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Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Dämon rettete (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
304 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-30946-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Dämon rettete -  Kimberly Lemming
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Die TikTok-Sensation endlich auf Deutsch!
Alle fünfzehn Jahre wird die magische Barriere, die das Böse aus dem Reich Kinnamo fernhält, durchlässig. Die Göttin Myva erwählt dann Champions, strahlende Heldinnen und Helden, um die Monster zurückzuhalten und die Barriere zu erneuern. Gewürzhändlerin Cinnamon wurde auch diesmal nicht auserwählt, den Göttern sei Dank. Sie feiert in der Kneipe den Abschied der neuen Helden, und vielleicht hat sie dabei etwas zu tief ins Glas geschaut. Denn dass sie in dieser Nacht dem Dämon Fallon das Leben rettet, war ganz sicher nicht geplant. Der revanchiert sich, indem er Cin in seinen Rachefeldzug gegen eine böse Hexe mit hineinzieht. Dass Fallon regelmäßig in Flammen aufgeht und dabei sein Shirt verbrennt, macht es Cin nicht leichter, Nein zu sagen ...

Kimberly Lemming versucht seit Jahren, vor ihrer Berufung als Hauptfigur zu fliehen. Wenn sie nicht gerade an ihren Fantasyromanen schreibt, entkommt sie dem sexy Werwolf, der neu in ihre Stadt gezogen ist, und vermeidet jeden Augenkontakt mit verführerischen Prinzen aus fernen Ländern. Und wenn sie doch mal eine freie Minute hat, sitzt sie am liebsten mit einer Tafel Schokolade auf ihrer Couch.

1


Ich hatte nur zwei Dinge im Kopf – Käse und wie ich nach Hause kommen würde. Überall um mich herum tanzten und sangen die Leute zur Melodie des betrunkenen Dorfbäckers, der mit Herzblut auf seiner treuen Laute spielte, während ihn seine Frau auf der Flöte begleitete. Trommelschläge erklangen im Rhythmus stampfender Füße, während das Dorf anlässlich des Festes zur Ernennung der Champions zum Leben erwachte.

Es war lange her, seit die Göttin Myva sich an einen von uns niederen Menschen gewandt hatte, damit dieser sich dem nie enden wollenden Kampf gegen die Dämonen anschließen möge, die hinter dem Tor von Volsog eingesperrt waren. Alle fünfzehn Jahre verlor die magische Barriere an Kraft und alle Arten von Ungeheuern drangen daraus hervor, um von den glitzernden Küsten bis hin zu den hohen, rauen Gebirgen des Nordens, wo nur die Hartgesottenen lebten, Verwüstung anzurichten.

Doch das war nicht der Grund, aus dem wir feierten. Nein. Der Grund für den Aufruhr im ganzen Dorf war die Tatsache, dass wir uns endlich der aufgeblasenen Göre entledigen konnten, die als Heldin auserwählt worden war.

Priscilla war ein nettes Mädchen, wenn auch ein bisschen eingebildet. Zumindest war sie das gewesen, bis ihr Gesicht während der Großen Berufung in dem heiligen Kelch erschienen war. Jedes Mal, wenn sich das Tor von Volsog öffnete, erfüllte die Göttin jeden ihrer vier Tempel mit einem Licht, um ihre Heldinnen und Helden zu bestimmen, die gegen die Dämonen kämpfen und das Tor erneut schließen sollten. Auch wenn es eine große Ehre war, ignorierten alle gern das winzige Problem, dass unsere Champions nicht immer zurückkehrten.

Es war eine Ehre, die ich mir für mich selbst nicht wünschte. Mir war es nur recht, dass Priscilla und die anderen Narren ausziehen und sich in Lebensgefahr bringen würden. Ich war zufrieden damit, weiterhin meine Gewürze zu verkaufen.

Diese Art von Selbstschutz machte mich bei den anderen Mädchen im Ort zu einer Art Außenseiterin. »Wer bitte will sich nicht mit einer Gruppe heißer Champions, die von der Göttin auserwählt wurden, auf ein großes Abenteuer begeben?«

Ich, Mädels. Nein danke.

Ein trainierter Bizeps ist nett, aber genauso nett ist es, sich nicht die Gedärme von einem Ork herausreißen zu lassen.

Doch die Aussicht darauf, die große Liebe mit einem gut aussehenden Helden aus einem anderen Dorf zu finden, genügte vielen Frauen, um darauf zu hoffen, von Myva als »glückliche« Gewinnerin auserkoren zu werden. Vielleicht haben wir als Kinder einfach zu viele Märchen gelesen.

Priscilla war eine von ihnen. Bald nachdem die fröhliche Blondine ihre neue Rolle eingenommen hatte, hatte sie nicht mehr aufgehört, damit zu prahlen, bis es an der Zeit gewesen war, sie mit Schwertern bewaffnet aus dem Dorf zu vertreiben.

Und Tschüs.

Das rief in mir die Erinnerung an meinen Ex wach, der aus ähnlichen Gründen den Ort verlassen hatte. Mein Mangel an Begeisterung dafür, mich von einem Ork fressen zu lassen, hatte ihn abgetörnt, er brauchte eine abenteuerlustigere Frau. Nachdem ich wochenlang geweint hatte, kam eine gute Freundin vorbei, um mich aus meiner Selbstmitleidsroutine herauszureißen, indem sie mich daran erinnerte, »dass der Typ scheiße ist«.

Wer brauchte ihn schon? Oder irgendeinen Mann? Liebe ist etwas für Leute, die nicht genug Wein zur Verfügung haben.

Mit einem von meiner Liebe zum Wein beeinträchtigten Gleichgewichtssinn stolperte ich auf meiner Suche nach mehr Käse aus der tanzenden Menge zu den Imbissständen. Als mir der Duft von Cheddar in die Nase stieg, ging ich schneller. Mit einem großen Schritt über den schlafenden Schmied hinweg, gefolgt von einem wenig grazilen Vorbeistolpern an leeren Weinflaschen, befand ich mich endlich am Käsestand, der meiner besten Freundin und Käseherstellerin Brie gehörte. Genialer Name für jemanden, der Käse machte. Ihre Mutter brüstete sich immer noch damit.

»Brie!«, rief ich laut genug, um die Musik zu übertönen, und stützte mich mit dem Oberkörper auf der Theke ab. »Brie, meine Käsegöttin! Gib mir deinen Gouda!«

Die Plane, die ins Hinterzimmer des Standes führte, wurde zur Seite geschoben, woraufhin meine grinsende Freundin zum Vorschein kam und die Hände in die Hüften stemmte. Ihre rosafarbenen Haare fielen ihr offen über die Schultern.

Die Farbe ihrer Locken überraschte mich für einen Moment, doch dann entsann ich mich wieder, dass wir uns heute Morgen darauf geeinigt hatten, uns die Haare rosa zu färben.

»Cinnamon Hotpepper, du bist ganz schön betrunken.«

Okay, ich sollte vielleicht erwähnen, dass sich auch meine Mutter mit der Namensfindung brüstet.

»Pff, du siehst aus, als hättest du deinen Kopf in einen Haufen Löwenmäulchen gesteckt.« Lachend betrachtete ich ihr Haar.

Sie wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und bedachte mich mit einem wütenden Blick. »Sagt die Frau, die diese geniale Idee überhaupt erst hatte. Wie lauteten deine Worte gleich noch mal, weise Maid? Lass uns unsere Haare rosa färben, nun, da die Göttin endlich ihr Opferlamm erwählt hat?«

»So was in der Art.« Oder besser gesagt, es stimmt.

Brie umfasste eine meiner rosa Braids und schnipste sie mir aus dem Gesicht, um ihren Standpunkt zu untermauern.

»Aber du kannst nicht behaupten, es hätte nicht gewirkt. Keine von uns beiden ist auserwählt worden; jetzt können wir feiern.«

Meine Freundin war schon immer von der rationalen Sorte gewesen und genauso wenig an Gefahr und Tod interessiert wie ich. Wir kleideten uns schlicht und bemühten uns, im Dorf nicht aufzufallen, damit wir nicht auserwählt wurden.

Es war allgemein bekannt, dass Myva hübsche Dinge mochte. Das Heldengespann bestand immer aus zwei Männern und zwei Frauen. Alle waren schön, extravagant und ein wenig verrückt, also nicht unbedingt die am besten Geeigneten für den Job. Manchmal fragte ich mich, ob Myva sie nur zu ihrer eigenen Unterhaltung auswählte.

Aber hey, ich bin keine Göttin, also was weiß ich schon?

»Genug mit der grimmigen Miene. Gib mir Cheddar und trink Wein mit mir.« Zu ungeduldig, um mich um Manieren zu scheren, griff ich nach einer Scheibe Käse und biss ein großes Stück ab. Der würzige Geschmack tanzte im Takt der Laute des Bäckers auf meiner Zunge, ehe ich einen Schluck Wein trank, um den Bissen runterzuspülen.

»Cin, meine Süße, ich weiß ja, dass es dir schmeckt.« Brie schüttelte missbilligend den Kopf und nahm mir das Glas aus der Hand. »Aber du hattest genug.«

»Hey! Ich hab noch nicht mal richtig angefangen zu trinken.«

»Es sieht eher so aus, als hättest du schon vier Gläser gehabt. Geh nach Hause, Cin. Ich hab erst in ein paar Stunden Feierabend. Aber morgen ist mein Bruder dran. Wenn dich dein Kater nicht umbringt, verspreche ich dir, dass wir am letzten Tag des Festes richtig einen draufmachen.« Meine treue Gefährtin unterbrach ihre mütterliche Schelte, um ein paar Scheiben Gouda einzupacken und sie mit einem strahlenden Lächeln dem Kunden neben mir zu reichen.

»V-Versprochen?«, stieß ich zusammen mit einem Schluckauf hervor.

»Ich schwöre auf den Tempel. Also geh nach Hause und schlaf deinen Rausch aus.« Ein strenger Ausdruck legte sich auf ihr herzförmiges Gesicht, aber ihre kohlschwarzen Augen funkelten amüsiert. »Denn morgen gibt es zwei Dinge zu feiern: Wir wurden nicht auserwählt, und wir sind endlich von Priscillas … Priscillahaftigkeit befreit.«

Ein Becher wurde krachend neben uns auf den Tisch gestellt, und wir zuckten beide zusammen. »Darauf trinke ich«, polterte der Schmied John, der auch eine Menge von Priscillas wichtigtuerischem Gehabe abbekommen haben musste, denn er hatte den Auftrag erhalten, ihr eine geeignete Waffe für ihre Reise anzufertigen. »Wenn noch mal jemand ein veilchenblaues Schwert bei mir in Auftrag gibt, das ›nicht zu schwer, aber auch nicht zu filigran‹ ist, setze ich mich umgehend zur Ruhe.«

Vielleicht hatte John sogar noch mehr abbekommen als wir.

Ich klopfte dem älteren Mann auf den Rücken. »Aber was für ein hübsches Schwert es geworden ist. Ich bin mir sicher, es wird unsere Heldin sicher nach Goldcrest City bringen.«

John lächelte und nickte stolz. »Es ist ein gutes Schwert, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich habe zwei ganze Monate gebraucht, um es herzustellen.« Der Schmied war ein ruppiger Kerl, ließ sich aber nie eine Chance entgehen, über seine Kreationen zu sprechen.

So nervtötend unsere kleine Heldin auch sein konnte, alle wollten, dass sie am Ende wieder nach Hause zurückkehrte. Vielleicht mit einem gut aussehenden Helden im Schlepptau. Sich vorzustellen, dass sie ein Happy End bekam, war leichter zu ertragen als der Gedanke, dass sie überhaupt nicht wiederkommen würde. Die auserwählten Helden waren noch nie gescheitert. Am Ende waren die meisten der Dämonen getötet oder wieder hinter das Tor zurückgedrängt worden.

Eine Frage ging mir jedoch nicht aus dem Kopf: Wenn die Göttin mächtig genug war, um alle Dämonen zu vertreiben, als sie damals in diesem Land eingetroffen war, warum brauchte sie dann alle fünfzehn Jahre Helden, um dies zu wiederholen?

Auf einmal brachte ein lauter Knall die Erde zum Beben und riss uns alle zu Boden. In der Nähe der Farm meiner Familie stieg eine gigantische Rauchwolke in Richtung Osten in die Luft.

Abgesehen von ein paar vereinzelten erschrockenen Schreien herrschte absolute Stille in der Menge.

»Was zur Hölle war...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2024
Reihe/Serie Der Tag an dem ich mich betrank und ...-Reihe
Der Tag an dem ich mich betrank und ...-Reihe
Übersetzer Bettina Hengesbach
Sprache deutsch
Original-Titel That time I got drunk and saved a demon
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • cozy fantasy • Dämon • diverse fantasy • Diversity • eBooks • enemies to lovers • Fantasy • Legends & Lattes • magie & milchschaum • Neuerscheinung • Romantasy • Romantic Fantasy • TikTok • tiktok made me buy it • travis baldree
ISBN-10 3-641-30946-8 / 3641309468
ISBN-13 978-3-641-30946-6 / 9783641309466
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