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Alles. Nur kein Reiseführer (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 4. Auflage
85 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7575-4687-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Alles. Nur kein Reiseführer -  Maximilian Scheler
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'Alles. Nur kein Reiseführer' ist eine Sammlung satirisch-selbstironischer - vor allem aber schreiend komischer - Kurzgeschichten aus den Reiseerlebnissen von Maximilian Scheler. In seinen Geschichten beschreibt er seine ambivalenten Erlebnisse mit Land, Leuten und Mitstreitern, die auch Sie (aus allen denkbaren Gründen) zum Lachen und Weinen bringen werden. In 'Alles. Nur kein Reiseführer' verschlägt es den Autoren unter anderem in ein Amphitheater in Pula, auf die Rückbank eines thailändischen Tuk-Tuks und in sämtliche Brauereien Bambergs.

Maximilian Scheler, Jahrgang 1990, aus Bielefeld, ist Besserwisser, Ostwestfale und Enthusiast. Manchmal auch enthusiastischer Ostwestfale. Seine quälendsten Charaktereigenschaften hat er zum Beruf gemacht und jobbt neben seinen stümperhaften Gehversuchen im Autorenbuisiness als Lehrer an einem Gymnasium. Schlimm genug.

Maximilian Scheler, Jahrgang 1990, aus Bielefeld, ist Besserwisser, Ostwestfale und Enthusiast. Manchmal auch enthusiastischer Ostwestfale. Seine quälendsten Charaktereigenschaften hat er zum Beruf gemacht und jobbt neben seinen stümperhaften Gehversuchen im Autorenbuisiness als Lehrer an einem Gymnasium. Schlimm genug.

Grenzgänger


 

 

Nach dem letzten wirklich schönen Urlaub mit meiner Freundin und den durchaus romantischen Erlebnissen dort, war es an der Zeit für einen echten Männerurlaub: anspruchslos, derb aber nicht weniger romantisch!

     Welches Land böte sich da mehr an als Kroatien? Vor allem, weil wir tierisch pleite sind und Kroatien sau billig ist.

     Aber offiziell wegen der Romantik!

 

 

 

 

 

 

 

Tag 1 – Zwei Männer, eine Fahrt


 

Unsere Fahrt beginnt mit einer Erfolgsstory: Die Straßen sind frei, wir sind fit, das Auto schnurrt und die Vorräte sind angemessen aufgefüllt. Zumindest wären sie das, wenn wir eine homo-amouröse Großfamilie mit drei heranwachsenden Jungs wären. Sind wir aber nicht. Zumindest noch nicht! Was in Kroatien passiert, bleibt in Kroatien. Für den Moment müssen wir uns aber eingestehen, dass wir unser Lunchpaket etwas übertrieben haben. Aber ey! Es ist Urlaub! Und am Strand will man ja was vorzuzeigen haben!

 

An der kroatischen Grenze dann, winkt uns die verdrossene Grenzbeamtin jedenfalls ohne Überprüfung unserer Papiere durch: „Deutsches Kennzeichen, Sonnenbrillen, ziemlich sicher angetrunken, Typ: verirrter Malle-Tourist à la "Wo ist die Mutter von Nicki Lauda?". Keine Gefahr. Weiterfahren.“

     Alles klar. Danke!

 

Gut gelaunt, entgegen aller Erwartungen wieder mehr oder weniger nüchtern dafür aber gehörig schlafwirr beginnt die Suche nach dem Appartement. Nummeriert sind die Häuser, als ob man die besten Schüler der nächsten Waldorfschule mit der Städteplanung beauftragt hätte. "Aufgepasst: Es kommt nur darauf an, dass ihr gaaanz viel Spaß habt!" Hausnummer 43 folgt auf 96. Ja sicher! Das Haus daneben hat gleich gar keine Nummer – hups, vergessen! Was ein Spaß! Eins plus!

Unsere kroatische Gastfamilie empfängt uns sehr herzlich. Klein Diego präsentiert uns stolz einen unetikettierten, rötlichen Schnaps, den wir als Gastgeschenk erhalten.

     Augenlicht adé!

 

Nach kurzer Orientierungsphase und schnellem Einkauf beschließen wir, heute noch die nähere Umgebung zu erkunden. Kurzum: Es gibt eine Kirche.

     Morgen ist der Strand geplant, freut euch also auf eine Fotoreihe, die es in sich hat! Ladys, legt ein Handtuch unter – es wird heiß! Peta meldet außerdem zu erwartende Sichtungen der Mittelmeer-Mönchsrobbe in all ihrer Pracht.

 

Auch unsere Sprachkenntnisse nehmen zu!

Wir verbleiben daher mit kroatischem Gruße,

spolovilo!

Tag 2 – Zwei Männer, ein Strand


 

Zu Recht haben uns einige Leserbriefe erreicht, die auf einen Fehler in unserer letzten Ausgabe hingewiesen haben: Wir gestehen ein, dass wir unserer Sorgfaltspflicht bei der Recherche nicht nachgekommen sind und spolovilo kein typisch kroatischer Gruß ist, sondern schlicht Penis bedeutet. Wir entschuldigen uns in aller Form bei unseren Lesern und dem kroatischen Volk.

Der Tag beginnt mit einem Frühstück auf der sonnenbeschienenen Terrasse. Die gefühlten 35°C, die in Wirklichkeit 38°C sind, entlocken uns und auch der Salami schon früh eine Schweißperle. Die Tagesplanung ergibt: Strand. Vorfreude steigt auf!

     Strand? Das heißt gegenseitiges Eincremen! Juhu!

 

Jarid navigiert uns also zielstrebig zum Naturschutzgebiet Kamenjak, in das man mit dem Auto hineinfahren darf – klar. Aber nur gegen eine Gebühr. Versteht sich. Wegen der Umwelt und so.

      Diese Gebühr zahlt man dann übrigens nicht etwa im Kassenhäuschen an der Schranke zum Park sondern im "Yellow building near church". Also wieder zurück in die City. Das "yellow building" ist im Übrigen orange und ist das Rathaus. Aber wir nehmen solche Ungenauigkeiten - völlig undeutsch – heute nicht so ernst. (Sind immer noch euphorisiert vom Eincremen.)

     Für den Park bekommen wir noch eine Mülltüte aus Plastik mit auf den Weg. Wegen der Umwelt. Und so.

 

Der Strand dann ist schlichtweg malerisch. Das eigentliche Highlight ist aber die Burgerboulette vom Kiosk an der Bucht. Und die FKKlerin, die sich neben uns niedergelassen hat. Man kann sagen, was man will: Fleisch können die Kroaten!

Tag 3 – Zwei Männer, eine Stadt


 

Die Stadt Rovinj gehört zu den Perlen der Adriaküste. Und wir zu den Perlen der deutschen Touries! Gutaussehen, gestärkt und frisch eingecremt treffen wir ein in der Altstadt eben jener. Wir beginnen unsere Entdeckungstour mit einem romantischen Spaziergang am Kai entlang, um die Halbinsel herum. Dabei halte ich fröhlich hüpfend und verliebt kichernd Jarids Hand...

     Ach ne, das waren ja gar nicht wir. Sondern das Pärchen vor uns. Na macht nichts, wir haben auch so unseren Spaß!

 

Rovinj beeindruckt jedenfalls durch kleine, enge Gassen, die sich immer wieder zu felsigen Plateaus direkt am Meer öffnen. Dem geneigten Besucher bietet sich dort die Chance, von der Altstadt direkt ins glasklare Meer zu hüpfen. Allerdings nicht uns: Badehosen vergessen! Vielleicht machen wir auch mal dieses FKK?

 

Nach unserem Stadtbummel geht es schließlich wieder… genau: an den Strand. Ort glückseliger Zufriedenheit. Wir baden ausgiebig in Sonne und Meer und verzichten dabei großzügig auf Sonnenschutz. Echte Männer eben!

     Jarids abendlicher Kommentar zu seinen Verbrennung dritten Grades fällt relativ entspannt aus: "Aftersun drauf, das passt schon."

     Ja sicher!

     „Herr Doktor, Herr Doktor, dieser Mann war in einem brennenden Haus eingeschlossen, die Flammen haben ihm das Gesicht weggeschmolzen!"

"Aftersun drauf."

 

In diesem Sinne: Tschüss, ihr spolovilo!

Tag 4 - Zwei Männer, eine Silhouette


 

Sternzeit 2136,5:

 

Das Kulturprogramm des heutigen Tages findet in Poreč statt. Dieser Ort hat zwar nichts mit dem gleichnamigen Landesgericht Großbritanniens zu tun, dennoch findet man auch in Poreč jede Menge gequirlte Scheiße: Wolltest du dich schon immer mal mit einer Schlange ablichten lassen? Fahr nach Poreč! Die eigene Silhouette in Papier schneiden lassen? Poreč.

     Alles unnötiger Tand, um idiotischen Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen! Wir genießen lieber den Blick über die Adria und essen ein Eis. Das ist was für die Seele! Erdbeere und Spaghetti, falls es jemanden interessiert.

 

Nichtsdestotrotz zieht es uns auch heute wieder an den Strand. Mittlerweile duzen wir uns auch mit unseren Liegennachbarn: "Moin!"

     "Dobar dan"

     "Jo, was auch immer..."

Nett. Wir reservieren auf dem Heimweg noch in einem schicken Restaurant im Ort nahe des Strandes und nehmen uns vor, auch am nächsten Tag wiederzukommen.

 

Dobar dingsda und auf Wiedersehen!

Tag 5 – Zwei Männer, ein Restaurant


 

Von den üblichen Strand- und Chill-Erlebnissen einmal abgesehen, erweist sich dieser Tag als vergleichsweise unspektakulär. Ein Highlight, das diesen jedoch am späten Abend noch aus seiner Mittelmäßigkeit erhebt, ist der Besuch eines spitzen Restaurants mit typischem Mittelmeer-Ambiente und regionaler Speisekarte. Dank vorheriger Tischreservierung sitzen wir auf der überdachten Terrasse. Die Gerichte reichen von Fisch über Fleisch bis hin zu Suppe, Salat und Vegetarischem.

 

Wir entscheiden uns für die perfekte Mischung: Surf 'n Turf. Fisch und Fleisch. Speer und Angel. Hauptsache es musste jemand für unser Essen sterben! Die in Knoblauch gekochten Muscheln sind gestorben und herausragend, Ochsenbäckchen und Fleischplatte ein Genuss. Den Nachtisch sparen wir uns heute, nehmen uns aber vor, uns dafür morgen mit ein oder zwei 10er Päckchen Milchschnitte zu belohnen.

Tag 6 – Zwei Männer, ein Kampf auf Leben und Tod


 

Fanfare, Trommelwirbel, Oberkörper einölen – Es ist soweit! Im Staub der historischen Arena von Pula lässt der Lanista heute seine besten Kämpfer in einem atemberaubenden Spektakel antreten, das die ganze Stadt erbeben lässt! Gladiatores veniunt!

 

Bei Ankunft wird unsere Bitte, uns als Teilnehmer einzuschreiben, jedoch von der abschätzig auf und ab blickenden Kassiererin rigoros abgelehnt: „Zu fett, zu unsportlich!“

     Nun denn, dann eben nur als Zuschauer – auch ok. Noch schnell ‘ne Kugel Eis auf die Hand und ab ins Theater. Unserem Stand und unserem guten Aussehen entsprechend finden wir natürlich Platz in den unteren Rängen, nah beim Geschehen. Von hier kann man den blutdurchtränkten Sand der Arena förmlich auf der Zunge schmecken. Das Theater ist bis auf den letzten Platz ausverkauft, das Publikum aufgeregt und bereit.

 

Noch bevor die eigentlichen Spiele beginnen, fährt jedoch schon der Odem des Mars in mich ein und bringt mein Blut in Wallung. Es sind jedoch kaum die anstehenden Kämpfe „Mann-gegen-Mann“, die den Wunsch nach Blut in mir wecken – mitnichten… Es ist der Vater in der Sitzreihe über mir.

     Als sich das Stadion zunehmend füllt, beginnt der, seinem Sohn in väterlich-anekdotenhafter Manier den Aufbau klassischer Sportstätten zu erläutern:...

Erscheint lt. Verlag 8.5.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Schlagworte Humor • Ironie • Poetry Slam • Reisetagebuch • Satire
ISBN-10 3-7575-4687-3 / 3757546873
ISBN-13 978-3-7575-4687-8 / 9783757546878
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