Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Der Sohn des Shakopee: Pete Hackett Western Edition 154 -  Pete Hackett

Der Sohn des Shakopee: Pete Hackett Western Edition 154 (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
150 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7984-8 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
(CHF 2,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Eine schreckliche Sekunde lang schien Mankatos Wille inmitten des Geschreis, der krachenden Schüsse, des wogenden Pulverqualms gelähmt zu sein. Die Kavalleristen stürmten durch die Nacht heran. Der Hufschlag ließ die Erde erbeben. Mündungslichter zerstießen die Dunkelheit wie gierige Glutzungen. Cheyennekrieger wurden von den schweren Kugeln getroffen, herumgewirbelt und geschüttelt. Sie brachen tot und sterbend zusammen. Mankato spürte den Gluthauch des Bleis, das haarscharf an seinem Kopf vorbeizischte. Er packte sein Gewehr und rannte eine Hügelflanke hinauf. Gestrüpp und Dunkelheit schützten ihn. Ein Stakkato von Schüssen folgte ihm. Blätter und Zweige wurden neben ihm zerfetzt, Staubfontänen spritzten auf, wo sich die Projektile in den Boden bohrten ... Mankato warf sich auf den Bauch. Wie eine Eidechse arbeitete er sich zwischen einige Felsen, die aus dem Hang ragten. Hinter einem mannshohen Felsen richtete er sich auf.

Der Sohn des Shakopee: Pete Hackett Western Edition 154


U.S. Marshal Bill Logan

Band 33


Western von Pete Hackett


U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.



Über den Autor

Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."

Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.




***



Eine schreckliche Sekunde lang schien Mankatos Wille inmitten des Geschreis, der krachenden Schüsse, des wogenden Pulverqualms gelähmt zu sein.

Die Kavalleristen stürmten durch die Nacht heran. Der Hufschlag ließ die Erde erbeben. Mündungslichter zerstießen die Dunkelheit wie gierige Glutzungen. Cheyennekrieger wurden von den schweren Kugeln getroffen, herumgewirbelt und geschüttelt. Sie brachen tot und sterbend zusammen.

Mankato spürte den Gluthauch des Bleis, das haarscharf an seinem Kopf vorbeizischte. Er packte sein Gewehr und rannte eine Hügelflanke hinauf. Gestrüpp und Dunkelheit schützten ihn. Ein Stakkato von Schüssen folgte ihm. Blätter und Zweige wurden neben ihm zerfetzt, Staubfontänen spritzten auf, wo sich die Projektile in den Boden bohrten ...

Mankato warf sich auf den Bauch. Wie eine Eidechse arbeitete er sich zwischen einige Felsen, die aus dem Hang ragten. Hinter einem mannshohen Felsen richtete er sich auf.

"Ihr verdammten weißen Hunde", brach es aus seiner trockenen Kehle. "Ich werde euch töten – alle werde ich euch töten. Rache für Buffalo Chief, Rache für Shakopee, meinen Vater, Rache dafür, dass ihr uns wieder belogen und betrogen habt ..."

Sein Atem rasselte. Seine Brust hob und senkte sich unter keuchenden Atemzügen.

Mankato konnte nicht wissen, dass Shakopee tot war. Aber er ahnte es, nachdem die Soldaten völlig unvermutet aufgetaucht waren. Aber selbst wenn Shakopee noch lebte – er befand sich in der Hand der Weißen, und das bedeutete, dass er so gut wie tot war.

Darum schwor der junge Cheyenne auch Rache für ihn.

Neuer Hass war geboren. Unausrottbar verwurzelte er sich in Mankato. Sein Herz war kalt und tot. Er kannte nur noch ein Ziel: blutige Rache!

Das Land sollte im Blut seiner Bewohner ertrinken.

Als er etwas zu Atem gekommen war, begann Mankato zu feuern. Er schoss wild und blindwütig. Nicht eine einzige Kugel traf, aber Mankato feuerte weiter. Er konnte nicht anders. Der aufgestaute Hass musste sich entladen.

Im Tal rollte das Echo der Schüsse, stieß gegen die Bergflanken und verebbte in fernen Schluchten und Passagen. Querschläger wimmerten durchdringend ...

Einige Reiter jagten den Hügel empor. Mankato repetierte und drückte ab. Aber der vor einiger Zeit erbeutete Springfield-Karabiner war leergeschossen. Der junge Cheyenne schleuderte ihn fort und lief wie ein Hase in Zickzacklinie auf die dürren Büsche zu, die ihm als einzige Schutz versprachen. Mit einem Hechtsprung warf er sich dahinter. Schüsse krachten. Die Kugeln peitschten durchs Gebüsch, konnten ihm aber nichts anhaben, denn er war in eine kleine Mulde gerutscht, in der er von den Geschossen nicht erreicht werden konnte.

Die Reiter suchten kurze Zeit nach ihm, dann gaben sie auf und kehrten um. In der Ebene schwiegen jetzt die Gewehre. Es war vorbei. Aufgewirbelter Staub senkte sich. Pulverdampf zerflatterte. Der Tod zog die knöcherne Hand, die er schon nach Mankato ausgestreckt hatte, wieder zurück. Ansonsten war er wieder einmal unersättlich gewesen in seiner Gier.

Die Stille, die den Schüssen folgte, war tief und unwirklich. Kein Lüftchen bewegte die Blätter. Mankato hoffte, dass außer ihm noch vielen Kriegern die Flucht gelungen war.

Er konnte nur noch an Rache denken. Er spürte das Feuer der tödlichen Leidenschaft in seiner Seele, den brennenden, unversöhnlichen Hass in seinem Herzen. Es packte ihn wie tödliches Fieber und ließ sein breitflächiges Gesicht fast tierische Züge annehmen ...


*


Joe Hawk, Duncan O'Leary und ich waren zum Ort des Überfalles gekommen, als alles schon vorbei war. Nachdem der Halbblut-Scout James Lawyer im Auftrag Major Whitemans Shakopee, den Cheyennehäuptling, ermordet hatte, nahmen wir den Major fest. Wir wollten ihn nach Amarillo bringen, um ihn dort wegen der Anstiftung zum Mord vor Gericht zu bringen.

Shakopee und die Cheyenne hatten vor einigen Wochen die Indianeragentur bei Fort Cobb überfallen und John Clumm, den betrügerischen Agenten, ermordet. Gejagt von der Armee hatten sie Raubzüge bis nach Texas unternommen, was uns, die U.S. Marshals, auf den Plan rief.

Uns war es gelungen, den Schlupfwinkel der Cheyenne ausfindig zu machen. Wir befreiten insgesamt 19 Mädchen und Frauen, deren Männer, Väter und Brüder ermordet und deren Farmen niedergebrannt worden waren.

Zuletzt war Shakopee bereit gewesen, mit seinen Kriegern in die Reservation zurückzukehren. Ich hatte ihm zugesagt, ihn nicht der Armee, sondern dem Beauftragten der Regierung für Indianerangelegenheiten auszuliefern.

Und in diesem Stadium, als sich alles zum Guten zu wenden schien, ließ Major Thomas Whiteman, ein fanatischer Indianerhasser, den Häuptling ermorden.

In mir nagte und fraß die Wut wie ein unersättliches Tier. Denn damit stürzte der verdammte Major das Land erneut ins Chaos. Wir hatten Mankato, den jungen Cheyenne, kennengelernt. Er war vernünftig und dafür gewesen, in die Reservation zurückzukehren. Jetzt aber ...

Mankato war nicht unter den Toten.

Schätzungsweise waren ein Dutzend Krieger den Gewehren, Revolvern und Säbeln der Soldaten entkommen.

Als wir in unser Lager zurückkehrten, erwartete uns die zweite böse Überraschung. James Lawyer, das Halbblut, das Wolf nach dem Mord an Shakopee gestellt hatte, war fort. Wir hatten ihn mit einer Hand an den unterarmdicken Ast eines Strauches gefesselt. Der Ast war mit einem Messer abgeschlagen worden. Nur noch das blutbesudelte Halstuch des Scouts war da.

Eine der Frauen, die wir aus der Gewalt der Cheyenne befreit hatten, sagte fast vorwurfsvoll: "Er hatte einen Dolch in seinem Stiefel-Mokassin versteckt. Ihr hättet ihn vielleicht besser durchsuchen sollen, ehe ihr verschwunden seid. Wir wagten nicht, uns ihm in den Weg zu stellen. Er verschwand in der Dunkelheit, ehe er aber verschwand, drohte er, euch umzubringen."

"Und wie ich Lawyer kenne, wird er sein Versprechen einlösen", höhnte Thomas Whiteman, der Major, der fast ein ganzes Dorf ausrotten ließ und der eigenhändig Buffalo Chief, den Vater Shakopees, erschossen hatte.

"Freuen Sie sich nur nicht zu früh, Whiteman", knurrte ich. Ich wandte mich an Joe und O'Leary und sagte: "Ich versuche, Lawyer wieder einzufangen. Brecht auf, sobald der Morgen graut. Ich hole euch schon ein, keine Sorge."

"Nimm Wolf mit", bot O'Leary an. "Er hat den Geruch des Halbbluts in der Nase ..."

Wolf hatte James Lawyer das rechte Handgelenk zerbissen, als er ihn stellte. O'Leary hatte recht. Wolf würde mir vielleicht eine große Hilfe sein.

"In welche Richtung ist Lawyer verschwunden?", fragte ich die Frau.

Sie wies nach Süden.

"Zum Lager der Kavalleristen also", murmelte ich, holte das blutbesudelte Halstuch des Mörders, ging zu Whirlwind und verstaute es in der Satteltasche. Dann kletterte ich in den Sattel und nahm die Zügel auf. "Wolf!"

"Geh schon!", befahl O'Leary, als der große, graue Wolfshund ihn fast fragend anschaute. "Geh mit Logan!"

Wolf jaulte leise auf, ruckte aus seiner liegenden Haltung hoch und folgte mir.

Ich erreichte den Lagerplatz der Kavalleristen nach einer Viertelstunde etwa. Nur einige Verwundete waren da. Ihre Kameraden befanden sich noch am Schauplatz der Tragödie, die sich in dieser Nacht abgespielt hatte und für die Satan persönlich das Drehbuch geschrieben zu haben schien.

"Ja", sagte einer, "der Scout war da. Er hatte eine Handschelle am linken Arm. Wir öffneten sie mit einem Stück Draht und der Sanitäter verband das rechte Handgelenk Lawyers, das aussah, als hätte es ein Wolf zerfleischt."

Der Mann stutzte und richtete den Blick auf den Hund, der neben den Vorderbeinen Whirlwinds verharrte. "War es etwa diese Bestie, die Lawyer so brutal...

Erscheint lt. Verlag 21.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-7984-0 / 3738979840
ISBN-13 978-3-7389-7984-8 / 9783738979848
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 815 KB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
CHF 20,50