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Eorin die Magierin 7: Der Weg der Zauberschülerin -  Margret Schwekendiek

Eorin die Magierin 7: Der Weg der Zauberschülerin (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
130 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6448-6 (ISBN)
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von Margret Schwekendiek Liebe und Hass liegen eng beieinander. Das muss auch Eorin erfahren, als sie versucht, ihren Mentor Darras von der verderblichen Macht des Schwertes zu befreien. Sie muss erkennen, dass das Böse vollständig Besitz von ihm ergriffen hat. Sie versucht, das Unheil zu mindern, denn niemand außer ihr besitzt genügend geistige Kraft. Dann treffen die Zwei wieder aufeinander, als Darras versucht, einen vermeintlichen Zauberer vor Gericht zu stellen. Sie wehrt sich, muss jedoch feststellen, dass ihre Gefühle ihr im Wege stehen. Es gelingt ihr nicht, Darras zu töten, ebensowenig, wie er ihr etwas antun kann. Doch wider Erwarten erhält sie Hilfe von einem Abgesandten des Hellen Tempels. Sie beschließt, Darras nicht mehr aus den Augen zu lassen und gründet ein eigenes Gemeinschaftshaus. Immer wieder treffen die beiden aufeinander, Eorin stellt fest, dass sich Darras tatsächlich gegen die Dunkle Macht wehrt. Aus verschiedenen Gründen geht sie einen Vertrag mit ihm ein, weil sie hofft, ihn auf diese Weise zu befreien. Sie lernen den Zauberer Francis kennen, der als Bruder der Herrin Mortuin die dunkle Seite der Zauberei praktiziert und Eorin gern in seine Gewalt bringen möchte. Schließlich erklärt sich Mortuin, die Herrin des Hellen Tempels, bereit einzugreifen. Das Gleichgewicht der Macht muss ihrer Meinung nach erhalten werden, sie ist bereit sich zu opfern und bedenkt dabei nicht, dass auch sie nur ein Spielball dunkler Kräfte ist. In einem furiosen Kampf stehen plötzlich die Kräfte der Magiepriester auf dem Prüfstand, denn nur die stärkste Kraft kann überleben.

*


In Corday schien strahlend die Sonne, als wir ankamen. Zuerst nahm ich Lamorak beiseite und erzählte ihm alles, was für ihn wichtig war. Er war sehr bestürzt und beschwor mich, alles zu versuchen, seinen Vater zu befreien.

Ich versprach es.

Dann suchte ich Lymore auf. Mein Mitbruder hatte sich in einem von Thomkar zur Verfügung gestellten Haus großzügig eingerichtet, und war schon dabei Lamorak zu unterrichten. Später irgendwann würde Lamorak eine Prüfung vor dem Rat der Ältesten der Gemeinschaft ablegen müssen, um nachzuweisen, dass er alle Regeln kannte und anzuwenden bereit war. Aber noch war es nicht soweit.

Ich ging mit ihm in einen der kleineren Räume. Lymore hatte mit argwöhnischen Blicken festgestellt, dass Darras mich begleitete.

Ich muss mit dir reden, Bruder“, sagte ich etwas mühsam und behutsam zur Einleitung.

Du siehst besorgt aus, Herrin. Was kann ich für dich tun?“

Wir müssen gegen den Zauberer... O ihr Götter, wie soll ich dir das nur beibringen“, seufzte ich.

Du fängst das ganz falsch an, Eorin“, sagte Darras in diesem Augenblick von der Tür her.

Würdest du das bitte mir überlassen?“, fauchte ich ihn an.

Wir haben nicht genug Zeit, dass du dem Jungen stundenlange Erklärungen abgeben kannst.“

Das ist deine Schuld. Wir hätten eher reiten können, aber du musstest mich ja unbedingt in Tiefschlaf versetzen. Jetzt wirst du mir gefälligst genug Zeit lassen, um ihn vorzubereiten.“

Wir haben einfach keine Zeit mehr, Eorin. Lymore, du musst mit uns kommen. Wir brauchen dich, es geht um Francis von Thysander.“

Die nun folgende Reaktion hätte ich nie und nimmer voraussagen können.

Lymore stand ganz ruhig auf, seine Gestalt schien sich zu straffen, seine Gesichtszüge wirkten plötzlich männlicher, entschlossener. Seine Augen ruhten auf mir, fast verständnisvoll und amüsiert, als wüsste er, warum ich mit meinen Worten gezögert hatte.

Du hast es gut gemeint, Herrin, indem du mich schonen wolltest. Aber schon von klein auf war es meine Bestimmung, einmal im Mittelpunkt gegen meinen Vater zu stehen. Mach dir keine Sorgen und keine Vorwürfe, du kannst daran nichts ändern.“

Es tut mir so leid“, sagte ich niedergeschlagen.

Wir können sofort reisen, ich packe nur etwas Proviant. Mehr werde ich nicht mehr brauchen.“

Er ging hinaus, und ich schlug mit der Faust auf den Tisch.

Das kann ich ihm einfach nicht antun, Darras“, sagte ich dann tonlos.

Er selbst will es so, und du kannst nichts mehr daran ändern, Kleines.“

Ich ließ meiner Verzweiflung und meinem Zorn freien Lauf und wirbelte wahllos Blumenvasen, Tassen und Teller durch die Luft, bis sie irgendwo zerschellten.

Hör auf“, fuhr mich Darras an.

Nein“, brüllte ich zurück.

Ich wollte zerstören, irgendetwas, irgendjemanden, alles! Darras hielt mich fest im Arm und blockierte jede Aktion meinerseits. Er errichtete einen Schirm um uns beide, und meine Kräfte verpufften ins Nichts.

Ich will nicht mehr, Darras. Lass mich sterben, nicht den Jungen, bitte, bitte“, flehte ich.

Auch sein Blick zeigte Verzweiflung, aber das galt eher mir und meinem Zustand.

Du wirst leben, Kind. Und auch Lymore wird leben“, beschwor er mich.

Das kannst du nicht versprechen, du weißt nicht, was uns bevorsteht. Bitte, bring mich vorher um, er darf nicht sterben!“

Er hielt mich noch immer innerhalb des Schutzschirmes in den Armen.

Beruhige dich, Kind. Du kannst es nicht ändern“, sprach er wohl zum hundertsten Mal auf mich ein.

Und wirklich nahm ich mich endlich zusammen, oder zumindest versuchte ich es.

Lymore kam zurück und bemerkte natürlich was los war. Er legte eine Hand auf meinen Arm.

Herrin, mach dir bitte keine Sorgen. Selbst wenn ich sterben sollte, so ist das meine Bestimmung. Du musst mich nicht mehr beschützen wollen, das allein ist mein Lebenszweck. Ich danke dir, dass du es bist, die mich zur Vollendung führt. Und nun kannst du nichts weiter tun, als mich in Frieden sterben zu lassen, wenn es denn sein soll.“

Ich lächelte unter Tränen, und die Verzweiflung brach mir schier das Herz. Warum nur konnten die beiden nicht verstehen, dass es das Schwerste für mich war? Oder konnte ich nicht verstehen, dass es so sein musste? Nahm ich die Sache vielleicht viel zu schwer und zu persönlich?

Lymore schien vollkommen ruhig, und Darras hatte ihn plötzlich ganz und gar anerkannt.

Was also war los mit mir?

Wie versteinert ließ ich es zu, dass Darras mich mitzog, während Lymore leichtfüßig voranging.

Wir hatten längst herausgefunden, wo Francis zu finden war.

Ich verabschiedete mich nicht von Lamorak, ich hatte nicht die Kraft, ihm noch einmal in die Augen zu sehen. Würde ich ihm seinen Vater zurückbringen können?

Lymore schlug auf seinem Pferd ein schnelles Tempo an, wir hatten wirklich keine Zeit zu verlieren. Darras hatte mein Pferd beim Zügel genommen, ich war immer noch wie betäubt.

Drei lange, endlose Tage dauerte die Reise. Nachts hielten wir an, um ein wenig zu schlafen, aber wenn Darras nicht immer dafür gesorgt hätte, dass ich schlief, wäre ich vermutlich stets ruhelos auf und ab gegangen.

Lymore schien völlig unberührt von der bevorstehenden Auseinandersetzung. Fast fröhlich ritt er voran.

Gegen Abend des dritten Tages befanden wir uns auf der Straße, die uns zum neuen Schloss des Zauberers führte. Und wir wunderten uns. Viele vornehme teure Kutschen fuhren in Richtung Schloss.

Darras ließ seine Gedanken suchen und lächelte plötzlich.

Ein Maskenball“, grinste er. „Francis gibt einen Maskenball. Er muss sich verdammt sicher fühlen.“

Damit erübrigt sich die Frage, wie wir hineinkommen“, warf Lymore ein.

Und als was willst du gehen?“, erkundigte sich Darras spöttisch.

Hier gibt es Zweige und Sträucher, die reichen für uns als Waldgötter.“

Darras schaute anerkennend auf Lymore.

Wir bepackten uns mit biegsamen Zweigen, Kräutern und Wurzeln, dann nahmen wir zielstrebig den Weg zum Schloss. Es gab keine Kontrollen oder Diener, die vielleicht Einladungen nachprüften. Augenscheinlich konnte jeder kommen.

Ungefragt durchquerten wir die Empfangshalle und kamen, immer der Musik nach, in den großen Ballsaal. Hunderte von Leuten drängten sich hier, alle mehr oder weniger phantasievoll maskiert.

Wer von ihnen war Francis? Er hätte im Augenblick direkt neben mir stehen können, und ich hätte ihn wohl kaum erkannt.

Ein Maskierter, von dessen Gesicht ich nur die Augen sehen konnte, zog mich auf die Tanzfläche. Und diese Augen erkannte ich plötzlich, dieses unbeschreibliche Blau, das mich schon einmal verzaubert, ja gebannt hatte. Das konnte nur Francis sein.

Als ich mich wehren wollte, winkte Darras ab, und ich folgte dem Mann widerstrebend.

Der Tanz war unglaublich. Wir drehten uns zu sanften Klängen, ich fühlte mich plötzlich leicht wie eine Feder und genoss den sanften Druck der Hand des Mannes. Es war eine völlig unwirkliche Situation, das war mir eigentlich klar, und doch hätte ich viel darum gegeben, wenn es nie geendet hätte. Ich hätte mich immer so...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7389-6448-7 / 3738964487
ISBN-13 978-3-7389-6448-6 / 9783738964486
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