Der Frankfurter Hauptfriedhof
Waldemar Kramer ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-0504-1 (ISBN)
Udo Fedderies, geboren 1956, lebt in Frankfurt am Main. Studium der Geschichte, Politik und Pädagogik. Ausbildungen zum Gymnasiallehrer und zum Buchhändler. Jahrzehntelange Tätigkeit im wissenschaftlichen Verlagswesen, zuletzt als Kaufmännischer Leiter und Prokurist. Grabpate auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.
Vorwort und Hinweise zum GebrauchJohann Adam Beil und der Frankfurter HauptfriedhofSebastian Rinz - Schöpfer der WallanlagenMarianne von Willemer - Muse und Co-Autorin GoethesEduard Rüppell - Afrikaforscher und SenckenbergianerHeinrich Hoffmann - Arzt, Literat, Politiker, VereinsgründerArthur Schopenhauer - Der Weise von FrankfurtFriedrich Stoltze - Freiheitsfreund und PreußenfeindDie Gefallenen der Revolution von 1848Carl Constanz Viktor Fellner und das Ende der Freien Stadt FrankfurtJohannes von Miquel und die Phase der KonsolidierungFranz Adickes und der Aufstieg Frankfurts zur GroßstadtLudwig Landmann, Ernst May und das Neue FrankfurtJohanna Kirchner und der Widerstand gegen den NationalsozialismusWilhelm Hollbach und das Ende des Zweiten WeltkriegsWalter Kolb und der Wiederaufbau FrankfurtsTheodor W. Adorno und die Frankfurter SchuleRobert Gernhardt und die Neue Frankfurter SchuleAlbert Mangelsdorff und die Hauptstadt des JazzSiegfried Unseld - Ausnahmeverleger in der Stadt der BücherVon Willi Brundert bis Walter Wallmann - Krisen, Kämpfe und Kultur für alleGroße Frankfurter Stifter und MäzeneTabelle der Gräber - nach GewannenTabelle der Gräber - alphabetischKartenteilZitatnachweiseAbbildungsnachweiseAbkürzungsverzeichnisLiteratur
Die drei zuletzt vorgestellten Frankfurter waren Zeitgenossen der Revolution von 1848, in der sie unterschiedliche Positionen ergriffen. Schopenhauer stellte österreichischen Soldaten einen Fensterplatz in seiner Wohnung zur Verfügung, damit sie einen besseren Blick auf die Barrikadenkämpfer hatten. Hoffmann engagierte sich für eine parlamentarische Monarchie und verhöhnte in seinen Schriften sowohl die Linken als auch die Reaktion. Stoltze schließlich war aufseiten der Demokraten und Republikaner zu finden, begleitete die Revolution mit Versen und beteiligte sich an der Reichsverfassungskampagne.Die Revolution von 1848 in den Staaten des Deutschen Bundes - ausgelöst durch die französische Februarrevolution - machte sich die unerfüllten Forderungen des Vormärz zu eigen. Man verlangte Pressefreiheit, Bauernbefreiung, Schwurgerichte und die Durchführung von Wahlen für eine Nationalversammlung. In Frankfurt versammelten sich schon am 3. März mehr als zweitausend Liberale und Demokraten in der Städtischen Reithalle. Eine Deputation unter Führung von Maximilian Reinganum trug tags darauf im Römer den beiden Bürgermeistern die Forderungen der Versammlung vor: Allgemeine Volksbewaffnung, Einberufung eines allgemeinen deutschen Parlaments, unbedingte Pressefreiheit, Gleichheit ohne Rücksicht auf den Glauben, Amnestie für die politischen Gefangenen. Als die Bürgermeister erklärten, die am gleichen Tage stattfindende gesetzgebende Versammlung werde sich mit den Punkten befassen, für die die Stadt zuständig sei, und alles andere müsse den Behördenweg gehen, stürmte die ungeduldige Menge, die sich vor dem Römer versammelt hatte, das Rathaus und verschaffte sich Zutritt zum Sitzungssaal. Eine von Reinganum eingebrachte Entschließung, wonach die Presse frei sei und keine Zensur mehr stattfinden dürfe, wurde sofort verabschiedet und vom Senat verkündet. Die ebenfalls geforderte Gleichstellung der Juden hingegen wurde abgelehnt.Auch in anderen deutschen Städten wie Berlin, München, Dresden, Stuttgart und Kassel kam es Mitte März zu revolutionären Erhebungen. Bei heftigen Barrikadenkämpfen am 18. März in Berlin setzten sich die Aufständischen gegen das Militär durch, mussten aber über 230 Tote beklagen. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. sah sich gezwungen, den Gefallenen des Volkes seine Ehrerbietung zu erweisen, der Volksbewaffnung zuzustimmen und sein Ministerium zu entlassen.Vom 31. März bis zum 4. April tagte in der Frankfurter Paulskirche das Vorparlament, eine Versammlung von 574 Männern, die sehr ungleichmäßig aus allen deutschen Staaten stammten und die die Wahlen zur Nationalversammlung vorbereiteten. Frankfurt entsandte elf Abgeordnete, unter ihnen Heinrich Hoffmann, Georg Ludwig Kriegk (1805-1878 - Grab E 93), Maximilian Reinganum (1798-1878 - Grab B 68), Eduard Souchay (1800-1872 - Grab C an der Mauer 64) und Georg Varrentrapp (1809-1886 - Grab A an der Mauer 148). Am Tag der Eröffnung des Vorparlaments war die ganze Stadt feierlich mit Tannengrün geschmückt und über 7500 schwarz-rot-goldene Fahnen hingen an den Häusern. Beim Zug der Abgeordneten vom Römer zur Paulskirche läuteten die Glocken, und das Volk jubelte.
Erscheinungsdatum | 20.08.2023 |
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Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 200 mm |
Gewicht | 423 g |
Themenwelt | Literatur ► Anthologien |
Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Regional- / Landesgeschichte | |
Schlagworte | Albert Mangelsdorff • Arthur Schopenhauer • Barrikadenkämpfer • Franz Adickes • Friedhofsführer • Friedrich Stoltze • Geschichtsbuch • Heinrich Hoffmann • Johannes von Miquel • Künstler • Ludwig Landmann • Marianne von Willemer • Märzrevolution • Mäzene • Musiker • Philosophen • Politiker • Robert Gernhardt • Schriftsteller • sepulkral-biografisch • Siegfried Unseld • Stifter • Theodor W. Adorno • Unternehmer • Verleger • Vormärz • Walter Kolb • Wissenschaftler |
ISBN-10 | 3-7374-0504-2 / 3737405042 |
ISBN-13 | 978-3-7374-0504-1 / 9783737405041 |
Zustand | Neuware |
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