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Gunfighter am Rio Grande: 5 Wildwestromane -  Alfred Bekker,  Pete Hackett,  Thomas West

Gunfighter am Rio Grande: 5 Wildwestromane (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
600 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7485-0 (ISBN)
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Todesfalle am Rio Grande


Western von Pete Hackett





Über den Autor

Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G. F. Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie „Texas-Marshal“ und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: „Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G. F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.“

Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie „Der Kopfgeldjäger“. Sie erscheint exklusiv als E-Book bei CassiopeiaPress.



Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author www.Haberl-Peter.de

© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

**


Juan Hernandez zügelte sein Pferd, wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und krächzte: „Warum kehren wir nicht um, Jesse? Die Bastarde sind mit unseren Pferden über alle Berge. Es ist sinnlos, ihnen weiterhin zu folgen. In den Bergen hier wimmelt es wahrscheinlich von Revolutionären und Regierungssoldaten. Das eine ist für uns so schlimm wie das andere, wenn wir ihnen in die Hände fallen.“

„Ich habe jedoch deinem Vater das Versprechen gegeben, seine besten Zuchttiere zurückzubringen, Juan“, versetzte Jesse Randall. „Darum gebe ich noch nicht auf.“

Jesse Randall sprach es mit Entschiedenheit im Tonfall. Seine Stimme klang hart und duldete keinen Widerspruch ...

Jesse und Pepe hatten ihre Pferde gezügelt. Müde ließen die Tiere die Köpfe hängen. Über die Hügel trieben Staubfahnen. Der Himmel war blau und ungetrübt. Vor dieser Kulisse zogen hoch oben einige Aasgeier ihre lautlose Bahn. Die Spuren, die die Pferdediebe hinterlassen hatten, verwehten langsam.

Jesse trieb sein Pferd wieder an. Widerwillig setzte sich das Tier in Bewegung. Pepe, der Vaquero, seufzte ergeben. Juan knirschte einen Fluch und schaute aus entzündeten Augen in die Runde. Er trieb sein Pferd an - fiel ihm aber sofort wieder in die Zügel.

Von Süden her sickerte verschwommenes Gewehrfeuer an sein Gehör. Auch Jesse und Pepe vernahmen es. Jesse hatte sein Pferd wieder in den Stand gezerrt. In seinem stoppelbärtigen, staub- und schweißverklebten Gesicht, in das die Strapazen der vergangenen Tage deutliche Spuren eingegraben hatten, arbeitete es.

Der Lärm in der Ferne steigerte sich. Die Detonationen verschmolzen ineinander und wurden herangetragen wie fernes Donnergrollen. Unschlüssigkeit befiel die drei Männer. Juan rutschte unruhig im Sattel herum. Er verfluchte den Moment, in dem er sich bereit erklärt hatte, mit Jesse und Pepe den Pferdedieben zu folgen. Es war nur, weil er seinen Vater beeindrucken wollte. Jetzt wünschte er sich weit fort von hier.

Drängend rief Juan: „Por Dios, Jesse, wenden wir unsere Gäule und kehren wir auf die Hazienda zurück. Wahrscheinlich sind die Kerle, die unsere Hengste gestohlen haben, einer Patrouille Regierungssoldaten vor die Gewehre geritten. Schreiben wir die Pferde ab. Mein Vater wird es verstehen.“

Kaum, dass das letzte Wort über Juans trockene, rissige Lippen war, brach die Schießerei wieder ab. Lastende Stille legte sich wieder über das bizarre Land.

„Wir sehen nach!“, stieß Jesse entschieden hervor. „Egal, ob Regierungssoldaten oder Rebellen. Wenn sie die Pferdediebe geschnappt haben, müssen sie uns die Tiere zurückgeben. Mögen sie sich gegenseitig die Hölle heißmachen - an Don Luis‘ Eigentum wird sich weder die eine noch die andere Seite vergreifen.“

Juan blieb nichts anderes übrig, als Jesse und Pepe hinterherzureiten. Sie nahmen ihre Gewehre zur Hand. Juan hatte Angst. Unablässig beobachtete er seine Umgebung. Nichts wies auf irgendeine Gefahr hin. Doch dieser Eindruck war trügerisch. Seit Benito Juarez das Land ins blutige Chaos der Revolution gestürzt hatte, war der Tod allgegenwärtig.

Mexiko ertrank langsam im Blut. Die Juaristas kämpften bis zum letzten Atemzug, um die Regierung Kaiser Maximilians zu stürzen. Der Sturm, der über das Land hinwegfegte, verschonte niemand.

Juan spürte es trotz der unbarmherzigen Hitze eisig über seinen Rücken hinunterlaufen. „Jesse“, rief er fast flehend, „es ist gegen die strikte Anweisung meines Vaters, auf keinen Fall ein Risiko einzugehen. Was interessiert es uns, was sich hinter den Hügeln zugetragen hat? Wir geraten in Teufels Küche, wenn wir uns nicht heraushalten.“

Jesse schien ihn überhaupt nicht zu hören. Unbeirrt ritt er weiter. Juan schluckte hart. „Verdammter Americano!“, knirschte er zwischen den Zähnen, tatsächlich aber beneidete er Jesse wegen seines Mutes und seiner Furchtlosigkeit.

Nach einer Viertelstunde Trab bot sich ihnen vom Kamm einer Anhöhe aus ein schreckliches Bild. Unten lagen vier leblose Gestalten in hellen Leinenanzügen. Mehr als zwei Dutzend Uniformierte gaben sich in der Senke ein Stelldichein. Einige saßen auf ihren Pferden, andere waren abgesessen und errichteten einen provisorischen Seilcorral aus Zeltstangen und Stricken. Eine Hand voll war dabei, mit kurzen Klappspaten eine Grube auszuheben, einige hielten eine Herde Pferde zusammen. Ängstlich drängten sich die Tiere aneinander, tänzelten auf der Stelle und peitschten erregt mit den Schweifen.

„Unsere Pferde!“, brach es über Jesses Lippen. „Du hast mit deiner Vermutung den Nagel auf den Kopf getroffen, Juan. Die Bravados, die Don Luis‘ Zuchthengste stahlen, sind einer Regierungspatrouille vor die Mündungen geritten. - Reiten wir hinunter.“

In der Senke war man auf sie aufmerksam geworden. Die Berittenen kamen ihnen entgegen, die anderen hielten in ihrer Beschäftigung inne und griffen nach den Karabinern. Hartes Schnappen von Gewehrschlössern war zu vernehmen. Der Reiterpulk stoppte, ein bärtiger Capitán rief scharf: „Weg mit den Gewehren. Bei der geringsten falschen Bewegung eröffnen meine Leute das Feuer!“

Er hielt den Colt in der Faust und die Mündung wies auf Jesse. Dieser spürte Trockenheit in seiner Kehle, als er erwiderte: „Diese Pferde dort -“, er stieß das Gewehr in den Sattelschuh und wies mit dem Kinn auf die Herde Zuchthengste, „- wurden gestern Don Luis Hernandez gestohlen. Wir sind den Dieben gefolgt, um ihnen die Tiere wieder abzujagen.“

Jesse legte seine Hände auf das Sattelhorn und musterte erwartungsvoll den Offizier.

Ein kaltes, überhebliches Grinsen kerbte sich in die Mundwinkel des Capitáns, dann bellte sein Organ: „Eine schöne Geschichte, Gringo ...“ Sein Grinsen verwischte, sein Blick wurde lauernd. „Du kannst sie doch hoffentlich beweisen. Wer seid ihr überhaupt?“

Jesse deutete auf Juan. „Das ist Don Luis‘ Sohn.“ Seine Rechte wanderte weiter zu Pepe. „Er ist Vaquero bei Don Luis. Mein Name ist Randall - Jesse Randall. Ich arbeite als Zureiter ...“

Der Capitán schnitt ihm barsch das Wort ab. „Könnt ihr euch ausweisen?“

Sekundenlang herrschte Betroffenheit bei den drei Männern. Schließlich schüttelte Jesse den Kopf. „Wer denkt schon an Ausweispapiere, wenn er einer Bande Bravados folgt, Capitán?“

Juan hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen. Unter seinem linken Auge zuckte ein Nerv.

Pepe knetete nervös die Zügel mit seinen schweißnassen Händen. Er ahnte nichts Gutes. Das Misstrauen und die Feindschaft, die von den Regierungssoldaten ausgingen, bereiteten ihm körperliches Unbehagen.

„Ihr seht nicht gerade vertrauenerweckend aus!“, gab der Capitán gedehnt zu verstehen. „In den Bergen wimmelt es von Renegaten und Bandoleros. Die vier Burschen, die wir erledigten, gehören zu einer dieser staatsfeindlichen Gruppierungen. Und solange ihr mir nicht das Gegenteil beweisen könnt, stelle ich euch mit ihnen auf eine Stufe.“ Seine Stimme hob sich, wurde klirrend. „Absteigen! Presto, presto! Widersetzt euch besser nicht.“

Er gab den Soldaten einen Wink. Schnelle Schritte trappelten, und im Handumdrehen waren Jesse und seine beiden Begleiter eingekreist. Die schussbereiten Karabiner zeigten unmissverständlich auf sie. Auf ein Kommando des Capitáns hin würde der züngelnde Tod aus den Mündungen brechen. An Widerstand war nicht zu denken.

Die Stimme des Capitáns erklang wieder: „Ich lasse euch nach Monclova schaffen, Señores. Ihr seid Gefangene der Regierung. In der Garnison wird man die Wahrheit aus euch herausholen. Vor allem dir werden sie eine Reihe unangenehmer Fragen stellen, Gringo. Viel zu viele Americanos kommen über die Grenze und treten als Söldner in Juarez‘ Dienst. Solltest du auch zu dieser Sorte gehören, dann gnade dir Gott.“

Jesse atmete hart und stoßweise. Er ahnte, dass der...

Erscheint lt. Verlag 9.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-7485-7 / 3738974857
ISBN-13 978-3-7389-7485-0 / 9783738974850
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