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Thriller Quartett 4085 -  Alfred Bekker,  Pete Hackett,  Thomas West

Thriller Quartett 4085 (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
600 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8228-2 (ISBN)
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von Alfred Bekker, Pete Hackett, Thomas West Kriminalromane der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Dieses Buch enthält folgende Krimis: Pete Hackett: Tödliche Altlasten Alfred Bekker: East Harlem Killer Thomas West: Trevellian kommt nicht aus der Klemme raus Pete Hackett: Trevellian und die Truckermafia Drei Kriminalromane der Sonderklasse: hart, überraschend und actionreich.

2


Deputy Inspector Cassidy und seine schöne Kollegin fuhren zunächst zur Umweltschutzbehörde. Dort legte man ihnen die Gutachten vor, die vor mehr als fünfundzwanzig Jahren erstellt wurden, und auch den Schriftverkehr, den die Umweltschutzbehörde mit dem Stadtbauamt und Scott Wilanders Immobilienfirma führte. Da war auch eine Kopie der Unbedenklichkeitsbescheinigung der Umweltschutzbehörde, die ein Mann mit Namen Harvey McCutchen unterzeichnet hatte. Sie erfuhren, dass McCutchen vor sechzehn Jahren gestorben war. Das Original des Dokuments befand sich bei der Baubehörde.

„Können Sie uns ein anderes Dokument mit seiner Unterschrift überlassen?“, fragte DI Cassidy den Sachbearbeiter, mit dem sie sprachen.

„Wozu brauchen Sie das denn?“

„Für ein graphologisches Gutachten“, erwiderte Cassidy. „Es besteht der Verdacht, dass die Unterschrift auf der Unbedenklichkeitsbescheinigung gefälscht ist.“

Der Mann suchte in dem Schnellhefter herum, dann entnahm er ein Schriftstück und reichte es dem DI. Es war von McCutchen unterschrieben. Cassidy verglich die Schriftzüge. Mit dem bloßen Auge des Laien, der er war, konnte er allerdings keinen Unterschied feststellen.

„Wir nehmen die beiden Schriftstücke sowie das Gutachten mit“, erklärte er. „Sie können sich Kopien für Ihre Akten anfertigen.“

„Das ist nicht so einfach“, murmelte der Sachbearbeiter.

„O doch“, versetzte der DI. „Es ist viel einfacher, als Sie vielleicht denken.“ Er grinste den Mann an, wobei dies mehr an ein grimmiges Zähnefletschen als an ein Lächeln erinnerte. „Wir brauchen nur einen Beschlagnahmebeschluss erwirken.“

Der Sachbearbeiter, schluckte würgend, dass er sich unbehaglich fühlte, stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben, fahrig strich er sich mit Daumen und Zeigefinger über das Kinn. „Ich spreche mit meinem Vorgesetzten“, murmelte er schließlich. „Gedulden Sie sich einen Augenblick.“ Er erhob sich und verließ das Zimmer.

Wenige Minuten später händigte er den Cops aus, was sie für ihre Ermittlungen benötigten. Für jede Seite, die sie dem Ordner entnahmen, fertigte er eine Kopie, auf der er vermerkte, dass das Original dem Police Department überlassen worden war. Er versah den Vermerk mit Handzeichen und Datum. Das nahm einige Zeit in Anspruch.

„Ein I-Tüpfelchenscheißer allererster Ordnung“, murmelte Sergeant McKinney, als sie das Büro verlassen hatten und auf dem Weg zum Ausgang waren. „Am liebsten hätte er von jeder Kopie noch eine Sicherheitskopie gefertigt.“

„Das ist die Sorte, die von ihren Vorgesetzten überdurchschnittlich beurteilt wird“, knurrte der DI.

Die beiden Cops fuhren ins Police Department an der Park Row, um sich die Gutachten und den Schriftwechsel zu Gemüte zu führen.

Die Gutachten bestätigten, dass die Analyse des Bodens im Gebiet nördlich der Woodrow Road, zwischen Bloomingdale Road und Huguenot Avenue sowie südlich der Veterans Road, keine gesundheitlichen Bedenken im Bezug auf eine Besiedlung ergeben habe.

Gutachter war zum einen ein Mann namens Dwaine Lewis, ein zweites Gutachten wurde von einem Geologen namens Gary Johnson erstellt.

Die Anschriften der beiden herauszufinden war nicht schwer. Sicher waren sie auch schon im Rentenalter, wenn sie überhaupt nach am Leben waren.

Die Detectives ließen sich einen Termin beim Stadtverordneten für Umweltschutz, bei Mr Hugh Milburn also, geben, und - bekamen ihn.

Der Stadtverordnete war ein Mann Mitte der fünfzig, grauhaarig, distinguiert und von übertriebener Höflichkeit. Er bat die beiden Cops, Platz zu nehmen und fragte, ob er ihnen etwas zum Trinken anbieten dürfte. Sie lehnten dankend ab und Deputy Inspector Cassidy kam sogleich auf den Grund ihres Besuches zu sprechen:

„Es geht um den Stadtteil Rossville in Staten Island, Sir. Damals wurden Gutachten vorgelegt, die die Unbedenklichkeit der Bebauung zum Ausdruck brachten. Gutachter waren Dwaine Lewis und Gary Johnson. Sie, Sir, waren damals Abteilungsleiter im Stadtbauamt …“

„Ich darf Sie bitten, sich kurz zu fassen“, fuhr ihm der Stadtverordnete, der plötzlich wie umgewandelt wirkte, in die Rede. Von seiner Höflichkeit war nicht mehr viel übrig geblieben. „Meine Zeit ist nämlich begrenzt. Um 14.15 Uhr habe ich den nächsten Termin. Eine unaufschiebbare Angelegenheit.“

„Sie werden sich die Zeit nehmen müssen, Sir“, versetzte Cassidy vielleicht eine Nuance zu schroff und fixierte den Stadtverordneten mit einem kühlen Blick. „Es geht um die Klärung der Frage, inwieweit die Gutachter bestochen waren und Korruption im Spiel war.“

Milburn funkelte den DI an, von ihm ging plötzlich eine nicht zu übersehende Feindseligkeit aus. „Na schön“, erwiderte er, bemüht, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. „Ich war damals Abteilungsleiter im Stadtbauamt. Sie sprechen von gefälschten Expertisen und Korruption, Detective. Raus mit der Sprache: Was werfen Sie mir vor?“

„Zunächst nichts, Mister Milburn“, entgegnete Cassidy kühl. „Es gibt ein neueres Gutachten, das keinen Zweifel darüber aufkommen lässt, dass der Boden, auf dem die Sozialsiedlung Rossville entstand, verseucht ist. Altlasten, Sir. Glas- und Porzellanfabriken haben damals dort säurehaltigen Schlamm entsorgt, Lack- und Farbenfabriken ihre Abfälle. Die ehemalige Abraumhalde birgt in hohen Dosen Cyanid, Dioxin und Arsen. Der Anteil der Krebserkrankungen in Rossville ist dreimal so hoch wie normal.“

„Was ist normal?“

„Der Durchschnitt der Erkrankungen gemessen an der Einwohnerzahl New Yorks.“

„Aha. Also gut. Die neuerlichen Messungen haben Cyanid-, Dioxin- und Arsenvorkommen ergeben. Was soll ich tun? Die Evakuierung und den Abriss des gesamten Ortsteils betreiben?“

Milburn hatte sich weit vorgebeugt und das Kinn vorgeschoben. Er erinnerte jetzt an ein trotziges Kind, das sein Gemüse nicht aufessen wollte. Sein Blick aber war stechend und schien Cassidy zu durchbohren.

Der DI sagte: „Sie bezweifeln die Richtigkeit der Messungen in dem Gutachten, das die Bürgerinitiative in Auftrag gegeben hat. Warum lassen Sie kein Gutachten erstellen?“

„Weil es zuviel Geld kostet und weil bereits zwei Gutachten vorliegen, die gesundheitliche Beeinträchtigungen der Bevölkerung infolge der Bodenbeschaffenheit in Rossville ausschließen.“

„Die Feststellungen Doktor Patty Jones’ ergeben ein anderes Ergebnis“, mischte sich Sergeant McKinney ein. „Sie sammelt seit fünfzehn Jahren Daten. Auch andere Ärzte und Krankenhäuser sind eingeschaltet. Unstreitig erwiesen ist, dass der Anteil der Krebserkrankungen dreimal so hoch ist wie im New Yorker Durchschnitt.“

„Was ist der New Yorker Durchschnitt?“, fragte Milburn mit hochgezogener linker Braue.

„Die medizinische Statistik zählt durchschnittlich fünfzehn Neubildungen von Krebs pro 100.000 Einwohner im Jahr“, erklärte Sergeant McKinney. „In Rossville sind es – hochgerechnet – fast fünfzig Erkrankungen. Auf 2.000 Einwohner kommt ein Krebskranker. Vor allem Kinder sind betroffen.“

„Ist das ein Grund, in Hysterie auszubrechen? Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch. Natürlich ist es tragisch, dass es in Rossville einen besonders hohen Anteil an Krebserkrankungen zu geben scheint. Aber kann das nicht auf anderen Ursachen beruhen? Kann es nicht auch Zufall sein?“

„Doktor Patty Jones hat eine Studie verfasst. Sie erforscht das Phänomen der Vielzahl der Erkrankungen in Rossville seit fünfzehn Jahren. In Ihrer Arbeit kommt sie eindeutig zu dem Schluss, dass Umweltgifte ursächlich für den hohen Anteil der Erkrankungen sind. Es passt alles wie ein Mosaikstein zum anderen. Und Ihr Verhalten, Sir, lässt den Schluss zu, dass man die Sache herunterspielen, wenn nicht sogar die Fakten unterdrücken oder vertuschen will.“

McKinney nahm kein Blatt vor den Mund.

„Sie sind ziemlich direkt, Detective!“, presste Milburn hervor. Seine Brauen hatten sich düster zusammengeschoben und über seiner Nasenwurzel waren zwei steile Falten entstanden.

„Jobbedingt“, erwiderte Cassidy anstelle seiner Kollegin. Da er sich in keine sinnlose Diskussion einlassen und außerdem vermeiden wollte, dass sie vom Thema abkamen, sagte er: „Sie haben damals die Gutachten mit den entsprechenden Bebauungsplänen der Umweltbehörde vorgelegt. Ein Mann namens Harvey McCutchen hat die Unbedenklichkeit bestätigt.“

Der Stadtverordnete lehnte sich zurück. Er wirkte plötzlich entspannt und ruhig. „Da sehen Sie es. McCutchen hätte dieses Dokument nie unterzeichnet, wenn der geringste Anlass zu Zweifeln beständen hatte.“

„Ich bezweifle, dass McCutchen die Unterlagen je zu Gesicht bekam.“

Cassidys Worte waren wie Hammerschläge gefallen.

Milburn prallte regelrecht zurück. „Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?“, blaffte er.

„Wir werden ein graphologisches Gutachten veranlassen“, bemerkte Sergeant McKinney. „Dann wird sich herausstellen, ob McCutchen die Unbedenklichkeitsbescheinigung unterschrieben hat oder ob seine Unterschrift gefälscht wurde.“

„Jetzt passen Sie mal auf“, knirschte Milburn und beugte sich wieder vor. „Das Gebiet hat – ich glaube, das ist ungefähr dreißig Jahre her - ein Mann namens Scott Wilander aufgekauft und es für die...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8228-0 / 3738982280
ISBN-13 978-3-7389-8228-2 / 9783738982282
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