Heimat-Roman Treueband 49 (eBook)
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4692-2 (ISBN)
Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!
Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.
Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 207: Eingeschneit in den Bergen
Bergkristall 288: Als ihr ein Fremder Liebe schwor
Der Bergdoktor 1771: Ein Bayer im Zillertal
Der Bergdoktor 1772: Versiegelte Lippen
Das Berghotel 144: Schwesterherzen sind nie allein
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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»Also, Anna, damit ist dann alles geregelt. Ich glaub, wir haben nix vergessen, was wichtig wäre, oder?« Sepp Gruber schaute seine Tochter fragend an.
Annas Aufmerksamkeit war auf das Dokument in ihren Händen gerichtet: die Überschreibung des Berghofes, ihres Elternhauses, auf sie. Das war ein großer Schritt, auf den sowohl Anna als auch ihre Eltern lange Zeit hingearbeitet hatten, und ein Einschnitt in ihrer aller Leben.
»Mei, Mama, Vater, ich kann’s noch gar net so recht glauben«, musste das hübsche, blonde Madel mit den tiefblauen Augen da zugeben. »Heut ist ein ganz besonderer Tag für uns alle. Weil sich unsere Wünsche mit einem Mal erfüllen. Das kommt mir fast so vor wie ein Wunder.«
Hedi Gruber lachte und strich ihrer Tochter liebevoll übers Haar, eine Geste, die sich noch aus Annas Kindertagen erhalten hatte und von dem innigen Verhältnis zwischen Mutter und Tochter zeugte.
»Ein Wunder ist’s, dass die Pension in gut zehn Jahren genug abgeworfen hat für unser Boot und die Auszeit, die wir uns jetzt endlich nehmen können. Aber deine Pläne, die hast du ganz allein in die Tat umgesetzt, mit Fleiß und Beharrlichkeit. Bleib nur so, wie du bist, Tschapperl, dann wirst du alles erreichen, was du dir im Leben wünschst!«
»Das hab ich jetzt, Mama«, versicherte Anna glücklich.
»Und lass dich net von den Bauern im Tal pflanzen. Ich hab meinen Stammtisch-Brüdern zwar ins Gewissen geredet und einen jeden meiner alten Spezln drunten in Rotenstein gebeten, dir unter die Arme zu greifen, wenn’s nötig sein sollte. Aber du kennst ja die Leut und den dummen Tratsch, der allerweil umgeht.«
»Daraus mach ich mir nix«, meinte das Madel entspannt. »Was die Leut reden, ist mir einerlei. Für mich zählen nur meine Viecherln. Wenn’s denen gut geht, bin ich zufrieden.«
Wenig später hielt ein Taxi vor dem Berghof. Das war eigentlich kein ungewöhnlicher Anblick, denn das Anwesen oberhalb des Ortes Rotenstein im Berchtesgadener Land war seit über zehn Jahren kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr, sondern eine Fremdenpension.
Hedi und Sepp Gruber hatten sich seinerzeit entschlossen, die Landwirtschaft auf der Höhe aufzugeben, weil der Hof mit dem begrenzten Platz einfach nicht mehr rentabel gewesen war. Sepp hatte keinen Geschmack daran gefunden, dem Beispiel des Nachbarn zu folgen und sich zu spezialisieren. Er war das extreme Wetter und die Schufterei auf der Höhe leid gewesen, die von Kindesbeinen an sein Leben bestimmt hatten.
Die Umwandlung des Berghofes in eine Fremdenpension war sozusagen ein Sprung ins kalte Wasser gewesen und hatte nur deshalb gelingen können, weil der Bergbauer gut mit dem Sparkassendirektor befreundet war. So hatte die Bank in der schwierigen Anfangszeit immer voll hinter den Grubers gestanden, bis der Betrieb schließlich angefangen hatte, schwarze Zahlen zu schreiben.
Gut zehn Jahre hatten Sepp und Hedi all ihre Kraft in die Pension gesteckt, sich kaum Freizeit gegönnt und dabei auf ein bestimmtes Ziel hingearbeitet. Anna war damals ein Teenager gewesen. Sie hatte neben der Schule in der Pension mitgeholfen, doch ihre wahren Interessen hatten schon zu dieser Zeit auf einem anderen Gebiet gelegen.
Das Madel war von Kindesbeinen an extrem tierlieb gewesen. Schon mit sieben Jahren hatte Anna ein krankes Kätzchen gesund gepflegt, sich um das Schicksal eines alten Hofhundes gesorgt, der auch den Winter in seiner Hütte verbringen musste, oder mutterlose Entenküken aufgepäppelt. Nichts, was sich da auf dem Hof, im Dorf oder der umgebenden Natur an Leben geregt hatte, war dem aufmerksamen Blick des klugen Madels entgangen. An allem hatte Anna ihre Freude gehabt, und wo Hilfe gebraucht wurde, da war sie stets zur Stelle gewesen.
Dieser Wesenszug hatte auch Annas Berufswahl beeinflusst. Den Eltern wäre es natürlich lieber gewesen, wenn ihre Tochter im Hotelfach gelernt hätte, um später die Pension übernehmen zu können. Aber daran hatte das Madel keinen Spaß gehabt.
Nach der mittleren Reife hatte Anna sich entschlossen, Tierpflegerin zu werden. Sie hatte im Wildtierpark in Berchtesgaden eine Lehre gemacht und danach im örtlichen Tierheim gearbeitet. Ihr Traum aber war stets ein eigener Gnadenhof gewesen, ein Ort, an dem wirklich jedes Tier Aufnahme, Schutz und Hilfe erfahren konnte. Denn ihre Tierliebe war grenzenlos und für das Madel zudem eine Selbstverständlichkeit. Allerdings hätte Anna sich nie vorstellen können, dass ihr Traum sich schon relativ bald erfüllen sollte.
Die Eltern hatten seinerzeit in den Flitterwochen eine Schiffsreise gemacht und immer wieder davon geredet, dies irgendwann zu wiederholen. Allerdings mit einem eigenen Boot und nicht nur für ein paar Wochen.
So war nach und nach der Plan gereift, über alle Meere zu schippern und die ganze Welt auf diese Weise zu erkunden. Freilich kostete eine solche Reise ein kleines Vermögen und war kaum in einem Sommer zu schaffen. Hedi hatte schließlich die Idee aufgebracht, Anna den Berghof zu überlassen und unbefristet auf Reisen zu gehen.
Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, war eine ganze Menge Planung nötig gewesen. Anna war stolz auf das Vertrauen, das die Eltern in sie setzten, und fest entschlossen, dieses zu rechtfertigen. Wenn Hedi und Sepp irgendwann heimkamen, sollten sie den Berghof so vorfinden, wie sie ihn einst verlassen hatten. Und sie sollten sich in Annas kleinem Paradies ebenso wohlfühlen, wie sie selbst dies tat.
In der Zwischenzeit war genug Geld zusammengekommen, damit die Eltern starten konnten. Und Anna hatte viele Kontakte zu Tierschützern und Organisationen geknüpft, mit denen sie zusammenarbeiten wollte, die ihr aber auch helfen und sie unterstützen konnten. Denn bei allem Enthusiasmus war dem Madel freilich klar, dass ihre Lebensaufgabe zwar aller Ehre wert war, aber außer Kosten nichts einbringen würde.
Anna hatte damit kein Problem. Sie war nicht anspruchsvoll, konnte zupacken und war zufrieden, wenn es ihren vierbeinigen Schützlingen gut ging. Der Vater schien sich da aber noch so seine Gedanken zu machen.
Als man sich lange und herzlich voneinander verabschiedete, erinnerte Sepp Gruber seine Tochter noch einmal eindringlich: »Wenn es wo hakt, hab keine Scheu, den Grieser von der Bank anzurufen. Er wird dir gewiss helfen. Du weißt ja, dass wir alte Spezln sind.«
»Das wird net nötig sein, Vater, ich komm schon klar«, versicherte das Madel. »Aber ich werde euch vermissen!«
»Wir dich auch. Wir halten Kontakt. Und wenn es dir hier heroben einmal zu fad wird, kannst gerne bei uns als Leichtmatrose anheuern.«
Anna seufzte und umarmte die Mutter.
»Ich glaub net, dass das irgendwann mal der Fall sein wird. Da heroben, das ist mein Paradieserl, das mag ich gegen nix auf der Welt eintauschen!«
Bertl Attlfellner kam nun zögerlich näher. Der alt gediente Knecht gehörte fast zur Familie.
Nach der Umwandlung des Hofes in eine Pension hatte er sich weiterhin nützlich gemacht und war nun auf Annas Gnadenhof eine wichtige Hilfe. Dass sein Brotherr auf große Reise ging, konnte er allerdings nicht so recht verstehen. Denn auch Bertl war ein geborener Rotensteiner und hatte hier sein ganzes Leben verbracht. Die Ferne konnte ihn nicht locken.
Er drückte nun dem ehemaligen Bauern und seiner Frau herzhaft die Hand und wünschte in seiner spröden Art: »Alles Gute auf der Reise, gelt? Und bleibt gesund, das ist am wichtigsten im Leben.«
»Recht hast, Bertl. Wir schicken dir ein paar bunte Ansichtskarten, die hast du doch gewiss gern, net wahr?«, meinte Hedi mit ehrlicher Herzlichkeit.
Der knorrige Gebirgler winkte ab. »Das braucht’s net. Spart lieber das teure Porto und kommt bald wieder heim!« Damit wandte er sich ab und verschwand im Haus.
Anna lächelte vielsagend. »Es geht ihm recht nah, dass ihr fortfahrt. Er will’s nur net zugeben.«
»Wir müssen jetzt auch los, damit wir pünktlich in Genua sind«, mahnte Sepp. »Alles Gute, Tschapperl!«
Noch einmal fühlte Anna sich gedrückt und geherzt und konnte nun die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie winkte dem Taxi so lange hinterher, bis es nicht mehr zu sehen war. Dann stand sie noch eine Weile in Gedanken versunken da und ließ ihren Blick dabei schweifen. Die vertraute Umgebung erschien ihr mit einem Mal ganz anders, fast fremd.
Es war ein sonniger, aber frischer Oktobermorgen. Der Himmel über Rotenstein spannte sich klar und scheinbar unendlich über das Tal südlich von Berchtesgaden. Weit im Norden erstreckte sich der Nationalpark mit dem Königssee und der berühmten Seekirche St. Bartholomä. Südlich lag Bischofswiesen. Der Zauberwald mit dem Hintersee schloss sich hinter Ramsau im Osten an. Die charakteristische Kneifelspitze, der Hausberg von Rotenstein, erhob sich in westlicher Richtung, dort lag auch der Nachbarort Unterau.
Rotenstein war ein idyllischer Flecken mit gepflegten Häusern, traditionsreichen Gehöften und einigen Fremdenpensionen. An den Hängen über dem Tal fanden sich mehrere Berghöfe, von denen der Hof der Grubers stets der Schönste gewesen war, wenn es auch von jeher am Land gemangelt hatte.
Nebenan bei den Schillings war das anders. Anna blickte zum Nachbarn, der mit seiner Bergmilch und dem Bergkäse anständig verdiente. Thomas, der Hofsohn und mittlerweile Jungbauer, war...
Erscheint lt. Verlag | 4.4.2023 |
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Reihe/Serie | Heimat-Roman Treueband |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen |
ISBN-10 | 3-7517-4692-7 / 3751746927 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4692-2 / 9783751746922 |
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