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Schwarz wie deine Umarmung (eBook)

Seelen der Dunkelheit 3

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 2. Auflage
445 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7575-5875-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schwarz wie deine Umarmung -  Julie Craner
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Aurora sucht in der veralteten Vampir-Gesellschaft ihre Unabhängigkeit. An Erics Seite will sie zeigen, dass sie mehr ist als ein hübsches Accessoire. Doch er hält sie vom Kämpfen ab, nachdem er sie fast verloren hätte. In ihrem neuen Alltag riskieren sie ihre Beziehung. Sasha, die Freundin des Vampirkönigs, fühlt sich wie in einem goldenen Käfig. Sie will mehr sein, als ein netter Zeitvertreib und ihr bleibt kein anderer Weg, als sich von Vlad zu trennen. Bepackt mit einem Kindheitstrauma und den Entzugserscheinungen als Blutsklavin such sie bei Aurora und Eric Zuflucht. Währenddessen verschwinden in Paris Vampire und Sasha wird fast entführt. Steckt Rasputin dahinter? Und wer hat es auf Sasha abgesehen?

geboren und aufgewachsen in Berlin neben dem Brotjob und der Familie hat sie das Schreiben nie losgelassen

geboren und aufgewachsen in Berlin neben dem Brotjob und der Familie hat sie das Schreiben nie losgelassen





1 Sasha


Ein Schuss ertönte. Sasha zuckte so heftig zusammen, dass der Pinsel vom Papier abrutschte und einen hässlichen Strich auf dem Bild hinterließ, an dem sie seit über einer Woche arbeitete. Fluchend ließ sie ihr Malzeug sinken und starrte aus dem Fenster.

Wahrscheinlich wollte dieser Prinz Romanow seinen Männern wieder irgendetwas beweisen. Wären Eric oder Lorenzo hier, würde er sich das nicht trauen. Doch beide verbrachten Zeit mit ihren Frauen und überließen das Training der Männer dem russischen Kommandanten des Vampirkönigs.

Vlad war gerade allerdings mit seiner Leibgarde zu einem Treffen mit der Kirche unterwegs. Ein weiterer Grund, warum sich Romanow diese Freiheiten erlaubte.

Sasha seufzte. Sie fühlte sich so allein in diesem großen Haus. Ihre Einsamkeit war nach Weihnachten noch schlimmer geworden. Endlich hatte sie zu mehreren Frauen eine Freundschaft aufgebaut, doch dann war mit der Schlacht gegen Rasputin alles anders gekommen.

Aurora Zantoni, ihre einzige menschliche Freundin, war so schwer verletzt gewesen, dass sie in eine Vampirin verwandelt werden musste. Und aufgrund der königlichen Gesetze hatte sie Berlin umgehend verlassen müssen. Sie war mit ihrem Gefährten Eric ein paar Wochen gereist, um sich an ihren neuen Körper zu gewöhnen, doch jetzt wollten sich die zwei in Paris ansiedeln.

Sasha wünschte, sie könnte ihnen einfach hinterherfahren. Jedoch wusste sie nicht, wie gut sich Aurora unter Kontrolle hatte und ob sie es mehrere Stunden neben ihr aushalten würde. Die Neuvampirin hatte Sasha gesagt, dass sie sehr verlockend roch und es schwer war, in ihrer Gegenwart nicht hungrig zu werden.

Helen, die vampirische Freundin von Auroras Bruder, war ein paar Tage nach der Schlacht einfach verschwunden. Einmal hatte sich Sasha bei Markus erkundigt, was passiert war. Doch sein trauriges Schweigen hatte sie so hart getroffen, dass sie sich nicht traute, ein weiteres Mal nach der lebhaften Vampirin zu fragen.

Und dann war da noch Francesca, die eine Tochter geboren hatte und sich um sie kümmern musste. Ein paarmal hatte sie Sasha schon zu sich nach Hause eingeladen. Doch bisher hatte sie das Angebot der italienischen Vampirin immer abgelehnt. Sasha wusste nicht, ob sie sich mit Francesca so über das Baby freuen konnte, wie es eine Freundin verdiente. Sie spürte den scharfen Stachel der Eifersucht, jedes Mal, wenn sich die kleinen Babyhände um ihren Finger legten. Sie wollte so gerne selbst ein Kind haben. Doch Vlad hielt sie immer wieder hin. Sagte ihr, es wäre zu früh für sie und dass es in der derzeitigen politischen Lage zu gefährlich für ein Kind wäre.

Manchmal wünschte sie sich die Zeit in Vlads New Yorker Penthouse zurück, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Damals wusste sie nicht, wer er war. Hielt ihn für einen reichen Geschäftsmann. Natürlich verheimlichte er ihr anfangs, dass er ein Vampir war. Trotzdem hatte er sich oft Zeit genommen, um sich mit ihr zu unterhalten oder neben ihr auf dem Sofa Filme zu schauen und dabei Pizza zu essen. In Sashas Bauch flatterte es warm, wenn sie daran dachte, was der König der Vampire alles getan hatte, damit sie sich in seiner Gegenwart sicher fühlte. Irgendwann später hatte Vlad ihr gebeichtet, wie schwer ihm die Pizza im Magen gelegen hatte, und dass er sich lieber einen Schluck von Sashas verführerischem Blut gegönnt hätte.

Stirnrunzelnd kehrte sie mit ihren Gedanken in die Gegenwart zurück, wischte mit einem kleinen Lappen über den quer geratenen Strich und besserte die Stelle aus. Das Bild sollte ein Geschenk für Francesca sein. Es zeigte Sasha mit ihren Freundinnen auf dem Sofa im großen Saal, so wie sie vor der Schlacht dagesessen und sich angeregt unterhalten hatten.

Sie zauberte gerade ein Funkeln in Helens Augen, als ein lauter Streit auf dem Hof sie von ihrem Bild ablenkte. Als sie aus dem Fenster sah, standen sich unten Lorenzo und Alexander Romanow gegenüber und diskutierten laut. Sasha konnte nicht hören, worum es ging, aber es sah aus, als würde Lorenzo dem anderen Kommandanten die Meinung sagen.

Gut so!

Plötzlich fiel ihr etwas auf. Wenn Lorenzo hier war, hieß das, ihre Verabredung war ebenfalls angekommen. Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihre Vermutung. So ein Mist, sie hatte beim Malen völlig die Zeit vergessen.

Schnell schloss sie ihre Farbtuben und wusch die Pinsel aus. Dann legte sie alles ordentlich auf ihren Arbeitsplatz neben dem Fenster, bevor sie aus dem Zimmer stürmte.

Schon auf halber Strecke hörte sie entfernt ein Baby freudig gurgeln. Vor dem Eingang des großen Saals stand allerdings der Haushofmeister mit einem Tablett und sah sie säuerlich an.

„Mylady wartet schon eine halbe Stunde auf Sie. Sie wollte aber nicht, dass ich Sie hole.“

Sasha versuchte, unter seinem Tadel nicht zusammenzuzucken. Mit hochgezogenen Schultern sah sie auf ihre farbbesprenkelten Ballerinas. „Danke, dass Sie ihr so lange Gesellschaft geleistet haben.“ Sasha nahm ihm das Tablett aus der Hand. „Ich kümmere mich um den Rest. Danke, Enrico.“

„Wie Sie wünschen.“ Er deutete eine Verbeugung an und entfernte sich in Richtung Küche. Dabei murmelte er etwas von unzuverlässigen Menschen, bevor er um die Ecke verschwand.

Sasha sah auf das Tablett hinab. Lauter herrliche Gebäckstücke waren darauf angerichtet und feines Porzellan stand neben einer Thermoskanne, die bestimmt bis oben mit heißem Kaffee gefüllt war. Langsam balancierte sie alles durch die offen stehende Tür.

„Entschuldige, ich habe die Zeit vergessen.“ Sie stellte das Tablett auf den Tisch und setzte sich auf das Sofa zu Francesca und ihrem Baby. „Du hättest mich rufen lassen sollen.“

„Ach Quatsch, wir warten noch nicht lange und Diana hatte so genug Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.“

Francesca drückte Sasha das Baby in den Arm. „Hier, halt sie mal, ich will nur kurz die Decke ausbreiten. Dann kann ich endlich in Ruhe diese leckeren Pasteten genießen.“ Sie lachte Sasha melodisch an.

Diese wusste erst nicht, wie sie sich verhalten sollte. Doch das Baby schmiegte sich an sie und gurgelte vor sich hin. Eine angenehme Wärme stieg in ihr auf, als sie vorsichtig über Dianas Rücken strich. Ein scheues Lächeln machte sich auf dem Gesicht des Babys breit und erwärmte Sashas Herz.

Das, genau das hier war es, was sie sich wünschte. Jemanden, den sie im Arm halten und verwöhnen konnte. Warum wollte Vlad nicht wenigstens diesem Wunsch zustimmen? Warum konnte er ihr keine Familie gegeben? War es für ihn so schrecklich, ein Kind mit ihr zu bekommen?

„Ist alles in Ordnung?“ Der Blick, den Francesca ihr zuwarf, war durchbohrend. Es schien, als wüsste die Vampirin genau, was in ihr vorging.

Mit einem aufgesetzten Lächeln sah Sascha sie an. „Ja, natürlich, ich habe nur gerade überlegt, ob ich alle meine Farben geschlossen habe. Nachher wird Enrico wieder sauer, weil ich wertvolle Ressourcen verschwende.“

„Pff, das geht den Haushälter überhaupt nichts an.“ Francesca nahm ihr vorsichtig das Baby ab und legte Diana auf die Decke.

Das Kind gluckste und sah sich im Raum um. Francesca lachte. „Prima, damit wäre jemand beschäftigt und ich kann mich endlich diesen leckeren, kleinen Köstlichkeiten widmen.“

Während sich Sasha Kaffee eingoss, schnappte sich Francesca eines der Gebäckstücke. „Also, wir müssen unbedingt shoppen gehen für den Ball“, sagte Francesca. „Ich habe für morgen einen Babysitter organisiert. Wir könnten in die Stadt fahren und zusammen einkaufen.“

Sasha zögerte. „Ich muss das erst mit Vlad besprechen, bevor ich zusagen kann.“

„Ach so ein Quatsch, ich werde ihn schon überreden, wenn er was dagegen hat.“ Francesca lächelte sie an. Sie war wie eine mütterliche Freundin für Sasha und sie war froh, dass die Italienerin hier war. Trotzdem fehlte etwas. Sie konnte es in Francescas’ Lächeln sehen – sie vermisste Aurora und Helen ebenfalls.

„Also gut, ich komme mit zum Shoppen. Auch wenn ich nicht ganz sicher bin, ob ich es nicht bereuen werde.“ Sasha nickte Francesca zu und griff zu einem der viel zu süßen, bunten Gebäckstücke. Vielleicht würde ihr etwas Ablenkung guttun. Ständig in diesem großen Gebäude auf sich gestellt zu sein, zehrte an ihren Nerven. Immer noch sah sie die Schneefelder mit den roten Flecken vor sich, als wäre es nicht schon zwei Monate her. Sie hörte die Schreie der Verwundeten und erinnerte sich an die Angst in den Augen der Soldaten. Sie wünschte sich, sie hätten Rasputin damals erwischt und dieser Spuk wäre endlich vorbei. Doch Vlads Gegner war noch immer auf freiem Fuß. Niemand wusste, wann er wieder zuschlagen würde. Und keiner hatte eine Ahnung, wo er sich rumtrieb.

Darum war der König der Vampire auch so darauf bedacht, sie so wenig wie möglich aus dem Haus zu lassen. Er meinte immer, dass andere sie als seine Schwachstelle sahen und sie deshalb benutzen könnten. Genauso, wie sie es mit Aurora versucht hatten. Sie verstand die Sorge ihres Freundes, doch sie fühlte sich wie in einem goldenen Käfig. Es würde ihr guttun, mit Francesca etwas Normales zu unternehmen.

Nach einem unterhaltsamen Nachmittag mit Francesca und Diana blieb Sasha allein zurück. Vlad hatte sich nur einmal kurz blicken lassen und sich mit Francesca über ihr derzeitiges Befinden ausgetauscht. Dabei hatte diese ihm auch die Erlaubnis abgerungen, mit Sasha einkaufen zu gehen.

Zum Abendessen war Vlad nicht erschienen, obwohl er immer wieder betonte, wie wichtig es war, dass Sasha etwas Ordentliches zu essen bekam und nicht auf ihre Mahlzeiten verzichtete. Dabei wusste er, wie ungern...

Erscheint lt. Verlag 16.6.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Fantasy • Romantasy • Selfpublisher • Urban Fantasy • vampireromance • Vampirjäger • Vampirroman
ISBN-10 3-7575-5875-8 / 3757558758
ISBN-13 978-3-7575-5875-8 / 9783757558758
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