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Drei Krimis Spezialband 1052 -  Alfred Bekker,  Thomas West,  Franklin Donovan

Drei Krimis Spezialband 1052 (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7473-7 (ISBN)
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Dieses Buch enthält folgende Krimis: Alfred Bekker: In der Tiefe verborgen Thomas West: Am Ende gibt es nur Verlierer Franklin Donovan: Trevellian und die Kugeln für die Country Queen Heute abend würde im ?Grand Old Hotel? von New York City die neue Tournee von Molly Dalton starten. Sie war die unumstrittene Königin der Westernmusik. Die weiblichen Fans liebten Mollys glasklare Gesangsstimme, die männlichen erfreuten sich außerdem an ihrer mehr als üppigen Oberweite. Und ihr größter Fan war Jonathanny Rogers. Der schüchterne junge Mann wollte sie um ein Autogramm bitten. Auf dem Weg zu ihrer Garderobe fiel sein Blick auf Mollys Steelguitar, die einsam mitten auf der Bühne stand. Ihr Instrument! Mit dem sie all diese wunderbaren Stücke spielte! Der Fan trat näher. Nur einmal wollte er diese blitzblank glänzende Steelguitar berühren, die so kurvig war wie ihre Besitzerin... Als Jonathanny den Instrumentenkörper berührte, jagten 10.000 Volt Hochspannung in ihn hinein. Der junge Mann war schon tot, bevor er den Boden berührte.

Am Ende gibt es nur Verlierer


Krimi von Thomas West


Der Umfang dieses Buchs entspricht 115 Taschenbuchseiten.


Die Freundin von Milo Tucker wird entführt, was das FBI in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Dann verschwindet auch McKee, der Chef der Abteilung, und nun ist klar, dass die Auseinandersetzung mit Bronco Belucci, dem Indio, auf den Höhepunkt zuläuft. Der Indio will seine Familie freipressen und ist auf Rache aus: McKee, Trevellian und Tucker müssen sterben! Marion Kingsley ist dabei nur Mittel zum Zweck. Letztendlich kann es nur Verlierer geben.


Copyright


Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

© by Author

© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Alle Rechte vorbehalten.

w ww.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de




1


Ein Frühsommerabend, ungewöhnlich warm für den Mai. Ruderboote glitten über den See; am Ufer saßen kleine Gruppen von Menschen auf Decken und neben Picknickkörben; Spaziergänger schlenderten über die Parkwege; eine Gruppe von Jugendlichen lief über die Terrasse zur Bethesda Fountain.

„Fünfhundert“, sagte Everett zu dem Mann, den alle nur ‚Sir’ nannten. „Wenn du uns verarscht, erzähl ich im Asyl, du hättest die Krätze.‟

„Fünfhundert“, antwortete Sir. „Man zweifelt nicht an meinem Wort.“ Sir sah ähnlich abgerissen aus wie Everett und der Mann neben ihm.

„Also gut.“ Everett schluckte und zog ein Handy dem Mantel. Einige der Kids auf der Terrasse stiegen in den Brunnen, genauso wie sie es gestern getan hatten, und vorgestern und die warmen Tage davor. Zwei von ihnen entdeckten das Modellboot und wateten zur Mitte des Brunnens, wo es vor der Doppeltreppe unter dem Wasserengel schaukelte.

Everett tippte eine Nummer in die Tastatur, Sekunden später schrien sie auf drüben im Springbrunnen. Ja, die Kids tanzten und schrien, als hätten Hummer sich in ihre Waden und Fußzehen verbissen.

Sie sprangen zum Brunnenrand, warfen sich über ihn auf den roten Sandsteinboden der Terrasse, und starrten zurück in das Wasser. Ein einziger blieb im Brunnenbecken zurück, ein junger Bursche, fast noch ein Kind. Reglos trieb er über den Fliesen am Grund der Bethesda Fountain im Wasser.

„Stell’s ab!“, sagte der dritte Mann des Trios, ein gewisser Simon Svoboda; die Obdachlosen von Midtown nannten ihn ‚Svobo’. „Da liegt einer im Wasser und rührt sich nicht mehr! Stell den Strom ab, verdammt!“ Svobo beobachtete die Szene an der Bethesda Fountain durch einen Feldstecher. „Mach schon!“

Everett tippte eine zweite Nummer in sein Handy. Der Mann, der in der Szene nur ‚Sir’ hieß, nickte langsam. Auf seinem schmalen Gesicht spiegelten sich Staunen und Genugtuung zugleich.

„Heilige Jungfrau! Ihr habt mich überzeugt – fünfhundert.“ Er griff in seine zerschlissene Holzfällerjacke und zog ein Bündel Banknoten heraus. Fünfhundert Dollar in kleinen Scheinen.

Ohne den Feldstecher von den Augen zu nehmen, riss Svobo ihm das Geld aus der Hand und ließ es in seinem schmierigen Sakko verschwinden. „Jesus, wo bleibt Ted!?“

Von der Terrasse um die Bethesda Fountain hörte man jetzt lautes Rufen. Spaziergänger liefen zu den um Hilfe schreienden Kids, Radfahrer stiegen aus den Sätteln und rannten zur Terrasse, sogar Männer und Frauen, die bis eben noch friedlich neben ihren Picknickkörben auf dem Rasen am Seeufer gelegen hatten, rannten die Wiese hinauf zum Springbrunnen.

„Wenn Ted nicht ein bisschen Dampf macht ... wenn Ted das Fuck-Boot nicht sofort aus dem Wasser fischt, landet es in irgendeinem Bullenlabor ...!“ Svobo ließ seinen Feldstecher über das Gebüsch und den Waldrand hinter der Terrasse gleiten. Ein Mann in langem Mantel und mit roter Baseballkappe löste sich aus den Rhododendronbüschen. Er schob einen alten Kinderwagen zur Terrasse hinauf. Prall volle Plastiktüten und jede Menge Gerümpel häufte sich auf dem Kinderwagen. „Da ist er!“, flüsterte er. „Mach schon, du Lahmarsch, mach hin ...!“

Eine Menschentraube lief auf der Terrasse zusammen. Ein paar Leute knieten neben den noch immer am Boden liegenden Jugendlichen. Zwei Männer stiegen in das große Becken des Springbrunnens und zogen den leblosen Körper an den Rand.

„Viel zu viel Volk“, sagte Everett. „Schafft er nicht mehr.“

„Wenn er schlau ist, kappt er das Kabel und verpisst sich.“ Sir zog einen Zigarillo aus seinem Holzfällerhemd.

„Ted ist fast so schlau wie ich.“ Everett zückte ein Feuerzeug und hielt die Flamme unter Sirs Zigarillo.

„Hoffen wir das Beste.“ Sir wandte sich ab. „Und auf diese Weise kann man auch ...?“ Er fuchtelte mit seinem Zigarillo herum, als suchte er nach passenden Worten. „... kann man auch die Klimaanlage, was weiß ich, des Municipal Buildings lahm legen oder einen Sprengkörper?“

„Klar doch.“ Everett war mächtig stolz. „Wenn man den Empfänger an der richtigen Stelle platziert.“

„Ihr seid mir schon Genies.“ Sir blies den Rauch in die laue Abendluft. „Bei allen Heiligen! Zwei richtige, kleine Einsteins seid ihr mir.“

Sein Blick suchte die Ruderboote auf dem See, verweilte ein wenig auf einem Liebespaar, das die Ruder vergessen und sich in Umarmungen und Küssen verloren hatte, und wanderte dann zu den Enten und Schwäne unter der Bow Bridge; als gäbe es im Augenblick nichts Aufregenderes in diesem Teil des Central Parks.

Die vielen Menschen, achtzehn Meter über den Wasservögeln auf dem Brückenbogen, hatten aufgehört Brotkrumen und Popcorn in den See zu werfen. Sie lehnten über der Balustrade und beobachteten die Vorgänge auf der Terrasse.

Sir schaute in den Himmel über ihnen. Everett, Svobo und dieser Ted hatten mehr zu bieten, als er zu hoffen gewagt hatte. In Gedanken teilte er ihnen die Aufgaben zu, die er selbst nicht erledigen konnte.

Er fragte sich, wie teuer die Männer sein würden. Nicht, dass Geld ein Problem für ihn gewesen wäre. Aber nach seiner Einschätzung hing viel davon ab, diese gescheiterten Existenzen weder misstrauisch, noch übermäßig gierig zu machen. Immerhin hatte das Justizministerium inzwischen 750 000 US-Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zu seiner Verhaftung führten.

Sirenengeheul näherte sich. Der Mann mit dem Kinderwagen entfernte sich auf einem Parkweg Richtung Wald. Gut zwanzig Menschen kümmerten sich um die offensichtlich verletzten Kids neben der Bethesda Fountain. Vier knieten um den leblosen Körper des Jungen und versuchten sich in Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage. Um die Terrasse herum standen mindestens sechzig Schaulustige und glotzten sich die Augen aus den Köpfen.

„Er ist tot“, sagte Svobo. „Ich wette zehn Dollar, dass er tot ist.“

„Selber Schuld.“ Everett nahm seinem Kumpel das Fernglas weg. „Nicht ganz so auffällig, mein Freund.“

Sir sagte nichts. Er schaute in den Abendhimmel. Eine einzelne Wolke trieb vorbei. Das Abendrot schimmerte schon an ihren Rändern. Die Wolke erinnerte Sir an einen großen, zotteligen Hund. Sir mochte große Hunde.

Keine zwei Minuten später fuhren Streifenwagen und Ambulanzfahrzeuge auf die Terrasse. Und noch einmal eine halbe Stunde später ein Leichenwagen.

Als dann die Dämmerung einsetzte, schwärmten Cops aus – uniformierte und Detectives in Zivil – und stellten jedem, den sie in Sichtweite der Bethesda Fountain trafen, die Fragen, die Cops in solchen Fällen eben so stellen: Seit wann halten Sie sich hier auf, ist Ihnen irgendetwas aufgefallen, haben Sie jemanden beobachtet, der sich auffällig verhalten hat, und so weiter.

Auch die drei verwahrlost wirkenden Männer wurden befragt. Vielleicht nicht ganz so höflich, wie andere Parkbesucher, aber das waren sie gewohnt.

Nichts habe er gesehen, sagte Everett, nur Kids, die verbotenerweise in der Bethesda Fountain planschten und auf einmal anfingen zu schreien, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her, und was denn überhaupt passiert sei.

Jemand habe das Wasser unter Strom gesetzt, mit einem Modellboot, oder genauer mit einem Kondensator in einem Modellboot, Genaues wisse man noch nicht, ginge sie auch nichts an, und ob sie jemanden mit einem Modellboot am See beobachtet hätten.

„Modellboot? Nee“, sagte Svobo. „Das wäre mir aufgefallen, hab als Junge selbst solche Dinger gebaut.“ Er begann einen ellenlangen Schwank aus seinem Leben zu erzählen, und Sir schüttelte nur den Kopf und sagte: „Strom, ich glaub’s nicht, was für Schweine es doch gibt.“

Später, es war längst dunkel, trafen sie Ted am Süd-Ausgang des Central Parks. In seinem alten Kinderwagen, verborgen unter seinem vielen Krempel, schob er noch immer die vier Autobatterien durch die Weltgeschichte. Auf der Grand Army Plaza machten sie eine halbe Stunde Rast, um sich für den langen Weg ins Obdachlosen-Asyl zu stärken.

Ted zog eine Flasche billigen Whisky zwischen seinen Plastiktüten und dem Kleiderbündel heraus. Während die Flasche kreiste, musterte Sir einen nach dem anderen. Ihre verstohlenen Blicke blieben...

Erscheint lt. Verlag 4.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7473-3 / 3738974733
ISBN-13 978-3-7389-7473-7 / 9783738974737
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