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Abby Cooper - Hilferuf aus dem Jenseits (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2154-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Abby Cooper - Hilferuf aus dem Jenseits -  Victoria Laurie
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Mit ABBY COOPER erwartet den Leser ein origineller und unglaublich witziger Chick-Lit-Krimi, der Einblicke in die Welt eines professionellen Mediums verschafft.

Medium Abby Cooper und ihr bester Freund Dave haben eine neue Geschäftsidee: Sie kaufen ein Haus, um es auf Vordermann zu bringen und dann mit Gewinn zu verkaufen. Doch während der Reparaturarbeiten ereignen sich mysteriöse Dinge, und Abby ist schon bald davon überzeugt, dass in dem alten Haus ein Geist sein Unwesen treibt. Recherchen bringen ans Tageslicht, dass dort jemand ermordet wurde - und der Fall ist nie aufgeklärt worden. Gemeinsam mit ihrem Geliebten, dem Polizisten Dutch, macht sich Abby auf die Suche nach dem Täter.

Der Lesespaß ist vorprogrammiert!



<p><strong>Victoria Laurie</strong> lebt in Austin, Texas. Wie die Heldin ihrer Serie arbeitet sie als professionelles Medium.</p>

1


Ich halte mich für einen Profi. Ich bin ein Medium und stolz, mein Geld damit zu verdienen, und vor allem bin ich überzeugt davon, dass ich mithilfe meiner angeborenen, einzigartigen Fähigkeiten mit jeder ungewohnten, sonderbaren, befremdlichen oder unheimlichen Situation fertig werden kann, die in meiner beruflichen Praxis auftritt.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Erste bin, die kreischend wegrennt, wenn es auch nur im Entferntesten um Geistererscheinungen geht. Das klingt vielleicht widersprüchlich, aber bei allem, was nachts Geräusche macht, bin ich ein riesengroßer Feigling.

Ich habe solche Angst vor Geistern und den Orten, wo sie sich rumtreiben, dass ich mir nicht mal einen Film darüber ansehen, geschweige denn in einem Haus bleiben kann, in dem vielleicht welche sind. Dass ich mal ein Spukhaus besitzen würde, in dem ein Geist festsitzt und jede Nacht aufs Neue seine Ermordung durchlebt – auf den Gedanken wäre ich bestimmt nicht gekommen.

Alles fing an dem Tag nach Weihnachten an, als meine Schwester Cat und ich in ihrem Wohnzimmer entspannt Grand Marnier tranken und quatschten.

»Ich sage dir, Abby, das ist eine großartige Idee. Ich wollte schon immer ins Immobiliengeschäft einsteigen, aber – sehen wir’s realistisch – hier in Massachusetts sind die Häuserpreise völlig überzogen. Soweit ich weiß, ist der Markt in Michigan wesentlich günstiger. Ich meine, denk nur mal an dein Viertel. Die Leute ziehen scharenweise dorthin. Das ist eine gute Idee, ganz sicher.«

Seufzend schwenkte ich die bernsteinbraune Flüssigkeit in meinem Cognacglas. An dem Gesprächsverlauf war ich selbst schuld. Ich hatte ihr gegenüber beiläufig erwähnt, dass Dave, mein Handwerker, mir kurz vor Weihnachten von einem alten Haus in der Nachbarschaft erzählt habe, das schon seit Jahren zum Verkauf stehe und quasi für ein Butterbrot verscherbelt werden solle.

»Wo ist der Haken?«, fragte ich ihn skeptisch.

»Es braucht nur ein paar geschickte Hände, die es ein bisschen herrichten«, antwortete er und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.

»Dann kauf es doch«, sagte ich leichthin.

»Würde ich gern, aber das gibt mein Kreditrahmen nicht her.«

»So? Wo liegt der denn?«

»Bei null.«

»Ach.« Ich ahnte schon, wo das hinführen würde.

»Darum rede ich ja mit dir darüber, verstehst du? Du bist diejenige mit der Bank im Rücken. Was hältst du von dem Vorschlag, mit mir zusammen ein Geschäft aufzuziehen? Wir beide könnten Häuser kaufen, in die man ein bisschen Arbeit reinstecken muss, dann renovieren wir sie und verkaufen sie mit Gewinn. Du übernimmst den Kauf und die Finanzierung, während ich das ganze Material und die Arbeitsleistung beisteuere. Wenn wir fertig sind, teilen wir den Gewinn fifty-fifty.«

Dave erwischte mich damit natürlich in einem schwachen Augenblick. Ich hatte mir selbst gerade ein neues Haus gekauft und die Anzahlung mithilfe des Schecks geleistet, den mir die Versicherung zum Ausgleich für mein altes geschickt hatte – das neulich abgebrannt war. Es war noch eine beträchtliche Summe übrig, und ich schwelgte in dem Gefühl, dass mein Kontostand einige Stellen mehr vor dem Komma hatte.

Geld zum Investieren hatte ich also, ich war mir bloß nicht sicher, ob die Idee so vernünftig war. Außerdem brauchte man für eine Immobilie normalerweise zwanzig Prozent als Anzahlung, was mein Konto wieder auf null bringen würde.

Ich trank einen Schluck Grand Marnier, als Cat nachfasste. »Wirklich, Abby, ich habe Daves Arbeit gesehen und traue ihm zu, dass er seine Sache fantastisch machen wird. Wenn ich die Anzahlung leiste, du die Hypothekenzahlungen übernimmst und Dave sich um das Handwerkliche kümmert – wo ist da das Risiko?«, fragte sie zuversichtlich.

Grübelnd ließ ich die Flüssigkeit im Glas kreisen und seufzte. Schließlich fragte ich: »Und wie soll diese Partnerschaft laufen? Ich meine, im Einzelnen.«

»Das ist ganz einfach«, begann sie. »Wir drei sollten eine Immobilienfirma gründen. Meine Anwälte können die Verträge so gestalten, dass wir wirklich gleichberechtigte Partner sind, und als Gruppe können wir in Immobilien mit Potenzial investieren. Ich kann die besten Wohngegenden ausfindig machen und die Häuser anzahlen, du besorgst die Finanzierung, und Dave kann seine Zauberhände wirken lassen.«

Ich drückte mich tiefer in meinen Sessel. Das klang nach einem Haufen Arbeit.

Da sie meine Unentschlossenheit sah, machte sie ein Angebot: »Lass es uns doch an diesem Haus einmal ausprobieren und abwarten, wie es läuft. Wir können jederzeit wieder aussteigen, wenn es nicht gut klappt.«

»Na ja …«, druckste ich herum. »Ich weiß nicht, Cat, das ist eine Riesenverpflichtung.«

»Ach, stell dich nicht so an«, erwiderte sie mit einem strengen Blick. »Wir gründen keine Wohlfahrtseinrichtung, sondern eine Immobilienfirma. Das kann für uns alle sehr lukrativ werden.«

Cat glaubte offenbar, ich zögerte bloß, weil ich ihr Geld nicht nehmen wollte – welches sie haufenweise hatte. Damit lag sie nicht falsch, aber das machte mir nicht halb so viel aus wie die Vorstellung, ihr Geschäftspartner zu werden.

Verstehen Sie mich nicht falsch – ich liebe meine Schwester sehr. Aber ich kenne sie auch gut und weiß, wie sie arbeitet. Cat ist ein Finanzgenie und leitet ganz allein ein millionenschweres Unternehmen, das sie anfangs nur mit Chuzpe aufgebaut hat, aber als Chef ist sie ein Tyrann. Nicht nur dass sie sich bestens auskennt, sie weiß auch, dass sie alles besser weiß.

»Ich weiß ja nicht …« Ich blieb unschlüssig.

»Also gut«, sagte sie, um anders anzusetzen, »was sagt deine Intuition dazu?«

»Die habe ich noch nicht befragt«, gab ich zu.

»Warum nicht?«

»Keine Ahnung, hab nicht dran gedacht«, antwortete ich ausweichend. In Wirklichkeit hatte ich es absichtlich noch nicht getan, weil ich die Antwort fürchtete – nämlich, dass ich mich auf die Idee einlassen solle.

Und zur Abwechslung wollte ich mal eine rationale Entscheidung treffen und keine, zu der mir die Geister, die mich leiteten, geraten hatten. Sicher, die würden mich nicht in die falsche Richtung lenken, aber manchmal ist es einfach schön, sich ganz allein zu entscheiden, unabhängig davon, was dabei herauskommt.

»Dann frag sie doch jetzt«, beharrte Cat.

Ich warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. »Jetzt nicht, Süße, ich bin müde …«

»Ach, papperlapapp!«, unterbrach sie mich barsch. »Meine Güte, Abby, du bist manchmal so entscheidungsscheu. Glaub mir, das ist ein gutes Geschäftsmodell, und wenn du Daves Angebot nicht annehmen willst, werde ich es tun … ohne dich.«

Ich riss die Augen auf. »Ach, wenn ich also ablehne, willst du dich ohne mich mit Dave zusammentun?«

»Ohne zu zögern«, bestätigte sie entschlossen. »Und sei es auch nur, damit ich dir in einem halben Jahr den Erfolg unter die Nase reiben kann.«

Ich sah sie böse an. Ich hatte keinen Zweifel, dass Cat den Plan sofort in die Tat umsetzen würde. Ich konnte eigentlich nur noch auf den fahrenden Zug aufspringen. So war sie immer: Wenn sie sich einmal für etwas entschieden hatte, packte sie es an, und ich fand, dass ich Dave unmöglich zumuten konnte, alleine mit ihr klarzukommen. Er würde einen Puffer brauchen.

»Na schön«, sagte ich ärgerlich seufzend.

»Wirklich?« Sie beugte sich in ihrem dick gepolsterten Sessel nach vorn. »Oh, Abby, das ist wunderbar! Siehst du nicht, wie aufregend das wird?« Sie strahlte.

»Wahnsinnig aufregend«, pflichtete ich ihr düster bei. »Ich wer­de Dave gleich morgen anrufen und die Sache ins Rollen brin­gen. Wir sollten das vermutlich über meine Bank finanzieren, da ich noch Kontakte in der Kreditabteilung habe und wahrscheinlich günstige Konditionen bei den Abschlusskosten bekomme.« Ich meinte die Bank, bei der ich gearbeitet hatte, bevor ich mich als Intuitivberaterin selbstständig gemacht hatte.

Cat lächelte mich begeistert an und hob ihr Glas. »Gut gemacht! Siehst du? War doch gar nicht so schwer, oder?«

Später, als ich für meine Heimreise am nächsten Morgen packte, klingelte das Telefon, und ein paar Augenblicke später kam Donna, Cats Haushälterin, an meine Schlafzimmertür. »Ein Anruf für Sie«, sagte sie steif.

»Haben Sie den Apparat nicht mitgebracht?«, fragte ich mit einem Blick auf ihre leeren Hände. Jeder im Haus wusste, dass der Nebenanschluss in Cats Zimmer schlechten Empfang hatte.

»Nein«, antwortete sie mit einem kleinen Lächeln, das mich an ein Krokodil erinnerte.

Ich konnte Donna nicht leiden, und es ärgerte mich, dass Cat auf meinen Rat, sie zu ersetzen, nicht hören wollte.

»Dann bitte nach Ihnen«, sagte ich gereizt und ging hinter ihr die Treppe hinunter. Dabei irritierte mich wieder dieses schlechte Gefühl, das mich immer beschlich, wenn die Frau in meiner Nähe war. Ich hätte nicht sagen können, was es war, aber sie führte etwas im Schilde, und ich traute ihr nicht so weit, wie ich sie werfen könnte, was bei ihrer stattlichen Figur vielleicht ein guter Millimeter wäre.

Unten angelangt, flitzte ich an ihr vorbei. Der einzige Mensch, der mich so spät noch anrief, war Dutch, mein Freund. Ich würde ihn zwar am nächsten Vormittag sehen, da er mich vom Flughafen abholen wollte, trotzdem freute ich mich darauf, meinen Lieblingsbariton am Telefon zu hören.

Ich nahm den Hörer auf und sagte mit der seidigsten Stimme, die ich aufbieten konnte:...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2023
Reihe/Serie Abby-Cooper-Reihe
Abby-Cooper-Reihe
Übersetzer Angela Koonen
Sprache deutsch
Original-Titel Psychic Eye Myteries 03: A Vision of Murder
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Chick Lit • Contemporary Romance • Humor • Janet Evanovich • Liebersroman • Medium • Mord • Romantic Fantasy • Romantik • Romantik Thrill • romantische Spannung • Spannung
ISBN-10 3-7363-2154-6 / 3736321546
ISBN-13 978-3-7363-2154-0 / 9783736321540
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