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Never a Hero (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
589 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60542-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Never a Hero -  Vanessa Len
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Finster und unglaublich: Die YA und TikTok-Sensation geht weiter! Tauche ein in Vanessa Lens Universum: versteckte Welten existieren im Schatten, wunderschöne Monster mit unsäglichen Mächten bewegen sich zwischen ahnungslosen Menschen, und Geheimnisse gelten als mächtigste Waffe aller Zeiten. Joan hat das Unmögliche geschafft und die Zeitlinie zurückgesetzt. Doch ihr Erfolg hatte einen hohen Preis: Nur sie kann sich noch an alles erinnern. Aaron, dessen Freundschaft sie sich hart erkämpft hat - und aus der vielleicht mehr hätte werden können -, ist wieder ein Feind. Als ein Angriff Joan zwingt, in die Welt der Monster zurückzukehren, findet sie sich plötzlich an der Seite ihres alten Widersachers Nick wieder. Hin- und hergerissen zwischen Liebe, Familie und monströsen Entscheidungen, muss Joan alte Verbündete um sich sammeln, um sich den tödlichsten aller Feinde zu stellen. #TikTok made me buy it

Ähnlich wie ihre Protagonistin Joan, die chinesische und englische Vorfahren hat, ist Vanessa Len Australierin mit chinesischen und maltesischen Wurzeln. Sie schreibt Fantasy über Anti-Heldinnen, Monster und Feinde, die (vielleicht) ineinander verliebt sind. Wenn sie nicht gerade schreibt, probiert sie gerne neue Rezepte aus und liest Fantasy, Science-Fiction und Restaurantkarten. Sie hat jedes Buch von Diana Wynne Jones öfter gelesen, als sie zählen kann.

Ähnlich wie ihre Protagonistin Joan, die chinesische und englische Vorfahren hat, ist Vanessa Len Australierin mit chinesischen und maltesischen Wurzeln. Sie schreibt Fantasy über Anti-Heldinnen, Monster und Feinde, die (vielleicht) ineinander verliebt sind. Wenn sie nicht gerade schreibt, probiert sie gerne neue Rezepte aus und liest Fantasy, Science-Fiction und Restaurantkarten. Sie hat jedes Buch von Diana Wynne Jones öfter gelesen, als sie zählen kann.

Eins


»Lauft schneller!«, schrie der Trainer. Einer der Jungs war zu spät gekommen, und jetzt musste die ganze Fußballmannschaft dafür bezahlen. Vom Zaun aus sah Joan dabei zu, wie sie in einer weiteren Runde an ihr vorbeizogen. Die meisten Jungs keuchten schon, aber Nick lief ganz vorne standhaft weiter, als könnte er tagelang so weitermachen.

Geh heim, sagte Joan zu sich selbst. Heute war sie schwach geworden und nach der Schule hergekommen, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Wie immer fühlte es sich an wie ein Schlag in den Magen.

Er erinnert sich nicht an dich. Er kennt dich nicht mehr.

»Also gut«, rief der Trainer. »Ich denke, das reicht.«

Die Jungs stöhnten erleichtert auf und blieben taumelnd stehen. Einige ließen sich erschöpft ins Gras fallen, andere stützten sich auf ihre Knie und schnappten nach Luft. Ein paar Schritte von ihnen entfernt wurde Nick allmählich langsamer und drehte sich schließlich um, um zu seinen Mannschaftskameraden zurückzulaufen.

Träge ließ er den Blick zum Zaun schweifen, und Joan blieb das Herz stehen, als er sie ansah und dann desinteressiert und ohne sie wiederzuerkennen den Kopf abwandte.

»Nick!«, keuchte einer der Jungen am Boden. »Du musst mithalten, Kumpel. Der Mannschaftskapitän kann nicht die ganze Zeit hinter uns herhängen.«

Nick lachte und half seinem Kameraden auf die Füße. »Brauchst du Hilfe, Jameson?«

»Ich brauch einen Defibrillator«, brummte der Junge, griff aber nach Nicks Hand und ließ sich hochziehen.

Joan stockte der Atem bei Nicks unbefangenem Lächeln. Als sie ihn noch gekannt hatte, war er immer ernst gewesen. Die Welt hatte auf seinen Schultern gelastet. Doch sie kannte ihn nicht mehr – nicht diesen Nick.

Sie spürte die vertraute Sehnsucht nach dem Jungen, der nicht hier war, und unterdrückte sie gnadenlos. Jener Nick war fort, und sie sollte ihn sich nicht zurückwünschen. Das hier war Nick, wie er hätte sein sollen. Ein Junge mit einem gewöhnlichen Leben.

Geh heim, intonierte sie wieder in ihrem Kopf. Dieses Mal zog sie sich den Rucksack höher auf die Schulter und wandte sich vom Zaun ab.

 

Es war Mitte November, und die Bäume waren schon fast kahl. Die Kälte drang schneidend durch Joans Hose, als sie über das leere Schulgelände lief, das jetzt nach Schulschluss ganz verlassen wirkte. Der Parkplatz der Lehrkräfte war trostlos – nur Beton und Grasbüschel. Joan lief über den Platz, an der Bibliothek vorbei und zum hinteren Feld.

Ihr Smartphone klingelte, als sie eine Nachricht von ihrem Dad erhielt.

Bist du gleich da? Ich hab Ananastörtchen gemacht.

 

Er schickte ihr ein Foto von den Gebäckstücken, die auf einem Gitter abkühlten.

Sieht total professionell aus, nicht?!

 

In letzter Zeit meldete er sich oft bei Joan, als würde er wissen, dass etwas nicht stimmte. »Du bist so still«, hatte er ihr gestern Abend gesagt. »Alles okay in der Schule? Mit deinen Freunden?«

Manchmal wünschte sie sich, sie könnte ihm einfach die Wahrheit sagen.

Gran ist gestorben, Dad. Sie sind alle gestorben. Gran, Tante Ada, Onkel Gus und Bertie.

Aber das konnte sie ihm nicht sagen, denn sie waren nicht gestorben. Nur Joan erinnerte sich an jene Nacht. Nur sie erinnerte sich an die letzten verzweifelten Momente ihrer Gran, an das warme, klebrige Blut, den metallischen Geruch. Joan hatte die Hände auf die Wunde gedrückt, um das Blut zu stoppen, und Grans Atem hatte gerasselt, bis er ganz gestoppt hatte.

Jetzt sog Joan die kalte Luft in ihre Lunge. Nichts davon war passiert. Ihre Gran und der Rest der Hunts waren in London – nur eine Stunde mit dem Zug entfernt. Es ging ihnen gut.

Sie tippte eine Antwort an ihren Dad.

Die sehen toll aus! Bin gleich da.

 

Dann steckte sie die Hände in die Taschen. Es wurde kälter. Am Himmel über ihr hingen dunkle Wolken. Ein Sturm nahte.

Auf dem Weg über das Feld musste sie gegen den Wind ankämpfen; er wehte ihr das Haar ins Gesicht, und ihr blauer Blazer bauschte sich auf. Sie hätte nicht bleiben sollen, um nach Nick zu schauen. Ihn zu sehen – und von ihm nicht gesehen zu werden – hatte sie an den ersten Schock erinnert, als sie in dieser Welt ohne ihn aufgewacht war. Es gab keinen Ort und keine Zeit, wohin sie reisen konnte, um ihn zu sehen. Er war fort.

Ein Blitz zuckte über den Himmel, und ein strenger Geruch lag in der Luft. Joan beeilte sich und zählte abgelenkt die Sekunden. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden … Bei der fünften Sekunde grollte der Donner. Das Gewitter war vielleicht fünfzehn Minuten von ihr entfernt. Sie zog sich den Blazer aus und stopfte ihn in ihre Tasche. Der Regen machte ihr nichts aus, aber sie hatte nur eine Schuljacke, und sie hatte keine Lust, sie morgen zu tragen, wenn sie feucht war.

 

Sie hatte das Tor fast erreicht, als der nächste Blitz einschlug. Eine Sekunde, zwei …

Eine vertraute Stimme ertönte hinter ihr, und sie zuckte erschrocken zusammen. »Entschuldige, ich hab …« Der Rest des Satzes wurde vom Donnergrollen verschluckt.

Joans Herzschlag klang in ihren Ohren noch lauter. Nick.

Das ist er nicht, sagte sie sich. Sie hörte nur, was sie hören wollte.

Doch als sie sich umdrehte, sah sie ihn. Nick, allein mit ihr auf dem Feld, sein Gang mühelos und geschmeidig, genauso vertraut wie seine Stimme. Das dunkle Haar trug er jetzt anders – es hing ihm in die Stirn –, aber der Blick aus seinen Augen war wie immer ernst und aufrichtig wie der eines klassischen Helden, der Katzen aus Bäumen und Menschen aus brennenden Gebäuden rettete.

Ganz kurz konnte Joan sich vorstellen, dass er es wirklich war – ihr Nick mit all seinen Erinnerungen, der ihr nachlief, weil er sie nicht vergessen hatte. Ihre Gefühle waren ein wirres Chaos aus Beklommenheit, Angst und schrecklicher Hoffnung.

Knapp außer Reichweite blieb er stehen. So nahe war sie ihm seit der Nacht in der Bibliothek nicht mehr gewesen, als sie sich geküsst hatten. In jener Nacht hatte der andere Nick aufgehört, zu existieren. Nein, korrigierte sie sich. Sie hatte seine Existenz beendet. Sie hatte sich für ihre Familie und gegen ihn entschieden. Für die Monster und gegen den Helden.

Was auch immer er in ihrem Gesicht sah, veranlasste ihn jetzt dazu, sich zu entschuldigen. »Tut mir leid, ich wollte dir keine Angst machen.« Er hielt ihr ein Smartphone hin. »Das hast du fallen gelassen.«

Joan betrachtete sein Gesicht. Jetzt, da er ihr näher war, konnte sie sich nichts mehr vormachen. Er sah sie direkt an und erkannte sie nicht wieder. Diese Version von ihm stand sogar anders da. Der andere Nick hatte eine gewisse gefährliche Anspannung ausgestrahlt – weil er gewusst hatte, dass er jederzeit würde kämpfen oder töten müssen. Dieser Nick hatte eine offene Haltung, er war nicht dazu trainiert worden, zu kämpfen. Sie hätte erleichtert sein sollen, doch stattdessen überkam sie eine Trauer, die schmerzte wie eine tiefe Wunde.

Sie nahm ihm das Telefon ab und versuchte, nichts zu empfinden, als sich ihre Finger berührten. »Danke«, hörte sie sich sagen.

Nick lächelte, schmal und so vertraut, dass Joan es kaum ertrug. »Ich verliere meins ständig.«

»Echt?« Joan war so überrascht, dass die Frage aus ihr rausplatzte. Er war immer so vorsichtig gewesen. Soweit sie wusste, hatte er nie etwas verloren.

»Also …« Sein Lächeln wurde wärmer und wirkte entspannter, als Joan es je bei ihm gesehen hatte. »Eigentlich klauen mir meine kleinen Brüder es dauernd.«

»Brüder?«, wiederholte Joan. Sie hörte das Staunen in ihrer eigenen Stimme. Seine Brüder waren am Leben. Das hatte sie natürlich gewusst, aber es von ihm zu hören, glich einem wahren Wunder. Der Nick, den sie gekannt hatte, war immer wieder gefoltert worden, immer wieder war seine Familie vor seinen Augen ermordet worden. Sie hatte die Aufnahmen gesehen. Sie würde sie nie...

Erscheint lt. Verlag 11.1.2024
Reihe/Serie Die Dynastie der Zeitreisenden
Die Dynastie der Zeitreisenden
Die Dynastie der Zeitreisenden
Übersetzer Bettina Ain
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Contemporary Fantasy • enemies to lovers • Fantasy Romance • London • Love Triangle • Magic Underworld • Own Voice • soulmates • tiktok made me buy it • Urban Fantasy • young adult fantasy • Zeitreise
ISBN-10 3-492-60542-7 / 3492605427
ISBN-13 978-3-492-60542-7 / 9783492605427
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