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A Night of Wishes and Regrets (eBook)

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2024 | 1. Auflage
368 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2037-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

A Night of Wishes and Regrets -  Anne Pätzold
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Das große Finale der Vampir-Trilogie

Kann es für Winnie und Jo ein Happy End geben? Oder war ihre Liebe von Anfang an zum Scheitern verurteilt? Das große Finale der herzzerreißenden und spannenden Liebesgeschichte von Winnie und Jo ...

Abschlussband der Trilogie von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Anne Pätzold



<p><strong>Anne Pätzold</strong> wurde 1997 geboren und lebt in Hamburg. Sie ist ausgebildete Buchhändlerin, und ihre große Leidenschaft sind Bücher, Bananenbrot und Südkorea. Auf Instagram (@annelovesbooks) tauscht sie sich mit ihren Leser:innen über das Schreiben, das Lesen oder K-Pop aus.</p>

2


Winnie

Nach Luft schnappend setzte ich mich auf.

Oder versuchte es zumindest.

Ein stechender Schmerz hielt mich davon ab, mich völlig aufzurichten, und ich fiel mit einem schmerzerfüllten Stöhnen zurück in mein Kissen. Ich blinzelte mehrfach, bis meine Sicht nicht mehr verschwommen war und fand mich in einem fremden Raum wieder. Niedrige Decken, kahle Wände, keine Fenster. Die Tür direkt gegenüber vom Bett und eine nackte Glühbirne, die von der Decke hing und das Zimmer spärlich beleuchtete.

Was … wo … Meine Gedanken wirbelten aufgeregt durcheinander. Ich versuchte, einen roten Faden zwischen ihnen zu finden, bekam aber nur Bruchstücke zu greifen: Da war Blair. Ein Haus. Dylan.

Hinter meinen Schläfen hämmerte es. Ich wollte nichts lieber tun, als meine Augen zu schließen und einzuschlafen, aber gerade, als ich darüber nachdachte, es tatsächlich zu tun, stürzten die restlichen Erinnerungen auf mich ein. Gefolgt von einer Welle der Erschöpfung und einem Stechen in meiner Magengegend, das mir die Luft zum Atmen nahm.

Japsend drückte ich eine Hand auf meinen Bauch. Es fühlte sich an, als würde ich von innen brennen. Ein Feuer, das sich in meinem restlichen Körper ausbreitete, je länger ich mich darauf konzentrierte.

Der Schuss einer Waffe hallte in meinen Ohren wider. Panisch riss ich die Decke von mir, strampelte sie mit den Füßen an das Ende des Betts und riss den Pullover nach oben, bis mein Bauch frei war.

Ich bin angeschossen worden.

Ein Verband lag straff um meinen Bauch gewickelt. Ich zupfte daran, suchte nach dem Anfang, bevor ich aufgab und ihn einfach nach unten schob. Meine Finger zitterten, als ich das Pflaster darunter freilegte und anfing, an den Ecken zu zerren. Ich war mir nicht einmal sicher, warum ich es tat. Warum ich den Verband nicht einfach in Ruhe ließ, sondern mich beinahe manisch fühlte in dem Verlangen, mich zu vergewissern, dass ich mir den Schuss nicht nur eingebildet hatte. Dass alles, was durch meinen Kopf ging, tatsächlich passiert war.

Das Pflaster zog an meiner Haut. Ich biss die Zähne aufeinander, weil ein Brennen von dem Bereich, wo das Pflaster klebte, bis hoch in meinen Brustkorb schoss und mir die Tränen in die Augen trieb. Ich legte den Kopf in den Nacken, atmete zischend aus. Drei Sekunden, sagte ich mir. Dann ziehe ich es mit einem Ruck ab.

Ich brauchte mehr als drei Sekunden, um mich mental auf den Schmerz vorzubereiten. Und gerade, als ich die Ecke des Pflasters fester packte, schwang die Tür auf.

Eine braunhaarige Frau stand im Flur. Ihr Gesicht kam mir nicht bekannt vor, und die Tatsache, dass ich keine Ahnung hatte, wer sie war und wo ich war, schob sich plötzlich lautstark zwischen meine Gedanken.

Was war passiert, nachdem ich das Bewusstsein verloren hatte? Wo war Jo? Blair? Sasha.

Die Frau machte einen Schritt in den Raum, und mein gesamter Körper spannte sich an. Ich schob mich auf dem Bett nach hinten, bis ich mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Ignorierte das Brennen in meinem Bauch und die weißen Punkte, die in meinem Sichtfeld tanzten. Meine Hände tasteten über die Matratze, die Decke, suchten nach etwas, womit ich mich verteidigen konnte, aber da war nichts. Ich war dieser Person schutzlos ausgeliefert, und die Tatsache, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich mich überhaupt befand, fachte die Panik in mir noch mehr an.

»Komm nicht näher«, krächzte ich und hob die Hand zwischen uns in die Höhe, als könnte sie das im Zweifelsfall tatsächlich abhalten.

Die Frau neigte neugierig den Kopf, blieb aber im Türrahmen stehen, und obwohl sie nicht den Eindruck erweckte, als müsste ich mich vor ihr fürchten, blieb mein Körper angespannt. Mittlerweile war ich mir nicht mehr sicher, wie sehr ich meiner Menschenkenntnis vertrauen wollte.

Mein pochender Herzschlag dröhnte in meinen Ohren. Mein Mund war staubtrocken, während ich mich umsah – unauffällig, hoffte ich. Alles andere als das, wenn ich danach ging, wie aufmerksam die Frau meinen Blicken folgte. Ich suchte nach einem Ausgang, aber der Raum war nicht größer als das Badezimmer in Sashas und meiner Wohnung. Ohne Fenster hatte ich keine Ahnung, wie spät es war, und ich wusste nicht, in welchem Teil der Stadt wir uns befanden. Ob wir überhaupt noch in New York waren oder ich damit rechnen musste, mich an einem ganz anderen Ort wiederzufinden, sollte ich hier jemals rauskommen.

»Winnie«, sagte die Frau.

Ich krallte meine Finger in die Bettdecke, spannte mich weiter an. Ihre Stimme klang freundlich, beinahe zurückhaltend in der Lautstärke, mit der sie sprach.

»Du solltest dich wirklich wieder hinlegen.«

»Sonst was?«, presste ich zwischen den Zähnen hervor. Mein Herz raste. Ich hörte, dass mein Atem zu kurz, zu abgehackt war, besaß aber nicht die Willenskraft, etwas daran zu ändern. Meine Panik war ein Monster, das ich gerade so im Zaum hielt.

Die Frau verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere. Ihre Stirn war gerunzelt. »Sonst könnte sich deine Wunde wieder öffnen, nachdem wir sie endlich in den Griff bekommen haben.«

Nur mit Mühe hielt ich mich davon ab, nach besagter Wunde zu tasten. »Hast du sie verarztet?«

Sie nickte. »Du hattest die letzten Tage Fieber, das heute Nacht endlich gesunken ist. Scheint, als würde dein Körper sich gut erholen. Wie fühlst du dich?«

Tage? Wie lange war ich ausgeknockt gewesen? »Als hätte mich jemand angeschossen.«

Ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen. »Eine ziemlich passende Antwort.« Sie nahm mich in Augenschein, ihr Blick analytisch. Als versuchte sie, aus der Ferne meinen körperlichen Zustand festzustellen. Was sie sah, schien sie zufrieden zu stimmen, denn sie hielt die Distanz zwischen uns und deutete auf etwas rechts von mir. »Trink etwas. Vorsichtig, bis du weißt, wie dein Körper reagiert. Ich sage Jo, dass du aufgewacht bist.«

Meine Gedanken kamen quietschend zum Stillstand. »Jo?«

Ich wollte meine Beine über die Kante des Betts schwingen, bereute die Bewegung allerdings noch in der gleichen Sekunde. Meine Sicht verschwamm. In meinem Mund sammelte sich Speichel, und ich war mir sicher: Wenn ich es schaffte, nicht ohnmächtig zu werden, würde ich mich gleich übergeben.

Ich atmete dagegen an. Keine der beiden Möglichkeiten klang sonderlich verlockend. Ich wollte die Frau fragen, wo Jo war, aber allein der Gedanke daran, den Mund zu öffnen, ließ die Übelkeit ansteigen.

Eine Berührung an meiner Schulter. Es dauerte, bis das flaue Gefühl in meinem Magen und das Flimmern in meinem Blickfeld weit genug zurück gingen, bevor ich es richtig wahrnahm.

Die Frau hockte vor mir. Sie wirkte besorgt – ihr Blick zuckte immer wieder zu meinem Bauch –, aber bis auf die kurze Berührung eben, fasste sie mich glücklicherweise nicht an.

»Jo ist hier?«, fragte ich, als ich meine Atmung wieder unter Kontrolle hatte.

Ich bekam ein Nicken als Antwort. »Deine Schwester und die Freundin, mit der du unterwegs gewesen bist, auch.«

»Blair.«

»Ja, sie.«

Waren das genügend Infos, um erleichtert zu sein? Vermutlich nicht, aber ich merkte trotzdem, wie sich etwas in mir löste. Ich sackte gegen die Wand in meinem Rücken und nahm das Stechen in meinem Bauch und meine anhaltende Erschöpfung auf einmal überdeutlich wahr.

Die Frau drückte sich aus ihrer Hocke hoch. Sie griff an mir vorbei nach der Wasserflasche, die auf dem hölzernen Tritthocker stand, drehte den Deckel auf und reichte sie mir.

Ich setzte die Flasche an, kaum, dass sie den Raum verlassen hatte. Trank sie in einem Zug zur Hälfte leer. Den Deckel drehte ich zwischen meinen Fingern hin und her. Ich wollte aufstehen, zögerte aber, da ich das Pochen in meinem Bauch nicht verschlimmern wollte.

Durch die Tür, die die Frau hinter sich offen hatte stehen lassen, konnte ich nur einen kleinen Winkel eines Flurs erkennen. Grauer Teppichboden, kalt-weiße Wände.

Es konnten nicht mehr als zwei, drei Minuten vergangen sein, bis die Stille von schnellen Schritten durchschnitten wurde. Jemand kam rennend näher, und als ich das atemlose Schnaufen hörte, das auf Blairs schlechte Kondition hinwies, umfasste eine eiserne Faust mein Herz und ließ meine Augen brennen.

Blair bremste im Türrahmen ab. Ihr Brustkorb hob und senkte sich vor Anstrengung, als wäre sie einen Marathon gelaufen, und als unsere Blicke sich begegneten, traten Tränen in ihre Augen. Sie presste die Lippen aufeinander, kam an mein Bett, verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wandte den Kopf ab, die Unterlippe vorgeschoben, als versuchte sie, vorzugeben, dass sie sauer war, obwohl ich genau sehen konnte, dass alles an ihr nach Erleichterung schrie.

»Blair«, sagte ich. Streckte die Hand nach ihr aus, weil die Panik und alles, was in den letzten Stunden, Tagen passiert war, über mir zusammenschlug und ich Sorge hatte, mich darunter einfach aufzulösen.

Für einen Moment wehrte sich Blair dagegen. Ich kannte sie. Wusste, dass sie unbedingt ein unerschütterliches Bild abgeben wollte, weil es ihr manchmal schwerfiel, Emotionen zu teilen, die nicht sarkastischer Natur waren. Ich nahm es ihr nicht übel. Vor allem nicht, weil sie nach zwei Sekunden einknickte, meine Hand nahm und sich vor das Bett fallen ließ, als hätten ihre Beine einfach unter ihr nachgegeben. Ihre Finger umklammerten meine, so fest, dass sie sich nach kurzer Zeit bereits taub anfühlten, aber ich brachte es nicht über mich,...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2024
Reihe/Serie Night of …
Night of …
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Blood and Ash • College • crave • crescent city • Das Reich der sieben Höfe • female/female • forced proximity • Große Gefühle • Jennifer L. Armentrout • Jo • Leidenschaft • LGBTQ • Liebe • Liebe kennt keine Grenzen • Paranormal • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Slow Burn • Throne of Glass • Twilight • Vampir • Vampire • Vampire Diaries • Winnie
ISBN-10 3-7363-2037-X / 373632037X
ISBN-13 978-3-7363-2037-6 / 9783736320376
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