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Raumkreuzer jagt Weltraumbarbaren: Zwei Science Fiction Romane -  Alfred Bekker,  Mara Laue

Raumkreuzer jagt Weltraumbarbaren: Zwei Science Fiction Romane (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8281-7 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende SF-Romane: Sklavenschiff (Alfred Bekker) Fluchtgedanken zwischen den Sternen (Mara Laue) Der Blick auf den Planeten, in dessen Orbit die STERNENKRIEGER II gerade einschwenkte, war trostlos. Nein, »trostlos« war bei näherer Betrachtung ein absolut unpassendes Wort. Auf einen Planeten bezogen, beschrieb es eine Welt, die von Natur aus eine gleichförmige oder auch unfruchtbare Landschaft aufwies, wie zum Beispiel eine Wüste. Doch selbst die trostloseste Wüste besaß immer auch eine gewisse Schönheit. Yaksaka VII besaß sie nicht mehr. Die einst fruchtbare, blühende Welt am Rande des K'aradan-Imperiums, wegen seiner herrlichen Landschaft und als kulturelles Zentrums für Künstler oft als »Juwel des Imperiums« bezeichnet, war nur noch ein lebloser Klumpen Gestein in der Unendlichkeit des Alls, auf dem kein Leben mehr existierte. Und über Jahrtausende hinweg nicht mehr existieren würde. Denn Yaksaka VII war das jüngste, aber keineswegs letzte Opfer jener Welten-Verwüster, die sich selbst Morrhm nannten ...

Mission Space Army Corps 17: Fluchtgedanken zwischen den Sternen: Chronik der Sternenkrieger


Mara Laue




Der Blick auf den Planeten, in dessen Orbit die STERNENKRIEGER II gerade einschwenkte, war trostlos. Nein, »trostlos« war bei näherer Betrachtung ein absolut unpassendes Wort. Auf einen Planeten bezogen, beschrieb es eine Welt, die von Natur aus eine gleichförmige oder auch unfruchtbare Landschaft aufwies, wie zum Beispiel eine Wüste. Doch selbst die trostloseste Wüste besaß immer auch eine gewisse Schönheit.
Yaksaka VII besaß sie nicht mehr. Die einst fruchtbare, blühende Welt am Rande des K'aradan-Imperiums, wegen seiner herrlichen Landschaft und als kulturelles Zentrums für Künstler oft als »Juwel des Imperiums« bezeichnet, war nur noch ein lebloser Klumpen Gestein in der Unendlichkeit des Alls, auf dem kein Leben mehr existierte. Und über Jahrtausende hinweg nicht mehr existieren würde.
Denn Yaksaka VII war das jüngste, aber keineswegs letzte Opfer jener Welten-Verwüster, die sich selbst Morrhm nannten …
***
Commander Steven Van Doren, Erster Offizier der STERNENKRIEGER starrte stumm und äußerlich unbewegt auf das schreckliche Bild, das sich ihm und dem Rest der Brücken-Crew auf dem Hauptbildschirm bot. Sie hatten in den letzten Monaten, seit die Morrhm zum ersten Mal im Gebiet der K'aradan aufgetaucht waren und Otanos Zivilisation dem Erdboden gleichgemacht hatten, acht weitere zerstörte Welten gesehen – das war nicht einmal ein Drittel der überfallenen Planeten –, die alle das gleiche Bild boten. Sie waren mit Atombomben verstrahlt worden.
Auf den größeren Welten hatte es Überlebende gegeben, von denen aber mindestens die Hälfte an den Folgen schwerster Verstrahlung sterben würde. Und der Rest würde auf andere Welten evakuiert werden müssen. Kleinere Welten wie Yaksaka VII waren vollständig entvölkert und zu Strahlungshöllen geworden.
Natürlich bestand die Besatzung der STERNENKRIEGER aus erfahrenen Soldaten, die schon manche Schlacht geschlagen hatten. Der Anblick zerstörter Schiffe und verwüsteter Welten war ihnen nicht fremd. Doch was sie alle so erschütterte, war die Sinnlosigkeit dieser Zerstörung. Nach allem, was die Menschen und verbündeten K'aradan herausgefunden hatten, überfielen die Morrhm besiedelte Planeten, um sie zu plündern und sich mit Rohstoffen, technischen Geräten, Nahrungsmitteln und was sie sonst noch brauchten einzudecken. Sobald sie genug hatten, vernichteten sie den Rest. Und das war in aller Augen nichts anderes als blinde Zerstörungswut und Grausamkeit.
Sie entführten sogar einen Teil der Bewohner der Welten, die sie heimsuchten. Wahrscheinlich zwangen sie die, für sich zu arbeiten. Oder sie brauchten sie als Versuchskaninchen für irgendwelche Experimente. Einen anderen Sinn machte es jedenfalls nicht, so viele Leute mitzunehmen.
Unglücklicherweise war auch Rena Sunfrost, die ehemalige Kommandantin der STERNENKRIEGER, bei ihrem ersten Zusammenstoß mit den Morrhm entführt worden. Inzwischen verfügte die STERNENKRIEGER II über einen neuen Captain und Sunfrost galt als gefallen.
Van Doren presste die Lippen zusammen. Es hatte ihn gewurmt, dass die STERNENKRIEGER aus dem K'aradan-Gebiet abgezogen worden war. Er hatte sich wie ein Verräter gefühlt, der seinen Captain im Stich gelassen hatte. Jetzt war der Sondereinsatzkreuzer zurückgekehrt und dessen Crew bekam die Gelegenheit, Rena Sunfrost zu rächen, sobald sie die Morrhm aufgespürt hatten.
Doch das gestaltete sich überaus schwierig. Zum einen benutzten die Morrhm ein Fortbewegungssystem für ihre Schiffe, das einer Teleportation gleichkam. Sie »sprangen« über Lichtjahre hinweg von einem Punkt zum anderen und hinterließen dabei kaum eine Signatur, der man folgen konnte.
Die zweite Schwierigkeit bestand darin, dass sie bei ihren Beutezügen nicht logisch vorgingen. Es gab kein erkennbares Muster mehr, anhand dessen man hätte voraussagen können, wo sie wahrscheinlich als Nächstes auftauchen würden. Rena Sunfrost hatte es einmal mit ihrer Intuition versucht und damit auch ins Schwarze getroffen. Aber wie es aussah, war das nur Zufall gewesen. Die Morrhm schienen sich die Ziele für ihre Überfälle ganz willkürlich auszusuchen, beinahe so wie wenn sie blind umherhüpften.
Yaksaka VII hatte zu Anfang des Überfalls noch einen Notruf ausgesandt. Doch niemand hätte ihnen helfen können, selbst wenn Verbände der K'aradan oder der Humanen Welten rechtzeitig vor Ort gewesen wären. Die einzige Möglichkeit, die Morrhm aufzuhalten, bestand darin, irgendwie herauszufinden, wohin sie sich als Nächstes wenden würden, bevor sie dort ankamen und sie an dem Punkt mit einer schlagkräftigen Übermacht zu erwarten.
Aber noch gab es keine Möglichkeit, ihr nächstes Ziel vorauszuberechnen. Die Verfolger konnten nichts anderes tun, als sie zu verfolgen und zu hoffen, dass sie auf dem nächsten zerbombten Planeten noch Überlebende fanden, denen sie helfen konnten. Oder einen Hinweis auf das nächste Ziel der Morrhm.
Auf Yaksaka würden sie allerdings weder das eine noch das andere finden. Denn wie die Scanner zeigten, gab es dort nicht einmal mehr lebende Mikroben.
Ich fange langsam an abzustumpfen, dachte Van Doren, während er das Bild des Planeten betrachtete. Yaksakas Anblick berührt mich nicht mehr so sehr wie die anderen vor ihm zerstörten Planeten. Ich muss aufpassen, dass diese Haltung nicht zur Gewohnheit wird. Andererseits … Wie viele zerstörte Welten kann ein Mensch ertragen, bevor er überschnappt? Da ist es besser, nicht mehr so intensiv zu fühlen. Zumindest vorübergehend.
Er warf einen kurzen Blick zur Seite, wo Captain Milton Warrington III. im Kommandosessel saß, den man ihm als Ersatz für Rena Sunfrost aufs Auge gedrückt hatte. Dem Mittfünfziger mit dem schütteren Haar und dem rundlichen Bauch stand das Entsetzen im Gesicht geschrieben. Warrington erweckte den Eindruck, als würde ihm jeden Moment übel werden und er sich entschuldigen, um auf die Toilette zu eilen, wo er wohl den Rest seines Frühstücks wieder von sich gab.
Van Dorens Gesichtsausdruck verhärtete sich kaum merklich. Verdammt, er ist der Captain! Er sollte mit gutem Beispiel vorangehen und sich zusammenreißen. Die Moral der Crew hängt von seinem Vorbild ab. Rena Sunfrost hätte niemals ihre Gefühle so offen gezeigt.
Aber Rena Sunfrost war nicht an Bord. Es war sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt noch lebte. Das Flottenkommando hatte bereits eine Trauerfeier für sie abgehalten und für jene, die tatsächlich im Kampf gegen die Morrhm gefallen waren. Steven Van Doren würde aber erst von ihrem Tod überzeugt sein, wenn er ihre Leiche gesehen hatte. Oder wenn so viel Zeit seit ihrer Entführung vergangen war, dass die Wahrscheinlichkeit, sie lebend zu finden, gleich null war.
Er mochte es sich nicht einmal vor sich selbst eingestehen, aber er wollte Rena Sunfrost zurück auf dem Kommandosessel der STERNENKRIEGER haben.
Milton Warrington war ein armseliger Ersatz. Genau genommen konnte er Rena nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen. Er hatte es überhaupt nur bis zum Captain geschafft, weil er aus einer einflussreichen Familie stammte und altersmäßig mit den jeweiligen Beförderungen an der Reihe gewesen war. Er hatte sich, anders als Rena, Van Doren und eine ganze Reihe anderer Führungsoffiziere, seinen jeweiligen Rang nie durch Leistung im Kampf verdient.
Und das merkte man. Als Kommandant eines Kriegsschiffs war er eine absolute Fehlbesetzung. Er verstand allenfalls in der Theorie etwas von Taktik und hätte Schiff und Crew schon manches Mal in die Bredouille geritten, hätte die Koordination der Gefechte nicht dem Ersten Offizier und somit Van Doren oblegen. Davon abgesehen behandelte er die Crew immer noch teilweise wie unmündige Schulkinder, was nicht dazu beitrug, dass er besonders wohlgelitten war.
Unter Rena Sunfrost hatte jedes Crewmitglied seinen Dienst mit Begeisterung und Stolz versehen. Unter Milton Warrington III. machten fast alle nur noch Dienst nach Vorschrift, und Van Doren hatte schon einige Versetzungsgesuche gesehen. Zumindest von jenen, die unter Sunfrost gedient hatten.
Nach dem verlustreichen Kampf gegen die Morrhm, bei dem es denen gelungen war, die STERNENKRIEGER zu entern, hatten 17 Besatzungsmitglieder und 12 Marines ersetzt werden müssen, die gefallen waren. Außerdem noch einige weitere Leute, die es psychisch nicht verkraftet hatten, dass die Morrhm nicht nur die STERNENKRIEGER geknackt hatten wie eine Konservendose, sondern ihren Captain direkt von der Brücke, also mitten aus dem Herzen des Schiffes entführt hatten, wohin sie eigentlich niemals hätten vordringen können und dürfen.
»Scans abgeschlossen«, meldete Ortungsoffizier Wiley Riggs tonlos. »Da unten gibt es nichts mehr außer der Strahlenwüste, die wir auf dem Bildschirm sehen.«
Warrington starrte immer noch erschüttert auf die zerstörte Landschaft von Yaksaka VII und schwieg.
»Sir?« Van Doren brachte es fertig, in dieses einsilbige Wort eine Bandbreite von Ausdruck zu legen, die von kaum wahrnehmbarer Schärfe über Mahnung bis hin zu ebenso kaum...

Erscheint lt. Verlag 6.8.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-8281-7 / 3738982817
ISBN-13 978-3-7389-8281-7 / 9783738982817
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