Wir Kinder vom Nonnenbruch (eBook)
424 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-7056-0 (ISBN)
Wolfgang Schorat Ich schreibe seit ich den ersten Griffel in Hennstedt in der Hand hielt. Ich schreibe auch, weil mir mit dem Schreiben die Möglichkeit gegeben ist das zu verschreiben, was ich sonst einem Menschen oder Gorilla oder Krokodil oder Pirol nicht mittel- und unmittelbar im Gespräch mitteilen könnte, weil es einfach zu lang ist. Und da die heutige Sprache ja eine rational fixe und schnelle Sprache geworden ist, wo alles immer blitzeblank, punktgemäß, flott gesprochen werden soll und muss, ist mir das Schreiben eine angenehmere,vollkommenere Form der Kunst Illusionen weiter zu geben, die eventuell irgendwann mal zur Wahrheit führen könnten. Ich schreibe also viel und gerne. Ich schreibe aus meinem Innenleben. Ich schreibe über menschliche Verhältnisse. Ich schreibe fiktiv, Fiktion, Gedichte und Theaterstücke. Ja ich schreibe viel. Ich habe in Kanada gearbeitet und England in Ingenieurbüros und habe an Atomkraftwerken und Flugzeugen und Papierwalzen oder Autoschlössern und vielem mehr gearbeitet. Da habe ich auch sehr viel schreiben müssen. Ich reiste auch mal sehr viel und schrieb dabei viel.
Nimm Bolle dir zum Vorbild, denn egal was ihm passiert
Der Bolle hat sich trotzdem ganz köstlich amüsiert (hey)
Ihr fragt euch sicher alle: „Warum ist Bolle tot?“
Wir würden’s euch gerne sagen, doch gibt’s da ein Verbot
Wir dürfen es nicht singen, es wurde uns zensiert
Aber hoffentlich hat dieses Lied euch dennoch amüsiert
(Aber hoffentlich hat dieses Lied euch dennoch amüsiert)
Das Schicksal versucht jeden Tag, dich wieder reinzulegen
Doch ist das Leben viel zu kurz, sich drüber aufzuregen
Und wenn für dieses Liedchen auch niemand applaudiert
So haben wir uns trotzdem ganz köstlich amüsiert
(Aber dennoch hat sich J.B.O. ganz köstlich amüsiert)
(Aber dennoch hat sich J.B.O. ganz köstlich amüsiert)
(Aber dennoch hat sich J.B.O. ganz köstlich amüsiert)
(Aber dennoch hat sich J.B.O. ganz köstlich amüsiert)
Aber ich sang als Kind mehr als garnichts also nichts aus dem Repertoire von »Syndikalistisch-Anarchistischen Jugend Deutschlands« oder der »Freien Sänger-Gemeinschaft« (FSG) und der Siedlung »Freie Erde« in Düsseldorf, Krefeld, Aachen und Wuppertal. Als Kind war ich selber Frei von all diesen Gedachten und gewollten Lebensvorlagen wie du zu sein hast was du zu tun hast wes du zu denken hast und all diese anderen festgefahrenen denk und Seins Strukturen. Ich war selber geborener Moment Anarcho aber mehr Opportunist je nach Bedrohungslage. Aber als ich das Alter erreicht hatte von diesem Geierkopf Gehirngeschissenen Adenauer Syphilis denken mit der doch Wiedereinführung der Bundeswehr, als Soldat eingezogen zu werden, und auch schon gemustert war und zur Marine sollte, da pfiff ich auf deren Idiotentum und Maschinengewehren und dem Dritten Weltkrieg und verließ dieses Land Deutschland die BRD und immigrierte nach Kanada. Deswegen auch dieser Schrieb über die Anarchoszene in der Düsseldorfer Umgebung. Es ist ein Zitat aus dem Netz. Diese Arbeit ist gewidmet dem Andenken jener rheinisch-bergischen Anarcho-Syndikalisten, die nach ungebrochenem antifaschistischem Widerstand in nationalsozialistischer »Voruntersuchung«, Psychiatrie oder KZ-Haft ermordet wurden:
3. Die Freie Liebe
Unter »Freier Liebe« wurden bei den Anarchosyndikalisten sehr verschiedene Dinge verstanden. Mit den anarchistischen Theoretikern teilten sie die Überzeugung, daß weder der Staat noch die Kirche das Recht hätten, zwei Menschen die Gestaltung ihrer Liebensbeziehung vorzuschreiben ebenso wenig, wie sie die gesellschaftlichen Beziehungen überhaupt zu regeln berufen seien. Von weiblicher Seite hat die Anarchistin Emma Goldman zugespitzt zwischen Liebe und Ehe unterschieden; sie hat die Ehe restlos verworfen, und zwar sowohl die kirchliche, als auch die staatliche: -Ehe und Liebe haben nichts gemeinsames... tatsächlich steht beides in Widerspruch zueinander. Heirat ist größtenteils ein Wirtschaftsabkommen, ein Ver-sicherungsvertrag... Ist die Prämie einer Frau ihr Ehemann, bezahlt sie dafür »bis daß der Tode sie scheide« mit ihrem Namen, ihrer Intimsphäre, ihrer Selbstachtung, mit ihrem Leben an sich... (mit) lebenslanger Abhängigkeit,... Parasitentum. Auch der Mann bezahlt seinen Zoll, aber da seine Sphäre weitläufiger ist, beschränkt ihn eine Heirat nicht in dem Maße wie eine Frau...
Zu dem Argument des Schutzes der Kinder durch die Ehe schreibt Emma Goldman: Die Ehe soll dem Kind Schutz bieten, und tausende von Kindern sind arm und elternlos! ...Waisenhäuser und Erziehungsanstalten sind überfüllt ...Vielleichtwird durch die Ehe bewirkt, daß »das Pferd zum Wasser geführt wird«, aber hat es je getrunken? Das Gesetz wird den Vater einsperren und ihm Sträflingskleideranziehen, aber hat das je den Hunger eines Kindes gestillt?
Über den damaligen Zusammenhang von sexueller Doppelmoral und Ehe war bei ihr zu lesen:
Schon von frühester Kindheit an wird dem Mädchen eingeredet, die Ehe sei sein Endziel… Merkwürdigerweise wird sie jedoch weit weniger als ein Handwerkerüber sein Handwerk, über ihre Funktion als Ehefrau und Mutter aufgeklärt. Welch ein Widerspruch der sittlichen Normen, der das Eheversprechen, etwas so „Schmutziges«, zu einer derart reinen und heiligen Einrichtung werden läßt …Die zukünftige Ehefrau und Mutter wird in völliger Unkenntnis über ihren einzigen Vorteil in diesem ganzen Wettkampf gehalten ihre Sexualität…Ist eine Frau jedoch stark und frei genug, hinter das Geheimnis der Sexualität ohne staatlichen oder kirchlichen Segen zu kommen, gilt sie als äußerst ungeeignet, die Frau eines »rechtschaffenden« Mannes zu werden, dessen Rechtschaffenheit aus einem leeren Kopf und… Geld besteht.
Endlich vergleicht Emma Goldman die Ehe mit »einem anderen patriarchalischen System dem Kapitalismus«, der, nachdem er, »den Menschen beraubt, behindert, vergiftet, unwissend, arm und abhängig« gemacht habe, »dann Wohlfahrtseinrichtungen eröffnet, die dem letzten Überbleibsel des männlichen Selbstgefühls zu neuem Aufschwung verhelfen sollen.(66)»Liebe« gilt ihr dagegen als » das stärkste und tiefste Element allen Lebens«, als Kraft,…die sich über alle Gesetze und Konventionen hinwegzusetzen vermag; Liebe, die freieste und stärkste Determinante des menschlichen Schicksals— wie kann eine derartige Kraft ein Synonym für dieses armselige, vom Staat und der Kirche hervorgebrachte, Unkraut — die Ehe — sein?
Freie Liebe? Als wenn Liebe etwas anderes als frei wäre.
Verstand ist käuflich, aber Millionen der Welt können keine Liebe kaufen. Die Menschheit hat Menschen unterdrückt, aber keine Macht der Erde hat je die Liebe unterdrücken können… Auf seinem hohen Thron, mit all seinem Reichtum und Pomp, den er sich mitseinem Geld erwerben kann, ist der Mensch arm und alleingelassen, wenn er der Liebe begegnet… Liebe braucht keinen Schutz, sie ist sich selbst Schutz genug. Solange Leben aus Liebe entsteht, wird kein Kind verlassen, leidet Hunger oder ist krank aus Liebebedürftigkeit.
Dies waren Worte einer revolutionären Frau, die in »besseren« Verhältnissen lebte. Vieles von ihrer weiblichen Unabhängigkeit konnte von den proletarischen Frauen nicht angenommen und umgesetzt werden. Ihr Denken war jedoch für manche Anarchosyndikalistinnen utopische Orientierung und Emma Goldman verkörperte für sie den lebenden Beweis einer emanzipierten Frau, die nicht im bürgerlichen Feminismus steckengeblieben war. Eine ähnliche Rolle spielte auf kommunistischer Seite die erste sowjetische Ministerin Alexandra Kollontai. In Übereinstimmung mit Emma Goldman äußerte sich auch Erich Mühsam. Schon 1910 hatte er in Landauers Zeitschrift »Der Sozialist« unter dem Titel» Frauenrecht« jeglichen Besitzanspruch eines Mannes auf eine Frau oder einer Frau auf einen Mann geleugnet. Er verwarf von daher auch solche »ausschließlichen« Zweierbeziehungen, die nicht in der Gestalt der traditionellen Ehe auftraten. Zitat aus einem Buch : https://www.academia.edu/41220658/Es-lebt-noch-eine-Flamme-Rheinische-Anarcho-Syndikalisten-innen-in-der-Weimarer-Republik-und-im-Faschismus-von-Ulrich-Klan-und-Dieter-Nelles-Trotzdem-Verlag-Grafenau
Das hohle Staatsschiff
Der Geist der Zeit ist nur ein Traum, oft ist nur Mode das Bewunderte. Doch ein Geist macht sich immer mehr Raum: Der Geist, der Stille, der Jahrhunderte. Was klein um klein, und Griff um Griffpolypenartig sich erweitert, wird endlich zum Korallenriff, an dem manch hohles Staatsschiff scheitert.
Zitat Ende.
Also diese Lieder kannte ich nicht bringe dieses Thema aber gerne mit hinein in meine Kindeserinnerungen, denn ich war selbst als Kind unmittelbar beeinflusst durch die Erwachsenen und ihre Geschichten von Krieg Mord TotSchlag Verluste und Ermordungen und aber auch wuchtigen Granaten Abenteuern und mutigen Menschen im Angesicht des Todes und dem Granat Hagel und Kugelsausen.
Ja Musik war für mich sehr wichtig denn heute weiß ich ja das Universum singt und alles aber auch alles was erschaffen ist besteht aus Licht und Tönen.
Diese Singbewegungen wurden 1933 von den neuen Machthabern in Deutschland zu nationalsozialistischen Organisationen wie dem Reichsbund Volkstum und Heimat und Musikschulen für Jugend und Volk gleichgeschaltet. Der Nationalsozialismus rückte die Jugendmusikbewegung ins Zwielicht. Führende Persönlichkeiten wie Jöde, Hensel oder der Verleger der bündischen Jugend, Günther Wolff (Verlag Günther Wolff, Plauen) wurden verfolgt. Liedersammlungen wie z. B. Der Brummtopf, mit seinen inhaltlich teils sehr groben Liedern, waren dann beredtes Zeugnis der forcierten militaristischen Orientierung der (männlichen) Jugend. Andere Mitglieder sahen die Zeit gekommen, ihre musikalischen Ziele auf breiter Front umzusetzen. Die oben genannten Grundsätze der Jugendmusikbewegung waren in ihrer vagen Artikulation nicht vor Missbrauch...
Erscheint lt. Verlag | 11.5.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
ISBN-10 | 3-7578-7056-5 / 3757870565 |
ISBN-13 | 978-3-7578-7056-0 / 9783757870560 |
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