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Koridians Verpflichtung -  Gabriel Lorrett

Koridians Verpflichtung (eBook)

Ein Koridian Roman
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
388 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7526-5007-5 (ISBN)
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2080: Nachdem Koridian Stein und seine Gruppe alles verloren haben, zwingt sie die irdische Regierung im zweiten Band, die Erde zu verlassen. Auf dem Raumschiff, welches sie nach Kolwaida, dem Heimatplaneten der Außerirdischen bringen soll, fällt ihnen die Eingewöhnung nicht leicht. Doch dann kommen sie einer Gruppe Wissenschaftler auf die Spur, die mit dem Schiff ein gefährliches Experiment durchführen will - einen Sprung in ein Paralleluniversum. Koridian und seine Gruppe setzen ihr Leben aufs Spiel, um nicht nur das Raumschiff mit vielen Zehntausend Personen an Bord zu retten, sondern die Vernichtung des gesamten Universums zu verhindern.

Gabriel Lorrett ist ein Pseudonym. Die Person dahinter wurde in Hamburg geboren, hat dort studiert, ist Dip-lom-Sozialwirt, Diplom-Sozialökonom und arbeitet als freier Industriejournalist für unterschiedliche Industrie-zeitschriften. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Mit Kori-dians Verpflichtung liegt nun der zweite Band der Kori-dian Reihe vor. Die Koridian-Reihe spielt im Universum, auf Kolwaida und anderen Planeten, und spiegelt den aktuellen Stand von Kosmologie, Teilchenphysik, Astro-biologie und technischen Entwicklungen wieder.

1


Kondo und Vorn empfingen sie an der Rampe. Seit der Zusammenkunft mit Oberst Hermann und den Firmenvertretern, hatten sie keinen der Außerirdischen gesprochen. Vielmehr war jeder von ihnen unter Bewachung nach Hause gefahren, um seine Angelegenheiten zu ordnen, wobei sie fast alle viel verloren.

Frences Meyerhöfer und Gabriel ‘Umme‘ Hellbrand besaßen nennenswerten Besitz. Sie eine große Villa aus dem neunzehnten Jahrhundert mit Grundstück, in der sie eine gut gehende Pension führte. Er, als Mechatroniker, eine gut gehende Motorradwerkstatt mit Nebengebäuden.

Meredith ‘Many‘ Mennings Sicherheitsdienst genoss einen hervorragenden Ruf in der Branche – und gehörte nun ihrem Stellvertreter, zu dessen Überraschung.

Sandor Koltowsky beendete gerade sein Studium Maschinenbau und Informatik und hätte in Kürze im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt – Schwerpunkt Spezialmaschinen für den Weltraum und deren Softwareentwicklung - begonnen.

Sein Bruder Doktor Jerome Koltowsky, seines Zeichens Physiker, hatte aus Sicherheitsgründen nicht gearbeitet.

Ihre Schwester Marianne beging bei der Aussicht, den Rest ihres Lebens auf einem fremden Planeten verbringen zu müssen, Selbstmord.

Was Micha tat, wusste die Gruppe nicht. Er war abgetaucht und erschien erst zum Abreisetag auf dem Kasernengelände.

Auch Koridian Stein, Soziologe und Sozialökonom, dessen Eltern auf einem Parkplatz getötet worden waren und deren Tod eine Kaskade entsetzlicher Ereignisse ausgelöst hatte, ließ nichts zurück. Hatten Stollbergs Männer des ‘Bundesamts für ungewöhnliche Vorkommnisse‘, kurz BfuV, doch seine eher bescheidene Existenz als Industriejournalist vollständig vernichtet, als sie sein Wohnhaus niederbrannten.

Jeder von ihnen erhielt einen Container mit persönlichen Dingen, die von den Firmen bezahlt wurden, welche die außerirdische Technologie erhielten. Sie waren mit vorigen Flügen zu einem Raumschiff in der Erdumlaufbahn transportiert worden.

„Hallo!“, grüßte Kondo lächelnd, der außerirdische Projektleiter, dessen Gruppe auf die Erde gekommen war, ihre Technologie auf ihren Heimatplaneten zurückzubringen und dem sich Koridians Gruppe zukünftig anvertrauen sollte. „Leider muss ich zur Eile drängen, da das Mutterschiff auf zu vielen Radarschirmen zu sehen ist.“

„Gehen Sie mit Vorsicht über die Rampe“, warnte Vorn, Kondos außerirdischer Kollege. „Nach der Hälfte setzt die höhere Schwerkraft ein.“

Zügig betrat Koridians Team die Rampe. Und tatsächlich, auf halbem Weg war es ihm, als stoppe jemand sein Bein oder es bliebe irgendwo hängen. Er konnte sich nur mühsam bewegen und fühlte sich plötzlich mehrere zehnt Kilo schwerer.

Das Innere des Shuttles erinnerte Koridian an Stollbergs Minibus, in dem dieser sie entführt und Koridian sein erstes Tötungsdelikt durchgeführte hatte. ‘Zu viele Erinnerungen‘, schoss es ihm durch den Kopf.

Während Kondo und Vorn sie zu den Sitzen geleiteten und ihnen beim Anschnallen halfen, fuhr die Rampe ein und die Luke schloss.

Das leichte Vibrieren des Schiffes signalisierte ihren Start. Die Menschen starrten aus den Fenstern. Das letzte Mal, dass sie die Erde sahen. Schnell entfernte sich der Erdboden. Sie stießen durch die Wolkendecke. Nach wenigen Minuten sahen sie die dünne blaue Atmosphärenschicht über dem Erdhorizont. Dahinter tiefschwarz das Weltall. Koridian hatte schon oft Bilder und Filme von der Erde und wie sie im All schwebte, gesehen, doch die Realität war überwältigend. Kondo und Vorn hielten sich diskret zurück, erlaubten es den Menschen, sich von ihrem Planeten zu verabschieden, jedem auf seine Weise.

Das Shuttle drehte sich, langsam. Die Menschen sahen den Mond, dann das Raumschiff. Gigantisch hatte es die Form eines Walkörpers. Ein Hangartor öffnete, und schloss sich nach ihrem Einflug. Das Shuttle setzte sanft auf. Die ganze Sache hatte nicht länger als zwanzig Minuten gedauert. Sie nahmen ihr Gepäck, die Rampe des Shuttles senkte sich und sie verließen das Schiff.

Sie kamen relativ langsam voran, waren sie hier doch fünfzig Prozent schwerer als auf der Erde. Schnell ging ihnen der Atem aus, zumal sie durch einen großen Teil des Schiffes geführt wurden. Kondo verteilte sie auf nebeneinanderliegende Einzelkabinen.

„Wir werden jetzt einige Wochen auf diesem Schiff bleiben. Packen Sie aus und machen Sie sich mit den Kabinen vertraut. Wir treffen uns in einer Stunde nach Ihrer Zeitrechnung hier wieder. Wir zeigen Ihnen dann Ihren Gemeinschaftsraum und bringen Sie zur Behandlungseinrichtung.“

Als Koridian die Kabine betrat, stand dort … ein Mann. Konsterniert blieb er stehen. Der Mann regte sich nicht, sah ihm nur ruhig entgegen. Einen Meter neunzig, wie alle Kolwaidi recht gut aussehend, schwarzes, nach hinten gekämmtes Haar. Nur die Augen fielen Koridian auf. Waren sie doch blassblaugrau. Keine intensiv strahlende Farbe wie bei allen anderen Kolwaidi. Gekleidet war er in einen Overall.

„Entschuldigung, mir wurde diese Kabine zugewiesen“, begann Koridian.

Jetzt kam Bewegung in den Mann und er trat einen Schritt auf ihn zu.

„Ich bin Ihr persönlicher Bot“, erklärte er in akzentfreiem Deutsch. „Nennen Sie mir Ihren Namen und ich programmiere mich auf Sie.“

Koridian trat näher, überlegte.

„Welche Funktion übst du aus?“

„Ich unterstütze und betreue den Besitzer dieser Kabine während seiner Anwesenheit an Bord.“

„Ich bin Koridian Stein. Erkläre mir das Zimmer.“

Der Bot setzte sich in Bewegung, erklärte die Funktion der Schränke und ein integriertes Extrafach, in dem schmutzige Wäsche gereinigt wurde. Die Badeinrichtung und wie man die Nass-, vielmehr die Wellenzelle nutzte. Wellen, die je nach Intensität den Organismus auf den Schlafzyklus vorbereitete oder ihn nach dem Aufstehen anregte. Die Toilette glich einer Weiterentwicklung eines Higtec-Bidets. Die Funktion des Betts, welches sich auf die Bedürfnisse des Schläfers einstellte. Selbst eine Nahrungseinheit gab es. Allerdings nicht, wie in einem Science-Fiction, indem aus Luft Gerichte materialisierten, sondern ganz profan gefriergetrocknete Portionen, die mithilfe von Wasserzugabe in einer Art Mikrowelle fertiggestellt wurden. Dabei zogen die Außerirdischen Wasserstoff aus dem Weltall und mischten ihn mit an Bord befindlichem Sauerstoff. Vor allem interessierte sich Koridian jedoch für die Informationseinheit, deren Datenmenge ihm imponierte.

Es klopfte. Als er öffnete, standen seine Gruppe und Kondo vor der Tür. Vorn ein Stück abseits, machte ein eher verdrießliches Gesicht.

„Ich zeige Ihnen gleich Ihren Aufenthaltsraum und bringe Sie anschließend in die Behandlungseinrichtung“, erklärte Kondo. „Dort erhalten Sie alle eine Zelltherapie, die einen Ausgleich zum Zeitfaktor schafft, sodass Ihre Körper mit dem Zeitverlangsamungseffekt, sowohl hier als auch auf dem Planeten fertig werden. Auf Ihrem neuen Zuhause herrscht die doppelte Erdschwerkraft.“

„Und das muss ausgeglichen werden?“, wunderte sich Koridian, der hörte, dass Kondo nicht ganz ehrlich war.

Dieser nickte, ging zwei Flure weiter und öffnete eine Tür.

„Dies ist Ihr Aufenthaltsraum. Hier können Sie essen, zusammenkommen, arbeiten, was auch immer. Aber natürlich haben Sie alles noch einmal in Ihren Kabinen.“

Die Behandlungseinrichtung war in viele Einheiten geteilt, in denen ein Patient allein seine Ruhe fand. Jetzt zogen Koridian und seine Gruppe ein.

„Sie brauchen sich nicht ausziehen“, gab Kondo ihnen mit auf den Weg.

Als Koridian seine Einheit betrat, blieb er stehen. Vor ihm stand eine Art Liege. Darum herum befanden sich Geräte, die eher an ein Horrorkabinett erinnerten. Zangen, Greifer, Spritzen, spitze Gegenständen an beweglichen Metallarmen und noch so einiges, was er nicht benennen konnte, was ihm jedoch gehörigen Respekt einflößte. Koridian spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte, ließ langsam seinen Atem entweichen. Hinter sich hörte er ein Schlürfen. Als er sich umwandte, blieb ihm fast das Herz stehen, machte einen Satz und schlug noch schneller. Ein großer gallertartiger Fladen lag vor dem Eingangsbereich und glibberte vor sich hin. Zwei Augen starrten zu ihm empor. Koridian unterdrückte ein Quieken. Hätten sie ihm nicht einen etwas menschlicher aussehenden Arzt schicken können? So für den Anfang? Obwohl, so konnte er sich gleich eingewöhnen.

„Mein Name ist Koridian Stein“, stellte er sich etwas atemlos vor.

Der Fladen pulsierte stärker.

„Ich bin ein Mensch. Mein Heimatplanet ist die Erde.“

Der Fladen gab ein Schlürfen von sich, nickte, indem er seine Vorderseite etwas anhob und wieder auf den Boden legte.

„Wir sollen uns hier einer Zellbehandlung unterziehen, um den Zeitverlangsamungseffekt auszugleichen.“

Der Fladen stöhnte und legte sich flach auf den Boden.

In diesem Augenblick...

Erscheint lt. Verlag 26.8.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7526-5007-9 / 3752650079
ISBN-13 978-3-7526-5007-5 / 9783752650075
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