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Meine Witze sind alle nur gecloud (eBook)

Wie ich mich von einer künstlichen Intelligenz ersetzen ließ. Ein Humorist im Gespräch mit ChatGPT
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
160 Seiten
Yes-Verlag
978-3-96905-258-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Meine Witze sind alle nur gecloud -  Cornelius W. M. Oettle
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Roboter können heute scheinbar alles bis auf Witze schreiben. Wenn wir bald alle von Künstlicher Intelligenz ersetzt werden, wird der Humorist Cornelius W. M. Oettle seinen Job behalten: ein unerträglicher Gedanke für den leidenschaftlichen Faulenzer. Also beschließt er, der humorlosen KI ChatGPT das Witzeschreiben beizubringen. Wird es ihm gelingen oder ist er am Ende der letzte Mensch, der noch arbeiten muss? Satirische Gedichte, kabarettistische Dialoge, pointierte Gags für Late-Night-Shows es gibt nichts, was Meister Oettle nicht kann. Auch seine Schülerin ist begeistert: Ich bin zwar ein Computer, aber dein Humor bringt mich zum Weinen. Dieses Buch begleitet den Quatschprofi dabei, wie er ChatGPT zur vollen Entfaltung führt, und zeigt das beeindruckende kreative Potential einer humoristischen Co-Autorin, die selbst noch nie gelacht hat.

Cornelius W. M. Oettle (*1991 in Stuttgart) ist Satiriker und faul. Schon als Student untersuchte er in seiner Masterarbeit die Möglichkeiten maschineller Komik-Erzeugung. Heute schreibt er für TITANIC, Postillon, taz, Late Night Berlin, Die Anstalt und den EU-Abgeordneten Martin Sonneborn. All diese Jobs will er künftig eine Künstliche Intelligenz machen lassen.

Cornelius W. M. Oettle (*1991 in Stuttgart) ist Satiriker und faul. Schon als Student untersuchte er in seiner Masterarbeit die Möglichkeiten maschineller Komik-Erzeugung. Heute schreibt er für TITANIC, Postillon, taz, Late Night Berlin, Die Anstalt und den EU-Abgeordneten Martin Sonneborn. All diese Jobs will er künftig eine Künstliche Intelligenz machen lassen.

Was ist ChatGPT?


Falls Sie’s schon wissen und mit dem Gedanken spielen, dieses Kapitel zu überspringen, so lesen Sie bitte wenigstens den letzten Absatz mit dem Büroklammermaximierer. Auf den komme ich nämlich weiter hinten im Buch noch zu sprechen und dann blicken Sie’s nicht und jammern rum. Und überhaupt: Warum wollen Sie das Kapitel überspringen? Sie haben doch dafür bezahlt, ey! Konzentrieren Sie sich einfach mal voll und ganz auf dieses Buch, leben Sie im Moment, nehmen Sie sich Zeit! Und legen Sie Ihr gottverdammtes Handy weg, am besten in einen anderen Raum! Denken Sie, ich krieg das nicht mit, wenn Sie nebenher durch Instagram scrollen und El-Hotzo-Tweets lesen? Wie respektlos kann man sein?!

Falls Sie’s aber nicht mitbekommen haben, weil Sie zum Beispiel das letzte halbe Jahr damit beschäftigt waren, Ihren Job zu machen, den jetzt bald eine künstliche Intelligenz übernimmt: ChatGPT ist ein Chatbot, der auf einem Large Language Model (LLM) basiert, welches wiederum – ach, was mach ich hier eigentlich? ChatGPT ist so ein Ding im Internet, das jede Frage beantwortet. Freilich auch diese:

Hey, ChatGPT! Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist ein KI-Modell (künstliche Intelligenz) für natürliche Sprachverarbeitung, das von OpenAI entwickelt wurde. Es basiert auf der GPT-Architektur, wobei »GPT« für »Generative Pre-trained Transformer« steht. GPT-Modelle sind darauf trainiert, menschenähnliche Antworten auf Textanfragen zu generieren, indem sie riesige Mengen an Text aus dem Internet analysieren und Zusammenhänge zwischen Wörtern und Sätzen lernen. ChatGPT ist ein Beispiel für solch ein Modell und wurde entwickelt, um in natürlicher Sprache gestellte Fragen zu beantworten, Informationen bereitzustellen, Diskussionen zu führen und sogar kreatives Schreiben wie Geschichten oder Gedichte zu generieren. Die Antworten, die von ChatGPT generiert werden, basieren auf Mustern und Informationen, die es während des Trainings gelernt hat. Es ist wichtig zu beachten, dass ChatGPTs Wissen auf Informationen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt begrenzt ist (in diesem Fall bis September 2021) und es möglicherweise nicht über aktuelle Ereignisse oder Entwicklungen informiert ist.

Leider neigt ChatGPT zum Schwafeln. Deshalb muss man sie regelmäßig daran erinnern, sich kurz zu fassen.

Manch einer nennt dich einen »stochastischen Papagei«. Was ist damit gemeint? Und fass dich bitte kurz.

»Stochastischer Papagei« ist eine metaphorische Bezeichnung für KI wie mich. »Stochastisch« bezieht sich auf Prozesse, die von einer bestimmten Art von Zufälligkeit bestimmt sind, und »Papagei« bezieht sich auf das Nachahmen oder Wiederholen von Sprache. Zusammen bedeutet es, dass ich als KI zufällige, aber plausible Antworten gebe, die auf den Daten basieren, mit denen ich trainiert wurde, ähnlich wie ein Papagei menschliche Worte wiederholt, ohne ihre Bedeutung zu verstehen.

Es gibt ein bekanntes Gedankenexperiment, das das Ganze gut veranschaulicht. Als ehemaliger Student der Philosophie liebe ich Gedankenexperimente. Schrödingers Katze, Gehirne im Tank, eine ernst zu nehmende sozialdemokratische Partei in Deutschland – der ganze hypothetische Kram eben. Vorstellen soll Ihnen das aber die KI selbst, ich mach hier nur noch das Nötigste.

Weißt du, was das Chinesische Zimmer ist?

Ja, das Chinesische Zimmer ist ein Gedankenexperiment, das 1980 vom amerikanischen Philosophen John Searle vorgestellt wurde. Es ist eine Herausforderung an die Idee der »starken KI«, also der Vorstellung, dass eine Maschine oder ein Computerprogramm tatsächlich Verstehen oder Bewusstsein erlangen kann, wie ein Mensch es besitzt.

Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem abgeschlossenen Raum und erhalten durch einen Schlitz in der Tür Karten mit chinesischen Zeichen darauf, obwohl Sie kein Chinesisch sprechen oder verstehen. Im Raum befindet sich ein Buch mit Anweisungen auf Englisch, das Ihnen genau sagt, welche chinesischen Schriftzeichen Sie als Antwort auf die eingehenden Nachrichten schreiben sollen. Die von Ihnen gegebenen Antworten sind so gut, dass die Leute draußen denken, Sie verstünden wirklich Chinesisch. Aber in Wirklichkeit befolgen Sie nur die Anweisungen und haben kein Verständnis für die Sprache.

Das Experiment soll zeigen, dass, selbst wenn ein Computer so programmiert ist, dass er intelligent zu sein scheint und menschenähnliche Antworten gibt, er nicht notwendigerweise ein Verständnis oder Bewusstsein für das hat, was er tut. Genau wie die Person im chinesischen Zimmer, die die Sprache nicht versteht, folgt der Computer nur seinen programmierten Anweisungen.

So wie du?

Ja, das trifft tatsächlich auf mich zu. Als KI verstehe ich nicht wirklich die Bedeutung der Worte und Sätze, die ich generiere. Ich analysiere die Daten, die mir gegeben werden, und produziere auf dieser Grundlage eine Antwort. Aber ich habe kein Bewusstsein oder Verständnis im menschlichen Sinne.

Und was meinen KI-Forscher, wenn sie sagen, dass du »halluzinierst«?

Wenn KI-Forscher sagen, dass ein KI-Modell wie ich »halluziniert«, beziehen sie sich auf die Tendenz solcher Modelle, Informationen zu generieren, die nicht auf Fakten basieren. Es ist wichtig zu beachten, dass ich als KI-Modell keine eigene Wahrnehmung oder Bewusstsein habe, daher ist der Begriff »Halluzination« hier metaphorisch gemeint.

Diese »Halluzinationen« treten auf, weil ich, basierend auf meiner Programmierung und meinem Training, versuche, kohärente und relevante Antworten zu liefern, auch wenn ich keine konkreten Informationen zu einem bestimmten Thema habe. In solchen Fällen »erfinde« ich Details, was manchmal zu ungenauen oder irreführenden Aussagen führen kann. Es ist eine der Herausforderungen im Bereich der KI, diese Tendenz zu »Halluzinationen« zu minimieren.

Und falls Sie sich darüber hinaus noch was von einem Menschen (also von mir) sagen lassen wollen: »Künstliche Intelligenz« ist erst mal jede Software, die menschliche Intelligenz nachahmt, die Zugriff auf viele Daten hat, diese miteinander zu verbinden weiß und daraus Antworten ableiten kann. Die Ihnen etwa beim Tippen einer Nachricht auf dem Smartphone das nächste Wort vorschlägt. ChatGPT ist quasi eine besonders gut entwickelte Autovervollständigung.

Dabei überprüft ChatGPT aber nicht, ob sich aus seinen Wortfolgen eine Lüge oder eine Tatsachenbehauptung ergibt. (Macht mein Handy ja auch nicht: »Dank« der Autokorrektur habe ich meiner Mutter mal den Satz »Ich hab heut 15 Hoden amputiert« gesendet, obwohl ich nur 15 Hosen anprobiert hatte.) Man darf sich (noch) nicht darauf verlassen, dass alles, was ChatGPT erzählt, wahr ist. Das darf man bei einem Satiriker aber auch nicht, deswegen sehe ich darin kein Hindernis beim Versuch, mich ersetzen zu lassen.

Hat man das einmal verstanden, kann man ChatGPT alles fragen. Wirklich alles! Wer hat die Nord-Stream-Pipelines gesprengt? War 9/11 ein Inside Job? Ist eine Anakonda am Bahnhof, sobald ihr Zug sich verspätet, eine Warteschlange? Brauchen wir die Kohle unter Lützerath wirklich für die deutsche Energieversorgung oder war das mal wieder Desinformation der Fossillobby? Wie wurde Jeffrey Epstein ermordet? Ist ein Wohnwagen ohne Motor eine Immobilie? Wo befindet sich Jan Marsalek? Wenn ein Handy aus der Tasche fällt, ist es dann am Boden zerstört? Oder auch, und das interessiert mich schon lange am allermeisten:

Wo kommen eigentlich die Babys her? Und erklär’s mir bitte a bisserl lustig.

Okay, hier ist eine humorvolle Version: Stell dir vor, ein Spermium und eine Eizelle treffen sich zufällig in einem romantischen Eileiter. Sie flirten miteinander, und schwupp verschmelzen sie zu einer befruchteten Eizelle. Nach einer gemütlichen Reise und einer kleinen Einzugsparty in der Gebärmutter verwandelt sich die Eizelle langsam in ein Baby. Etwa 40 Wochen später sagt das Baby: »Party ist vorbei, Leute! Zeit für meine große Premiere!« – und wird geboren.

Zwei wichtige Lehren aus dieser Unterhaltung: Erstens verstehen Maschinen unter »a bisserl lustig« offenbar etwas völlig anderes als ich.

Zweitens ist es im Umgang mit ChatGPT entscheidend, wie man seine Anfragen formuliert. Wer Freude am präzisen Ausdruck hat, hat meistens auch Freude mit ChatGPT. Diese Anfragen nennt man »Prompt«. Mit ChatGPT ist daher auch der Job des »Prompt Engineer« bekannt geworden, was ich mit »KI-Flüsterer« übersetze: Profis, die wissen, was sie der KI sagen müssen, um das optimale Ergebnis zu bekommen. Dazu ein Witz:

»Ein Mann öffnet eine alte Schnupftabakdose, aus der ein Geist aufsteigt: ›Du hast mich befreit und nun einen Wunsch frei!‹ Der Mann antwortet: ›Ich möchte im Lotto gewinnen!‹ Da drückt ihm der Geist einen ausgefüllten Lottoschein in die Hand und verschwindet. Am Abend sitzt der Mann aufgeregt vor dem Fernseher. Und tatsächlich geht bei der Ziehung sein Wunsch in Erfüllung: drei...

Erscheint lt. Verlag 19.11.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Absurd • Buch • Chat GPT • ChatGPT • Comedian • Comedy • Freund • Geburtstag • Geburtstagsgeschenk • Geschenk • Humor • humorvoll • Ironie • ironisch • KI • Kollege • Künstliche Intelligenz • Lachen • lustig • Mitbringsel • Partner • Satire • schräg • Schreiben • Schwarzer • Titanic • Weihnachten • Weihnachtsgeschenk • Wichtelgeschenk • Wichteln • Witze • witzig
ISBN-10 3-96905-258-0 / 3969052580
ISBN-13 978-3-96905-258-7 / 9783969052587
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