen vollkommen zu öffnen?
'Wenn du Grumpy x Sunshine und Small Town Tropes magst, wirst du diese Geschichte lieben!' Erin Evelyn Reads
Band 2 der PEARL-LAKE-Dilogie
<p><strong>Helena Hunting</strong> lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in einem Vorort von Toronto. Tagsüber ist sie Grundschul-Englischlehrerin, nachts wird sie Bestseller-Autorin von heißen und berührenden Liebesromanen.</p>
1
WILLKOMMEN IN DEINEM NEUEN LEBEN
Teagan
»Dad, kannst du mal herkommen?«, rufe ich. Einen Moment lang frage ich mich panisch, wie höllisch dieser Morgen werden wird.
Ein Umzugswagen biegt gerade rückwärts in unsere Auffahrt ein.
Vor einem knappen Jahr haben wir die sechshundertfünfzig-Quadratmeter-Villa aufgegeben, die wir uns nicht mehr leisten konnten, es sei denn, wir hätten die meisten unserer wichtigen Organe auf dem Schwarzmarkt verkauft – und sind in ein Haus mit nur noch hundertfünfundachtzig Quadratmetern Wohnfläche gezogen. Fast zwei Jahrzehnte lang hat mein Vater den Verlust meiner Mutter, möge sie in Frieden ruhen, mit exzessiven Ausgaben betrauert oder besser: kompensiert. Erst nach einem Skandal in der Familie wurde ihm klar, dass er einige wichtige Veränderungen in seinem Leben vornehmen musste, unter anderem, dass er kein Geld mehr ausgeben durfte, das er nicht hatte.
Ich lasse das Paket stehen, das ich gerade für meinen jüngeren Bruder packe, und bin schon halb durch den Raum, als mein Vater in der Tür steht. Er sieht besorgt aus. »Was ist denn los?«
»Ich weiß es nicht. Sag du es mir.« Ich gehe nach draußen, wo der Umzugswagen weiter mit einem Alarmpiepen zur Garage zurücksetzt. »Bitte sag mir, dass wir nicht wieder umziehen müssen.«
»Oh! Nein, nein, Teagan.« Er stellt sich neben mich und legt mir einen Arm um die Schulter. »Nein, wir ziehen nicht um. Ich wollte eigentlich vorher mit dir darüber sprechen.«
Meiner kurzlebigen Erleichterung folgt schnell Verwirrung. Mein Vater wirkt … bekümmert? »Worüber willst du mit mir sprechen?«
»Kleinen Moment. Ich muss ihnen eben die Garage aufmachen, dann können wir reden.« Er eilt davon, und kurz darauf höre ich, wie das Garagentor geöffnet wird. Ein Mitarbeiter der Umzugsfirma springt auf der Beifahrerseite aus dem Laster, und mein Vater geht auf ihn zu.
Wenn wir nicht ausziehen, muss wohl jemand anderes einziehen. Es kann keiner meiner Brüder sein, denn Bradley, der jüngste von uns, sitzt im Gefängnis – deshalb stelle ich ihm ja gerade ein Care-Paket zusammen. Manchmal frage ich mich, ob er nicht dort gelandet wäre, wo er jetzt ist, wenn ich eine bessere große Schwester gewesen wäre. Und mein älterer Bruder lebt mit seiner Verlobten in Pearl Lake. So bleibt nur eine weitere Möglichkeit zur Erklärung des Möbelwagens.
Inzwischen bringen zwei Männer in Firmen-T-Shirts und alten zerrissenen Jeans Umzugskisten und Möbel in die Garage. Einen der Stühle, die sie hineintragen, erkenne ich. Er ist auf dem Foto zu sehen, das Dad seit einem halben Jahr als Bildschirmschoner benutzt und das ihn und seine Freundin zeigt.
Ich trete vom Fenster zurück und packe noch einige Nummern des Wall Street Journals und ein paar neue Notizbücher in das Paket. Ich will sichergehen, dass es heute in die Post kommt, damit Bradley es am Wochenende hat. Ein paar Minuten später steht Dad wieder in meiner Tür.
»Danielle zieht bei uns ein«, sage ich, ohne ihn anzuschauen.
»Sie hat mich gestern Abend angerufen, um mir mitzuteilen, dass die Umzugsfirma den Transport für heute statt für Samstag eingeplant hat. Ich wollte mit dir darüber reden, bevor sie eintreffen, aber ich wusste nicht, ob du schon wach bist und wollte dich nicht stören. Ich wollte dich wirklich nicht überrumpeln, Schatz.«
Ich werfe einen Blick auf die Uhr auf meinem Nachttisch. Es ist neun Uhr dreißig. An einem Mittwoch. Es ist unser Homeoffice-Tag, und Dad sagt mir immer, dass ich ausschlafen kann. Was ich so gut wie nie tue.
Dass sein Plan war, mich ein paar Stunden vorher über unsere neue Mitbewohnerin zu informieren, ist keine große Überraschung. Die Hälfte seiner Lebensentscheidungen scheint er sich erst im Nachhinein zu überlegen.
Ich zwinge mich zu einem strahlenden Lächeln. Es ist nicht so, dass ich nicht möchte, dass er jemanden in seinem Leben hat. Wenn jemand Glück verdient, dann ist es mein Vater. Er hat so viele Turbulenzen und Auseinandersetzungen erlebt, dass es auch für mehrere Leben gereicht hätte.
»Du und Danielle habt viel Zeit miteinander verbracht. Ich finde es toll, dass ihr euch entschieden habt, den nächsten Schritt in eurer Beziehung zu machen.«
Es ist nicht so, dass ich mir Sorgen mache, dass Danielle so kurz nach dem Beginn ihrer Beziehung bei uns einzieht. Das Problem ist eher, dass ich Mitte zwanzig bin und immer noch bei meinem Vater wohne. Ich habe sogar vorgeschlagen, mir eine eigene Wohnung zu suchen, als er sich verkleinert hat. Aber dann trennte ich mich von meinem langjährigen Freund, und mein Vater sagte, er würde sich ohne mich einsam fühlen. Und dass er meine Backkünste vermissen würde, also zog ich mit ihm zusammen in das kleinere Haus. Und jetzt das.
Er schenkt mir ein entschuldigendes Lächeln. »Ich wollte, dass wir uns hinsetzen und reden. Danielle hat sich Sorgen gemacht. Ich weiß, wir sind noch nicht so lange zusammen.«
»Wenn man’s weiß, weiß man’s eben, richtig?« Sechs Monate sind nicht lang, aber auch nicht kurz. Und mein Vater hat in den letzten zwei Jahrzehnten niemanden gedatet, also kommt ihm das wahrscheinlich sehr lang vor.
Er lächelt auf mich herab. »Ich bin so erleichtert, dass du das sagst. Ich weiß, dass du und Danielle gut miteinander auskommen werdet.«
»Das werden wir auf jeden Fall.« Ich nicke und versuche, seine Bedenken zu zerstreuen.
Danielle ist eine nette Frau. Sie ist etwa zehn Jahre jünger als mein Vater und hat auch ihren Ehepartner verloren. Sie haben sich bei einer Gruppentherapie kennengelernt und sind seitdem befreundet. Im letzten halben Jahr war sie oft bei uns zu Hause, meistens bevor sie und mein Vater ausgingen. Sie fahren viel mit dem Fahrrad, gehen wandern und verabreden sich zum Abendessen. Sie und ich unterhalten uns immer ein bisschen, aber das war’s auch schon.
»Wir haben nicht damit gerechnet, dass der Möbelwagen so früh kommt, also wird sie erst nach der Arbeit hier sein. Ich könnte uns zum Abendessen was liefern lassen. Vielleicht können wir in dem Sushi-Restaurant bestellen, das ihr beide so liebt?«
Der Gedanke, an dem Abend, an dem die Freundin meines Vaters in das Haus einzieht, mit der »Familie« zu Abend zu essen, ist unangenehm. Wenn ich in das Haus meines Freundes einziehen würde, würde ich nicht wollen, dass mir ein Dritter im Bunde die Freude verdirbt. Schon gar nicht, wenn es sich um eine erwachsene Tochter handelt.
»Ich wollte doch dieses Wochenende Van in Pearl Lake besuchen, Dad. Eigentlich wollte ich am Freitag hinfahren, aber ich könnte auch schon früher aufbrechen, damit du und Danielle die Möglichkeit habt, alles zu regeln.«
Mein Bruder Van hatte mir beiläufig vorgeschlagen, ihn bald zu besuchen, wie fast jedes Mal, wenn ich mit ihm spreche, aber ich hatte mich nicht festgelegt. Hoffentlich hat er nichts dagegen, dass ich spontan vorbeikomme, und zwar mitten in der Woche und mit dem Plan, mehrere Tage zu bleiben.
Dad zieht die Stirn in Falten. »Ich wusste nicht, dass du zu Van fährst.«
»Oh. Ich dachte, ich hätte es erwähnt«, lüge ich.
»Ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast, du müsstest früher fahren, weil Danielle einzieht.«
Ich winke ab. »Van wird es nichts ausmachen. Die Ein-Zimmer-Wohnung, zu der er das Obergeschoss der Garage ausbaut, ist fast fertig. Ist es okay, wenn ich mir ein langes Wochenende nehme?«
»Natürlich – du nimmst dir ja selten frei.«
»Ich packe eine Tasche und sage Van, dass ich auf dem Weg zu ihm bin. Diese Woche soll es dort wunderschön sein. Ungewöhnlich warm für Ende April. Ich nehme ein paar Bücher mit und genieße die Sonne, die Entspannung und die Zeit mit meinem Bruder.« Und ich kann seine Gefriertruhe mit selbst gemachten Gerichten füllen wie letztes Mal. Er und Dillion haben beide lange Arbeitstage, und Van schätzt es, für solche Gelegenheiten Vorgekochtes aus dem Gefrierschrank holen zu können.
»Du bist wirklich die beste Tochter, die sich ein Vater wünschen kann. Danke.« Er zieht mich in eine Umarmung und küsst mich auf den Kopf, als wäre ich sechs und nicht sechsundzwanzig Jahre alt. »Vielleicht bereite ich etwas Romantisches für Danielle vor. Das wäre doch schön, oder?«
»Auf jeden Fall!« Und genau das ist der Grund, warum ich dieses Wochenende nicht hier sein möchte. Ich habe kein Problem damit, wenn mein Vater romantische Dinge für Danielle tut, aber ich muss nicht dabei sein.
Er nickt, wendet sich ab und geht beschwingt den Flur entlang zu seinem Büro. Ich schließe meine Schlafzimmertür und lehne mich dagegen. Ich reibe die Stelle zwischen meinen Augenbrauen und versuche, nicht die Stirn zu runzeln. Portia, meine ehemals beste Freundin, hat mir immer gesagt, dass ich keine Emotionen zeigen soll, wenn ich nicht glücklich bin, um nicht vorzeitig Falten zu bekommen. Ich atme tief ein und aus. Normalerweise würde ich meinen Bruder anrufen, aber wenn ich seine Stimme höre, werde ich mich am Telefon verplappern. Also schicke ich ihm stattdessen eine kurze Nachricht.
Teagan: Wie weit bist du mit der Wohnung über der Garage?
Van: 85–90 Prozent. Warum, ist was los?
Teagan: Ich denke darüber nach, ein paar Tage Urlaub zu nehmen, wenn du nichts gegen einen Gast übers Wochenende hast.
Van: Du weißt, dass du immer willkommen bist. Wann kommst du?
Teagan: In einer Stunde oder so. Wäre das okay?
Die Punkte erscheinen und verschwinden ein paarmal. Ich will ihm gerade texten, dass ich bis morgen oder Freitag...
Erscheint lt. Verlag | 1.3.2024 |
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Reihe/Serie | Pearl-Lake-Reihe |
Übersetzer | Michaela Link |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Love on the Lake |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Aaron Saunders • dramatisch • Emotional • game changer • Große Gefühle • Hot as Ice • Lakeside • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mills Brothers • Nachbarn • Nähe • Pearl lake • Romance • Romantik • romantisch • second chances • Small Town Romance • Teagan Firestone |
ISBN-10 | 3-7363-2209-7 / 3736322097 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2209-7 / 9783736322097 |
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