Love Game (eBook)
336 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-30954-1 (ISBN)
Als Hallie Piper aus dem Hotelzimmer eines One-Night-Stands schleicht, wird ihr klar: Es ist Zeit, erwachsen zu werden. Und weil dazu eine Beziehung gehört, meldet sie sich bei einer Dating-App an. Diese schlägt Hallie ausgerechnet Jack Marshall vor, den Mann, mit dem sie besagte Nacht verbracht hat. Jack ist nicht nur extrem sexy, sondern bringt sie auch zum Lachen. Aber er kann nicht der Richtige sein, schließlich hatte er sich gerade erst von seiner fast Verlobten getrennt, als es zu der heißen Nacht mit Hallie kam. Also gibt sie ihm via App eine Abfuhr. Aber die beiden schließen trotzdem Freundschaft, und es kommt zu einer Wette: Wer zuerst die Liebe findet, gewinnt. Blöd nur, dass sie ihre Zeit lieber miteinander verbringen als mit der Suche nach Traumpartnern. Und dann bietet Jack seine Dienste als Fake-Date für ein Wochenende an ...
Lynn Painter lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Nebraska. Sie schreibt für den Omaha-World-Herald und ist ein Riesenfan von Mittagsschläfchen. Wenn sie an einem neuen Roman arbeitet, findet man sie oft eingenickt in ihrem Büro. Ihre Familie macht sich darüber lustig - sie empfindet es als ganz normalen Schreibprozess. Und heraus kommen dabei TikTok-Lieblinge sowie New-York-Times- und Spiegel-Bestseller wie »Mr Wrong Number«, »Love Game« und »Better than the Movies«.
2
Hallie
Hallie schlug die Augen auf und stöhnte.
Grundgütiger.
Es pochte in ihren Schläfen, und sie streckte die Hand aus und zerrte an der Decke über ihrem Kopf. Herrlich, die kühle Luft im Gesicht, als sie sich endlich unter der schweren Bettdecke vorgekämpft hatte. Doch dann sah sie ihr eigenes furchterregendes Spiegelbild, das ihr blöde entgegenglotzte.
Spiegel?
Moment mal, was?
Und erst da ging ihr auf, dass sie nicht bloß quer im Bett lag, sondern auch ganz am Fußende. Und dass es nicht »das« Bett war, nicht ihr Bett, sondern irgendein beliebiges Bett, weiß der Teufel, wessen.
O Gott, nein.
Nein, nein, nein, nein.
Szenen von letzter Nacht prasselten plötzlich auf sie ein, während sie sich wie auf rohen Eiern vorsichtig aufsetzte, damit nur ja die Matratze nicht wackelte, und dann mit einem Blick über die Schulter hinter sich aufs Bett linste. Zwischen ihnen ein Meer aus weißer Bettwäsche, Laken und Bettdecken in einem zerknüllten Haufen, aber ja – zweifellos, da lag jemand ganz oben im Bett und schlief.
Auf dem Kopf, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Kissen zu liegen schien, ein Schopf dichter, dunkler Haare, die, wie sie aus eigener Erfahrung wusste, erstaunlich weich waren, wenn man mit beiden Händen hineingriff. Und dann sah sie ihn und sich gegen die Tür des Hotelzimmers gepresst, ihre Hände in seinen Haaren vergraben, während er …
GAH.
Nein.
Sie musste hier raus. Ihre Hose und einer ihrer Schuhe lagen neben der Tür. Der andere Schuh fand sich im Durchgang zum Bad, wo sie ihn von sich geschleudert hatte … Ja, sie erinnerte sich noch genau, wie sie ihn in die Ecke gepfeffert und dann die Hose abgestreift hatte, noch ehe sie die Tür hinter sich zugemacht hatten.
Depp, Depp, du dämlicher.
Sie bewegte sich ganz vorsichtig, fast wie in Zeitlupe. Alles, nur den Kerl jetzt nicht wecken. Mal ehrlich, wie peinlich wäre das denn? Hi, ich bin’s, weißt du noch? Ich bin die Barkeeperin, die dir alle Knöpfe vom Smokinghemd gerissen hat. Nein, Hallie musste sich so leise wie irgend möglich anziehen und dann rausschleichen, ohne dass er was davon mitbekam.
Sie ließ sich vom Fußende des Betts rutschen und landete auf allen vieren auf dem Boden. Krampfhaft versuchte sie, nicht daran zu denken, wie dreckig so ein Hotelteppich war – überall Körperflüssigkeiten, und dann das Ding mit dem Schwarzlicht, arrrgghhhhh –, und reckte den Hals, um nachzuschauen, ob er noch schlief.
Jawohl. Im Tiefschlaf. Oder auch tot. Also alles in Butter.
Sie duckte sich wieder und krabbelte zu ihrer Hose. Das war bestimmt ein Anblick, wie sie da in Trägertop und rosa Unterhose mit winzig kleinem Eichhörnchen-Print wie eine aufgezogene Spielzeugmaus durchs Zimmer krauchte. Sie war sich ziemlich sicher, dass damit ein weiterer Tiefpunkt erreicht war, allein jetzt war keine Zeit für Anstand und Würde.
Sie sprang in die Hose, so schnell es nur ging, und zog sie dann so leise wie menschenmöglich hoch, während sie wie gebannt aufs Bett starrte. Bitte, schlaf weiter. Sie schlüpfte mit den Füßen in die Ballerinas und schaute sich suchend nach ihrem BH um.
Wo zum Teufel versteckte sich dieser Formbügel-Albtraum?
Sie schaute im Badezimmer nach, dann bückte sie sich und spähte unters Bett, aber das verdammte Ding war nirgends zu sehen. Auf Zehenspitzen schlich sie zum Bett. Bestimmt hatte er sich irgendwo in der Bettwäsche verheddert, aber just in dem Moment machte Jack ein Geräusch und wälzte sich auf den Rücken, und sie ließ sich erschrocken auf die Knie fallen.
Warum, du Doofi?, kreischte ihr Hirn hysterisch in den höchsten Tönen. Was sollte das denn? Nur, weil du hier auf dem Boden rumkrabbelst, bist du noch lange nicht unsichtbar, du Dumpfbacke.
Hallie rappelte sich auf und versuchte, ihren BH zwischen den Laken ausfindig zu machen, doch dann schien Jack mit einem Mal lauter zu atmen, und sie wollte auf keinen Fall riskieren, dass er aufwachte. »Ach, scheiß drauf«, murmelte sie und gab die Suche auf, angelte sich ihre Tasche und ging. Kaum draußen, zog sie die Tür behutsam hinter sich zu und atmete erleichtert auf. Sich ihrer BH-Losigkeit überdeutlich bewusst, flitzte sie den Gang hinunter und verschränkte beschämt die Arme, als sie, am Ende angekommen, stehenbleiben und auf den Aufzug warten musste. Manche Mädels kamen vielleicht durch mit Kein-BH-unterm-Trägertop – Kate Hudson zum Beispiel –, aber Hallie ganz bestimmt nicht.
Sie sah einfach nur obszön aus.
Ein Zimmermädchen schob seinen Karren an ihr vorbei, und Hallie wünschte sich inständig, sie hätte im Hotelzimmer nicht ihr Spiegelbild gesehen, dann wüsste sie jetzt nicht derart genau, wie unmöglich sie aussah. Wie sie so dastand und auf den Aufzug wartete, fragte sie sich, ob Jack wohl sauer sein würde, dass sie einfach so abgehauen war, ohne sich zu verabschieden. Aber was sagte die Etikette eigentlich in einer solchen Situation? Sie hatte es nie so mit One-Night-Stands gehabt und wusste gar nicht, welche Höflichkeiten angezeigt waren, ehe man danach wieder seiner Wege ging. Vielleicht kann ich ihn online ausfindig machen und ihm eine Nachricht schreiben. »Danke für den famosen Fick, Bro …«
Sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gebracht, da traf es sie wie ein Schlag.
Sie wusste nicht mal, wie er mit Nachnamen hieß.
Die Aufzugtüren öffneten sich, und sie stieg in die glänzende Kabine und drückte den Knopf für die Lobby, während sie innerlich im Dreieck sprang wie Rumpelstilzchen.
Verfluchter Mist, ich weiß nicht mal, wie er mit Nachnamen heißt!
Wobei, Jacks Nachnamen herauszufinden wäre bestimmt nicht allzu schwer, wenn sie es denn wollte. Seine Schwester hatte hier im Hotel ihre Hochzeit gefeiert, und er hatte gestern einen Ring bei Borsheim gekauft. Eigentlich ein Kinderspiel, seinen Namen herauszufinden, aber darum ging es hier nicht.
Der Aufzug hielt mit einem lauten Pling im Erdgeschoss, und sie holte tief Luft.
Nein, hier ging es darum, dachte sie, während sie mit gesenktem Kopf, verstrubbelter Bettfrisur und ungestützt hüpfendem Vorbau durch die Hotellobby schlich, dass sie gerade in einem Hotelzimmer neben einem Kerl aufgewacht war, von dem sie nicht mal wusste, wie er richtig hieß. Teile ihrer Unterwäsche fehlten, ihr pochte der Kopf, und sie musste vorbei an der Rezeption mit all den Hotelangestellten, die ganz genau wussten, dass sie gestern Abend bei der Hochzeit hinter der Theke gestanden hatte.
Wandelnde Vollkatastrophe. Das konnte man laut sagen.
Und als Robert, der entzückende großväterliche Hotelpage, der ihr sonst, wenn sie bei einer Hochzeit aushalf, immer Fotos von seinen Enkeln zeigte, ihr zuerst noch freundlich zuwinkte, nur um dann, kaum dass sein Blick nach unten ging, unvermittelt und sehr betreten wegzugucken, wusste sie, der absolute Tiefpunkt war hiermit offiziell erreicht.
Jack
Jack hämmerte der Schädel, als er irgendwann ins Hotelrestaurant kam, wo seine gesamte Verwandtschaft schon zum großen Nach-Hochzeits-Brunch versammelt war. Er kam eine halbe Stunde zu spät, und die Wahrscheinlichkeit, dass es seiner Mutter nicht aufgefallen war, ging gegen null.
»Jackie Boy«, rief sein Onkel lächelnd und winkte zur Begrüßung mit einem Bagel.
»Guten Morgen, Onkel Gary«, sagte Jack, um ein Lächeln bemüht, das ihm unbeschreiblich schwerfiel. Warum musste es hier drin auch so verdammt hell sein?
»Du kommst zu spät, mein Freund«, stellte sein älterer Bruder Will fest und grinste schief, den Mund allem Anschein nach voller Ei. »Schon mal was von Weckern gehört?«
Jack überhörte ihn einfach und zog sich den freien Stuhl neben Colin raus, seinem besten Freund und frischgebackenen Schwager. Behutsam ließ er sich darauf nieder und fragte mit staubtrockenem Hals: »Wo ist Livvie?«
Colin guckte ihn mit schmalen Augen an. »Du siehst echt scheiße aus.«
»Wow, danke.«
»Sie ist am Büffet und holt Pfannkuchennachschub«, erklärte Colin und wies mit dem Kopf in Richtung der langen Büffettische.
Jack schaute rüber, und ja, da stand seine Schwester und türmte sich den Teller voll. »Alter, wenn die hier Pancakes haben, dann verpasst ihr ganz sicher euren Flug.«
Olivia und Colin sollten gleich nach dem Brunch für zwei Wochen nach Italien in die Flitterwochen fliegen.
»Sie ist ein Fass ohne Boden, stimmt’s?«, sagte Colin grinsend, und Jack war zu verkatert – und unvermittelt auch zu single –, um dazusitzen und sich anzuhören, wie Colin ihm mit Dackelblick von seiner Schwester vorschwärmte. Er freute sich über das Glück der beiden, aber das hieß ja nicht, dass er sich den Quatsch antun musste, während ihm der Kopf platzte und er noch dazu aus seiner Wohnung rausmusste.
»Pfannkuchenjunkie allererster Kajüte.« Jack stand auf und ging ans Büffet, den Kopf tief gesenkt, um jegliche Unterhaltung mit Cousins und Tanten zu vermeiden. Momentan wimmelte es im Restaurant nur so vor Verwandtschaft – eindeutig zu viel für seinen Geschmack, also schnappte er sich einen Teller und steuerte schnurstracks auf Olivia zu.
»Ich fasse es nicht«, sagte sie, weil sie wohl, ohne auch nur den Kopf zu drehen, wusste, dass er hinter ihr stand....
Erscheint lt. Verlag | 17.1.2024 |
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Übersetzer | Stefanie Retterbush |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Love Wager |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 2024 • Ali Hazelwood • bedruckter Schnitt • Bestseller Liebesroman • eBooks • Erotik • fake boyfriend • fake dating trope • Frauenromane • Friends to Lovers • Liebesgeschichte • Liebesromane • mit Farbschnitt • mr wrong number • Neuerscheinung • neuerscheinung 2024 • New York Times Bestseller Autorin • Romance • romancebooks • Romane für Frauen • rom-com • Sexy • spicybooks • #SpicySpring • SpicySpring • the love wager • witzig |
ISBN-10 | 3-641-30954-9 / 3641309549 |
ISBN-13 | 978-3-641-30954-1 / 9783641309541 |
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